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Alt 31.03.2012, 15:16   #1984  
michidiers
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Da ich beide Ausgaben in einem Rutsch gelesen habe, hier eine gemeinsame Bewertung:

Fear Itself 5 und 6



u.a. Stuart Immonen / Matt Fraction

Die Katze ist aus dem Sack! Sin tritt in die Fußstapfen ihres Vaters Red Skull und hat zur Unterwerfung der Erde den Allvater heraufbeschworen, den wahren Herrscher von Asgard, der vor Urzeiten von Odin im Kampf um die Vorherrschaft im nordischen Götterreich unterworfen worden ist. Während sich die Schlachtreihen auf der Erde formieren, kocht Odin sein eigenes Süppchen und entzieht lieber sich seiner Verantwortung. Die Helden sollen sich auf der Erde ohne seine Unterstützung dem scheinbar unbesiegbaren Kriegsherrn stellen…

Die Ausgabe #5 habe ich mir etwas aufbewahrt, damit ich sie gemeinsam mit der Nummer #6 lesen kann. Und ich muss nach der Lektüre dieser beiden Ausgaben noch immer sagen: Ich bin von diesem Event weiter glatt begeistert!

Autor Matt Fraction versteht es weiter gekonnt, Superhelden, Nazimythen, nordische Sagen, Atlantis und gesellschaftliche Erscheinungen passend miteinander zu verknüpfen. In den Mittelpunkt der Handlung rückt er dabei geschickt den sowohl gleichermaßen faszinierenden, als auch erschreckenden menschlichen Gefühlszustand der Angst. Die große Bedrohung für die Helden und Menschen ist hier weniger greifbar als alle anderen Bedrohungen zuvor. Der Gegner lebt von der Angst seiner Opfer, er wir stärker durch sie. Je mehr er davon verbreitet, ja mächtiger wird er und je mehr schwinden die Chancen der Erde, zu überleben. Das ist eine fatale Abwärtsspirale, die es zu unterbrechen gilt, damit sie nicht unweigerlich in das Verderben führt. Dieses interessante Thema zieht sich seit Jahrhunderten durch Fiktionen und Realität, von Tolkiens Herrn der Ringe bis in das 1000-jährige Reich.

Wie Inseln der Ruhe inmitten diesem Chaos wirken dabei die eingebauten menschlichen Gesten und Handlungen der Helden. Der ehemalige Alkoholiker Iron Man greift zur Weinflasche und bittet Odin um die Benutzung der Waffenschmiede von Asgard, Spider-Man sucht im Flüchtlingsstrom seine Tante May und Franklin Richards übergeht das elterliche Verbot, seine Mutantenkräfte einzusetzen, weil er Ben Grimm das Leben retten möchte. Das ist der Stoff und die ausgewogene Mischung, die mich noch immer mit Freude an diesem Event festhalten lässt.

Stuart Immonen zeichnet wie immer professionell und ließ mir den düsteren Unterton dieser Geschichte zeichnerisch markant durchklingen.

Neben der Hauptserie kommen noch eine Reihe von kurzen Füllstorys zum Abdruck, die die Hintergründe beleuchten sollen. Das ist nicht unbedingt gelungen, da hier entweder nur altbekannte Kamellen um den Hulk und Co, die man eh schon tausendmal in anderer Form gelesen hat, wieder aufgewärmt werden. Oder es werden irgendwelche unbekannten neuen Helden und Heldengruppierungen, die die Welt nicht wirklich braucht, auf drei oder vier Comicseiten gequetscht.

Fazit: Ich freue mich jetzt auf das Finale!
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