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Detlef Lorenz 06.04.2010 15:19

Zusatzinfos zum Nickel-Spezial aus der Sp 217
 
In den nächsten Tagen werde ich an dieser Stelle einige Informationen einstellen, die mir in der letzten Sp, der Nr. 217, gefehlt haben. Es geht - natürlich - überwiegend um den umfangreichen Helmut-Nickel-Beitrag, der zwar viele Infos enthält, aber einiges habe ich doch vermißt, bzw. wurde offensichtlich vergessen.

Über Ostern habe ich mir die neuste Sp durchgelesen, immer Stück für Stück und war begeistert. Sie wirkt wie aus einem Guß, die Beiträge lesen sich flott, natüüürlich fehlen Informationen, natüüürlich fehlen Comics und natüüürlich müßte die nächste Nummer schon nächsten Monat erscheinen, aber so ist das auch schon in Ordnung. Ich kann Gerhard Försters Begeisterung für dieses gute Teil verstehen und wollte ihm an dieser Stelle für das Magazin danken und beglückwünschen.

Nun aber zu meinen Zusatzbeiträgen:

Gleich zum Anfang steht etwas in der Nickel-Biografie zu den Gründen seines Umzuges nach Berlin. Leider nicht vollständig, denn: warum durfte er in der damaligen SBZ (Sowjetische Besatzungs-Zone) nicht studieren - zu unserem Glück, denn sonst wäre er womöglich in der DDR tatsächlich Veterinär geworden und was das für die westdeutsche Comicszene bedeutet hätte, mag ich mir gar nicht vorstellen. Andererseits hätte Nickel vielleicht am Mosaik mitgearbeitet...
Also, Nickel durfte nicht studieren, weil sein Vater Schulleiter in seinem sächsischen Heimatort war und demzufolge die Familie Nickel zur bürgerlichen Klasse gehörte und damit pauschal erst einmal als reaktionär und revanchistisch eingestuft wurde. Nickel Junior bekam deshalb Sippenhaft aufgebrummt und verschwand Richtung West-Berlin.

Demnächst mehr...jetzt mache ich mich erst einmal ans Einscannen von Bildern zum Thema "D, D & B"!

user06 06.04.2010 23:44

Die neue Sprechblase hat mir unglaublich gut gefallen. Aber ich freue mich auf Deine ergänzenden Informationen. Und noch was: Ganz toll wäre ein großes farbiges Exemplar Deiner Robinson Karte aus SB 99. Könntet Ihr - von comics etc. die nicht in kleiner Auflage herausgeben ?

Detlef Lorenz 07.04.2010 07:45

Zumal die in Hethkes Sprechblase nicht komplett abgedruckt wurde, an den Rändern fehlte u. a. Hawaii. Ich habe schon mit Gerhard Förster über einen (kompletten) Nachdruck in seiner Sp gesprochen. Auf Grund des größeren Formates würde die Karte diesmal wohl komplett angebildet werden können.

Also, bedrängt den Gerhard, so dass er die Karte bringen muß ;)

Nun aber ein weiterer Zusatzbeitrag:

In der Titanus-Abteilung steht etwas von „Niflheim“, der Atomstadt am Südpol, von Titanus und seinen Gefährten gegründet. Was aber bedeutet „Niflheim“, bzw. woher kommt der Name?
In der germanischen Göttersaga ist „Niflheim“ ein Reich des Eises, der Finsternis, des Nebels und des Todes am Anfang der Welt. Alles Begriffe, die auf diese geheimnisvolle Stadt zutreffen: sie liegt im Eis des Südpols, der Finsternis, die dort herrschen würde - auf Grund des dichten Nebels, der durch den großen Wärmeunterschied von südpolarer Kälte und der Wärme der Stadt um sie herum gebildet wird.
„Die Stadt des Tode am Anfang der Welt“? …nun, vielleicht musste sie erst den Tod bringen, damit die Welt einen wirklichen Neuanfang erleben konnte – ähnlich dem Phönix…

Maxithecat 07.04.2010 07:49

„Niflheim“ kommt auch bei Thor bzw. Tales of Asgard vor.

