Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 20.05.2013, 21:57   #7  
theB.
Mitglied
 
Beiträge: 6
Standard Hat jemand Lust meinen Artikel zu lesen?

Danke für die Antworten! Es würde mich sehr freuen, wenn jemand interessiert an meinem Artikel ist und mich auf mögliche inhaltliche Fehler hinweisen würde.

2.2. Lupo

2.2.1. Die Zeitschrift Lupo

2.2.1.1. Erscheinungszeit, Philosophie, Zielgruppe

1964 entstand als Nachfolger der Fix und Foxi-Zeitschrift die Zeitschrift Lupo, welche im Gegensatz zur erstgenannten auch Stars dieser Zeit thematisiert. Der eher konservativ eingestellte Herausgeber Rolf Kauka war vorerst gegen die Einführung der Zeitschrift Lupo, welche sich aber trotzdem durchsetzte und dann sogar im Kauka-Verlag nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich erschien.
Unter dem Titel LUPO erschienen die Ausgaben 1/ 1964 bis 7/ 1965 monatlich. Mit der Ausgabe 8/ 1965 wurde der Titel in Lupo-Modern geändert und die Zeitschriften erschienen aufgrund der großen Nachfrage wöchentlich. Im Jahre 1966 wurde der Name ab dem 34. Heft in TIPTOP geändert. Insgesamt erschien die Zeitschrift während der Jahre 1664-1967 116-mal, davon 47-mal als TIPTOP.
In dieser Zeit grenzten sich Jugendliche häufig durch Rebellion von ihren Eltern ab, indem sie zum Beispiel lange Haare hatten und Beatmusik hörten. Weiterhin beeinträchtigte die Errichtung der Mauer zwischen Ost- und Westberlin vor allem Kinder und Jugendliche erheblich in ihrer Entwicklung. Die Bevölkerung Ostberlins war wie eingesperrt und hatte keine Verbindung zu westlichen Ländern. Es war also eine sehr bedrückende Stimmung in beiden Teilen Deutschlands, auch wenn es Sympathisanten der DDR gegeben haben mag. Rolf Kauka traf somit ins Schwarze, als es ihm gelang nicht nur durch Comics, sondern auch durch Berichte von Stars aus aller Welt, die Jugendlichen unterhalten.
Die Philosophie der Zeitschrift bestand darin, Comic und Information zu kombinieren. Waren es bei Lupo fast ausschließlich Comics, so wurden mit der Namensänderung in Lupo-Modern andere Berichte vermehrt aufgenommen. Besonders Wert gelegt wurde auf eine lustige und gleichzeitig informative Ausgestaltung gelegt. Man verzichtete auf die „übliche Massenblattaufmachung“ .
Die Zielgruppe der Zeitschrift waren Jugendliche. Lupo-Modern „möchte möglichst vielsseitig bleiben und für einen großen Kreis von jungen Leuten schreiben“ (Heft 18/ 1966, S.3). Die Zeitschrift wollte sowohl 13- und 14-Jährige ansprechen als auch ältere Teenager. Diese Einstellung führte zu Kritik, weil der Zeitschrift vorgeworfen wurde voller Widersprüche zu stecken. Einerseits beinhalte sie anspruchsvolle Diskussionen, Gesellschaftkritiken und Aufklärungen, andererseits aber auch seichtes Starpalaver.

2.2.1.2. Inhalte

Comics und Berichte über Stars machten einen Großteil der Zeitschrift aus. In einem Leserbrief wurde diese Kombination als „ganz edel“ gelobt. Verschiedene Comics, die immer ca. 17 Seiten der Zeitschrift einnahmen, erzählten spannende Geschichten, z.B. durch die Protagonisten „Siggi und Babarras“, welche aber als „Asterix und Obelix“ agierten. Auch „Rolf und Miki“ oder „Lucky Luke“ brachten mit viel Witz die Leser zum Lachen. Mit der Umbenennung der Zeitschrift in Lupo-Modern fanden Musikstars und Schauspieler ebenso große Beachtung. Hier gab es vielfältige Mittel der Darstellung. Einige Rubriken waren z.B. Interviews, Berichte und Kurzmeldungen. Außerdem wurden die Künstler anhand von unterhaltsamen Sprechblasen auch in Bildergeschichten eingebunden. Des Weiteren gab es oftmals Autogrammkarten und Poster der Stars.
Über Comics und Starberichte hinaus traten weitere Bestandteile regelmäßig oder vereinzelt auf. In jeder Zeitschrift gab es die Rubrik „Die Zeitlupe“ am Anfang des Heftes und eine Parodie darauf am Ende des Heftes „Die Zeithupe“, was durch den Ausspruch „Wer das ernst nimmt, ist selber schuld.“ veranschaulicht wird. Sehr wichtig zu erwähnen ist auch die „Redaktionspost“, denn hier wurden Leserbriefe, die sowohl Lob als auch Kritik enthielten, abgedruckt. In der Rubrik „Stars und Sterne“ wurden Stars, u.a. Schauspieler wie Cliff Richard oder Beat-Bands wie die „Rainbows“ oder die „Liverbirds“ vorgestellt. Zusätzlich fanden sich in manchen Heften noch Test wie z.B. „Bist du feig?“ oder „Bist du erwachsen?“, welche durchaus für Jugendliche ansprechend gestaltet waren.

