Ich bin mal so frei, einen Thread zu einem Projekt aufzumachen, an dem ich seit Februar sass und das justament startete. Zur Einleitung den Pressetext, den ich dazu verfasst habe. Wiedergabe mit Quellenangabe "SPIEGEL-Online" gratis.
Deutsche Comics gibt es nicht?
Neue deutsche Comics auf SPIEGEL-Online
Unter dem Titel „Neue deutsche Comics“ startet ab dem 03.11. 2005 eine neue Rubrik auf SPIEGEL-Online. Wöchentlich veröffentlicht das Magazin eine Folge von vorerst 10 Comics, die zum Großteil exklusiv für SPIEGEL-Online entstanden und nirgendwo anders veröffentlicht werden. Produziert wurden die Bildgeschichten von heimischen Zeichnern, die vor allem lokalen oder szeneinternen Ruhm genießen, aber den großen Durchbruch noch nicht geschafft haben. Damit soll gezeigt werden, dass es eine sehr vitale deutsche Comiclandschaft abseits bekannter Bestseller-Autoren wie Walter Moers, Ralf König oder Brösel gibt.
Comics sind in den letzten Jahren verstärkt ins Blickfeld der Öffentlichkeit geraten. Getragen einerseits von der Masse an Superhelden-Comicverfilmungen, andererseits vom Boom der japanischen Comics („Manga“) und Zeichentrickfilme, genießen sie so viel Aufmerksamkeit wie schon lange nicht mehr. Eins geht dabei aber meist völlig unter: auch in Deutschland gibt es eine agile Szene an Comicproduzenten und –verlegern, die, oftmals unter massiver Selbstausbeutung, herausragendes produzieren.
So haben sich z.B. die Berliner Felix „Flix“ Görmann und Markus „Mawil“ Witzel durch ihre autobiographischen Comics vor allem bei einem jungen Publikum unter 30 einen Namen gemacht. Der Berliner Fil genießt in seiner Heimatstadt Kultstatus durch seine vierzehntägigen Comics über „Didi & Stulle“ im Stadtmagazin „zitty“. Ebenso Peter Puck, der seit Jahren seinen „Rudi“ im Stuttgarter Stadtmagazin „Lift“ durch Alltagsunbilden schickt. Naomi Fearn ist inzwischen sogar bekannter durch ihre übrigen Tätigkeiten als durch ihren regelmäßigen Comicstrip „Zuckerfisch“ – sie arbeitet u.a. als Model und hatte die weibliche Hauptrolle im Beatsteaks-Video „Hello, Joe“.
Sie alle produzieren und publizieren zum Teil bereits seit Jahrzehnten Comics, einige von ihnen können auch auf Auszeichnungen und internationale Veröffentlichungen zurückblicken. Allerdings blieb ihnen bisher der Durchbruch auf breiter Ebene verwehrt. Unter dem Rubrik-Titel „Neue deutsche Comics“ präsentiert SPIEGEL-Online in den nächsten Wochen regelmäßig Werke dieser und weiterer Zeichner.
Fast alle Comics entstanden dabei exklusiv für SPIEGEL-Online und werden nirgendwo anders zu finden sein. Jeder Comic wird begleitet von einem kurzen Porträt des Künstlers und weiterführenden Linktipps.
Hier findet sich der Eröffnungs-Text der Reihe:
Zitat:
NEUE DEUTSCHE COMICS
Aber hier zeichnen, nein danke?
Von Stefan Pannor
Comics werden geliebt, geehrt und gelesen, auch in Deutschland. Heimische Zeichner und Autoren haben es jedoch schwer, sich gegen die Konkurrenz aus dem Ausland zu behaupten. SPIEGEL ONLINE stellt in den kommenden Wochen deutsche Comic-Künstler vor, die den großen Durchbruch verdient hätten.
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http://www.spiegel.de/kultur/literat...382720,00.html
Und weil es für ein "Danke" nie den falschen Ort gibt, geht dieser Dank an alle beteiligten Verlage und ihre Mitarbeiter, als da wären Carlsen Comics, Ehapa Comic Collection, Laska Comics, Reprodukt, Schwarzer Turm, Weißblech, Zwerchfell, ausserdem natürlich an alle beteiligten Zeichner und Autoren, sowie für fachliche Hilfe, Vermittlung und Kritik an Andreas Dierks, Lutz Göllner, Martin Jurgeit und Friedhelm Teicke, die zum allergrößten Teil unentgeltlich an der Durchführung des Projektes mitgewirkt haben. Pathos over. ;)
