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Crackajack Jackson 11.12.2020 06:44

Der gewaltige Hulk revisited / Hulk Reviews
 
Der unglaubliche Hulk erschien bei Williams in den 70er Jahren. In den 33 Heften, von denen ich einige hatte, lernte ich ihn kennen. Später natürlich in den Alben und Taschenbücher von Condor, die leider nur alle 3 Monate erschienen. Als Condor aufhörte, kaufte ich mir die US Serie weiter und hatte diese ein paar Jahre im Abo.
Den Höhepunkt der Serie sehe ich im Run von Peter David, der mit dem Charakter wirklich umgehen konnte und auch ein tolles Umfeld für den Hulk schaffte.
Hier jetzt mal eine Besprechung der Anfänge des Hulk bis zum Ende von Vol.2 Incredible Hulk #474

Crackajack Jackson 11.12.2020 07:21

Der gewaltige Hulk # 1

https://www.comicguide.de/pics/medium/24663.jpg

Titel: Der Hulk tritt auf /Der Hulk greift an/Die Suche nach dem Hulk/Der Gargoyle tritt auf/Der Hulk triumphiert

US: The coming of the Hulk / The Hulk strikes! / The search for the Hulk / Enter... the Gargoyle! / The Hulk triumphant!

Williams, Januar 1974 (Incredible Hulk #1, Mai 1962)
Autor: Stan Lee
Zeichner: Jack Kirby
Tusche: Paul Reiman
Cover: Jack Kirby, Geoge Roussos

Kurzfassung:
Bruce Banner wird durch die Explosion der Gammabombe zum Hulk.
Sein erster Gegner ist Gargoyle, ein verunstalteter Mann, dem Bruce hilft wieder ein normales Äußeres zu bekommen. Dankbar verhilft er Bruce und Rick Jones wieder zur Freiheit, nachdem er sie zuvor im Lande des Kommunismus eingesperrt hatte.
Die Geschichte endet tragisch für Gargoyle der, nachdem er erlöst wird, stirbt.

Langfassung

Es beginnt auf einem Bombentestgelände, wo die neuartige und geheime Gammabombe getestet wird. Nur Bruce Banner kennt das Geheimnis. Selbst sein Assistent Igor kennt es nicht. Zum großen Test kommen auch General Ross und seine Tochter Betty. Der General ist erzürnt darüber, dass der Test sich schon so lange hinzieht.
Der Countdown beginnt.
Da fährt ein Teenager mit seinem Auto übers Testgelände. Banner befiehlt Igor den Countdown anzuhalten und läuft hinaus um den Jungen vom Testgelände zu holen. Igor stoppt jedoch den Countdown nicht.
Banner erreicht Rick Jones, denn um diesen handelt es sich, zieht ihn aus dem Auto und läuft mit ihm zu einem Schützengraben.
Da explodiert die Bombe. Rick hat es gerade so geschafft. Bruce wird in den Gammastrahlen der Explosion gebadet.
Er wacht unbeschadet in der Krankenstation auf. Rick Jones ist bei ihm. Bruce kann es nicht fassen, dass er die Explosion unbeschadet überstanden haben soll.
Als die Sonne untergeht, passiert es.
Der Geigerzähler spielt verrückt und Bruce verwandelt sich zum ersten Mal in den Hulk, ein graues Monster, dass unheimlich stark ist. Es weiß nicht, wo es ist und hat nicht das Wissen und die Erinnerungen von Banner. Der Hulk redet jedoch normal, bis auf seine abfälligen Bemerkungen über die Menschen, denen er sich nicht zugehörig fühlt.
Er flüchtet aus der Krankenstation, indem er durch die Mauer bricht und sucht das Weite.
Der Hulk und Rick Jones gehen zusammen zu seiner Wohnung, wo die Formel für die Gamma Bombe ist.
Dort trifft er auf Igor, der in die Wohnung von Bruce eingebrochen ist und auch nach der Formel sucht. Der Hulk macht Igor unschädlich und wendet sich dann gegen Rick, der der Einzige ist, der weiß, dass Bruce Banner der Hulk ist.
Zum Glück geht gerade die Sonne auf und der Hulk verwandelt sich zurück in Banner.
Auf der Suche nach dem Hulk kommen die Soldaten der Armee jetzt in die Wohnung hinein, doch sie finden nur den bewusstlosen Igor, Bruce und Rick. Sie sind verwundert darüber, dass Bruce nicht im Lazarett ist und eine Schulterverletzung (durch den Schuss von Igor) hat. Die geheime Formel nehmen sie an sich.
Die Soldaten, in deren Anhang sich auch Betty Ross befindet, durchsuchen die Wohnung nach dem Hulk. Betty macht sich Sorgen um Bruce, der doch eigentlich im Krankenhaus liegen müsste.
Natürlich finden die Soldaten den Hulk nicht, nehmen aber den russischen Spion Igor fest.
Igor sendet eine Botschaft mit einem Funkgerät, das in seinem Fingernagel versteckt ist zu seinen Leuten hinter dem eisernen Vorhang. Dort wird die Nachricht über den Hulk an den gefährlichsten Mann Asiens gebracht. Gargoyle ist ein verunstalteter Mann, mit sehr großer Kraft.
Mit einem Unterseeboot fährt er zu einer Rakete, die ihn nach Amerika zum Hulk bringt. Über Nevada kann sich Gargoyle gerade noch abkoppeln, bevor der Rest der Rakete von den Amerikanern abgeschossen wird.
Es wird Abend und Bruce fährt mit Rick Jones im Jeep in die Wüste hinaus. Hier will er den Sonnenuntergang erwarten, um sicherzugehen, dass er niemand gefährdet, wenn er zum Hulk wird.
Aber schon während der Fahrt verwandelt er sich in den Hulk, der zu Betty gehen möchte. Diese geht auch gerade spazieren, weil ihr der arme Bruce Banner nicht aus dem Kopf geht.
Als sie den Hulk sieht, der plötzlich vor ihr auftaucht, fällt sie in Ohnmacht. Zur gleichen Zeit findet auch Gargoyle den Hulk.
Mit einer Waffe macht Gargoyle den Hulk und Rick Jones willenlos und schafft sie hinter den eisernen Vorhang. Während des Fluges verwandelt sich der Hulk in Bruce Banner zurück. Gargoyle erkennt, dass der Hulk und Banner eine Person sind. Daraufhin offenbart er ihnen, dass er alles dafür tun würde, wieder ein normaler Mensch zu sein. Da kann Dr. Banner helfen. Mit radioaktiven Strahlen gelingt es ihm den Gargoyle wieder in einen normalen Menschen zurückzuverwandeln.
Aus Dankbarkeit verhilft er Rick und Bruce zur Flucht. Außerdem stellt er sich gegen das System, das ihn zum Monstrum gemacht hat und sprengt sich mitsamt der Kaserne in die Luft.

