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Alt 17.09.2009, 08:34   #8  
Peter L. Opmann
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Berühmte Geschichten # 22. Klaus Störtebeker, 1. Teil. Bastei Verlag, Bergisch-Gladbach (ca. 1972). 1 Mark

Auch ein Comicheft, das mir irgendwann mal meine Eltern gekauft haben. Die näheren Umstände habe ich vergessen. Aber die Piratengeschichte hat mich auf jeden Fall ziemlich beeindruckt. Schon ein Vorgeschmack auf die Superhelden: Störtebeker knallt den geleerten Becher so brutal auf den Tisch, daß er zerquetscht wird (daher sein Name). Piratenhauptmann Gödecke Michel bleibt der Mund offen stehen: „So was hab’ ich noch nicht gesehen!“ Er testet darauf noch Störtebekers Fechtkünste, und dann bekommt der ehemalige Gefangene der Dänen sein eigenes Kommando. Im folgenden räumen die Seeräuber mehrmals unter rüstungtragenden Marinesoldaten auf und kapern etliche Schiffe. Die Geschichte hat ansonsten keinen besonderen Spannungsbogen, ist auch nur der erste Teil eines Zweiteilers. Mir hat sich dennoch die Einführung des Helden eingeprägt, und ich habe mir immer wieder mal gern die detailliert gezeichneten Segelschiffe angeschaut (ansonsten sind die Zeichnungen, vermutlich aus einem spanischen Studio, nichts besonderes). Beschäftigt haben mich die Rüstungen der Dänen. Aber deshalb, weil die Soldaten im Kampf gegen die Vitalienbrüder immer den Kürzeren ziehen: Sie stürzen Treppen hinunter, gehen über die Reling oder werden einfach k.o. geschlagen (explizitere Gewalt kommt nicht vor). Klar, dachte ich, ihre Rüstungen behindern sie ungemein. Ein wenig zog ich auch in Erwägung, daß Helm und Brustpanzer den Träger vielleicht im Kampf schützen sollen. Aber andererseits hatten die Soldaten bloße Arme und die Beine nur in Stoffhosen. Jedenfalls, solange ich das Heft immer mal wieder hervorgezogen habe, blieb es mir ein Rätsel, wozu die Rüstungen eigentlich gut sind. Noch ein Rätsel bot sich mir auf dem Backcover, auf dem das nächste Heft angekündigt wurde: „Klaus Störtebeker, 2. Teil: Die Rache der Verdammten“. Da sah ich acht Piraten, die eine Seilwinde drehen. Daß das eine Seilwinde ist, wußte ich damals noch nicht. Mir war schleierhaft, was diese Männer da machen. Aber Rätsel stören einen kleinen Jungen ja nicht, sie regen höchstens seine Fantasie an.
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