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Alt 27.04.2010, 23:52   #20  
Peter L. Opmann
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Ich habe mir den Film eben angesehen. Ich würde sagen: interessante Ansätze, aber ein schwieriger Fall.

Die Gewalt hat mich nicht so gestört, aber die Action übertüncht nur notdürftig, daß die Story keinen richtigen Spannungsbogen hat. Es ist bloß ein fortgesetzter Konflikt zwischen dem Superhelden-Grüppchen und der Drogendealerbande. Das wird mindestens ab der Mitte des Films langweilig. Die Episode, als Big Daddy und Kick-Ass von den Gangstern gefangen wurden und von Hit-Girl rausgehauen werden (keine Sorge, ich verrate nicht den Schluß), hat mich richtig geärgert, denn das ist ein wirklich abgegriffenes Klischee. Und daß Hit-Girl auftaucht, ist sehr vorhersehbar.

Den Anfang des Films finde ich nicht uninteressant. Man meint, der Gedanke würde durchgespielt, was wäre, wenn es in der realen Welt Superhelden gäbe (oder Leute, die sich so wie sie verhalten). Davon entfernt sich der Film aber zunehmend und setzt lieber auf die Karte "Actionkomödie". Manchmal sind die Gags leidlich lustig, manchmal bewegen sie sich eher auf "Eis am Stiel"-Niveau.

Spannend finde ich aber immerhin, daß man den Superheldenmythos nochmal auf eine andere Weise zu erzählen versucht. Und das Teenagerleben wird wirklich in die Gegenwart versetzt, indem man die Internetwelt samt Social Communities in die Handlung holt. Bei "Spider-Man" gab es glaube ich noch nicht mal Computer.

Insgesamt ist der Film zu lang, das Drehbuch hätte einer gründlichen Überarbeitung bedurft, und der Regisseur ist in der Inszenierung von Gewalt natürlich auch nicht so geschickt wie Tarantino. Völlig verschenkt war dieser Kinoabend nicht, aber ich warte noch auf überzeugende Superheldenfilme abseits der klassischen Stoffe.
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