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Marvel MAX 23: Terror Inc.
Panini Juli 2008, SC, 120 Seiten, 16,95€, enthält die komplette US-Miniserie Terror, Inc. No. 1-5 von David Lapham und Patrick Zircher.
Meine Güte, was war denn das?!?!
Völlig zu Recht wurde dieser (heute auf allen Plattformen unschwer zu kaufende) Band direkt im September 2008 indiziert.
Mr. Terror ist wie Deadpool für hartgesottene Erwachsene.
Ein brandschatzender Vandale ohne jegliche Moral wird anno 455 von einem dämonischen Fluch ereilt, der seinen Körper faulen, ihn aber nicht sterben lässt. Abfallende Gliedmaßen können durch jegliche anderen tierischen oder menschlichen Teile ersetzt werden.
Im Jahre 1164 begegnet er dem Schattenritter Draghignazzo, dessen Begleiter er wurde.
Nach dessen Tod wird Draghignazzos Frau Talita seine Herrin und Geliebte, die eine gewisse Moral in sein Leben brachte - bis auch sie ein Jahrzehnt später starb und ihm dabei u.a. ihren Arm "gab" (der mit seinem Körper magisch verschmolz).
Talita wurde begraben und mit mystischen Steinen bedeckt. Sie blieb seine ewige Liebe.
Schnitt, Los Angeles 2007.
Mr. Terror (der bis dato namenlose Ex-Vandale) führt mit der findigen Mrs. Primo die Agentur für "Problemlösungen" Terror Incorporated.
Sie werden in ein politisches, später magisches und für Terror sehr persönliches Komplott verwickelt...
Bis zum Ende dieser Geschichte wird der Leser mit Vergewaltigung, Drogen, Magie, Mord, Terroranschlägen mit hunderttausend Toten, mit verrottenden und zerstückelten Körpern, mit SM-Sex, flotten wie kranken Sprüchen u.v.a. Abarten des Lebens (und Todes) "unterhalten".
Das ist - auch wegen Zirchers durchaus guter Zeichenkunst - sowohl abstoßend als auch (leidlich) unterhaltsam.
Da sich letztlich doch eine Moral, eine ethische Haltung in den Handlungen und Beweggründen der Protagonisten finden lässt, kann ich den Band zumindest denjenigen empfehlen, die durch andere Comics oder Medien vernünftig mit solch hartem Tobak umgehen können, dies vielleicht gewohnt sind.
Viel Humor (wie bspw. bei Ennis oder Ellis) als ausgleichendes Unterhaltungselement wird man allerdings in diesem Band nicht (oder höchstens in der Übertreibung als solcher) finden.
Punkte? Schwer. Ich wollte den Band nach acht Seiten beinahe weglegen, auch später gab es Momente des Unbehagens, schließlich aber empfand ich die Lektüre als spannend und interessant. Auch das Ende sorgt bei mir für eine eher positive Haltung.
Wenn ich mich festlegen müsste, würde ich wohl 7,5/10 P. geben, kann aber jeden verstehen, der diesen Comicband nicht lesen möchte.
Ach ja, der Lektor muss sehr müde oder anderweitig abgelenkt gewesen sein.
So viele Fehler habe ich selten bei Panini gesehen...
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