Da Urlaubszeit gleich Lesezeit ist hier schon die Rezi von Venom: Dark Origin!
Einleitung:
Der Herr hat’s gegeben, der Herr hat’s genommen. Diese Lektion quält den jungen Eddie Brock schon seine gesamte Jugend. Zuflucht findet Edward lediglich im Schoß der heiligen Mutter Kirche. Dennoch ist Eddie eine verlorene Seele. Später, als Schüler, Student, Ehemann und Reporter, geht es für ihn dann vor allem um die Anziehungskraft der Wahrheit - und die Leichtigkeit des Lügens. Als seine Träume platzen, konzentriert er all seinen Hass auf Spider-Man. Dieser Hass macht Eddie zum idealen Wirt für einen gewissen Symbionten – gemeinsam werden sie zu Venom. Das ist ihre Geschichte.
Inhalt:
Wer sich die Vorfreude auf diese Story nicht nehmen will, sollte nicht auf den Spoiler Button klicken! Ich persönlich wäre allerdings zu neugierig... .
Venom: Dark Origin – Kapitel 1
Eddie Brock ist ein kleiner Junge, welcher streng erzogen wird. Er versucht von seinem Vater Anerkennung zu bekommen und geht dabei ungewöhnliche Wege. Nur selten kommt er mit seinem Vater ins Gespräch. An einem dieser Abende verrät er seinem Vater seine spezielle Gabe. Es ist die Gabe zu merken, wenn jemand lügt. Doch kann solch eine Gabe auch ein Fluch sein. Dann nämlich, wenn man merken muss, dass der eigene Vater einen Mitschuld am Tod der Mutter gibt, denn sie starb bei seiner Geburt. In Eddie entwickelt sich ein Schuldkomplex. Freundschaften zu knüpfen fällt ihm schwer. Seine erste Liebe lässt ihn nicht an sich heran und im Footballteam, wo er nur niedere Arbeiten verrichtet, findet er keine Anerkennung. Schließlich bemerkt Eddie wozu er berufen ist, In einem Lehrervortrag über Journalismus erfährt er, dass Journalisten mächtige Menschen sind, weil sie sagen was wahr ist. Und wer außer Eddie weiß am besten, wenn jemand die Wahrheit sagt. Seine Gabe kann zu seiner Waffe werden! Mit einer Lüge gelingt es ihm sich auf die Uni einzuschreiben um zu studieren. Hier lernt er Ann kennen, welche ihm in einer brenzligen Situation zur Hilfe eilt. Doch sollte dies nicht die letzte an diesem Abend sein. Abends werden beide von einer Straßengang überfallen. Vorher noch prahlend, dass den beiden dank seiner Stärke nichts zustoßen könne, weicht er nun feige zurück und versucht sogar die Aggression der Bande auf, seine bereits bewusstlose Begleiterin zu lenken. In diesem Moment erscheint Spider-Man und bereinigt die Situation. Doch die Lorbeeren der Rettung nimmt Eddie Brock für sich in Anspruch!
Venom: Dark Origin – Kapitel 2
Eddie und Ann sind nun ein Paar. Beruflich ist er nun Reporter beim Globe. Doch wie so oft in seinem Leben ist er auch hier nur der Laufbursche der Belegschaft. Bis zu dem Tag. Wo er einen Brief öffnet, indem sich eine Person namens Sin-Eater zu dem Mord an Jean de Wolff, einer Polizistin, bekennt. Er erkennt seine Chance und setzt sich mit dem Bekenner des Schreibens in Verbindung. Es ist ein Kontakt, den eigentlich Paul Barnum-Star Reporter des Globe, hätte knüpfen sollen. Da der Serienmörder von nun an nur noch mit Eddie in Kontakt treten will, verdrängt er dadurch Paul Barnum von dieser Story. Nach dem ersten Mord vertraut sich der Sin-Eater immer mehr Eddie an. Er möchte, dass seine Story erzählt wird, was Eddie natürlich macht. Die steigenden Auflagenzahlen machen ihn zum Star-Reporter. Bei einem persönlichen Treffen mit dem Serienkiller bekommt Eddie von ihm berichtet, das er Emil Gregg krank sei und das man ihn stoppen müsse. Eddie hat die Chance den vermeintlichen Mörder mit Hilfe des Gesetzes zu stoppen, ließ diese jedoch bewusst verstreichen, um weiter im Geschäft zu bleiben. Die Polizei versucht durch ihn an Informationen zu kommen. Er verweigert sie und wird dadurch der Beihilfe des Mordes bezichtigt. Jedoch wird er nach einer kurzen Inhaftierung wieder freigelassen, da er seinen Job verfassungsgemäß ausübt! Selbst sein Vater, welcher Eddie Machtmissbrauch vorwirft, kann ihn nicht zum Einlenken bringen. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit unserem Star-Reporter. Es stellt sich heraus, dass sein Emil Gregg nur ein Betrüger ist. Der wahre Mörder heißt Stan Carter. Er ist ein Cop, welcher mit Jean de Wolff zusammen gearbeitet hat. Aufgeklärt wurde der Mord von … Spider-Man. Und so kommt es, wie es kommen muss. Eddie Brock wird von seinem Arbeitsplatz gefeuert.