Xury 07.04.2010 10:12

Wenn ich mich recht erinnere, auch in "Kronan" (primo). Ist halt nordische Mythologie...

underduck 07.04.2010 10:19

Zur Info: Die "Titanus-Abteilung" befindet sich im internen CGN-Arbeitsforum vom CGN und kann von Gästen und unverifizierten Mitgliedern nicht eingelesen werden.

Detlef Lorenz 07.04.2010 23:57

Auf der Seite 9 hat Gerhard ein amerikanisches Filmplakat abgebildet. Es ist betitelt mit: Captain from Castile und hat auch ein entsprechendes deutsches Pendant: Der Hauptmann von Kastilien.


Was hat dieser Film nun mit „Don Pedro“ zu tun, zu dessen SP-Text das Plakat eingefügt wurde? Der Hauptmann von Kastilien, Pedro de Vargas von Tyrone Power gespielt, ist quasi das filmische Vorbild für Peter Degenhardt, den Helmut Nickel „Don Pedro“ nannte. Pedro de Vargas ist allerdings ein Spanier (Kastilier, denn Spanien im heutigen Sinne gab es 1492 noch nicht) und flieht vor der Inquisition nach Westindien um sich Fernando Cortez bei dessen Eroberungszug nach Mexiko anzuschließen. Weiterhin verläuft die Story ähnlich der des Comics, denn sie ist durch die Geschichte vorgezeichnet.

Der Überschrift in der Sprechblase: „DON PEDRO – Das Meisterwerk“ kann ich mich im übrigen nur anschließen, denn dieser Comic ist wirklich ein Meilenstein in der deutschsprachigen Comichistorie.

.

underduck 08.04.2010 00:07

Es ist mir immer wieder eine Freude, dir einen Gefallen zu tun, Meister Lorenz!

user06 08.04.2010 01:20

Jetzt mal eine ketzerische Frage, die aber nicht bös`gemeint ist, denn ich finde Nickels Serien auch toll:
Daß sein Zeichenstil eher karikaturhaft ist, wird nie angesprochen. Warum eigentlich nicht ?

zaktuell 08.04.2010 02:11

Zitat:

Zitat von Eymen (Beitrag 311903)
(...) Daß sein Zeichenstil eher karikaturhaft ist, wird nie angesprochen. Warum eigentlich nicht ?

Vielleicht deshalb, weil er es nicht ist!?! :D














Ich kenn mich mit Nickel ja nicht aus, nur das, was ich zuweilen mal an Abbildungen in Sekundärmagazinen gesehen hab, aber demzufolge kann ich an dem Zeichenstil nichts karikaturhaftes (= komisch überzeichnetes) entdecken. Reduziert, sparsam, klar,... das ja. Aber karikaturhaft? Nö... :weissnix:

Detlef Lorenz 08.04.2010 08:52

Zitat:

Zitat von Eymen (Beitrag 311903)
Daß sein Zeichenstil eher karikaturhaft ist, wird nie angesprochen. Warum eigentlich nicht ?

Außer bei "Peters seltsame Reisen" und "Bluthand und Revolvergarry" wüßte ich nicht, was da "karikaturhaft" gezeichnet ist. Ich hoffe, Du hälst die Hot Jerry - Geschichten ab der Nummer 26 nicht für Nickels Arbeiten, die sind nämlich nicht "karikaturhaft", sondern einfach schlecht und von Fritz Klein.

Gib doch mal einen Vergleich zu einer anderen karikaturhaften Serie oder Einzelzeichnungen, damit wir wissen, was Du mit Deiner Behauptung meinst und wie Du Karikatur siehst.

user06 08.04.2010 09:06

Ich vermute, wenn Du auf einem Markt einen Zeichner mit einem Schnellportrait von Dir beauftragen würdest, wärest Du mit einem Gesicht wie dem aus den Nickelzeichnungen nicht wirklich zufrieden. Die Sachen sind sehr stark vereinfacht, z.. kaum Schraffuren, und wirken leicht cartoonhaft. Ich habe das als spezifisches Stilmittel imer als sehr angenehm empfunden. Aber erzähl mir bitte keiner, das sei anatomisches Zeichnen nach Schulbuch.

Ich bitte underduck gleich mal, zwei Bilder hochzuladen Bild 1 ist eine typische Portraitzeichnung, Bild 2 eines von Nickels Gesichtern.