2.2.2. Berichte über die Beatles und ihr Umfeld

Im Folgenden wird die Berichterstattung in chronologischer Reihenfolge aufgeführt.
Einen Cameo-Auftritt hatten die Beatles schon in der 4. Lupozeitschrift 1965. Hier wurde ein Interview mit den konkurrierenden Bands „The Beatles“ und „The Rolling Stones“ abgedruckt. Das Titelblatt verdeutlichte die Konkurrenz mit dem Slogan „Sonderbericht: Beatles contra Rolling Stones“. In dem Interview wurde jeder einzelne „Beatle“ oder „Stone“ nach seinen individuellen Wünschen, Zukunftsplänen, Leibgerichten sowie seiner Meinung über die jeweils andere Band gefragt. Hier warfen vor allen die Beatles den Rolling Stones vor, sie würden die Beatles kopieren. Ein sehr interessanter Bericht über die Beatles fällt in der 1. Lupo-modern Zeitschrift 1966 auf. Schon auf der Titelseite kündigen diverse Comichelden die Ankunft der populären Band aus Liverpool in Deutschland an. Lupo-Modern erfindet eine fiktive „Beatles-Tournee“ und nimmt somit die Idee der „Bravo-Beatles-Blitztournee“ vorweg. Fotographien der Beatles sind von der Redaktion mit Sprechblasen versehen worden und werden somit zu einer unterhaltsamen „Foto-Story“. Des Weiteren gibt es in Lupo-Modern 14/ 1966 einen interessanten Bericht über die Rolling Stones. Auch wenn die fünf jungen Männer lange Haare haben und sich ausgefallen kleiden, heißt das laut der Zeitschrift nicht, dass sie nicht auch tolle Musiker sein können und sich auch noch für andere Themen, z.B. Politik oder Kunst interessieren können. Ein berühmter Song der Beatles „Yeah, Yeah, Yeah!“ ist der Titel des Comics aus Zeitschrift 17/ 1966, in dem die Band zum ersten Mal auftaucht. Lupo und seine Freunde verhindern, dass die „Beatstones“, wie die Beatles in dem Comic genannt werden, gekidnappt werden, nachdem sie zufällig das Gespräch der Verbrecher mitgehört haben. Die drei Freunde geben sich als die „Beatstones“ aus und treten auch als solche auf. Kritik wird in diesem Comic geäußert, indem die Beatles und deren Musik als austauschbar dargestellt werden. In Zeitschrift 18/ 1966 wird umfassend von Bands berichtet, die den Beatles ähneln. Der Fokus wird auf deutsche Beat-Bands gelegt. Auf einer Doppelseite werden acht von tausenden deutschen Bands vorgestellt, die sich auch auf die Musikrichtungen Pop/ Rock und Beat spezialisiert haben. Besonders hervorzuheben sind die Berliner „Didi and his ABC- Boys“, welche die Beatles-Songs auf Deutsch sangen. Ferner ist Paul McCartney auf dem Titelbid zu sehen. Im Heft 23/ 1966 weckt die Schlagzeile „Die Beatles werden hintergangen“ auf dem Titelblatt das Interesse des Lesers. In dem Bericht wird die Problematik bei Kartenverkäufen zu den Konzerten der Beatles angesprochen. Es soll Leute gegeben haben, die durch dreiste Lügen ohne etwas gezahlt zu haben, an die begehrten Karten gelangt sind. Außerdem mokiert sich Lupo-Modern in einem kurzen Comic darüber, dass die Beatles schon so viele Fans haben, dass sie sich sogar vor ihnen verstecken müssen. Des Weiteren wurde hier auch ein Songtext des Liedes „Yesterday“ der Beatles abgedruckt. Lupo-Modern veranschaulicht in Zeitschrift 26/ 1966 wie aktuell das Aussehen der Beatles war, indem ein Interview mit verschiedenen Mädchen abgedruckt ist, welche nach den Vorstellungen ihres „Traummannes“ befragt wurden. Man erkennt, dass die geschilderten „Typen“ den Beatles sehr ähneln bzw. ihnen entsprechen. Ein fiktiver Bericht über die Frauen der Beatles gibt Aufschluss über die kritische Haltung Lupo-Moderns, Ehefrauen über einen langen Zeitraum alleine zu lassen.
theB. ist offline   Mit Zitat antworten