Spinne (Williams) 129
Erscheinungstermin: 2/1979
Originalausgabe:
1) Amazing Spider-Man # 128
2) Mighty Thor # 146
Story-Titel:
1) Der Schatten des Geiers!
2) …wenn der Donner fort ist!
Original-Storytitel:
1) The Vulture hangs high!
2) …if the Thunder be gone!
Zeichnungen:
1) Ross Andru / Frank Giacoia / Dave Hunt
2) Jack Kirby / Vince Colletta
Text:
1) Gerry Conway
2) Stan Lee
„Potztausend“, mußte ich beim Lesen immer wieder denken. Die Auflösung des Krimirätsels um den Geier ist zwar nicht trivial, aber doch wirr zusammengesponnen. Die Frau, die am Anfang der letzten Episode ermordet wurde, sah einer anderen Frau zum Verwechseln ähnlich, die zu viel über die Entstehung des Geiers wußte. Der Geier ist nämlich gar nicht der Geier, sondern ein bislang unbekannter Wissenschaftler, Dr. Shallot, der diese Mutation an sich selbst bewerkstelligt hat. Gerry Conway setzt hier Wissenschaft ebenso ein wie einst Stan Lee: Wissenschaft macht Boink! Und das, was der Autor will, geschieht.
Zunächst rettet sich die Spinne mit ihrem Netz vom Sturz in den Tod. Dann trifft Peter Parker jenen Shallot, entdeckt im Fotoarchiv des Daily Bugle die Ähnlichkeit zwischen der Toten und Christine Murrow, die in Shallots Labor arbeitet. Nachdem Mary-Jane sich geweigert hatte, als Zeugin des Mordes zur Polizei zu gehen, bringt Peter sie weg, weil der Geier (der Shallot ist) sie beseitigen will. Anschließend muß er auch noch Murrow retten. Dem Geier verpasst er ein selbst zusammengemixtes Gegenmittel gegen seine Mutation und hält am Ende Murrow eine Standpauke, weil sie den Fall nicht früher aufgeklärt hat.
Immerhin: Das alles ergibt mit Mühe irgendwie Sinn, geht aber von unmöglichen Voraussetzungen aus. Wie kam es zur Verwechslung der Frauen? Warum sah ausgerechnet Mary-Jane den Mord? Was bezweckte Shallot eigentlich mit seiner Verwandlung in den Geier? Die Kriminalstory ist letztlich ein Witz; Conway bringt sie durch Action und Suspense über die Runden. Die Zeichnungen finde ich weiter akzeptabel, auch durch solides Inking, aber sie sind nicht das, was ich bei Marvels Flaggschiff-Serie erwarten würde. Der Heftaufbau bleibt gleich: Leserbriefe, Kleinanzeigen, Monatsvorschau und eine Unterhaltungsseite, bei der diesmal Punkte zur Gestalt der netzschwingenden Spinne verbunden werden müssen. Anzeigen gab es nun schon eine Weile nicht mehr im Magazin, nicht mal die Sea-Monkeys.