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Alt 26.06.2010, 15:42   #4  
Maxithecat
Moderator Marvel
 
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Ort: der Dosenöffner wird geduldet !
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CGNet: Könntest du etwas zu deinem Werdegang erzählen?

Sten: Ich bin Jahrgang ´71, welchen Tag sag ich nicht. Tja… Kann ich ganz von vorn anfangen? Denn es ist wichtig für mich!

Mein Vater war früher Bauarbeiter und er hat sehr viel in seiner Freizeit gemalt. Und dadurch bin ich total inspiriert worden. Ich glaube, von ihm habe ich auch das Improvisationstalent. Der hat auf Schuhkartons oder auf alten Rückwänden tolle Bilder gemalt. Egal welche Farben, alles was gerade da war, wurde benutzt um Bilder zu gestalten. Er hat mir damals sogar einen Leucht- bzw. Zeichentisch gebaut und Wandmalerei bei uns auf dem Hinterhof an der Hauswand gestaltet. Dieser Mann hat mich inspiriert!



Durch ihn kam ich auf die „Lustigen Taschenbücher“. Bei ihm Zuhause, unter dem Bett waren stapelweise Superman, Spider-Man, Batman Hefte. Das hat mich als Kind auch immer inspiriert. Das wollte ich auch, ich wollte Comic-Zeichner werden!!!

Jeder hat mir eigentlich immer gesagt, nee, das ist schwierig, es gibt keine Ausbildung zum Comic-Zeichner. Als Comic-Zeichner wirst du kein Glück haben, du musst Grafik-Designer werden.



Ich w o l l t e Comic-Zeichner werden! Es war ganz klar meine Ansage und das wollte ich durchziehen.

Anfänglich hatte ich als Stuckateur eine Ausbildung begonnen. Mir hat der Jargon nicht gefallen. Ich durfte das Bier holen und habe eine Wand so schön, sauber hochgezogen. Wie Künstler halt so sind, in ihrer Seele, ganz gerade versucht. Dann kam der Vorarbeiter oder der Leiter der Ausbildung und haut mit dem Hammer alles wieder runter: „Dat war nich gerade. Dat machen wa nomaal. Aba richtich machn!“ – Da wollte ich dann nicht mehr hin…

Ich wusste halt, was ich wollte. Es war ein großes Risiko, man denkt da als Jugendlicher nicht drüber nach man macht einfach. Ich hab mich dann entschieden: Egal wie, ich MUSS Comic Zeichner werden. Ich habe Zuhause stapelweise Covers gezeichnet und mich in Ideen vergraben.



Irgendwann landete ich aber über eine ABM Maßnahme bei einem Burschen, der mir gesagt hat: „Ja, bei Hahn Film in Berlin, da kann man Trickfilmzeichner werden.“ – Das fand ich sehr nahe am Comic-Zeichner und habe mich da beworben. Und habe als ABM Maßnahme eigentlich als Praktikant gearbeitet. Ich habe da auch Geld verdient, aber eigentlich war es wie ein Praktikum. Relativ schnell durfte ich Animieren. Man hat da mein Potential erkannt und bin dann als Animator bei Benjamin Blümchen gewesen, und irgendwann bei „Der kleene Punker“. Dann hat man erkannt, dass ich Design-Fähigkeiten habe und hat mich schnell ins Development gesteckt, also Figuren Design für TV-Serien. Das hat mir viel Spaß gemacht und das dann vornehmlich gemacht.
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