Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 23.06.2020, 22:03   #2  
Kal-L
Last Son of Krypton
 
Benutzerbild von Kal-L
 
Ort: Metropolis
Beiträge: 6.450
Captain America (2019) #1: Neuanfang



Autor: Ta-Nehisi Coates
Zeichner: Leinil Francis Yu

Über 70 Jahre hat Captain America Land und Leute treu verteidigt. Aber Hydras Regime hat Spuren hinterlassen.
Cap ist nun eine kontroverse Person, das Volk gespalten. Während er um Schadensbegrenzung kämpft, versucht eine Gruppe von Meinungsführern, Werte und Symbole der Nation zu korrumpieren.
Wer sind Power Elite? Und ist es zu spät, sie aufzuhalten?

So da ist er nun. Das erste "richtige" Follow Up zu Secret Empire und Nick Spencers kontroversem Captain America run. Waids kurzer Einschub zu Marvel Legacy hat auf den ja nicht wirklich krass Bezug genommen.
Bevor ich was zum neuen Band sage erstmal meinen Hintergrund zu "Hydra Cap" oder Stevil wie ich ihn so gerne nenne.
Ich war damals von dem Anfang von Spencers run sehr angetan, die Sachen mit Sam fand ich cool, es hat schön auf die damals vorherrschende Politische Situation in den Staaten aufgegriffen und auch mit dem Hydra Twist hatte ich erstmal keine Probleme.
Leider konnte ich weniger und weniger mit der Reihe Anfangen je länger sie ging. Spencer hat sich irgendwann so in seiner Politik verheddert das es nicht mehr wirklich klar war was er wirklich versucht hat mit der Geschichte zu sagen.
Es war mir irgendwann einfach zu Inkonsequent und Secret Empire fand ich da als großes Finale auch eher enttäuschend. Fand das Event damals extrem dröge und Spencer hatte mich einfach verloren.

Spulen wir also wieder vor. Ta-Nehisi Coates wurde als neuer Cap Autor angekündigt und ich war wirklich heiß drauf, hab seinen BP Run zwar nur marginal verfolgt, war aber mit seiner Journalistischen Arbeit weitestgehend vertraut.
Und oh man, ich wurde echt nicht enttäuscht. Genau so hab ich mir die große Rückkehr von Captain America vorgestellt. Besonders weil Coates ganz bewusst versucht wieder die Brücke zur Brubaker-Ära von Cap zu schlagen.
Etwas das bei mir immer für Pluspunkte sorgt da das für mich bis heute der Essenzielle Captain America Run ist an dem sich der Rest messen muss.
Anstatt also Secret Empire weitestgehend zu ignorieren steuert Coates vom ersten Panel an direkt drauf zu und präsentiert uns einen Steve Rogers der in ein zerrüttetes Land zurückkehrt.
Einem Land das geteilter ist denn je und was viel wichtiger ist, einem Land das ihm nicht mehr vertraut. Wieso auch? Sie haben erst vor kurzem mit ansehen müssen zu welchen Gräueltaten ein Mann wie Steve Rogers fähig ist.
Egal ob Kosmischer Hydra Klon oder nicht. Es spielt in den Augen der Bevölkerung keine Rolle die unter seiner Terror Herrschaft gelitten haben.
Zur gleichen Zeit muss Steve erfahren das das Volk an das er immer geglaubt hat sich ohne große mühe dem Faschismus unterworfen hat. Hydra hat für Schulen, Jobs und Wohlstand bei der Mittelklasse gesorgt.
Das dies nur aufgrund des Leidens anderer möglich war, ist etwas das man dankend ignoriert hat.
Der ganze Band setzt sich stark mit der Amerikanischen Identität auseinander. Etwas das zu Steves Zeit im Zweiten Weltkrieg noch leicht zu definieren war. Heutzutage sieht das allerdings anders aus.
Es gibt nicht mehr DAS EINE Amerika. Amerika ist ein Land das im Zwiespalt zu sich selber steht. Keine Einheit mehr im Kampf für das gute, sondern nur noch Splittergruppen die nicht mehr wissen können wem man noch trauen kann.
Ihr merkt ich könnte noch ewig so weiterschreiben, denn allein der erste Band bietet so viel Futter das ich problemlos die Monate bis zur Fortsetzung daran zu knabbern haben werde.

Für mich ist es das erste mal seit ein paar Jahren das ich das Gefühl habe wieder "meinen" Captain America zu lesen und dafür gibts von mir 10 von 10 Punkten.

Beitrag von MikeConvoy

Weitere Meinungen
Kal-L ist offline   Mit Zitat antworten