Diese erste Geschichte des Hulk, die in fünf Teile unterteilt ist, hat viel von einer Monstergeschichte der 50er Jahre. Missgestaltete Charaktere und ein tragisches Ende am Schluss. Der russische Spion heißt Igor, wie der Assistent von Doktor Frankenstein.
Die Handlung wird sich auch ziemlich zurechtgebogen. Natürlich treffen der Hulk und Gargoyle genau im richtigen Moment in der Wüste aufeinander und können mit einer Rakete hin und herreisen, wie sie wollen.
Es ist auch sehr pro Amerikanisch geschrieben. Die Amerikaner sind die Guten und die Kommunisten sind die Bösen, die bekehrt werden müssen.
Der Hulk ist hier in der ersten Geschichte noch grau, nur etwas größer als Rick und spricht noch in ganzen Sätzen, wenn auch keine Sätze, die ein Professor in den Mund nehmen würde. Es verhält sich hier noch so, wie bei Jekyll und Hyde. Bruce ist der zurückhaltende, der Hulk lebt jedoch ganz seine Gefühle aus.

Ein treffende Beschreibung von Bruce Banner:
Der Hulk ist eine eine Person, die nichts fürchtet und Gewalt anbetet.

Die Zeichnungen von Jack Kirby passen gut zur düsteren Geschichte.

jakubkurtzberg 11.12.2020 08:16

Vielleicht solltest Du erwähnen, dass Stan Lee dem Hulk eine graue Farbe geben wollte, was in der Druckerei anscheinend Probleme machte. In den USA war er deshalb ab der 2. Nummer grün. Bei Williams bereits ab Nr. 1, vermutlich weil der Grüne Goliath parallel auch in Rächer Nr. 1 auftauchte.

Und es gibt eine super-seltene Farbvariante der Williams Nr. 1 mit rotem Hulk auf der Eröffnungsseite innen. Bisher habe ich diese erst zweimal gesehen. Da wurden die Farbfolien beim Druck vertauscht. Und kommt meines Wissens nach auch nur in der Sammelband-Reihe "Marvel Superband Superhelden" vor.

Crackajack Jackson 11.12.2020 08:32

Die Druckerei schaffte es wohl nicht ein homogenes Grau zu machen.

Das Grün passt auch viel besser zu einem Hulk, der sich vom Monster zu einem unverstanden Kind weiterentwickelte.

Auch der Eiserne und der Dämon hatten nicht gleich ihre richtige Farbe gefunden.
Beim Dämon kann man das ja verstehen.

