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Alt 07.10.2006, 12:59   #178  
twocats55
unvergessener Moderator Zustandsbesprechung
 
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Dynamo Dresden droht das Aus
Dresden - Der überlebenswichtige Stadionbau gestoppt, die Lizenz in Gefahr und auch noch Korruptionsermittlungen - Ex-Bundesligist Dynamo Dresden steckt tief in der Krise.

Das Rudolf-Harbig-Stadion wurde nach der Wende nur notdürftig saniert
Das Regierungspräsidium lehnte das Finanzierungskonzept für die geplante 43-Millionen-Euro-Arena wegen "schwerwiegender Mängel" im Vertragswerk zwischen der Stadt und dem Bauunternehmen HBM ab.
Zuvor hatte es in Dresden bereits Wirbel nach dem Abschied von Trainer Peter Pacult gegeben.
"Katastrophale Konsequenzen"
"Natürlich sind wir geschockt. Ein Verbleib im alten Stadion hätte katastrophale wirtschaftliche Konsequenzen", erklärte Dynamo-Geschäftsführer Volkmar Köster.
Und nicht nur wirtschaftliche, denn zudem droht dem klar auf Zweitliga-Rückkehr befindlichen Regionalliga-Tabellenführer der Entzug der Spielgenehmigung im maroden Harbig-Stadion.
Der DFB hatte die Auflagen nur unter der Voraussetzung ausgesetzt, dass im September der Bau der Arena beim achtmaligen DDR-Meister beginnt. Jetzt wird in diesem Jahr wohl definitiv kein Bagger mehr anrollen.
DFB will Situation neu bewerten
"Wenn das Projekt erneut ins Stocken gerät, müssen wir das neu bewerten", sagte Gerhard Kißlinger vom DFB-Sicherheitssausschuss der "Sächsischen Zeitung:
"Alle Verantwortlichen müssen sich darüber im Klaren sein, dass für die Zweite und auch die künftig eingleisige Dritte Liga höhere Standards gelten."
Um die dringendsten Auflagen für das Uralt-Stadion abzuarbeiten, wären 2,8 Millionen Euro nötig. Eine Komplettsanierung würde laut Köster "einen zweistelligen Millionenbetrag" kosten: "Das wäre Irrsinn, solche Summen in eine Ruine zu investieren."
Unregelmäßigkeiten im Bewerbungsverfahren
Das Bauprojekt der neuen Arena krankt jedoch an allen Ecken und Enden.
Gegen den ehemaligen Dynamo-Aufsichtsratschef Friedemann Küchenmeister ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten im Bewerbungsverfahren. Küchenmeister weist alle Vorwürfe zurück.
Stadt mit großen Fehler
Klar ist jedoch, dass die Stadt bei den Verträgen über den Stadionbau geschludert hat.
Alle unternehmerischen Risiken liegen bei der Stadt, es wurde versäumt, die städtische 40-Millionen-Euro-Bürgschaft bei der EU anzumelden und im schlimmsten Fall droht Dresden sogar der Totalverlust des Stadions an die finanzierenden Banken - deshalb zog das Regierungspräsidium die Notbremse.
"Wir brauchen das Stadion für die Zukunft"
Dresdens Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann kündigte umgehende Gespräche mit dem Regierungspräsidium an, um doch noch die Genehmigung für den Bau zu bekommen.
Dynamo-Präsident Jochen Rudi sagte: "Wir brauchen dieses Stadion für die Zukunft des Vereins."
Dessen Name übrigens auch gefährdet ist, denn neben dem Verein haben auch drei Fans beim deutschen Patentamt die Rechte für die Wortmarke SG Dynamo Dresden beantragt.
(Quelle: Habe ich vergessen! )

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