Thema: Wikipedia
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 22.05.2010, 15:25   #163  
zaktuell
Mitglied
 
Benutzerbild von zaktuell
 
Beiträge: 4.066
Zitat:
Zitat von Lupo_Wien Beitrag anzeigen
(...) Sorry, das ist eben nicht logisch. Die wiederum stillschweigend von Dir gemachte Prämisse ist, daß jeder dieser Leute Wissen hat, das andere nicht haben. Ich habe angemerkt, was von solcherlei Spezialwissen zu halten ist. Natürlich gebe ich Dir recht, daß Experten auf einem bestimmten Gebiet Details und Perspektiven einbringen können, auf die andere nicht so schnell kommen. Da muß man dann allerdings schon auf die Grenzen einer Enzyklopädie hinweisen. Wir sind uns einig, daß viele Beiträge jetzt schon zu voraussetzungsreich und wissenschaftlich abgefaßt sind. Und wieviele Leute haben Lust, in einer Enzyklopädie einen Artikel zu einem historischen Ereignis in nahezu Taschenbuchlänge zu lesen? Das kann's doch nicht sein! Eine Enzyklopädie soll Fachliteratur nicht ersetzen, sie soll einführen in eine Thematik, Problemfelder und Fragestellungen nennen, und aus. Nicht Ziel sollte es sein, jedes Forschungsproblem, das sich etwa beim Thema der Französischen Revolution stellt, breit auszuwalzen. Warum nicht? Weil dann die meisten Leser überfordert sind. Jetzt könnte man auf die Idee kommen, halt die 45 Bildschirmseiten jeweils auf 3 oder 4 zusammenzufassen und diesen "Artikel light" voranzustellen. Nur: Wer tut sich diese Arbeit an? Lange Expertenartikel verständlich kurzzufassen, ist richtige Arbeit, die obendrein bei Ergänzungen ständig zu aktualisieren wäre! Ich behaupte, das würde für die meisten Artikel nie klappen. Ich schließe den Kreis: Es ist kein Problem, daß das Spezialwissen mancher Experten vielleicht nicht einfließt - ganz im Gegenteil. (...)
All das resultiert aus Deiner Auffassung von 'Was eine Enzyklopädie sein sollte'. Diese ist erstens nicht allgemeingültig, zweitens nicht meine und drittens ist es eine eingeschränkte Vorstellung. Aus der natürlich auch nur eine eingeschränkte Enzyklopädie erwachsen kann. Nach meiner -und ich denke auch nach der ursprünglichen- Sicht, ist online-Enzyklopädie aufgrund der Nicht-Existenz von natürlichen Grenzen wie Seitenzahl-Beschränkung aber eben grade das nicht: Eingeschränkt. Sondern allumfassend. Natürlich nicht faktisch, das ist unmöglich, aber als dahinter stehende Vision. Und damit prinzipiell allumfassend. Ich weiss, eine solche Vision ist für manchen zu gross (weil 'grenzenlos') und deshalb brauchen sie 'Schranken' (oder eben Grenzen). Deshalb führen sie Regeln, Schranken, Grenzen ein. 'Thinking big' ist nicht jedermanns Ding. Den meisten macht es sogar Angst. Aber es sind die wenigen, die es können, die die Welt verändern. Jemand ohne Vision hat noch nie etwas bewirkt (beileibe nicht nur zum Positiven, Hitler hatte auch eine Vision von einer -nach seinen Vorstellungen- 'besseren' Welt!).
zaktuell ist offline   Mit Zitat antworten