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Alt 04.11.2006, 09:26   #260  
Störtebeker
Koggen-Mod
 
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Ort: Hansestadt Rostock
Beiträge: 2.549
Kicker.de schreibt dazu:

Jena begann mit viel Respekt vor den heimstarken Hanseaten. Rostock befand sich sofort im Vorwärtsgang, kombinierte zunächst aber nicht sicher, die Abspiele fanden den Adressaten nicht.

Hansa blieb das tonangebende Team, biss sich an der gut organisierten Defensive der Weber-Elf aber die Zähne aus. Der Weg in den Strafraum war lange zugesperrt. Carl Zeiss selbst spielte nach Balleroberung nicht schnell und nicht präzise genug in die Spitze, um die Rostocker Abwehr vor Probleme zu stellen. Bis auf einen Querschläger von Sebastian, den Schober "parierte", hatten die Torhüter erstmal nichts zu tun.

Jena versteckte sich zwar keineswegs, wusste sich im Offensivspiel aber ebensowenig durchzusetzen wie auf der anderen Seite Rydlewicz und Co. Die Defensivspieler auf beiden Seiten waren ihren Kontrahenten überlegen, so dass die Partie ohne jegliche Höhepunkte verlief.

Die erste und einzige Gelegenheit vor der Pause, keinesfalls eine besonders gute, hatte Rostock in der 37. Minute: Beinlich brachte eine Ecke von links herein, Rahn köpfte vors Tor zu Schied, der direkt verlängerte. Person sprang wagemutig dazwischen und rettete unbeabsichtigt mit dem Kopf.

Rostock kam sehr engagiert aus der Kabine, griff sehr früh an, setzte Jena unter Druck, war aber anfällig für schnelle Gegenstöße und hätte so beinahe das 0:1 kassiert: Schlitte flankte von rechts, Fröhlich köpfte aus sieben Metern, Langen berührte den Ball und lenkte ihn entscheidend um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei.

Hansa probierte es zu häufig durch die Mitte oder mit langen Bällen. Mit beiden Methoden war der aufmerksamen Jenaer Defensive nicht beizukommen. Diese erwies sich als kompromisslos, kopfball- und zweikampfstark.

Bei Jena befanden sich die angreifenden Spieler fast immer zahlenmäßig in Unterlegenheit, weil nicht genug nachgerückt wurde. So resultierte die Führung für Carl Zeiss auch aus einer Standardsituation: Hasse schoss einen Freistoß aus 23 Metern zentraler Position links an der Mauer vorbei ins rechte Eck (68.).

Hansa hatte aber nur zwei Minuten später die Riesenchance zum Ausgleich: Yelen kam vom Elfmeterpunkt aus frei zum Schuss, zielte aufs rechte Eck, doch Person parierte mit einer Glanzparade.

Doch die Moral der Hanseaten, die mächtig Druck aufbauten, war intakt, der Ausgleich ließ nur weitere drei Munten auf sich warten: Beinlich flankte von links, Sykora wehrte mit dem Hinterkopf zu kurz ab, Rydlewicz schoss den Ball volley aus 13 Metern ins rechte Eck (73.).

Rostock blieb am Drücker, Jena suchte nach der alten Ordnung in der Defensive. Die Weber-Schützlinge kamen nur zu seltenen Entlastungsangriffen. Hinten brannte aber nicht viel an, da Hansa weiter zu oft den Weg durch die Mitte suchte.

Jena verteidigte das Remis in der Schlussphase aufopferungsvoll. Schlussmann Person fing alle hoch in den Strafraum geschlagenen Bälle sicher ab. Rostock fehlten letzten Endes die zündenden Ideen, um das Bollwerk zu knacken.
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