Peter L. Opmann 11.12.2020 08:47

Man kann sich den Hulk heute nur grün vorstellen, weil er jetzt um die 60 Jahre lang grün war - wir hätten uns sicher auch an einen grauen Hulk gewöhnt. Grün ist eine poppige Comicfarbe; Grau wäre eher eine Monsterfarbe.

A propos: "Hulk" war ja die zweite neue Serie nach "Fantastic Four". Ohne in die Sekundärliteratur geschaut zu haben, denke ich, daß Stan Lee noch nicht so recht an einen Superheldenboom glaubte und erstmal lieber auf der bewährten Monsterschiene bleiben wollte. Damit hatte Marvel ja schon viel Erfahrung. Dazu paßt auch, daß der Hulk ganz klar als unverstandenes Monster angelegt ist. Zu diesem Konzept gehört General Ross zwingend dazu. Rick Jones kommt mir eher wie ein typischer Sidekick vor, den Lee ja eigentlich nicht mochte.

Damit war Hulk von vorneherein ein untypischer Superheld. Ich weiß nicht, ob es bei DC irgendetwas Vergleichbares gab - vom viel späteren Swamp Thing abgesehen. Aber dadurch, daß der Hulk nicht richtig den Genre-Regeln folgte, konnte man aus ihm viel machen, auch sehr Unterschiedliches.

Kal-L 11.12.2020 09:11

Er wurde sozusagen grün vor Neid. :zwinker:

Die ersten Serie welche ja nur 6 Ausgaben umfasst kenne ich nur aus dem Marvel Klassik Band, den Rest nicht genauso wie auch Peter Davids Run freue mich schon hier mehr vom gewaltigen
http://www.comicguide.de/pics/medium/23865.jpg zu lesen.

Crackajack Jackson 11.12.2020 09:19

Der graue Hulk kam später noch mal als Mr. Fixit nach Las Vegas.

Er ist auch schwächer wie der grüne Hulk, dafür jedoch intelligenter (nicht unbedingt Hochschullevel).

Rick Jones ist eigentlich in sehr vielen Serien dabei. Vielleicht diente er als Identifikationsfigur für die jüngeren Leser, oder als Gesprächspartner für den Hulk. Sähe ja blöd aus, wenn der Hulk dauernd Selbstgespräche führen würde.

Eine vergleichbare Figur bei DC fällt mir nicht ein.

Kal-L 11.12.2020 09:37

Na ja wie wäre es mit Solomon Grund oder Killer Croc?

Peter L. Opmann 11.12.2020 09:38

Der Sidekick ist immer die Identifikationsfigur für die jungen Leser. Aber richtig ist, daß Rick in Gesellschaft mehrerer Helden zu sehen war: Hulk, Captain America (respektive Rächer), Captain Marvel...

Der Hulk wanderte nach sechs Ausgaben quasi zurück in ein Gruselmagazin, nämlich "Tales to Astonish"; das teilte er sich mit Ant/Giant Man und mit Submariner. Ich bin nicht ganz sicher, aber das lag wohl weniger an schlechten Verkaufszahlen als an einem Managementfehler von Martin Goodman. Er sparte seinen Vertrieb ein und mußte stattdessen den DC-Vertrieb beauftragen. DC beschränkte dann die Zahl der Titel seines Konkurrenten, die angeliefert werden durften.

Crackajack Jackson 11.12.2020 09:51

So schneidet man die Konkurrenz. Ist aber schon ein schlechtes Management überhaupt zu DC zu gehen.

Zitat:

Zitat von Kal-L (Beitrag 670406)
Na ja wie wäre es mit Solomon Grund oder Killer Croc?


Solomon Grundy hat viele Gemeinsamkeiten mit dem Hulk. Er ist furchtbar stark und hat das Intellekt eines Kindes.

Marvel Boy 11.12.2020 10:39

Ui, hier hat sich ja schon viel getan seit ich heute morgen das erste mal hier reingeschaut habe!
Jetzt sogar mit Vorwort!
Ich freue mich auf kommendes!
Von mir erstmal nur eins, ich mag Rick Jones nicht, insgesamt die überflüssigste Marvel Figur von denen die sich über viele Jahre im Geschäft gehalten hat.
Steht bei mir auf gleicher Stufe wie ein gewisser Wesley Crusher. :floet:

thetifcat 11.12.2020 14:01

Zitat:

Zitat von Crackajack Jackson (Beitrag 670403)

Rick Jones ist eigentlich in sehr vielen Serien dabei. Vielleicht diente er als Identifikationsfigur für die jüngeren Leser, oder als Gesprächspartner für den Hulk. Sähe ja blöd aus, wenn der Hulk dauernd Selbstgespräche führen würde.

