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Alt 06.09.2020, 15:08   #490  
Peter L. Opmann
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Diese Ausgabe unterscheidet sich doch ziemlich von den vorherigen. Das Cover ist eindrucksvoll und sprengt durch den Drachenmann, der mit ausgebreiteten Flügeln auf den Betrachter zustapft, fast den Rahmen. Das Splashpanel wirkt da eher unübersichtlich – ein bißchen einarbeiten muß sich John Buscema dann doch. Der Rest ist eine recht simple Geschichte (ist ja auch nur der erste Teil), und Buscema visualisiert sie eher ökonomisch. Er verzichtet öfters auf Hintergründe, aber die Posen oder auch Gesichter sitzen bei ihm so, daß niemand Hintergründe vermißt. Herkules faßt Buscema meiner Ansicht nach eher als Funnyfigur auf. Er zeichnet Helden zwar immer mit geschwellter Brust und in dynamischen Posen, aber bei Herk übertreibt er das wohl bewußt. Mich hat das nicht gestört.

Buscema hat als junger Mann 1948 bei Timely Comics, Charlton und Gold Key seine Karriere begonnen (leider kenne ich aus dieser Zeit wohl nichts von ihm) und ist dann 1958 in die Werbung gegangen, als Stan Lee für seine Zeichner immer weniger Arbeit hatte. 1966 gelang es ihm, ihn zurückzuholen. Hier sieht man, daß Buscema im Gegensatz zu Don Heck keinerlei Probleme hat, mit größeren Panels zu arbeiten. Und er muß auch nicht erst die Figuren üben. Ich würde sagen, George Roussos ist nicht der richtige Inker für ihn, aber Roussos kann der Geschmeidigkeit seiner Zeichnungen auch nichts anhaben. Warum Buscema zu Marvel zurückgekehrt ist, würde mich mal interessieren – ich glaube kaum, daß Lee ihm mehr Geld bieten konnte. Das mag sich ab etwa 1968, als Marvel Marktführer wurde, geändert haben.
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