Sammlerforen.net - Die Papierfresser kommen

Die Zeit berichtet am 16.03.17 über eine besonders Papier-affine Insektenart, die aus den Niederlanden kommend so langsam auch Deutschland infiltriert.

Ihr Name: Papierfischchen, lateinisch Ctenolepisma longicaudata.

Zitat: Steckbrief

Papierfischchen, die sich bei 24 Grad Celsius und einer mäßig trockenen Luft wohlfühlen, die Zellulose verdauen können, sich über altes Papier, Karton und Stärkereste in Textilien freuen – die sind besonders in Häusern hochzufrieden. Zudem sind sie bescheiden: Mit einem Papierschnipsel überleben sie Jahre; das bisschen Feuchtigkeit, das sie brauchen, holen sie sich – mit dem Anus – aus der Luft. Und wenn Nahrung knapp ist, darf eine Nulldiät Hunderte von Tagen andauern. Das einzelne Exemplar wird acht und mehr Jahre alt.

Zitat: Das Problem

Die Fraßschäden werden meist erst spät offenbar, weil die Lepismatiden bescheiden und zurückhaltend sind. Solange es ihnen gut geht, verhalten sich die Fischchen ruhig; sie können viele Jahre lang in einem Karton leben und sich von winzigen Papiermengen ernähren. Die menschlichen Behausungen verlassen die Tiere selten freiwillig. Sie aufzuspüren ist schwierig.

Zitat: Verbreitungsweg

Allgemein wird angenommen, dass sich Papierfischchen über Kartonverpackungen verbreiten. Gebrauchte Umzugskartons stehen unter Verdacht, aber auch die Umverpackung von Konsumgütern und Lebensmitteln.

Zitat: - Wie man die Viecher wieder los wird.

Regelmäßig alle Bücher untersuchen und ausschütteln, so wie man es im Frühling mit den Kleidern macht. Alte Briefe und Akten in Plastikboxen verstauen. Kälte hilft auch; man muss nur über Wochen und Monate Temperaturen unter zehn Grad aushalten.

Befallene Kisten kann man auch teuer mit Kälte oder Gammastrahlung (in den Niederlanden existiert eine Großbestrahlungsanlage) erfolgreich "entwesen".

Gift hilft wohl nicht, da dafür noch kein Spezifisches entwickelt wurde.

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