Detlef Lorenz 08.04.2010 10:35

Zwischendurch mal ein weiterer Beitrag:

Zum Thema „Tarzan bei Lehning“ und Nickels Titelbilder speziell habe ich eine andere Meinung – selbst Nickels Aussagen dazu bezweifele ich.

(Bild Tarzan)

Warum? Nickel gibt an, im Comic selber Tarzans Lendenschurz ergänzt zu haben – auf dem Bild rechts ist dies an den Hüften tatsächlich sehr gut zu erkennen. Ebenfalls erkennen kann man den langen Lendenschurz Tarzans und den ergänzten BH-Träger über der linken Schulter Tarzeelas (hier nur Zeela genannt und auf der Seite 8 von Tarzan-Mondial Nr. 81 sogar besser zu erkennen und dort wird sie Tarzeela genannt und auch schon zensiert. Tarzan hat man hier dagegen den langen zweigeteilten Lendenschurz gekürzt!). Weshalb hat nun Nickel Tarzans Lendenschurz zweigeteilt gezeichnet? Hat er nicht, denn der lange Teil, der vorn und hinten jeweils getrennt herunterbaumelt, ist von Rex Maxon und Nickel hat „nur“ der möglichen Zensur zur Liebe und, wenn nötig und da tatsächlich, um die Hüften herum ein Leopardenfell ähnliches Teil dazu gemalt.

Für die Titelbilder hat sich Nickel ausschließlich an die Vorgaben Maxons gehalten und Tarzans Lendenschurz so dargestellt, wie es im Strip zu sehen ist!

zaktuell 08.04.2010 13:44

Zitat:

Zitat von Eymen (Beitrag 311924)
Da gibt es doch den Spruch von Dieter Nuhr: "Wenn man keine Ahnung hat...".

Danke schön. Zumindest kenn ich mich mit den Begrifflichkeiten aus. Und da beschleicht mich zunehmend der Verdacht, dass 'karikaturhaft' nicht wirklich der passende Begriff ist, für das, was Du meinst.

Hier sind drei Bildbeispiele von Nickel. Das einzige, was da ansatzweise dem Begriff Karikatur gerecht wird, ist die Nase des Dritten von rechts im zweiten Panel des ersten Bildbeispiels.

zaktuell 08.04.2010 14:21

Vereinfachung/Abrundung sind aber keine typischen Kriterien für Karikatur. Komik/Überzeichnung schon. Und die find ich nur bei besagter Nase.

Nicht alles, was nicht 'realistisch' gezeichnet und detailiert ausgearbeitet ist, ist deshalb schon 'karikaturistisch'.

zaktuell 08.04.2010 15:00

Wie soll ich denn wissen, was Du meinst? Dass ich denke, das Nickel nicht in die Schublade mit der Aufschrift Karikatur passt, heisst ja noch nicht, dass ich weiss, was auf der Schublade steht, die Du eigentlich meinst. Siehe auch:
Zitat:

Zitat von detlef lorenz (Beitrag 311935)
(...) Gib doch mal einen Vergleich zu einer anderen karikaturhaften Serie oder Einzelzeichnungen, damit wir wissen, was Du mit Deiner Behauptung meinst und wie Du Karikatur siehst.

Mir würden zu Nickel Begriffe einfallen wie (und Parallelen zu): effizient (Morris), vereinfachend (Walter Trier), klar (Ligne Claire)... - aber das triffts natürlich auch nur in Aspekten. Als Schubladenaufschrift taugt nichts davon.

Detlef Lorenz 08.04.2010 16:09

@ Eymen: Da ich die von Dir angekündigten Bildbeispiele noch nicht sehen kann, bin ich auf vermutungen angewiesen, die sich auf Deine spärlichen Andeutungen beziehen. Du hast was von, einkopiertes Zitat: z.. kaum Schraffuren, geschrieben und das die Gesichter deshalb Cartoonhaft daher kommen. Ist das alles, was Dich stört?

Vorhin habe ich mir mal den Eisenherz vorgenommen und in den verschiedenen Ausgaben diverser Verlage reingeschaut - auch einige andere Comicserien sind von mir daraufhin kurz überprüft worden. Ich habe nicht alle Eisenherz-Ausgaben komplett vorliegen, aber mehr als nur eine Ausgabe schon. Nachgeschaut habe ich bei Bocola, Splitter, Melzer, bei Pollischansky, den Welt am Sonnabend-Ausgaben, Phantom / Prinz Eisenherz - Aller, vom Badischen Verlag die Bücher und auch noch in der Zeitschrift Illustrierte Woche, die Sonntagsseiten abgedruckt hat.

