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Marvelianer 13.10.2013 08:34

Im stillen Gedenken an Hans Stojetz
 
Das, was einen Menschen unsterblich macht, sind seine Taten und die liebevollen Geschichten, die es von ihm gibt.

Lieber Hans, alles Gute auf Deiner letzten Reise, ich zollte Dir hiermit meinen Dank für die Fortführung der Sprechbase mit der Nr. 211 und das Sie trotz eines plötzlichen Ablebens weitergeführt wird und ich ein Teil von ihr sein darf.

Im stillen Gedenken,

Stefan Schlüter

underduck 13.10.2013 10:59

Ich bin heute früh von der traurigen Nachricht überrascht worden. Bevor hier nun weitere Beiträge erscheinen, möchte ich euch bitten, den mir angekündigten Beitrag von Gerhard Förster zum Tode des Spechblasenchefs abzuwarten.

Vielen Dank

Gerhard Förster 13.10.2013 13:37

Danke, Marvelianer und underduck!

Ich möchte gern dieses Statement posten:

Am Freitag, den 11. Oktober ist mein Partner Hans Stojetz nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Was soll ich sagen... Ich war wie erschlagen, als ich davon erfuhr, aber nicht wegen der SB, sondern weil wir Freunde waren. So richtig wurde mir dieser Umstand erst bewusst, als ich realisierte, wie bedrohlich sein Gesundheitszustand war.

Hans war ein gerader, direkter Typ. Wir lernten uns kennen, als ich einen guten Geschäftsmann suchte, der die Sprechblase finanziert. Ich spürte gleich: der Mann hat Handschlagqualität.

Ich würde gern mehr über Hans erzählen, aber ich hole das lieber in der SB nach, wenn ich etwas Abstand gewonnen habe. Heute nur soviel:

Die SB wird weiterlaufen wie bisher!!! Gerald Stojetz, der Sohn von Hans, übernimmt das Magazin. Auch das Buch über Pedrazza/Renzi (Akim) ist weiterhin in Vorbereitung.

Doch die Winnetou-Gesamtausgabe von Walter Neugebauer überfordert Gerald. Dieses Projekt werden wir aller Voraussicht nach an einen anderen Verlag abgeben. Ich halte euch auf dem Laufenden.

Gerhard Förster 17.10.2013 08:00

Gestern war ich auf der Beerdigung von Hans im Burgenland. Es waren sehr viele Trauergäste anwesend, kommend aus all seinen Lebensbereichen und natürlich von seinem Wohnort. In der Familie gab es in letzter Zeit gleich mehrere Todesfälle. Ich bewundere die Kraft und den Lebensmut, mit denen sie ihr Schicksal ertragen.

zaktuell 17.10.2013 22:42

Kriege das grade jetzt erst mit und bin geschockt.

Ich habe Hans leider nie persönlich kennen lernen dürfen, hatte aber intensiven Kontakt mit ihm als es um den Auf-, bzw. Umbau des Sprechblasen-Versands ging. Da waren so manche formellen Hürden zu nehmen und dabei habe ich Hans als stets korrekten, hilfreichen, schnörkellos-gradlinigen Menschen kennen und schätzen gelernt, bei dem -trotz aller eher 'geschäftlichen' Belange, die uns hauptsächlich verbanden- immer auch Menschlichkeit und Herzblut mitschwangen. Man spürte immer: Der Mann hat ein realistisches Auge auf das geschäftlich Notwendige, aber es war immer spürbar, dass das nicht sein Hauptaugenmerk war, sondern nur notwendige Basis. Solche Menschen braucht es, um Spinnern und Träumern wie Gerhard und mir die Verwirklichung unserer Visionen überhaupt erst zu ermöglichen. Solche Menschen sind selten. Und jetzt ist es wieder einer weniger.

Die Welt ist etwas ärmer geworden und der einzige Trost, der bleibt, ist, dass der Tod nie für die schlimm ist, die gehen, sondern immer nur für die, die zurückbleiben.

