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Alt 14.11.2006, 01:14   #43  
murxes
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Beiträge: 57
Auch wenn ich mir mit dieser Meinung hier keine Freunde mache: Ich halte das Buch als solches nach wie vor für wichtig und unverzichtbar. Bei allen Verdiensten: Den Comicguide kann ich nicht mit zur Börse nehmen und auch keine Suchlisten einkleben.

Allerdings sind auch 2007 offenbar wieder ärgerliche Fehler passiert. Übersehen wurde offenar (das Malheur wurde oben schon angesprochen), daß bei Micky Mäusen mit und ohne Beilage ein Zusammenhang besteht (abgesehen davon, daß vorliegende Beiträge nicht übernommen wurden - und einfach die Texte aus 2006 stehen geblieben sind).

Diesmal wurden bei MM die Heftpreise erhöht, die Preise für Hefte MIT Beilage aber gesenkt (nur teilweise berechtigt und auch nur, nachdem die Preisrunde die Kurse zuvor ohne Expertenrat angehoben hat) - freilich ohne das eine dem anderen anzupassen. Das führt zu so kuriosen Ergebnissen, dass z.B. MM1958/1 OHNE den lose beigelegten "Atomzettel" 80 Euro kostet, mit dem Blatt aber nur 70 Euro. Experten wissen, dass der Zettel in brauchbarem Zustand allein 30 EU aufwärts bringt. Oder die in schönem Zustand wirklich seltene MM 1968/1 kostet ohne Klappseiten 50 EU und mit Klappseiten nur 25 EU. Wer jetzt Beilagen entsorgt und Klappseiten rausreißt, um den Wert der Sammlung zu erhöhen ist a) naiv b) blöd, c) unkundig oder d) Hethke-Hörig (der Publikumsjoker steht für die Antwort noch zur Verfügung).

So offensichtlich diese Schlamperei für den Experten ist, so leicht zu übersehen sind die Fehler für den flüchtigen Leser.

Ich hab' schon vor Jahren gesagt: Der Katalog müsste eigentlich in Fach-Redaktionen aufgeteilt werden: Disney, Superhelden, Carlsen, Lehning, etc.

Die Kapitel-Einteilung von Krägermann in seinem vorbildlichen Katalog - von vielen kritisiert - hat den richtigen Weg gewiesen.

Das Drama ist m.E., daß hier nicht nur ärgerliche Fehler produziert - sondern eine wichtige Institution der gesamten Sammlerszene dauerhaft beschädigt wird. Ich vermag mir nicht auszumalen, was mit der Comicsammelei passiert, wenn "der Hethke" wegen sinkender Absatzzahlen mal drei, vier Jahre lang nicht erscheint.

Mein Bruder sammelt Wiking-Modelle. Da hat der langjährige Herausgeber eines kundigen (und mindestens so wie Hethke umstrittenen) Katalogs seinen DAtenbestand an einen neuen Herausgeber verhökert, der seit einigen Jahren keinen aktualisierten Katalog mehr zustande gebracht hat. Inzwischen regiert Ratlosigkeit in der Szene und alte Kataloge werden zu Mondpreisen bei ebay verhökert, weil Sammler schlicht die Aufstellung der erschienenen Modelle brauchen.

Was folgt daraus? Fehler registrieren und darüber schimpfen ist das eine. Den Katalog als notwendiges Gemeinschaftswerk der Sammlerszene begreifen das nächste. Konstruktiv Hilfe anbieten das dritte - und das heißt mehr, als Kopien einzusenden, sondern Bibliographien und seriöse Preisstudien zu einzelnen Serien anzustellen.

Dass der Hethke-Verlag mit dem Buch Geld verdient, finde ich im übrigen völlig in Ordnung. Bei allem Idealismus: Auch ein Verleger innerhalb der Comicszene sollte das Recht haben, die Brötchen, die Miete und die Gehälter für seine Mitarbeiter zu verdienen.

Geändert von murxes (14.11.2006 um 01:19 Uhr) Grund: schlampige syntax, ortographie & grammatik
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