Die Veranstaltung
Es begann mit einer Einführung durch
Hella von Sinnen und
Denis Scheck. Sie halten beide Landkarten vor sich her, die eine von Entenhausen, der andere von Erlangen. Hella hat einen Anzug mit einem "Joker"-Gesicht an (aus DC Batman), H. Scheck einen schwarzen Anzug und einen Gehstock, schwarz mit Silberknauf. Sein Kommentar: "Wenn man mich mit diesem Stock sieht, sagen die einen ich wäre "stockreich", die anderen sagen "stockschwul"!" Hella hat seit 3 Wochen die Comics vorliegen und sie in dieser Zeit gelesen.
Hella ist bekennender Donald-Fan und hat schon in ihrer Jugend viel gelesen. Immer wenn sie krank war, bekam sie Comics von Tarzan, Asterix, Bessy u.a. geschenkt.
Die Begrüßung durch den Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis beginnt mit Grüßen an die Künstler, Stadträte, Nominierten und an Pierre Christin als Lebenswerkpreisträger. Nach 2 Minuten
wird der Vortrag von Hella unterbrochen…
Sie kommt auf die Bühne, „grapscht“ sich die Zettel des OBM und fragt: „Sie lesen aber jetzt nicht ALLE 4 Seiten vor, oder? Wir wollen heute Abend noch einen trinken!“ – Anschließend verliest Hella ALLE Namen im „Schnelldurchgang“ und der Vortrag ist dann nach gefühlten 30 Sekunden zu Ende…
Dann folgt die Vorstellung der Juroren, die auch auf der Bühne erscheinen:
1. Andreas C. Knigge
2. Brigitte Helbling
3. Christian Gasser
4. Herbert Heinzelmann
5. Jan Taussig
6. Bodo Birk
7. Denis Scheck
Alle tragen ein Schild dabei, auf denen sie ihren Lieblings Zeichner genannt haben.
Fr. Hebling benennt Mahler (ein Genie), Gasser nennt Fil (bislang NIE nominiert), Heinzelmann nennt Jens Harder, Taussig nennt Flix, Bodo Birk nennt Ulli Oesterle, [hier sagt die neben mir sitzende SERVALAN bereits vorab:] Scheck nennt TOM und Knigge nennt Isabel Kreitz.
Alle sind wohl aufgrund des „beherzten“ Auftritts von Hella von Sinnen
geplättet beeindruckt und geben ihren vorbereiteten Reden den Gnadenstoß und werfen sie in die Tonne. Dem einen oder anderen gelingt es auch, eine recht flüssige und kurze (!) Rede zu halten, nur Knigge scheitert: Er hält die
komplette Rede…
Hella sitzt auf dem Sofa und kann das Trommeln der Finger gerade noch unterdrücken.
Ich erspare es mir jetzt, die ersten drei zu nennen und beschränke mich auf den Preisträger.
Bester Comic-Strip
RALF KÖNIG
Hella übergibt die Medaille: „Guck mal, da steht dein Name drauf!“
König: „Jau,
den kenn’ ich!“
Die Rede hält Bodo Birk:
Er betont, dass König viel zum Thema Religion schreibt. Seine Serie „Prototyp“ handele mehr von jüdisch-christlichen Themen, „Archetyp“ setze sich dagegen „theologisch-kritisch“ auseinander.
Hella bemerkt: „Besonders hat mir der gezeichnete Regen bei Noah gefallen!“
Anschließend versucht Denis Scheck Ralf König ein „intellektuelles Gespräch“ aufzuzwingen, welches man zwar in einer akademischen Diskussionsrunde führen, aber nicht auf einer Preisverleihung halten kann.
Hella hat dies natürlich auch erkannt und unterbricht das Gespräch.
Die Band The Wright Thing spielt:
Kein Schwein ruft mich an
…was mich jetzt ein wenig stutzig machte, ist, das der „Profi“-Kameramann nach Königs Auftritt den Saal verlässt. Ob er aus einem anderen Blickwinkel weiter gedreht hat oder von Königs Crew engagiert wurde, entzieht sich leider meiner Kenntnis….
Nur schade für die noch folgenden…
Der OBM kommt auf die Bühne und beleuchtet den Trend zu Weg-Werf-Comics.
Der französische Botschaftsrat ist wohl so perplex von Hellas Auftreten
, das er sagt, er wolle seine vorbereitete Rede nicht halten sondern ein wenig „erzählen“.
Es geht um ein Schülerprojekt, in dem anhalt von franz.-sprachigen Comics die Sprache erlernt werden soll. Es haben sich 120 Klassen aus ganz Deutschland daran beteiligt, stellvertretend auf der Bühne sind Rebecca aus Bayern und Iwan aus Berlin dabei.
Der Botschafter ist hocherfreut, das heutzutage versucht wird mit Comics eine Fremdsprache zu erlernen. Dies wäre vor etlichen Jahren noch unmöglich gewesen.
Gewinner ist:
DIPONLA von Sti und Pahé
Pahé bedankt sich mit den Worten: „Isch bedanke mich für die TV-Serie Derrick….“ –
Applaus – „…und für die geilen Mercedes!“
Die Belohnung für die Gewinner ist die
„Aussicht“ auf eine dt. Veröffentlichung…
Da hakt Hella natürlich sofort nach:
„Wieso die Aussicht!? Ich dachte, das wäre längst klar!?“ :kopfschüttel:
dennoch sagt Pahé: „I say you: AKIBA – Danke!“
Die beste Comic-Hochschulproduktion
…geht an:
STRICHNIN – Augsburg
Die Laudatio hält Brigitte Helbling.
