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Alt 30.04.2020, 07:26   #2154  
Marvel Boy
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Die Gruft von Graf Dracula 1 ( Marvel Horror ) Panini 2003

Nun, da Panini ja den alten Dracula in schönster Omnibus Pracht wieder aus seiner Gruft geholt hat nehme ich das jetzt zum Anlaß endlich mal Paninis alte Veröffentlichungen zur Hand zu nehmen die hier immer noch ungelesen rumstehen.
Da ich das meiste schon bei Williams gelesen hatte hab ich die mir für einen passenden Augenblick aufgehoben. Ich denke der ist jetzt gekommen aus dem Grund der Frage, brauche ich das ganze jetzt neu? Auf Glanzpapier anstatt auf dem alten, etwas mehr an das holzige Wiliams Papier erinnernde? Ich denke das Papier der ersten Panini Ausgabe gefällt mir tatsächlich besser zum Inhalt, bin aber auch nicht gänzlich abgeneigt mir später nochmal die neue Ausgabe daneben zu stellen.
Aber nun zum Inhalt.

The Tomb Of Dracula 1 April 1972
Text: Garry Conway
Bild: Gene Colan
Frank Drake, geht das Geld aus, und eigentlich hieß die Familie ja mal Dracula. So macht er sich mit Freund und Freundin auf, das alte Familienschloß zu besuchen um Kapital daraus zu schlagen, worauf das Unheil natürlich seinen lauf nimmt. Es kommt was kommen muß, Dracula lebt!
Hier kommt der massive Texteinsatz anfänglich noch recht statisch rüber, um nicht zu sagen, verstaubt, aber der ganze Staub muß natürlich auch erstmal runter von Draculas Sarg, was dem Heft auch hervorragend gelingt. Wenn ich mal ausblendet das mir nun wirklich kein logischer Beweggrund einfällt warum Drakes Kumpel den Holzpflock aus des Grafen Skelett zieht.
Zeichnerisch ströhmt hier sofort ab der Splashpage eine morbide Stimmung durch die Seiten wie sie so typisch war für die guten alten Comics vor dem Comic Code. Um jetzt keine Verwirrung aufkommen zu lassen, wir befinden uns natürlich schon in den Zeiten des Codes der hier bei den Heften auch berücksichtigt werden mußte.
Dem Heft merkt man auch an das es sich in allen Belangen noch stark an den filmischen Vorlagen von Lugosi bis Lee orientiert. Nein, nicht Stan sondern Christopher. Der Roman Stoker's spielt eher keine Rolle als Hintergrund, ausser das er natürlich die Figur bis heute populär gemacht hat.
Das war es dann auch schon zum ersten Heft im Band.
The Tomb Of Dracula 2 Mai 1972
Text: Garry Conway
Bild: Gene Colan
Nach ein bischen Kosmetik für Dracula befinden wir uns in London wohin Frank mit seinem Freund Clifton geflogen ist und mal eben mit dem Sarg des Urahn im Gepäck.
Moment, nochmal zurück zu Dracula und der Kosmetik, er will menschlicher aussehen, nicht mehr so bleich. Im Text befindet er den Ausgang des Versuchs als gut, auf dem Papier ist er immer noch genauso weiß wie vorher. Frage an die Leser der neuen Ausgabe, ist das da genauso?
Aber wieder zrück nach London, Franks nunmehr Ex Freudin Jean taucht unversehens auf und bringt ein wenig Action in die Bude. Dracula ist natürlich auch nicht weit, hat aber andere Interessen …
Wir widmen uns erstmal wieder der Dreiecksbeziehung aus der Dracula später ein ungleiches Viereck macht, mit Action natürlich. Für einen der Protagonisten Endet das ganze tödlich im Sinne von ganz Tod.
Okay, genug der seltsamen Anspielungen, das Heft bewegt sich inhaltlich und bildlich langsam in die moderner der Comickunst der damaligen Zeit. Anfänglich im Inhalt noch etwas holperig mit größeren Logiklöchern und kleineren Zeitsprüngen, später in perfekter Dynamik von Wort und Bild.
Eine Anmerkung noch speziell zu der älteren Panini Veröffentlichung, mir fehlen hier eindeutig die Heftcover.
The Tomb Of Dracula 3 Juli 1972
Text: Archie Goodwin
Bild: Gene Colan
Und Autorenwechsel.
Und Rachel Helsing betritt die Bühne. Dazu Taj ihren indischen Begleiter.
Langsam werden die Fronten abgesteckt, Frank Drake verbündet sich mit den beiden und auch Dracula baut seine Figuren auf. Als erstes gerät Franks Freund durch Hypnose in seinen Bann, danach ein Hotellbedinsteter durch einen Biss. Aber der spiel erstmal, ?, keine Rolle mehr.
Alsbald kommt es zur ersten konfrontation und auch zum ersten mal kommt Rachels Armbrust zum Einsatz. Natürlich ohne das Ziehl zu treffen, wir wollen ja noch ein bischen Spaß haben.
