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Alt 24.03.2011, 22:11   #63  
beatleswerner
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Mecki Gesammelte Abenteuer
Jahrgang 1957
Reinhold Escher
69 Seiten, Hardcover
Esslinger Verlag

Esslinger bereitete den Meckifans im Januar 2011 ein schönes Geschenk. Nicht der erwartete Jahrgangsband 1961 lag in den Buchhandlungen sondern der von vielen Fans herbeigesehnte Jahrgangsband 1957. Dieser Jahrgang ist seit jeher bei den Fans deshalb so beliebt weil er neben einer fantastischen Geschichte mit vielen Überraschungen auch zum ersten Mal Meckis großen Gegner Kokolastro auftreten läßt. Ein Zauberer der mit allen Wassern geswaschen ist und stets eine neue Teufelei ausheckt um Mecki und seinen Freunden zu schaden.

Direkt auf der ersten Seite der Geschichte begegnen Mecki und seine Freunde in einer zaubervorstellung Kokolastro. Wieder einmal ist es Charly Pinguin der das Abenteuer mit einer vorlauten Bemerkung in Gang setzt und gemeinsam mit seinen Freunden von Koklastro verzaubert wird. Kokolastro entführt die Freunde nach Südamerika wo diese sich befreien können aber immer wieder Angriffen von Koklastro ausgesetzt werden.

Die Geschichte ist eine gut strukturierte Aneinanderreihung von einzelnen Episonden, die immer gelungen miteinander verbunden sind. Kokolastro ist zwar die Überfigur der Geschichte, Reinhold Escher setzt sie jedoch nur sehr behutsam auf wenigen Seiten ein. So fungiert Koklastro oftmals als Person der die Entwicklung der Geschichte entscheidend beeinflußt oder sie erst in Gang setzt. Reinhold Escher ist mit den Zeichnungen auf dem Höhepunkt seiner Kunst angelagt. Liebevoll gestaltete Figuren, die schnell an Profil gewinnen agieren vor der beeindruckenden Kulisse des südamerikanischen Landes Costra Negra, das die Heimat von Kokolastor darstellt. Der Künstler hat sehr viel Wert auf die Hintergründe gelegt und erweckt den Urwald mit seiner prächtigen Flora und Fauna zum Leben.

Escher begann mit der Kokolastrogeschichte eine großartige Story die sich im Grunde über mehr als ein Jahr ausbreiten sollte, denn das Ende der Geschichte leitet nahtlos über in die nächste Meckigeschichte die uns im Jahrgang 1958 präsentiert wird „Ferne Inseln“. Leider verzichtete er in dieser Storyline auf seinen Schurken Kokolastro. Dieser sollte jedoch noch mehrfach in Eschers Meckigeschichten zurückkehren. Wilhelm Petersen der sich später mit Escher bei den Meckigeschichten abwechselte verzichtete völlig auf die Figur des Zauberes.

Im Gegensatz zu den anderen Jahrgangsbänden von Mecki griff Esslinger diesmal nicht auf die Vorlagen des HÖRZU-Archivs in Hamburg zurück sondern verwendete die Originale die sich fast alle noch im Besitz der Tochter von Reinhold Escher befinden. Dieses Verahren trug u.a. dazu bei das alle Seiten der Geschichte anders als bei der Erstveröffentlichung in der HÖRZU in Farbe präsentiert werden können. Es ist sicherlich für den Esslinger Verlag ein aufwendiges Verfahren gewesen, das sich jedoch im Endeffekt gelohnt hat. Den Lesern werden strahlende Farben präsentiert die auch den langjährigen Sammlern von HÖRZU Seiten begeistern dürften. Es wäre wünschenwert, wenn Esslinger auch bei den noch folgenden Bänden auf die Originale – soweit sie noch vorhanden sind – zurückgreifen würde. Eckart Sackmann hat sich in den vergangenen Monaten bereits bemüht alle noch fehlenden Vorlagen für den Jahrgang 1956 zusammen zu tragen, so dass die Leser auch diesen Band Im Januar 2012 komplett in Farbe geniessen dürfen.

Eckart Sackmann ist auch derjenige der für diesen Band wieder ein interessantes und kurzweiliges Vorwort beisteuert und in diesem Band den Oberschurken Kokolastro eingehend beleuchtet.
Insgesamt ist es dem Esslinger Verlag wieder einmal gelungen einen markellosen Band dem Publikum zu präsentieren und wir können den Verlag nur dazu auffordern so konsequent weiterzumachen.

Geändert von beatleswerner (27.03.2011 um 11:27 Uhr)
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