Überall habe ich Gesichter nach Deinen Kriterien gefunden, auch vom Prinzen...heißt das jetzt, dass Foster auch nicht anatomisch genau zeichnen kann, obwohl der nur eine Seite pro Woche abzuliefern brauchte? Natürlich ist Foster ein Künstler, ein sehr guter sogar und vielleicht in einigen Belangen sogar Nickel überlegen, aber...

Auch Hogarth könnte ich zu den nicht so guten Comiczeichner zählen (nach ähnlichen Kriterien wie Du sie vorgibst), schau Dir doch einmal den völlig überdehnten Körper Tarzans bei verschiedenen Posen an - anatomisch völlig unmöglich, obwohl Hogarth sogar Lehrbücher für anatomisches Zeichnen verfaßt hat. Auch sein Dschungel entbehrt oft jeder realistischen Wiedergabe - aber was solls, wir hier im CGN sind doch Manns (und Frau) genug, um "unsere" Comiczeichner nicht auf den kleinsten Strich hin zu zerpflücken, wo soll das denn enden?

zaktuell 08.04.2010 16:18

@ Detlef: Mir deucht, Du interpretierst in Eymens Aussagen eine Wertung hinein, die so nicht drin ist...

Eher im Gegenteil:
Zitat:

Zitat von Eymen (Beitrag 311939)
(...) Ich habe das als spezifisches Stilmittel imer als sehr angenehm empfunden. (...)


Servalan 08.04.2010 16:34

zu Niflheim: Auch im Edgar Allan Poes Roman Arthur Gordon Pym gibt es die Version mit einer tropischen Kultur mitten im Packeis. :zwinker: :wink:

SB 217 finde ich wirklich brillant, für jeden Geschmack etwas dabei, und jeder Beitrag auf höchstem Niveau. Weil ich frankobelgisch vorbelastet bin, haben mir vor allem die Beiträge über Bernd Kissels Saarlegenden und der über Comicauktionen gefallen. Ich nehme an, wenn ich in den 60ern schon angefangen hätte, wären auf jeden Fall Robinson und Don Pedro in meine Sammlung gekommen ... wenn mir das Glück hold, werde ich das möglicherweise nachholen (damit wäre ich ja nicht die einzige! :zwinker: ) ...

:top:

Detlef Lorenz 08.04.2010 16:40

@zaktuell: Du hast wohl recht, aber da bis jetzt nichts gekommen ist, habe ich halt so gepostet, wie ich es verstanden zu haben glaubte.

In der Zwischenzeit, werde ich heute noch eine andere Sache hier reinstellen, da ich nicht weiß, wann der "Umzug" stattfinden wird und ich meine Anmerkungen noch hier reinschreiben möchte.

Auf der Seite 10 der Sp ist vermutet worden, dass Nickel etwa 1,5 mal so groß wie die gedruckte Seite im Original zeichnen würde. Soweit es mir möglich ist habe ich mal nachgemessen - nur die gerahmten Zeichnungen - und den fertigen Heften gegenüber gestellt - auch hier nur die gerahmten Bilder und alles in Zentimeter natürlich

Don Pedro:...............23 x 34......Heft 13,5 x 20
3 Musketiere:............23 x 34......Heft 14 x 22
Robinson:.................23 x 34......Heft 13,5 x 20
Graf v M.Christo:.......24 x 8,5.....Heft 14,6 x 6,2

Wie zu sehen ist, hat Nickel die Großbandseiten einheitlich groß gezeichnet und es ist deutlich größer als nur 1,5 zu 1. Für den Winnetou kann ich nichts sagen, da mir dazu keine Originale vorliegen.

Eldorado 08.04.2010 17:45

Bei diesem Satz von Detlef habe ich ebenfalls gestutzt,
da ich aber beim Thema Nickel ansonsten wirklich sehr unbefleckt bin
und mit seinem Werk überhaupt nichts anfangen kann, wollte ich mal lieber nix sagen...

Detlef Lorenz 08.04.2010 17:51

@eymen: nirgends habe ich etwas von "ehrabschneident" geschrieben und mich mit keinem Wort entsprechend entrüstet - da bringst Du unnötig einen völlig neuen Aspekt hier rein.