Die handelnden Personen werden dann noch um einen Inspector von Scotland Yard und ein Okultistin erweitert und dann ist das Heft auch schon durch.
So langsam gelange auch ich wieder unter Draculas Bann, der Erzählrytmus der Geschichte ist gefunden.
The Tomb Of Dracula 4 September 1972
Text: Archie Goodwin
Bild: Gene Colan
Weiter geht es mit der Okultistin die um jeden Preis ihre Jugend zurück will. Der Preis ist ein Dimensionsreisespiegel und, wer hätte das bei Dracula erwartet, ihr Leben. Der Graf macht sie zur Vampierin, allerdings...
Derweilen wächst auch die Truppe der Jäger leicht, wobei Draculas Trupp nicht wirklich wächst, von der Okultistin müssen wir uns am Ende des Heftes schon wieder verabschieden, entgültig.
Also zurück zur anderen Truppe, was machen Vampierjäger? Richtig, Vampiere jagen. So kommt es am Ende des Heftes zum Handgemenge zwischen Taj und Dracula, beide stürzen dabei durch den Spiegel.
Ende im Gelände?
Wohl kaum.
Zeichnerisch läßt sich vermerken das Dracula nun langsam etwas Farbe ins Gesicht bekommt. Inhaltlich festigt sich die Dynamik zwischen Handlung und Action.
Also mal schauen wo die Reise, auch die durch den Spiegel, hingeht.
The Tomb Of Dracula 5 November 1972
Text: Gardner Fox
Bild: Gene Colan
Schon wieder Autorenwechsel, ob das der Handlung bekommt?
Also zurück zu Dracula und Taj beim Sturz durch den Dimensionsspiegel, der sie in eine Dämonenwelt bringt, weil Dracula nicht die richtige Formel hat um das ganze zu steuern, dort schlagen sie sich zum nächsten Spiegel durch und gelangen dann in eine Zeit kurz nachdem Van Helsing Dracula getötet hat nach Transilvanien. Wow, welch Zufall, bei unzähligen Möglichleiten gelangt er gerade dort hin wo er hinwill.
Derweil in der Jetzt Zeit der Geschichte. Frank und Rachel finden die richtige Formel, haben eine Vermutung wo Dracula wohl hinmöchte und treffen dort ein paar Tage nach ihm ein. Ein Wunder der Dimensionaltechnik, zumal sie ja eigentlich wissen das Dracula nicht die richtige Formel hat und er eigentlich sonstwo seien könnte. Das Heft hat auch ansonsten noch einige unlogigkeiten zu bieten.
Wie war doch noch gleich meine eingangs gestellte Frage?
Ach ja, Autorenwechsel, eine gute Idee?
Also bisher sicherlich nicht. Das hier ist das erste Heft das mir negativ aufgefallen ist, nach wirklich guten Heften im Anfang.
Zeitreisegeschichten sind immer eine Sache die man schnell versauen kann, wie hier geschehen.
Na, da muß ich dem Autor wohl nochmal eine Changse geben. Ein Heft von ihm kommt nämlich noch in den Band.
The Tomb Of Dracula 6 Jannuar 1973
Text: Gardner Fox
Bild: Gene Colan
Im letzten Heft gab es bei Dracula überigens noch einen Neuzugang um den ein bischen Spannung drumrum aufgebaut wurde, soweit das der Autor überhaubt beherrscht, wenn man sich die ganzen vertaenen Storychangsen des letzten Heftes so anschaut.
Also, Leonore heißt die gute, die natürlich eine eher böse Vampierin ist die Dracula eigentlich weggesperrt hatte und nun wieder auf die Menscheit losgelassen hat. Das verspricht Spaß und ich hoffe auf mehr Hintergrund von dem Vampiermädel.
Aber zum Heftanfang erstmal neuester Stand der Dimensionsreisedinge, Dracula und Leonore sind zurück in England zur Jetzt Zeit der Geschichte. Natürlich trifft die Trupppe um Frank Drake auch nur knapp dahinter ein.
Zwischendurch wird nochmal schnell ein Monster eingeführt.
Danach ein bischen Dracula in Action gegen die Vampierjäger, die Unterliegen und das Monster, von dem wir mittlerweile wissen das er nur äusserlich eines ist, retter sie.
Zwischendurch stirbt irgendwann nochmal sang und klanglos Leonore. Schon wieder verschwendetes Potenzial.
Mal schauen was aus dem Monster wird was im letzten Panal mit den Vampierjägern von dannen zieht, die Figur ist im Heft detaliert aufgebaut worden, allerdings befürchte ich das ist im nächsten Heft auch gleich wieder Geschichte.
Okay, hiermit endet der erste Dracula Band der alten Panini Ausgaben.
Noch ein Rückblick auf die Verarbeitung, nostalgisch klasse mit Altpapier und Rasterdruck, Drucktechnich auch, abgesehen von zwei Ausrutschern die vermutlich genauso aus dem Original übernommen worden sind.
Mal schauen das ich die Seiten mal mit den Williamsausgaben vergleiche und irgendwann bestimmt auch mal mit der Neuausgabe von Panini.
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