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Alt 17.05.2020, 13:10   #1569  
Kain
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Avengers 3 Captain America: Civil War

Da drängt sich natürlich der Vergleich mit der Vorlage auf. Hier gibt es ja dann doch einige Unterschiede:

- wer nicht mitmachen will, darf in Rente gehen statt zwangsverpflichtet zu werden
- es scheint speziell die Rächer zu betreffen, wobei es auf der Erde zu diesem Zeitpunkt noch nicht so viele Superdupers gab, die nicht zum Team gehören
- die Rächer sollen einen Status einen bekommen, den sie in den Heften eh über Jahre hatten

Was in den Filmen sehr viel stärker zur Geltung kommt, ist wie viel bei den Kämpfen zu Bruch geht. Dadurch, dass es "nur" gezeichnet ist, entsteht in den Comics eine gewisse Distanz. Hier sieht das alles nach realen Gebäuden, Autos und weiß der Geier was aus. Die Vorstellung, dass so etwas ohne jedes Opfer endet, ist also wesentlich schwerer zu schlucken. Ich war schon immer der Meinung, dass Tony Stark einen Punkt hatte. Man sollte sich fragen, ob man wirklich in einer Welt leben will, in der Menschen mit solchen Kräften machen können was sie wollen. Dem steht natürlich gegenüber, dass sich die Schurken nicht um solche Vorgaben scheren.

Hier wie dort besteht natürlich das Problem, dass die Umsetzung etwas zweifelhaft ist. Wird z. B. in der Szene deutlich, in der Everett Ross die Vorstellung verlacht, dass man einen Anwalt sehen könnte. Das ist dann auch in beiden Versionen die Schwäche am ganzen die Cap wiederum eine verständliche Grundlage für seinen Widerstand gibt.

Tony ist dann natürlich etwas ambivalent. Zunächst müssen wir an "Iron Man 2" zurückdenken. Er verweigert sich völlig, als er seine Technologie an die Regierung abtreten soll. Hier tut er im Grunde etwas ähnliches und auf größerem Niveau. Dann wird seine Haltung durch den Tod eines jungen Mannes ausgelöst. Vermutlich nicht viel älter als Peter Parker. Den wiederum zieht er in den Kampf mit rein. Merkt er dann auch irgendwann selber.

Spider-Man halte ich im Übrigen für die größte Schwäche des Films. Der wirkt wie ein Fremdkörper, der mit Gewalt in den Film gepresst wurde. Für den Film wäre er meines Erachtens nicht nötig gewesen. Zumal seine Rolle in der Vorlage viel signifikanter ist. Dem konnte man hier gar nicht gerecht werden, da es sein erster Auftritt im MCU ist. Der zudem wohl auch erst möglich wurde, als die Dreharbeiten schon begonnen hatten.

Dafür gibt Black Panther einen guten Einstand. Eine Kleinigkeit die es zu beachten gilt: T'Chaka wollte Wakanda hier schon aus dem Schatten holen. Wenn ich mich recht erinnere, wird darauf in "Black Panther" dann gar nicht mehr groß eingegangen.

Das Herzstück des ganzen ist dann natürlich die Auseinandersetzung zwischen Tony und Steve ab der ersten Minute. Das machen die zwei Darsteller sehr gut.

Am Ende habe ich allerdings eine Frage: Wie haben Scott und Clint es geschafft, dass sie danach "nur" Hausarrest bekommen haben? Sind sie gleich im Raft geblieben und haben so guten Willen gezeigt? Haben sie sich anschließend gestellt? Letzteres würde irgendwie weniger Sinn ergeben weil dann ja noch die Flucht erschwerend hinzukommt.

Unterm Strich ist das ein guter Film. Trotz Spider-Man.

Doctor Strange

Jetzt müssen wir erst mal ausweichen. Im letzten Jahrzehnt gab es zwei Bearbeitungen von "Sherlock Holmes", die auf die eine oder andere Weise einen moderneren Blickwinkel auf die Figuren warfen. Guy Ritchies Filme und "Sherlock". Zu diesem Zeitpunkt lohnt sich hier ein kleiner Blick:

Holmes und Watson aus "Sherlock" sind inzwischen beide mit Rollen im MCU vertreten. Holmes gibt hier sein Debüt. Aus den Ritchie-Filmen gibt es bisher nur den Holmes. Wobei dessen Holmes später in "Captain Marvel" auftauchen wird. Hier kommt zudem noch die Irene Adler aus den Ritchie-Filmen ins Spiel. Sie gibt hier Christine Palmer. In den Comics eine der Night Nurses. Idealerweise müsste Marvel jetzt noch Lana Pulver, die Irene Adler aus "Sherlock", casten. Am besten als Linda Carter, eine weitere Night Nurse.

Zum Film. Zunächst mal gibt es einen großen Unterschied zwischen dem guten Doktor und seinen bisherigen Kollegen im MCU. Er will Leben schützen. Dass er jemanden getötet hat, führt also zu einer starken Reaktion. Bisher sind die Helden im MCU nun nicht gerade kleinlich wenn es darum geht, ihre Gegner abzuräumen. Für einen Soldaten wie Cap mag das noch eingehen. Ein Geschäftsmann wie Tony Stark sollte da schon mehr Probleme haben.