Venom: Dark Origin – Kapitel 3
In seiner Trauer steht er wieder einmal, wie schon so oft, vor der Statue der heiligen Mutter Maria! Er ist bereit seine Fehler einzugestehen und von diesem Leben Abschied zu nehmen. Seine letzten Gedanken sind bei Spider-Man. Ihm hat er seinen Niedergang zu verdanken. Ihn würde er nur zu gern töten. Ein gewisser Symbiont, welcher in den Wirren des ersten Secret War auf der Erde gelandet ist, spürt den Hass gegen Spider-Man und nimmt sich seiner an. Denn auch er will nur eins – den Tod von Spider-Man! Und so verschmelzen beide zu Venom und entkommen mit brachialer Gewalt und ohne Rücksicht auf Verluste menschlichen Lebens aus der Kirche. Eddie beschließt sein Leben von nun an nur mit der Rache an Spider-Man zu führen. Er lässt sein altes Leben und damit auch seine Frau Ann zurück.
Venom: Dark Origin – Kapitel 4
Brock hat sich nun in seine Mietwohnung zurückgezogen. Hier sinniert er über den Symbionten. Dieser dringt in seine Gedankenwelt und offenbart ihm, anhand eigener Erlebnisse auf fremden Welten, seine Macht, die auch zu seiner werden kann! Eine Hilfe die Eddie unmöglich ablehnen kann, auch wenn der Preis die totale Vereinigung ist. Er verliert damit nicht nur seine physischen, sondern vor allem auch seine psychischen Schwächen. Und so wird Eddie Brock zu einem Menschen ohne Skrupel! Ein erster Mordanschlag an Peter Parker schlägt fehl. Doch der Symbiont weiß, wie er seinen gehassten Gegner aus der Reserve locken kann. Durch die ehemalige Verschmelzung mit Peter Parker kennt er auch all seine Geheimnisse; so auch seine Adresse. Hier bringt er Mary Jane in seine Gewalt und erzählt ihr vom Verlust seiner Frau durch sein Lügen. Doch dieses Mal ist es keine Lüge, sondern ein Versprechen. Peter Parker wird durch ihn sterben. Diese Aussage soll Mary Jane an Peter weitergeben, was wohl auch der Grund ist, das sie diesen Besuch von Venom überlebt.
Venom: Dark Origin – Kapitel 5
Venom spioniert als Eddie Brock die Gegend aus. Dabei werden auch Unschuldige von Ihm getötet. Gut durchtrainiert ist dann der Tag der Tage gekommen. Als Venom lockt er Peter Parker aus dem Gebäude des Daily Bugle. Dieser verfolgt ihn als Spider-Man und es kommt zum Show-Down! Es gelingt Spider-Man, mit Hilfe des Schall Disrupters, Venom scheinbar zu besiegen. Doch die Wut lässt Venom noch einmal alle Kräfte zusammennehmen, so das Spidey den nächsten Angriff nicht mehr abwehren kann. Er unterliegt und findet sich in einer Kirchenglocke eingesponnen, wieder. Hier soll er, mit Hilfe des Klöppels, getötet werden. In den folgenden Abwehrversuchen kommt es immer wieder zu Dialogen zwischen Spider-Man und Venom. Diese laufen immer wieder auf ein Thema hinaus und zwar Eddies Karriereende durch Sipdeys Aufdeckung des wahren Mörders. Doch auch Spider-Man kennt Verluste ( Onkel Ben ). Er weiß, dass er als Held Verantwortung übernehmen muss. In diesem speziellen Fall für das was aus Eddie Brock geworden ist, da er es ja war, der den Symbionten mit auf die Erde gebracht hat. Es gelingt Spider-Man sich aus seiner misslichen Lage zu befreien und Venom von der Kirchenkuppel zu schleudern. Bei dem Versuch sich per Netz wieder abzufangen, verbraucht Venom sich selbst, da Spider-Man das Netzseil immer wieder kappt. Erst Zentimeter vor dem Aufprall gelingt es Venom sich zu retten. Jedoch, total geschwächt, ist er nun keine Gefahr mehr und wird von den Fantastischen Vier weggesperrt. Die Verschmelzung zwischen Eddie und dem Symbionten ist perfekt, daher sind beide eingeschlossen. Doch plagen Eddie nun erste Zweifel an der Aufrichtigkeit des Symbionten gegenüber ihm… .
Resümee:
Eine Origin Story, die über 5 Hefte erzählt wird ist nicht die Regel. Mir fällt auf Anhieb nur Wolverine ein. Allein daran ist erkennbar welchen Stellenwert Venom einnimmt. Einst von Todd McFarlane erstmals aufs Papier gebracht, braucht sich die zeichnerische Darstellung Venoms von Angel Medina in keinster Weise verstecken. In feinster Spawn-Manier ist die Verschmelzungsszenerie ein wahrer Augenschmaus! Die Grundlage für diese Story schrieb Zeb Wells!
Dieser Name ist in der Fan Filmszene ein Begriff. Es scheint, das sich seine Kreativität bei der Herstellung solcher Fan Filme auch in den Aufgabenbereich eines Autors fortsetzt. Dem Autor ist eine interessante Geschichte geglückt, die nicht den Superhelden in den Mittelpunkt rückt, sondern den Schurken, der hier eher als tragische Figur dargestellt wird, der versucht seinem Vater oder seinen Vorgesetzten zu gefallen und dadurch in eine ausweglose Situation gerät.
Dieses Paperback bietet mehr als nur den üblichen Lesespass. Es gibt Informationen, die tiefer in die Seele eines Super-Schurken blicken lässt, als man es bisher kennengelernt hat.
Nachdem so ziemlich jeder Super-Held seine Origin-Story in mehr oder weniger großem Umfang hat, und auch die Vorgeschichte der wichtigsten Super-Schurken nicht mehr unbekannt ist, geht Marvel nun einen Schritt weiter. Hefte füllende Origin-Stories müssen nicht langweilig auf Grund Ihrer Länge sein, wenn sie so daher gebracht werden wie hier. Davon bitte mehr!
4 von 5 Smileys für eine gelungene Origin Story