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Alt 09.08.2020, 14:55   #2669  
God_W.
Captain Rezi
 
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Ich hab die Tage des Nachts einen kleinen Marathon mit drei Nicolas Cage Streifen am Stück gemacht. Jaja, für manche wäre das eher Masochismus aber ich seh den einfach gerne, mag sein plötzlich herausbrechendes Overacting und da ich ja auch Trash-Fan bin kann ich seinen günstig produzierten B- und C-Streifen zumeist auch etwas abgewinnen. Los gings mit...

Primal: Tatsächlich ein ziemlich unterhaltsames C-Movie mit einigen B- und Ex-A-Darstellern. Naben Cage als abenteuerlichem Großwildjäger (und Tierschmuggler) gibt Kevin Durant einen psychopatischen Serienkiller und unsere "Phoenix" Famke Janssen, die man vor lauter Botox kaum noch erkennt, soll den Killer überwachen. Aufgrund an den Haaren herbeigezogener Umstände landen alle zusammen mit einem Trupp Agenten und Seeleuten auf einem Frachtschiff, wo es dann ordentlich zur Sache geht, als sowohl die wilden Tiere (Schlangen, weißer Menschenfresser-Jaguar etc...) als (natürlich!) auch der Killer ihren Käfigen entschlüpfen. Ja, billig produziert, aber doch recht spaßig und kurzweilig.

Mit Mom and Dad gab es dann eine etwas groteske Horror-Komödie mit Nic Cage als Dad und Selma Blair als Mom in einer ihrer letzten Rollen. Die Grundidee des Streifens mit den Eltern, die anfangen tödliche Jagd auf ihre Kids zu machen ist echt spaßig und es gibt auch wirklich einige coole Szenen. Cage zeigt was er am besten kann und Lance Henriksen darf in einer kurzen Nebenrolle nochmal ordentlich Spaß reinbringen. Leider zünden nicht alle Ideen, es fehlt sichtlich an Budget und aus der Grundidee hätte man echt mehr rausholen können und müssen.
Dafür gibt es so ca. bei Minute 31 einen kultigen Cameo von Comic Mastermind Grant Morrison, der uns eine sinnige Theorie zur Auslöschung der Menschheit präsentieren darf.

Zum großen Finale gab es dann noch Dog Eat Dog, einen grundsätzlich eher klassischen Krimi in dem drei Ex-Knackis versuchen sich mit kleineren Aufträgen (Diebstähle, Geldeintreibung etc…) über Wasser zu halten. Allerdings sorgt die grandios abgedreht gespielte Rolle von Willem Defoe direkt für einen ganz besonderen Drive, der spielt alle Anderen an die Wand. Er, und das etwas spezielle, fast schon psychedelisch und Kunstfilm-Artig inszenierte Finale (so die letzten 5-10 Minuten) machen den Film zu etwas Besonderem. Auch günstig produziert aber nie langweilig. Das Ende hat mich fast ein wenig an den Western Seraphim Falls erinnert, da hat das Finale auch einen komplett anderen Ton als der Rest des Films.

Drei völlig unterschiedliche Streifen, die ein niedriges Budget gemein haben, bei weitem nicht perfekt sind, mir aber dennoch (oder gerade deshalb?) eine äußerst unterhaltsame Nacht bescherten

VG, God_W.
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