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Alt 20.06.2005, 06:39   #17  
Stefan Brix
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Zitat:
Zitat von Armin Kranz
Titel: Spiel mit Petzi
Untertitel: Ein lustiges Spiel- und Bastelbuch für Knaben und Mädchen (Rückseite)

Danke für die Bilder!

Das ist ein ganz tolles und seltenes Buch der Petzi-Serie, das ich leider nicht besitze, ich sah es nur zweimal: einmal bei einem Bekannten, dem ich es nicht abschwatzen wollte (und auch nicht gekonnt hätte) und einmal in einem geschlossenen Laden, der es als ich zu Öffnungszeiten wiederkam, schon verkauft hatte.

Den Kalender von 1972 habe ich. Allerdings ist er wegen des Formates noch nicht gescannt. Überhaupt ist ein Problem der Petzi-Seiten, dass ich im Grunde zu wenig Zeit habe, alles ordentlich zu erfassen. Es fehlen ja noch viele Bilder und auch einige Texte. Das insgesamt schärfste Forschungsergebnis (inhaltlich) ist tatsächlich aus "Petzi en voyage" der Din A4 Carlsen Comics: Seebär raucht die Haare einer Meerjunfrau!

Vorläufig egal. - Zu deiner Frage nach der Übersetzung:
Es gibt ja im Wesentlichen (vermutlich) fünf Versionen der klassischen Reihe: die Texte der Strips, die Querformat-Text, die erste Broschur-Ausgabe (meine Lieblingsvariante), die Mirow-Text (1990) und die aktuelle Ausgabe.

Nur Margret Mirow ist namentlich genannt, sie hat auch die Texte der Sprechblasen-Bücher gemacht. Die Übersetzung (an der ich ja auch schon gemäkelt habe) der Sandhage/Voss-Bücher ist von Leonie Jacobson (ohne Garantie auf die Schreibweise).

Es natürlich ein wenig geschmäcklerisch (fast Reich-Ranicki-haft), wenn man sagt "die Übersetzung ist gut", "die ist schlecht". Trotzdem: Die erste Übersetzung der kleinen Hochformat-Hefte ist die beste. - Und das mit relativ überzeugen Argumenten: 1. Direkte Rede, 2. keine pädagogische Kommentierung (die macht das Bild und muss auch mal offen bleiben dürfen!), 3. Idee der Zeichnungen und Text stimmen überein.

3. ist natürlich am wackeligsten, mir aber gleichzeitig am wichtigsten. Petzi ist kindlicher Anarchist in einer kindlichen Welt. Man ist einander nicht böse, sondern (moralisch) prinzipiell unschuldig. Dabei gleichzeitig neugierig, kreativ. Die Protagonisten treiben einerseits die Handlung voran und sind andererseits (was ja eigentlich ein Widerspruch ist) "schicksalsergeben". - Das ist absolut großartig für ein Kinderbuch. Ich habe mich schon oft gefragt wie die Hansens das hinbekommen haben. Vielleicht muss man auch Däne sein, um das erfinden zu können. Und deshalb - so meine Behauptung - ist das Übersetzen so schwierig. Im Grunde muss man alle Petzis kennen, um nur ein einziges Buch übersetzen zu können. Dänischkenntnisse sind mutmaßlich eher zweirangig. Optimal wären wahrscheinlich ein Deutscher, der seine Sprache beherrscht und alle Petzis kennt und ein Däne, den man fragen kann, der aber nicht mal toll deutsch können muss. - Naja, ein Traum ...
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