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Alt 23.03.2012, 16:08   #5  
beatleswerner
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Lurchis Abenteuer - Das lustige Salamanderbuch - Band 7
Günther Bentele (Autor), Dietwald Doblies (Zeichner)
Hardcover, bunt, 136 Seiten
Esslinger
ISBN-10: 978-3480229212
12,90 €

Dietwald Doblies und Günther Bentele bewarben sich fast zeitgleich als Zeichner und Autor für die Lurchireihe von Salamander. Beide besaßen andere Vorstellungen über die Gestaltung der Heftreihe wie das Duo Krisp/Sveistrup und schlugen diese Salamander vor. Schnell einigte sich die Firma mit den beiden Autoren und knapp ein halbes Jahr nach der letzten Nummer des alten Teams erschien im März 1995 unter dem Titel „Lurchi und die Zaubersteine“ das erste Heft des neuen Teams. Während Peter Krips Geschichten in einer kleinen überschaubaren Welt zwischen Wald, Wiesen, Bach und Weiden spielten, verlagerten Doblies und Bentele die Handlung in einen vielseitigen fantastischen Märchenwald, der allerdings auch Berührungspunkte mit der großen weiten Welt zuließ. Beide Künstler versuchten dort anzuknüpfen wo Heinz Schubel mit seiner Nummer 52 im Frühjahr 1972 aufgehört hatte. Doblies war der erste Zeichner seit diesem Zeitpunkt der bewusst das Erbe Heinz Schubels anpackte und die Figuren zu ihrer früheren Gestalt zurückführte. Günter Bentele hingegen schaffte es mit seinen Reimen ein gutes Niveau zu erreichen und knüpfte hiermit ebenfalls an die frühe Tradition der Lurchireihe an.
Der 7. Sammelband zählt m.E. nach zu den schönsten und phantasievollsten der gesamten Reihe. Erstmals werden die Hefte in diesem Band in der Reihenfolge wie sie ursprünglich erschienen sind, ein Verfahren, das Esslinger ebenso beim 8. Sammelband übernehmen wird. Es bereitet sehr viel Freude Lurchi und seine Freunde bei ihrer Reise durch den Märchenwald zu begleiten. Innerhalb dieses Waldes treffen die Leser auf geheimnisvolle Zauberer, auf einen Stahlelefanten der an die gleichnamige Jules Verne Geschichte erinnert oder auf Wikinger. Sie entdecken eine Pyramide, erleben den Bau der chinesischen Mauer, landen im Unterwasserreich und treffen in der nächsten Folge auf eine Seeschlange, die sich als gar nicht so gefährlich erweist. Nicht immer steht Lurchi hierbei im Mittelpunkt, Doblies und Bentele spielen durchaus mit den Figuren. In der Nummer 117 „Lurchi und der Stahlelefant“ wird unerwartet Mäusepiep eine wichtige und verblüffende Rolle zugewiesen. Heft 127 „Lurchi und die Wasserfrau“ führt die Leser mit in eine verdorrte Landschaft und zeigt plastisch auf das es viele Probleme auf unserem Planeten gibt die verantwortungsbewusst gelöst werden müssen. Zwinkernd verweisen die beiden Künstler in Heft 120 „Lurchi und das Jubiläumsheft“ auf Lurchis große Vergangenheit die innerhalb dieses Heftes vorgestellt wird. In einem fiktiven Lurchimuseum werden in diesem Heft jede Menge Andenken an vergangene Abenteuer ausgestellt. Und was gibt es dort nicht alles zu sehen: das erste Lurchiheft aus dem Jahr 1937, Lurchifiguren oder den Riesenhut aus Heft 42 das im Mai 1968 erschien. Heft 120 ist auch die einzige Episode in der Dietwald Doblies, Trine die unterschätze Schwester Lurchis auftreten lässt. Leider hat sie seither keinen Auftritt mehr im Lurchiuniversum zugebilligt bekommen. Dietwald Doblies Zeichnungen sind sehr liebevoll und ansprechend gestaltet. Der Künstler hat im Laufe der Zeit seinen Zeichenstil ständig erweitert und verbessert.
Jedes der 15 Hefte die in diesem Sammelband zusammengefasst werden ist für sich ein Kleinod. Der 7. Sammelband der Reihe ist ein rundum gelungenes Werk. Es ist zu bedauern das Salamander dieses Konzept im Jahr 2000 sterben ließ und auf ein neues Konzept mit Lurchierzählungen im Pixiformat setzte. Aber das ist eine andere Geschichte.
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