:(

Matthias 18.10.2013 11:36

Leider steht in keinem der zahlreichen Nachrufe bisher, wie alt der Verstorbene eigentlich war. Ich gehöre zu denjenigen (und das sind wahrscheinlich die meisten), die ihn nicht persönlich gekannt haben, aber seinen Tod nichtsdestotrotz als einen großen Verlust und als viel zu früh geschehen bedauern.

user06 18.10.2013 12:15

Es ist - leider, wie ich finde- bei den meisten Nachrufen die man liest, also auch beispielsweise im"Spiegel", so, dass nicht viele Details mitgeteilt werden. Oft erfährt man nicht einmal, woran der Betroffene verstorben ist.

Peter L. Opmann 18.10.2013 14:31

Zitat:

Zitat von Eymen (Beitrag 452245)
Oft erfährt man nicht einmal, woran der Betroffene verstorben ist.

Das nennt man auch "Pietät". Wenn ich das richtig mitbekommen habe, stand Hans Stojetz nicht so in der Öffentlichkeit.

user06 18.10.2013 14:57

Es ist sicher nicht pietätlos, zumindest Lebenseckdaten zu veröffentlichen und etwas über die Ursache des Ablebens zu schreiben.
Mit Hans Stojetz war übrigens noch ein Interview geplant, das im Rahmen einer Reihe von Portraits verschiedener einflussreicher Sammlerpersönlichkeiten erscheinen sollte.Dazu wird es jetzt leider nicht mehr kommen.
Mein tief empfundenes Beileid gilt seinen Angehörigen und Freunden.

underduck 18.10.2013 19:00

Hans Stojetz verstarb in seinem 63sten Lebensjahr. Mehr Lebenseckdaten braucht es wohl hier im Thema nicht.

Gerhard Förster 19.10.2013 05:04

Underduck hat recht, Hans wurde 62 Jahre alt, bzw. war im 63. Lebensjahr, als er starb. Der Grund, warum ich das Alter nicht in meinem ersten diesbezüglichen Posting erwähnte, war, weil ich es zu dem Zeitpunkt selbst nur ungefähr wusste. Es war so, dass ich von einem Familienmitglied per SMS über den Tod informiert wurde und danach eine Zeit lang niemand erreichen per Telefon konnte.

Danke für Eure Anteilnahme, besonders Dir, Zaktuell, für Dein bewegendes Statement! Und sorry, dass ich Dir (und anderen) noch nicht auf Dein E-Mail antwortete! Ihr könnt Euch vorstellen, dass gerade jetzt sehr viel los ist, auch was die E-Mails betrifft.

Ich kann Zaktuell zustimmen, dass ein Realist wie Hans, es den Träumern, Künstlertypen oder wie immer man uns bezeichnen mag, ermöglichte, mit der SB in der Welt der Phantasie zu schwelgen! Als ich einen Finanzier für die SB suchte, gab es auch andere Möglichkeiten. Das waren sympathische Leute, doch sie waren ähnlich gestrickt wie ich. Nur bei Hans hatte ich den Eindruck, dass die Sache auf eine solide Basis gestellt werden würde.

zaktuell 19.10.2013 15:27

Ich denke, es hätten sich auch andere -vielleicht weniger 'sympathische'- Leute gefunden, die 'die Sache auf eine solide Basis' hätten stellen können. Es aber nicht gemacht hätten, weil unterm Strich nicht genug für sie übrig geblieben wäre. Bei Hans hatte ich immer den Eindruck, dass es ihm gereicht hat, wenn ne schwarze Null übrig blieb, eben weil es ihm um die Sache ging und nicht um den Profit, den man da raus holen könnte.