Ansonsten wollte ich Dich aus der Reserve locken - ist mir aber nicht gelungen, im Gegenteil: Du ziehst Dich unverstanden zurück und liest dazu meinen Text nur oberflächlich.

Mein Zitat: Natürlich ist Foster ein Künstler, ein sehr guter sogar und vielleicht in einigen Belangen sogar Nickel überlegen, aber... wo steht denn da was von Zeichner, wie Du mir unterstellen willst?

Ansonsten warte ich aber immer noch auf Beispiele Deiner ursprünglichen Aussagen zu Nickels Zeichenstil, damit ich sehen kann, was Du wirklich meinst. "Hägar", die "Peanuts", oder die "Ottifanten" sind für mich ein "cartoonhafter Zeichenstil", aber da hatte ich Nickel bisher nicht eingeordnet :kratz:

Detlef Lorenz 09.04.2010 10:46

@Eymen, hallo: noch mal ein Versuch, Deine These, siehe unten, aufzugreifen und weiter zu diskutieren.

Zitat:

Zitat von Eymen (Beitrag 312019)
...Es wundert mich nur, daß ich nie den Ausdruck "sympathisch leicht cartoonhafter Zeichenstil" gelesen habe...

Wenn Du meinst, das hier nicht kommunizieren zu können, versuchs doch einfach mal mit einem Beitrag für die Sprechblase - oder wenigstens einen Leserbrief, in dem Du Deinen Standpunkt darlegst. Interessant ist er ja alle mal, nur scheint wirklich noch niemand, außer Du, Nickels Zeichenstil als "karikatur-" und "cartoonhaft" gedeutet zu haben.

Ist deshalb ein völlig neuer Aspekt...verbreite ihn. Auch das Sammlerherz oder das HRW-Magazin bieten sich für einen Artikel zu Deinen Sichtweisen an.

Xury 09.04.2010 11:27

Damit das hier nicht zu einem Zwiegespräch ausartet, gebe ich mal meinen Senf hinzu, wobei ich sicherlich - betrachtet man meinen Namen und Avatar - als gelinde parteiisch gelten mag.

Ich verstehe Eymens Kritik so, dass er mit "karikaturhaft" die bei Nickel immer wieder auftauchenden humorigen Bildelemente meint. Diese sind, so meine ich, der deutschen Tradition der Illustration und Bildgeschichte geschuldet. Zur Robinson-Zeit haben sich ja in der Bundesrepublik an mehreren Stellen erstmals realistische Comic-Abenteuer entwickelt.

Betrachtet man Nickels Arbeiten chronologisch, so tritt diese humoristische Überzeichnung, die ja -nebenbei gesagt - besonders häufig in "Gewaltszenen" wie Prügeleien erscheint (und daher wohl auch teilweise eine möglichen Zensur vermeiden sollte) im Laufe der Zeit immer mehr zurück. In den "Winnetou"-Comics findet sie sich eigentlich nur noch in der Darstellung der skurrilen May'schen Charaktere, die somit aber nur werktreu ist.

Oder kurz gesagt: Nickel war als Zeichner noch auf der Suche nach seinem eigenen Stil.

Es wäre kolossal interessant zu sehen, wie der Comizeichner Nickel sich in den späten 60ern und den 70ern weiterentwickelt hätte, ob er für sich das Albenformat entdeckt hätte und von welchen Stoffen aus dem frankobelgischen Raum er sich hätte inspirieren lassen (Alix etc.). Aber da beim Karriereweg der Kurator gegen den Comic-Autor gewonnen hat, bleibt dies nur Spekulation.

Ich würde Nickel beim Sortieren jedenfalls immer unter den realistischen Zeichnern einordnen. Anderes erscheint mir nicht sinnvoll.

die erste 09.04.2010 11:57

Da scheint sich nun doch noch ein interessanter Gesprächsfaden zu entspinnen.
Da wir hier aber irgendwie in einem "Umzugskarton" schreiben, wäre es vielleicht sinnvoll, die Diskussion im Lehning-Forum fortzuführen?
Würde ja thematisch auch ganz gut passen :weissnix:

Xurys Avatar hat ja z.B. etwas cartoonhaftes :zwinker:


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