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Alt 18.08.2020, 09:35   #425  
Peter L. Opmann
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Diese Ausgabe habe ich als Kind nicht verstanden. Von Rassismus in den USA hatte ich keine Ahnung, und ich habe mich glaube ich beim Lesen dauernd gefragt, was die Söhne der Schlange eigentlich vorhaben. Das dürfte einem Leser in USA freilich nicht so gegangen sein. Vielleicht war es damals, 1966, ungewöhnlich, daß Stan Lee ein solches Thema aufgriff. Mich würde interessieren, ob er sich von damals aktuellen Vorgängen (Ku-Klux-Klan?) inspirieren ließ. Bemerkenswert war damals wohl, daß der Wissenschaftler, der den Konflikt auslöst, ein Schwarzer war. Das war, soweit ich weiß, ungewöhnlich – bei DC traten Schwarze da noch ausschließlich als Baumwollpflücker oder Hausdiener auf.

Heute würde ich sagen, es ist zweifelhaft, ob eine solche Thematik etwas in einer Action-Superheldenserie zu suchen hat. Es geht ja noch weiter, aber bisher kommen Abenteuer und Spannung eindeutig zu kurz.

Unerwartet gut finde ich diesmal das Artwork von Don Heck. In der Williams-Ausgabe ist er als Inker nicht angegeben, aber es sieht schon so aus, als hätte er hier selbst geinkt. Generell hat er sich in diesem Heft ziemlich reingehängt und die Panels sehr detailliert ausgearbeitet. Mich wundert, daß das andere Inker aus seinen Bleistiftzeichnungen nicht rausholen können. Entweder lassen sie aus Zeitgründen viele Details weg (wie man das etwa von Vince Colletta sagt), oder Heck arbeitet sie erst beim Tuschen richtig aus. Darüber hinaus hat sein Inking den Vorzug, immer nach einem lebendigen Pinselstrich zu streben, und damit wirken zum Beispiel die Gesichter oft sehr ausdrucksvoll. Zudem erzielt Heck auch immer wieder gute Licht-Schatten-Wirkungen. Trotzdem würde ich Hecks Nachfolger John Buscema aber immer noch vorziehen.
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