[Crackajack Jackson]

Ich stehe in der mondhellen Nacht in meinem Garten. Der Garten ist matt erleuchtet. In einer solchen Nacht hat der Kasperl das Feenkraut auf der hohen Heide gepflückt und damit den Wastel von einem Krokodil in einen Hund zurückverwandelt. Genauso zufrieden wie der Kasperl gewesen sein muss, bin ich auch gerade. Ein Kondensstreifen geht direkt durch den vollen Mond. Alles ist in ein fast unwirkliches Licht getaucht. Die Sträucher, die Gartenhütte und die Schränke aus meiner Küche, die wir in dieser Woche abgebaut haben.

Nur drei Stunden zuvor bin ich von zuhause los gefahren. Heute war Rocknacht in der Fabrik., ab 21 Uhr. Da ich immer um viertel nach acht das Haus verlasse, reichte es gerade noch für die Tankstelle um ein Bier zu holen und das vor der Fabrik zu trinken.

Heute hörte ich dazu eine "Bibi erzählt Weihnachtsgeschichten" Folge. Komisch, in der Geschichte hat Herr Pichler, der Sekretär des Bürgermeisters von Neustadt, die Angewohnheit, am Weihnachtstag, vor der Bescherung seine Uhrensammlung abzustauben. Da vergeht die Zeit schneller, bis zur Bescherung. Dieses Jahr braucht er das nicht und so will er sich mit Karla Kolumna und noch irgendjemand treffen, um den Weihnachtstag zu verbringen. Da würde ich auch gerne dabei sein. Natürlich so ganz ohne lästige Verpflichtungen. Nur das Weihnachtsfest um des Weihnachtsfestes feiern.

Ich schaue auf die Uhr. Schon neun Uhr. Ich verlasse schnell mein Auto und laufe das kurze Stück zur Fabrik. Dort sind schon ein paar Leute vor der Tür , unter anderem die Rocklady von der letzten Rocknacht. Sie grüßt mich und ich rede ein paar Takte mit ihr. Die Rocker sind eben eine große Familie. Sie steht mit einer Zigarette draußen vor der Tür (hat wohl auch gerade irgendjemand das Leben gerettet), mir jedoch ist zu kalt. Ich gehte durch die Tür und reihe mich ein, in die kurze Schlange vor der Kasse.

Der Türsteher ist auch drinnen. Ihm ist wohl zu kalt vor der Tür.
Endlich . Zwei Wochen nciht mehr getanzt und jetzt kurz davor. Ich gehe schnell zur Theke, hole mir da ein Bier und blicke in den Saal. Es sind schon etwa 20 Leute da. Alles kennt sich und begrüßt sich. Ich trinke ein paar Schlucke aus meiner Flasche, stelle sie ab und gehe auf die Tanzfläche.

Die Musik ist mir dabei fast egal. Zwar noch ziemlich langsam, aber tanzbar. Ich hangle mich an den Beats entlang. Pink Floyd inrgendwas. Kurze Zeit später steht auch schon die 60jährige Rocklady auf der Tanzfläche und zieht ihr Fitnessprogramm durch. Gemeinsam mit ihr tanze ich ein oder zwei Lieder alleine auf der Tanzfläche. World is okay for me. Dann kommt auf einmal die Greiferin auf die Tanzfläche. Das letzte Mal hatte ich sie auf der Anyway Revival Party gesehen. Sie tanzt neben der Rocklady. Natürlich kenne sie sich. Wahrscheinlich kennen sich alle Rocker untereinander. Nur ich bin außen vor.

Plötzlich tanzt sie zu mir. Sie steht direkt neben mir und wirft mir ihre schwarz gelockte Haarmähne mitten ins Gesicht (fast) . Trotzdem kann ich den Chemieangriff spüren. Mir wird schwindelig. Die Greiferin zum greifen nahe. Was soll ich tun? Natürlich erst mal Rückzug. Ich gehe von der Tanzfläche und verschwinde auf dem Männerklo, versuche da erst mal die Chemie aus meiner Nase zu bekommen. Ehrlich.

Wieder zurück, bevölkert sich langsam der Laden. Ich erkenne viele Leute von der Anyway Revival Party, unter anderem den älteren Herrn, der immer über die Tanufläche schwebt und wirklich jeden zu kennen scheint. Er tanzt direkt vor mir und behindert mich doch ein bisschen an meiner Ausübung. Egal, ich habe den Leuten hier wirklich schon alles gezeigt.
Toller Abend, doch langsam wird die Tanzfläche zu voll. Ich gehe.

Am Ausgang schaut der Türsteher auf die Uhr und sagt, dass die Stunde noch nicht vorbei sei. Ich verabschiede mich trotzdem herzlich von ihm und dem Mädchen an der Kasse.

Nächster Stop, Empire.
Heute ist dort Birthday Party. Um kurz nach 10 treffe ich da ein. Alles ist leer und ich habe auch kein große Lust mehr zu tanzen. Trotzem bleibe ich noch ein paar Lieder und tanze. Als ich mal eine kurze Pause mache, kommt mein Lieblingsbarkeeper und sagt , dass er und seine Freundin gekündigt haben. Er hatte Streit mit dem neuen Geschäftsführer gehabt.
Nichts ist für die Ewigkeit.

Wir verabschieden uns. Ich tanze noch ein paar Lieder, bis auch hier die ersten Leute kommen. Dann zieht es mich nach Hause.
Genug für heute.