Auf der Bühne erscheinen viele Studenten aus Augsburg; als sie jedoch befragt werden, stellt sich heraus, dass kaum einer von Ihnen überhaupt an dem Projekt beteiligt war. Der Professor gibt eine paar Infos zur Herstellung des Comics, den Beteiligten selbst wurde jedoch nur 2 Tage vor der Veranstaltung gesagt, „Sie mögen die angebotenen Einladungen nutzen und erscheinen!“
Seitens der Veranstalter wurde KEINEM gesagt, dass der Gewinner Augsburg ist!
Dabei hätte demjenigen, dem ein Sammelkarten-Album vorgelegen hat (Hat es natürlich NICHT(!), da es zu spät ausgeliefert wurde!), klar sein müssen, das es nur Augsburg sein kann. Sie waren die EINZIGEN, die einen eigenen Aufkleber hatten!
Bodo Birk hält eine
kurze Ansprache.
(Kommentar Servalan: „Das wäre eine wunderbare Szene für Woody Allans
„Warum Kommunikation scheitert!“
)
Bester Comic für Kinder
Bodo Birk hält wieder seine Rede…. Worum es ging?
Gewinner ist
Nadia Budde, S. Fischer Verlag mit: Such dir was aus, aber beeil dich! Kindsein in 10 Kapiteln. Da sie zur Zeit im Osten unterwegs ist, kann sie nicht persönlich dabei sein, dafür liest Hella 2 Seiten vor. Es geht um Kindheitserinnerungen wie „Worüber ärgert sich Mama am meisten, wie schmeckte mein erster Popel, wo kratze ich meinen Schorf ab“ usw. (
Bitte nicht falsch verstehen!!! Es waren dutzende von Assoziationen vorhanden, ich konnte mir aber nur ein paar merken!
Ich weiß nicht, wie die Zeichnungen waren, der von Hella vorgetragene Text war klasse!
)
Bester dt. Comic
Gewinner ist
JENS HARDER
Heinzelmann wirft seine Rede über Bord und erzählt frei. ( Fast
)
Bei der anschliessenden 3 minütigen Fragerunde versucht der Interviewer den Gewinner zu ergründen. Sozusagen: „My life in 180 Seconds…!“ – Kommentar: „Häh…? Ich verstehe die Frage nicht!“ (Vielleicht sollte der Fragende sich mal mit Marcel Reich-Ranicki unterhalten. Philosophisch hätten sie vermutlich die gleiche Wellenlänge, der Unterhaltungswert wäre ebenso derselbe…
)
Was auffällt: Die bislang vergebenen traditionellen Brote werden vergessen, den Gewinnern zu überreichen. Die junge Dame, die die Brote regelmäßig den Laudatoren hinterher trägt, wird ebenso regelmäßig übersehen… Zum Schluss übergibt sie schließlich die Brote
selber!
Bester internationaler Comic
Pinocchio von Winshluss, Avant-Verlag
Hellas Kommentar zu Wöönschlüüss: „Ich wusste gar nicht, das es einen Underground-Comic eines Underground-Comics gibt…“
„Ein geschmackloses und sinnloses Abenteuer“
Sorry, das war jetzt
kein Kommentar meinerseits
, sondern das
des Laudators!!! Ich will jetzt meine Hände nicht für das Wort „sinnlos“ hinhalten, aber so etwas in der Art war es.
(Jemand anderen habe ich sagen hören: „So etwas grottenschlechtes habe ich schon lange nicht mehr gelesen.“ – So sind sie halt, die Geschmäcker: verschieden!)
Unbekannterweise muss es wohl dennoch SO GUT gewesen sein, das es den ersten Preis gewonnen oder vielleicht sogar verdient hat…
Publikumspreis
Ulli Lust
…auf die Frage, was sie von ihrem Preis halte: „Ich bin total überrascht! Und habe mich gestern über den ICOM-Preis gefreut!“
Spezial-Preis der Jury
Salleck Publicatins – The Spirit Archive
Carlsen Comics – Ein Vertrag mit Gott
Will Eisner
Herrausragendes Lebenswerk
Pierre Christin
Es gibt Standing Ovations und minutenlangen Beifall.
Bester dt.-sprachiger Comic
Nachdem Hella ein halbes Dutzend mal nachgefragt hat, wie der Abstimmungsmodus denn jetzt „genau“ sei, kam als Endergebnis heraus:
MAHLER
Kommentar, was er sich jetzt wünsche: „Schluss, Ende!“
Dann gings zur „After-Preis-Party!“
Die Preisverleihung hat sich im Gegensatz zum letzten Mal um mindestens 50 % verbessert!
Jetzt muss noch an den anderen 50% gearbeitet werden….!
Soweit ich weiß, hatte ich vor 2 Jahren empfohlen, Herbert Feuerstein als Redner zu holen. Ich weiß natürlich nicht, ob sie es gelesen hatten….
Hella war jedoch noch „einen Tick“ besser!
Das waren die „launischen Bemerkungen einer kleinen, anwesenden Katze“!
Kommentare erwünscht!