Eine vergleichbare Figur bei DC fällt mir nicht ein.

Da irrst Du Dich. Der Sidekick der Gerechtigkeitsliga (JLoA) war Snapper Carr. Und liest man die ersten 10 Storys der Justice League so fällt einmal fatal auf, das Rick Jones und seine Freunde genau das selbe in Ruhmreiche Rächer (Avengers) tun. Allerdings einige Jahre nach Snappers. Nichtsdestotrotz übertrifft Rick an Berühmtheit seinen Vorgänger bei DC.

underduck 11.12.2020 14:06

Soll hier kein revisited als "Markenzeichen" an den Titel angehangen werden?

thetifcat 11.12.2020 14:07

Ohne Rick gebe es nicht den Hulk. Ohne Rick wäre Captain Marvel gestorben. Ohne Rick würde die Erde von Skrulls oder Krees regieren. Also gaaanz so "überflüssig" ist er nicht. Abgesehen davon wie oft er die beiden Captains und Bruce drüber hinaus gerettet hat.

Hingegen hätte sich ohne Wesley Crusher auf der Enterprise nichts verändert.
Das beste an der Figur ist, die daraus entstandene Figur in The big bang Therorie.

Crackajack Jackson 11.12.2020 14:30

Soll hier kein revisited als "Markenzeichen" an den Titel angehangen werden?


"Revisted" ist ein eingetragenes Markenzeichen. Ich bin da noch in Verhandlungen mit Peter L. Oppmann.

Peter L. Opmann 11.12.2020 15:02

Mir ist der Begriff erstmals Anfang der 1990er bei dem Album "Rutles Highway revisited" begegnet. Da wurden Songs der Beatles-Nachahmer nachgespielt. Daß es eine Platte namens "Highway 61 revisited" gibt, wußte ich da noch nicht.

In meiner Suchmaschine wird "revisited" mit "überarbeitet" übersetzt. Ich meinte aber schon, daß man nochmal zurückkehrt, sich den alten Kram ansieht und sich eine neue Meinung bildet. Also ich hätte nichts dagegen, auch den "Hulk" mit der Bemerkung "revisited" zu versehen.

Crackajack Jackson 11.12.2020 16:04

"Revisited" finde ich ganz passend.

Eine neue Sichtung. Dieses Mal ohne warten auf das nächste Heft.

Zurück zu den Wurzeln. Beim Lesen der Hefte besucht man ja auch ein wenig die eigene Kindheit.

Marvel Boy 11.12.2020 16:09

Zitat:

Zitat von thetifcat (Beitrag 670487)
Ohne Rick gebe es nicht den Hulk. Ohne Rick wäre Captain Marvel gestorben. Ohne Rick würde die Erde von Skrulls oder Krees regieren. Also gaaanz so "überflüssig" ist er nicht. Abgesehen davon wie oft er die beiden Captains und Bruce drüber hinaus gerettet hat.

Hingegen hätte sich ohne Wesley Crusher auf der Enterprise nichts verändert.
Das beste an der Figur ist, die daraus entstandene Figur in The big bang Therorie.

Jep, bei Big Bang war das klasse.

Auch wenn Rick eine Tragende Rolle spielt ist er dadurch nicht weniger nervig.
Vor allem diese Nummer im Kree Skrull Krieg die du da erwähnst.

Crackajack Jackson 11.12.2020 16:13

Er hatte für kurze Zeit große Kräfte.
Vielleicht ist daraus die Captain Universe Nummer entstanden.

Crackajack Jackson 12.12.2020 06:41

Der gewaltige Hulk #2


https://www.comicguide.de/pics/medium/24664.jpg

Titel: Der Terror der Krötenmonster/Gefangene der Krötenmonster/Bruce Banner ein Verräter? / Hulk läuft Amok! / Das Ende des Hulk?

US: The terror of the Toad Men: Enter... the Toad Men / Prisoners of the Toad Men! / Bruce Banner, wanted for treason! / Hulk runs amok! / The end of the Hulk?

Williams, Februar 1974 (Incredible Hulk #2, Juli 1962)
Autor: Stan Lee
Zeichner: Jack Kirby
Tusche: Steve Ditko
Cover: Jack Kirby, Steve Ditko




Kurzfassung:
Die Krötenmonster aus dem All wollen die Erde erobern.
Bruce Banner kann sie mit einer Gammakanone besiegen.