Es gibt Denker und Macher (darunter 'Kreative' und 'Geschätsmänner'), Fantasten und Realisten, Theoretiker und Praktiker. Ich denke, Hans war einer jener wirklich seltenen Menschen, die diese glückliche Kombination aus Eigenschaften in sich vereinte, die das Entstehen von wirklich Wertvollem braucht. Eben jene Art Mensch, die den Wert einer Sache nicht zuallerst in Euro und Cent bemisst, sondern eben auch weiss, wie wichtig und wertvoll soziale und künstlerische 'Sachen' sind.

Der aber eben auch weiss, dass auch solche Ideen und Projekte nichts nutzen, wenn sie nicht realisiert werden. Weil sie nicht realisierbar sind, wenn man 'nur' die 'Vision' des zu Schaffenden hat, aber nicht den Blick für die Realitäten und das tatsächlich Machbare. Die schönste Utopie ist ja wertlos, wenns am 'Know-How' scheitert, daran, dass man nicht weiss, wie mans umgesetzt bekommt.

Hans war so einer, denk ich. So ein 'Schnittstellen-Mensch', der das 'Wünschenswerte' nicht nur wünscht, sondern auch mit dem 'Machbaren' abgleichen und so Realität werden lassen konnte. Ohne solche 'Schnittstellen-Menschen' würden die 'Realisten' nur machen, was ihnen einen eigenen, persönlichen Vorteil verschafft und die 'Fantasten' kriegten überhaupt nichts auf die Reihe - jetzt mal simplifizierend formuliert.

Und dass die Welt so gut ist, wie sie ist, liegt an diesen 'Schnittstellen-Menschen' und dass sie so schlecht ist, wie sie ist, liegt daran, dass es zuwenige davon gibt. Und eben jetzt wieder einen weniger. Deshalb ist es meine tiefste Überzeugung (und nicht nur so aus Pietät daher gesagt), wenn ich, wie schon weiter oben, sage: Die Welt ist ärmer geworden.

Burma 22.10.2013 20:53

Wie traurig: Ich schlage die heute angekommene Sprechblase auf und lese Gerhard Försters "Alles Gute, Hans, sei bald wieder auf dem Damm!"

Ach, es ist ein Elend.

Durango 01.03.2020 11:27

Zitat:

Zitat von Gerhard Förster (Beitrag 451965)
Die SB wird weiterlaufen wie bisher!!! Gerald Stojetz, der Sohn von Hans, übernimmt das Magazin. Auch das Buch über Pedrazza/Renzi (Akim) ist weiterhin in Vorbereitung.

Doch die Winnetou-Gesamtausgabe von Walter Neugebauer überfordert Gerald. Dieses Projekt werden wir aller Voraussicht nach an einen anderen Verlag abgeben. Ich halte euch auf dem Laufenden.

Leider konnte ich einen Hinweis auf die Winnetouausgabe von Walter Neugebauer nur in diesem traurigen Thema finden. Mich würde interessieren,ob der 2013 geplante Band schon im "anderen verlag" erschienen ist,oder ob damit überhaupt noch zu rechnen ist. Habe sonst keine weiteren Eintragungen im CG zu Winnetou/neugebauer gefunden außer den bekannten Comics bei Kauka

Marvelianer 01.03.2020 16:32

Das damals gleichzeitig angekündigte Akim Buch ist ja nach 7 Jahren im Dezember 2019 erschienen, die Neugebauer Winnetou Bände sind leider noch immer in der Entstehung, hier dürfte es noch etwas dauern, aber in der Ruhe liegt die Kraft. :zwinker:

Durango 01.03.2020 20:18

Danke @Marvelianer. Hatte mir das schon fast gedacht. Aber in Sprechblase 227 las sich das so optimistisch. Es wurden etliche Details diskutiert ,daß man den Eindruck bekam, das Werk stünde vor der Vollendung. Dann kam leider nur noch der Hinweis aus dem obigen Zitat.

Den besagten Akim Band hatte ich mir vor vier Wochen gekauft. Sieben Jahre habe ich darauf allerdings nicht gewartet, weil ich erst vor vier Wochen hier im Forum darauf aufmerksam wurde.


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