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Alt 02.05.2009, 02:11   #36  
perry
Moderator Marvel (intern)
 
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Hier noch ein kleines Statement zum Comic Wolverine: Logan vom Fandom Observer Nr.239 einem bekannten Science Fiction Fanzine:

Wolverine: Logan
Autor: Brian K. Vaughan
Zeichner: Eduardo Risso
Übersetzung: Jürgen Petz
Verlag: Panini Comics, Marvel Deutschland
Der beliebteste der X-Men ist seit seiner Einführung
1974 ohne Zweifel Wolverine, was
kein Wunder ist, umgibt doch keinen der
anderen Mutanten so eine geheimnisumwitterte
Aura, und bei keinem anderen blieb
seine Herkunft solange im Dunkeln wie bei
dem kleinen Kanadier.
Seiner Beliebtheit taten auch die drei
Kinofilme und seine Verkörperung durch
Hugh Jackman keinen Abbruch, eher im
Gegenteil, und so ist es nicht überraschend,
daß Wolverine als erster der X-Men einen
eigenständigen Film erhält, der seine Herkunft
näher beleuchtet und etwa 20 Jahre
vor den X-Men-Filmen spielen wird.
Natürlich will auch der deutsche Vertreiber
der Marvel-Comics seinen Teil vom
Kuchen abbekommen und schmeißt daher
einige Wolverine-Comics in der Hoffnung auf
den Markt, neben den regelmäßigen Comic-
Lesern auch einige der Kinobesucher abzugreifen.
Neben dem Comic, auf dem der Film
basiert, wurde auch eine Geschichte veröffentlicht,
die Erlebnisse von Logan, wie sich
Wolverine selber nennt, in Japan beleuchtet.
Wie X-Men-Fans natürlich wissen, nimmt
Japan eine extrem große emotionale Bedeutung
in Wolverines Leben ein, was vor allem
durch Frank Millers Werke näher beleuchtet
wurde. In diesem Comic aber haben sich
Brian K. Vaughan (Runaways, Y – The Last
Man) und Eduardo Risso (100 Bullets)
Logans angenommen und erzählen eine
Geschichte, in der sich Logan entscheiden
muss zwischen dem Schmerz über den Verlust
eines geliebten Menschen und der Erlösung
des Vergessens.
Eine Wolverine-Geschichte ist von Natur
aus eine gewalttätige, da Logan immer mit
seine gewalttätigen Instinkten kämpfen
muss, um sie im Zaum zu halten. Doch
gerade dieser Konflikt ist es, der sehr viel zur
Faszination Logans bei den Lesern beigetragen
hat, da dadurch Wolverine trotz Adamantiumskelett
und ausfahrbaren Krallen
sehr viel menschlicher erscheint, als einige
seiner normaleren Kollegen. Auch diese
Geschichte schafft diese Balance sehr gut
und erzählt eine Episode, in der Logan sich
von einem rein ums Überleben kämpfenden
Wesen zu einem fühlenden Menschen entwickelt,
mit allen positiven und negativen
Konsequenzen.
Dies ist ganz sicher keine Geschichte, mit
der man einen der normalen Actionfilm-Fans
ködern kann, aber für Comic-Leser definitiv
eine lohnende Geschichte, die sich von den
üblichen Monatsgeschichten wohltuend abhebt.
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