Langfassung:

Die Krötenmonster kommen in unser Sonnensystem. Mit einem Raumschiff fliegen sie der Erde entgegen und können mit ihrer weit fortgeschrittenen Technik, den größten Wissenschaftler der Erde entdecken. Von diesem wollen sie wissen, wie die technische Entwicklungsstufe der Erde ist. Danach wollen sie die Erde erobern.
Bruce und Rick bauen ein Gefängnis für den Hulk. In einer Höhle zimmern sie einen großen Raum mit einer meterdicken Tür, durch die selbst der Hulk nicht durchkommt. Darin soll Bruce seine Nächte verbringen.
Da tauchen die Krötenmonster auf und bringen die beiden mittels ihrer Magnetstrahler als Gefangene auf ihr Schiff, dass sogleich wieder in den Orbit fliegt.
Für Rick Jones haben die Kröten keine Verwendung und schicken ihn zur Erde zurück.
Als das Raumschiff jedoch die dunkle Seite des Mondes passiert, verwandelt sich Bruce in den Hulk. Dieser bricht natürlich gleich aus seinem Gefängnis aus und bedroht die Krötenmonster mit einer ihrer eigenen Waffen.
Auf der Erde hat die Armee das Schiff der Außerirdischen entdeckt. General Ross gibt den Befehl es mit Raketen zu attackieren. Das Raumschiff der Krötenmonster wird getroffen und muss auf der Erde notlanden.
Die Armee umzingelt das Raumschiff, entdeckt aber nur Bruce Banner in zerrissener Kleidung darin. Da niemand anderes anzutreffen ist, wird Bruce Banner festgenommen.
Die Krötenmonster entkommen unbemerkt durch einen Tunnel unter dem Raumschiff, den sie sich mit ihren Strahlern freigeschosssen haben. Dann geben die Kröten das Signal, die Erde mit ihren Raumschiffen anzugreifen.
Der Krötenkönig meldet sich über Funk bei der Erdbevölkerung. Er droht damit die Erde zu verwüsten, wenn die Menschheit nicht kapituliert.
Es wird Nacht und unbeachtet, in einer Zelle in Nevada, verwandelt sich Bruce Banner in den Hulk. Er sucht General Ross, der ihn eingesperrt hat. Stattdessen trifft er in dessen Haus auf Betty. Natürlich kommt sogleich die Armee mit General Ross. Rick Jones ist auch dabei, aber der Hulk wirf ihn einfach zur Seite und hört nicht auf seine mahnenden Worte. Der Hulk packt Betty und flieht mit ihr zu seinem Labor. Gerade angekommen, wird das Haus von einem Erdbeben heimgesucht und der Hulk verliert das Bewusstsein. Am nächsten Morgen erwacht er als Bruce Banner.
Zuerst kümmert er sich um Betty, die immer noch bewusstlos ist, dann plant er mit Rick den Kampf gegen die Krötenmonster. Bruce glaubt sie mithilfe seiner Gammakanone besiegen zu können.
Es gelingt. Mit seiner großen Gamma Kanone, schafft es Bruce, die ganze Flotte der Krötenmonster in den Weltraum zurückzuschicken. Hilflos für alle Zeiten.
Bruce Banner ist der Held des Tages. Niemand wagt es, ihn noch als Verräter zu bezeichnen. Nur General Ross ist noch argwöhnig und traut Bruce nicht über den Weg.

Schon im zweiten Heft kämpft Bruce Banner gegen Außerirdische. Wohlgemerkt, es handelt sich hier um Bruce Banner, der mit seinem wissenschaftlichen Genie, bzw. einer erfundenen großen Kanone, die Invasoren wieder ins All zurückwirft.
Die Wirkungsweise der Kanone ist einfach der Geschichte entsprechend gemacht.
Viel hinterfragen darf man da nicht.
Der Hulk trägt eigentlich nicht viel zur Lösung des Problems bei, sondern ist immer noch ein Teil davon. Er zerstört viele Sachen und muss eingesperrt werden.

Es gibt viele Verwandlungen von Bruce Banner in den Hulk. Da er sich immer erst Nachts in den Hulk verwandelt zieht sich auch die Handlung über mehrere Tage. Bruce erinnert sich nicht, oder nur sehr dunkel and die Zeit, in der er der Hulk ist.
Das sind noch die Kinderkrankheiten des Hulk. Bald wird er nicht mehr an die Tag- und Nachtzeiten gebunden sein. Ich denke, dass die Wurzeln dieser Verwandlungen in der Geschichte des Werwolfes zu suchen ist, der sich auch immer bei Vollmond von Mensch zu Wolf verwandelt. Storytechnisch ist es von Vorteil, wenn sich der Hulk einfach im passenden Moment verwandeln könnte. Was lag also näher, die Verwandlung von seinem Pulsschlag und seiner psychischen Verfassung abhängig zu machen.
Die Bewegungen des Hulk sehen immer noch hölzern und statisch aus. Gewollt oder ungewollt kann ich nicht sagen.

