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Preacher & The Boys: Garth Ennis präsentiert böse Buben bei Panini!
Der „Tarantino“ der Comic-Szene schlägt zu: böse, schräg und mit einem Zwinkern im blau geschlagenen Auge
Preacher ist Garth Ennis’ Meisterwerk und hob den Iren in den Olymp der Comic-Autoren – die Serie erscheint nun als neunteilige, deutschsprachige Komplettausgabe (edle Hardcover-Version) bei Panini. Und während die Fangemeinde derzeit voll Begeisterung zum ersten ‚Prediger’-Band greift, legen die Stuttgarter Comic-Macher Ennis’ jüngsten Geniestreich nach: The Boys!
Garth Ennis gehört zu den ganz großen Autoren der Comic-Szene: vielleicht ist er nicht ganz so philosophisch wie Neil Gaiman, fehlt ihm die politische Schärfe Alan Moore’s oder das handwerkliche Geschick eines Frank Miller, aber Garth Ennis ist GENIAL. Und wie bei allen Genies, wandelt er stets nah am Abgrund des Wahnsinns… So ist es nicht verwunderlich, dass er als der ‚Tarantino der Comic-Szene’ gilt und von seinen Fans vergöttert wird. Er ist der Mann fürs Grobe und steht bei seinen Arbeitgebern – von DC über Wildstorm bis VERTIGO – außerhalb aller Regeln und immer auf der Abschussliste.
An Preacher schieden sich in den 90er Jahren die Geister: die blutige Horror-Story um den Prediger Jesse Custer, der vom Glauben abfällt und an der Seite seiner Geliebten und des Alkohol konsumierenden Vampirs Cassidy, mit großen Knarren und coolen Sprüchen durch die Lande zieht, um – weder gut noch böse – sowohl Himmel als auch Hölle ein blutiges Schnippchen zu schlagen (weshalb er auch von beiden Seiten gejagt wird), trotzt jeglicher Konvention und wurde ebenso oft verdammt, wie mit höchstem Lob ausgezeichnet.
Doch die Genialität des Werkes lässt sich nicht leugnen und so titelte Entertainment Weekly beispielsweise: „Preacher ist blutiger und gotteslästerlicher als jeder Comic seit Menschengedenken“, und Regisseur und Comic-Autor-Kollege Kevin Smith attestierte: „Preacher ist unterhaltsamer als Kino“.
Der erste Teil, „Der Anfang vom Ende“, von Ennis’ Meisterwerk, für das ihm Ausnahme-Zeichner Steve Dillon und Glenn Fabry als Cover-Künstler zur Seite standen, ist jetzt als edle Hardcover-Ausgabe (ISBN: 978-3-86607-371-5, Preis: 24,95 Euro), angereichert mit Kommentaren der Kreativen, erhältlich. Die Preacher-Kollektion von Panini wird am Ende neun Bände umfassen und bietet den Fans dann erstmals die Möglichkeit, das Gesamtwerk als deutsche 1:1-Umsetzung der US-Paperbacks ins Regal zu stellen.
Und noch ein Tipp für Sammler: Cover-Zeichner Glenn Fabry wird vom 18. bis 21. Oktober bei der SPIEL/COMIC ACTION in Essen am Panini-Stand (Halle 9, Stand 9-08) sein, um Signaturen zu verteilen.
Bei The Boys (Preis: 16,95 Euro) tat sich Garth Ennis mit Transmetropolitan-Zeichner Darick Robertson zusammen und erschuf wieder Charaktere, wie sie die Comic-Welt zuvor noch nie gesehen hatte, und einen Plot, der ob seiner Umsetzung einmal mehr für eine kontroverse Debatte sorgte: Ennis’ Idee ist dabei sicher jedem Superhelden-Liebhaber auch schon mal gekommen: Wie kann es eigentlich sein, dass alle Superhelden so unglaublich edel sind? Mal ehrlich, wer solche Power hat, der schert sich doch einen Dreck um: „Mit großer Macht kommt große Verantwortung“?! Entsprechend entwirft Ennis ein Szenario, in dem es zwar Helden gibt, die sind aber nur nach außer ehrenhaft und gut. Hinter den Kulissen geht es um Geld, Macht, Drogen und sexuelle Ausschweifungen (wer hätte vor Ennis je davon gehört, dass ein ‚Blowjob’ zum Aufnahmeritual in eine Superhelden-Truppe gehört?). Und hier kommen The Boys ins Spiel: Sie sind eigentlich die Ausgestoßenen der Superhelden-Szene und werden nun von der Obrigkeit rekrutiert, um den außer Rand und Band geratenen ‚Helden’ Einhalt zu gebieten… und dabei treten die Jungs in schwarz ganz kräftig und ohne Bedenken in einige Super-Hintern!
Egal ob beim ‚Prediger’ oder bei den ‚bösen Buben’: Wie Tarantino im Film, weiß Ennis seine Geschichten so zu überdrehen, dass sie nicht mehr ernst genommen werden können. Aber sie fesseln einen in ungläubigem Staunen, wenn die Geschichte einen weiteren irren Winkelzug tut, oder das nächste inflationär gebrauchte Schimpfwort fällt - Ennis garantiert für puren Lesespaß der schrägen Art, Genialität und Wahnsinn… und ist nichts für Zartbesaitete.
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