Ansonsten hat man sich hier schon ein bisschen an "Iron Man" bedient. Aber es kommt ja auf die Umsetzung an. Und die passt hier an jeder Stelle. Stranges Sarkasmus ist ein schöner Kontrast zum Klamauk in "Ant-Man" und GotG und gefällt mir wesentlich besser. Mordo sieht nun nicht so aus, als würde er mit Vornamen "Karl Amadeus" heißen, aber was soll's. In den Comics war er natürlich der große Verräter und Diener von Dormammu. Kai … Ka .. Bazillus hingegen war eine eher unwichtige Figur die wiederum ein Handlanger Mordos war. Mit der Änderung kann ich aber leben. Und am Ende wird er ja zu einem Gegenspieler.

Die Reise durch die Dimensionen, besonders der längere Aufenthalt in der Dark Dimension am Ende, sehen natürlich ganz arg nach der Filmversion von Ditkos Bildern aus. Da gab es also wieder viel Liebe zum Detail.

Ansonsten gibt es noch ein paar Anleihen bei Lovecraft: Die Menschheit ist im Angesicht eines indifferenten Universums völlig bedeutungslos, Bazillus Ziel/Wunsch, dass der Tod besiegt wird (even Death may die). Natürlich alles nur am Rand. Aber für einen Fan von Lovecrafts Geschichten schon sehr nett.

Das jemand namens Wong Wong spielt ist auch ganz witzig. Den fand ich ziemlich großartig.

Guardians of the Galaxy Vol. 2

Nehmen wir mal das wichtigste vorweg: Der hat mir deutlich besser gefallen als der erste Teil. Hängt aber vermutlich damit zusammen, dass meine Erwartungen nicht mehr sonderlich hoch waren.

Drax finde ich noch immer viel zu albern. Mantis verstärkt das dann noch. Groot als Baby ist OK. Der gewinnt dann durch Putzigkeit. Die originalen Guardians jetzt mehr oder weniger komplett in die Gegenwart zu versetzen ist eine nette Idee. Hoffentlich kriegen sie jetzt nicht alle Gegenstücke in den Heften für die Gegenwart die alle dieselben Namen haben wie ihre Nachfahren. Bei Yondu ist das ja leider passiert. Dass Star-Lord mit all seiner Macht dann tatsächlich einen Pac-Man macht, ist auch hart an der Grenze.

Sich an einer eher obskuren Figur wie Ego zu versuchen, hat sicherlich Pluspunkte verdient. Kurt Russell macht aber auch einen guten Job. Die Verjüngung geht aber noch immer nicht. Die Gesichter sind glatter als bei einem Botox-Opfer. Ego ist in den Comics natürlich kein Celestial. Das dürfte dann bei "Eternals" interessant werden. Für deren Geschichte sind die Celestials eigentlich essentiell. Und im ersten GotG haben wir ja schon einen gesehen.

Die Entwicklung zwischen Nebula und Gamora sind ganz reizend gemacht. Wobei alles zwischen Yondu und Star-Lord das ganze noch übertrifft. Armer Yondu.

Ayesha ist in den Comics quasi Adam Warlocks Schwester. Wie er wurde sie von der Enclave geschaffen. In einer Zeit nachdem Warlock im Kampf gegen Thanos gefallen ist. Sie hieß ursprünglich Her und trug eine Variante von Warlocks Kostüm. Hier soll sie nun also seine Erschafferin sein. Die Sovereign gibt es meines Wissens übrigens nicht. Hätte ich zumindest noch nie gehört. Contraxia indes ist die Heimatwelt einer Collegefreundin von Peter Parker, Marcy Kane. Der Superheld Jack of Hearts ist ein halber Contraxianer. Das war also wiederum ein nettes Easter Egg für langjährige Leser.

Auf den dritten Teil freue ich mich jetzt sogar.

Wer Einsicht in mein Facebook-Profil hat, weiß ja was nun bevorsteht …

15. Iron Man 3
14. Iron Man 2
13. Thor: The Dark World
12. Guardians of the Galaxy
11. Incredible Hulk
10. Ant-Man
9. Thor
8. Avengers: Age of Ultron
7. Guardians of the Galaxy Vol. 2
6. Captain America: Civil War
5. Captain America: The First Avenger
4. Iron Man
3. Doctor Strange
2. Captain America: The Winter Soldier
1. Avengers

EDIT:

Mal eine Zwischenbilanz. Ich bin doch einigermaßen erstaunt, dass "Avengers" schon so lange die Spitzenposition behauptet. Mich überrascht auch, dass "Iron Man 2" so weit unten ist. Aus der Erinnerung heraus hätte ich "Thor: The Dark World", "Incredible Hulk" und "Guardians of the Galaxy" darunter eingeordnet. Da sieht man mal.

EDIT 2:

Zitat:
Zitat von LordKain1977 Beitrag anzeigen
Und genau die mochte ich.
Da bin ich komplett Damians Meinung. Ich finde die drei fürchterlich. Wobei sie ohne Luis wohl erträglich wären. Die anderen beiden sind ja nicht halb so schlimm wie er und zumindest die abergläubischen Tendenzen von Kurt sind ganz witzig.

Geändert von Kain (17.05.2020 um 13:16 Uhr)
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