Die Krötenmonster kommen später noch mal in Hulk #191, in der auch eine Illusion von Crackajack Jackson mitspielt.

FrankDrake 12.12.2020 06:51

Ich habe bis heute nicht verstanden warum das Heft nicht das "X-Team" als Head hatte und den Hulk als Zweitserie. Ich habe mir die Hefte später nur noch wegen der Mutanten geholt.

Crackajack Jackson 12.12.2020 06:52

Die X-Men waren in den USA am Anfang nicht so erfolgreich.
Vielleicht war das der Grund.

Marvel Boy 12.12.2020 07:34

Immer noch eine Mischung aus Horror und SF, sauber gewürfelt aus dem Ideenvorrat früherer publizistischer Jahre.
Ich liebe die frühen Hefte mit den Entwickelungssprüngen.

Crackajack Jackson 12.12.2020 07:43

Am Anfang war es noch das Monster Motiv. Später dann weniger Monster und mehr Kraft.
Mit "Immortal Hulk" kehrte man dann wieder zu den Wurzeln zurück.

Peter L. Opmann 12.12.2020 09:11

Noch eine Anmerkung meines Freundes zum grauen Hulk:

Zitat:

Den Hulk-Thread habe ich auch angelesen. Mir war die graue Variante anders in Erinnerung: die Drucker sollen an einen Irrtum gedacht haben und haben das Grün zum Grau heruntergetont. Jedenfalls war er erst ab Heft 2 grau. Interessant wird´s bei Hulk ja ab Heft 6, wo die Ditko-Ausgabe im Deutschen fehlt, und dann auf die kurzen Episoden von "Tals to Astonish" übergegangen wird...
Geht man nach "Marvel Klassik" # 6, dann ist der Hulk aber tatsächlich im ersten Heft grau und ab dem zweiten Heft grün. Stan Lee schreibt da im Vorwort:

Zitat:

Obwohl er als unser grüner Gamma-Gigant bekannt wurde, werdet Ihr bemerken, daß die Haut unseres übermütigen Springteufels in der ersten Ausgabe grau war. Das liegt daran, daß ich eine schwere, unheilschwangere, düstere Farbe wollte, die mit der melodramatischen Stimmung korrespondiert, die ich erzeugen wollte. Als das erste Heft gedruckt war, mußte ich jedoch feststellen, daß die Farbe lange nicht so gut wirkte, wie ich es mir erhofft hatte. Also nutzte ich meine Möglichkeiten und änderte die Hautfarbe kurzerhand in grün um.

jakubkurtzberg 12.12.2020 11:21

Naja, auf Stans Erinnerungen ist nicht immer Verlass. Im Laufe der Jahre hat er sich viel dazugereimt und immer wieder leicht anders erzählt. Aber das war ja auch in den Comics seine Stärke: Märchen erzählen und sich etwas zusammenzudichten.

Peter L. Opmann 12.12.2020 12:34

Jetzt haben wir drei Erklärungen, warum der Hulk erst grau war:

Cracka meint, die Druckerei scheiterte am Grau und wechselte daher zum besser druckbaren Grün.

Mein Freund glaubt sich zu erinnern, daß die Druckerei bezweifelte. daß die Figur wirklich grün sein soll, und machte sie stattdessen grau.

Stan behauptet, ihm habe das Grau nicht so gut gefallen und er sei daher zu Grün gewechselt.

Vielleicht gibt's noch mehr Varianten - aber ob wir die richtige herausfinden? :weissnix:

Marvel Boy 12.12.2020 12:41

Stan ist mein Mann! :top: :D :zwinker: :nonono:

Ich glaube ihm immer alles.

Phantom 12.12.2020 14:28

Sehe ich auch so, das ist mit Stan ähnlich wie mit Chuck Norris: Stan lügt nie. Wenn er mal nicht die Wahrheit sagt, dann lügt die Wahrheit! :zwinker:

Hier kommt noch eine weitere (halbe) Erklärung, aus dem "Marvel Age of Comics"-Buch von Taschen: Der Kolorist Stan Goldberg hat angeblich behauptet, dass er den Hulk von Anfang an grün haben wollte. Aber Stan Lee habe grau bevorzugt. Wegen der damaligen Drucktechnik sei es bei dem Grau aber zu unterschiedlichen Schattierungen gekommen, in einem Panel hätte der Hulk sogar leicht grün geschimmert. Ab Heft 2 sei man dann auf grün umgestiegen. (Auf Betreiben von Stan Goldberg oder von Stan Lee? Dazu steht nichts im Taschen-Buch.)

Kal-L 12.12.2020 14:54

War es nicht mal Stan der behauptet hat er hätte Thor und die Asen erfunden? Besser gesagt er hat sich in der nordischen Mythologie bedient.

jakubkurtzberg 12.12.2020 15:35

Stan hat alles erfunden!

Peter L. Opmann 12.12.2020 15:41

Zitat:

Zitat von Kal-L (Beitrag 670672)
War es nicht mal Stan der behauptet hat er hätte Thor und die Asen erfunden? Besser gesagt er hat sich in der nordischen Mythologie bedient.

Bei "Thor" war's ja so, daß der auch in den Comics Vorläufer hatte. So zeichnete Jack Kirby ein paar Jahre vorher eine Thor-Story für "Tales of the Unexpected" (DC). Es gab aber auch einen Thor, den Stan Lee noch früher für den Marvel-Titel "Venus" kreiert hatte (siehe englischsprachige Wikipedia). Vielleicht wollte er nur darauf hinweisen.

Crackajack Jackson 13.12.2020 10:18

Der gewaltige Hulk #3

https://www.comicguide.de/pics/medium/24665.jpg


Titel: Verbannt in den Weltraum / Siegt der gewaltige Hulk im Kampf gegen den Manegenzauberer?

US: Banished to outer space / The Ringmaster

Williams, März 1974 (Incredible Hulk #3, September 1962)
Autor: Stan Lee
Zeichner: Jack Kirby
Tusche: Dick Ayers
Cover: Jack Kirby, Dick Ayers


Kurzfassung:

Der Hulk wird durch einen Trick von General Ross ins All geschossen. Rick Jones gelingt es aber ihn zurückzuholen. Fortan hat er die Kontrolle über den Hulk.

Der Ringmeister und sein Zirkus hypnotisieren und bestehlen die Menschen, darunter auch Rick Jones. Mithilfe des Hulks kann ihm das Handwerk gelegt werden.

Langfassung

General Ross befiehlt Rick Jones den Hulk zu holen. Es geht um die Sicherheit der USA.
Es soll eine Rakete testen, deren Gravitationsdruck kein normaler Mensch aushalten würde.
Mit gemischten Gefühlen geht Rick zur Höhle und beginnt die Tür zu öffnen, hinter der der Hulk eingesperrt ist. Natürlich ist der Hulk wütend und verfolgt Rick, der ihn in die Rakete lockt.
Kaum ist der Hulk drinnen, startet die Rakete und fliegt der Sonne entgegen. Natürlich verwandelt sich der Hulk in Banner.
Auf der Erde hört Rick zufällig, dass er von General Ross hintergangen wurde. Es handelt sich nicht um eine Testrakete, sondern es war von Anfang an ein Flug ohne Wiederkehr für den Hulk geplant.
Rick muss Bruce Banner retten. Er findet das Kontrollpult für die Rakete und leitet sie wieder zur Erde zurück.
Gerade als er den Kontrollschalter berührt, fliegt die Rakete durch einen Ring kosmischer Strahlung und verbindet auf wundersame Weise den Hulk und Rick Jones.
Dieser hat jetzt die mentale Kontrolle über den Hulk.
Außerhalb der Erde ist ein Ring mit kosmischer Strahlung durch den die Rakete fliegt und der auf wundersame Weise Rick Jones, der gerade zufällig die Pläne von General Ross erfuhr, dass dies ein Flug ohne und den Hulk mental miteinander verbindet.
Die Strahlung bewirkte auch, dass der Hulk sich nicht mehr bei Tag in Bruce Banner zurück verwandelt.
Als Rick am Abend ermüdet einschläft, wird die Verbindung der beiden unterbrochen und der Hulk ist wieder sich selbst überlassen. Zum Glück wacht Rick früh genug wieder auf, findet den Hulk, wie er randalierend durch die Straßen der Stadt zieht und kann das schlimmste verhindern.
Der Manegenzauberer (1.Auftritt) fährt mit seinem Zirkus durch die Städte, hypnotisiert die Bewohner und stiehlt ihre Wertsachen. Auch Rick Jones, der den Zirkus besucht wird von ihm hypnotisiert.
Durch den mentalen Kontakt zum Hulk, kann er diesen jedoch rufen.
Das ist erst mal alles, denn Rick Jones ist inzwischen so hypnotisiert, dass er dem Hulk keine weiteren Befehle mehr geben kann. So stellt der Zirkus den willenlosen Hulk aus, bis das FBI, welches dem Zirkus schon länger auf der Spur ist, Rick aus seiner Hypnose befreien kann. Dieser befiehlt dem Hulk die Zirkusleute dingfest zu machen. Dann flieht er mit dem Hulk von der herannahenden Armee mit einem gewaltigen Sprung.

Diese Geschichte ist wieder in mehrere Teile aufgeteilt.
Der erste Teil beschäftigt sich mit dem Versuch von General Ross den Hulk im Weltraum zu entsorgen. Klingelt da was? Die Urform von Planet Hulk, die natürlich viel einfacher strukturiert ist und nicht die weiterführende Geschichte enthält, doch die Idee ist da.
Auch die Idee, den Hulk durch einen Strahlungsgürtel zu schicken, der um die Erde liegt, erinnert sehr an die erste Ausgabe der Fantastischen Vier. Damit schafft Stan Lee, die Erklärung für die geistige Verbindung/ Herrschaft Rick Jones - Hulk.
Durch das Bad in der Strahlung hat er sich nicht mehr bei Tageslicht in Bruce Banner zurück verwandelt, sondern bleibt erst mal der Hulk. Auch hat er noch einmal einen Kräfteschub bekommen.
Die Fortbewegung des Hulk erinnerte bisher an die alten Monster und Zombiefilme, wo das Monster langsam, aber unausweichlich immer näher kommt. Ab sofort bewegt er sich aber mit riesigen Sprüngen fort, die nicht viel schlechter als fliegen sind.
Hier kommt mir der Vergleich mit Thors Hammer in den Sinn, der auch vom "Schwung" zur "Flugfähigkeit" mutierte.
Stan Lee ist wahrscheinlich noch nicht ganz klar, wie weit die Kontrolle über den Hulk gehen soll.
Als Rick einschläft, bekommt der Hulk seinen eigenen Willen zurück und randaliert in der Stadt.
Hier, wo Rick hypnotisiert ist, ist der Hulk nur eine Marionette, der man die Fäden durchgeschnitten hat.

Der Zirkus ist noch ohne Prinzessin Phyton. Eine ähnliche Frauenfiguren ist jedoch schon kurz auf einen Einrad zu sehen.
Wie in Rächer 1, welches 1 Jahr später erschien, wirft hier der Hulk einen Elefanten um. (ja, in Rächer eins jongliert er mit einem)
In der Mitte des Heftes ist noch einmal eine ziemlich ausführliche Origin des Hulk für alles Späteinsteiger. Nach nur zwei Heften finde ich das jedoch ein bisschen übertrieben

Peter L. Opmann 13.12.2020 14:33

Das war wahrscheinlich das erste Marvelheft ever, das ich gelesen habe.

Das werde ich mir später nochmal genauer ansehen - jetzt kann ich allerdings noch nichts Genaueres dazu schreiben.

Ringmeister 13.12.2020 14:39

Bevor wieder Gerüchte aufkommen: Ich habe noch nie in einem Zirkus gearbeitet! :grins:

Crackajack Jackson 13.12.2020 14:44

Aber im Hypnotisieren bist Du klasse.

Ich kann meinen Blick schon seit einigen Minuten nicht von deinem Glitzerdings abwenden.

Horatio 13.12.2020 16:58

Ich könnte mir vorstellen, dass Ringmeister sich darauf bezieht, dass du in deiner Inhaltsbeschreibung "Ringmeister" schreibst, obwohl die Figur im Original "Ringmaster" und in der deutschen Version "Manegenzauberer" heißt.

Peter L. Opmann 13.12.2020 17:10

Häufig wird er bei Williams auch zutreffend "Zirkusdirektor" genannt.

Crackajack Jackson 13.12.2020 17:28

Ich habe das mal geändert.

Der Manegenzauberer wurde, wie so viele andere Schurken, durch die Serien dieser Zeit herumgereicht. Mir begegnete er zum ersten Mal bei Thor, als er versuchte, den goldenen Bullen zu stehlen.

Peter L. Opmann 13.12.2020 21:22

Anmerkungen zu "Hulk" # 3:

Zumindest woher ich das Heft habe, ist klar: Auf dem Cover ist mit Kugelschreiber der Name meines damals besten Freundes geschrieben. Irgendwann habe ich es an mich gebracht (nicht auf eine linke Tour). Höchstwahrscheinlich habe ich es schon kurz nach Erscheinen gelesen. Ich war damals neun Jahre alt.

Ich kannte schon einige Comics, vor allem von Bastei. Der erste Comic, den ich überhaupt gelesen habe, dürfte ein bsv-„Tarzan“ gewesen sein, der 1971 erschienen ist, also drei Jahre früher. Tarzan konnte an einer Liane durch die Luft schwingen, aber die grüne Figur auf dem „Hulk“-Heft schwebte ohne Liane oder ähnliches. Der Soldat im Vordergrund bringt zum Ausdruck, was auch mich verblüffte: „Er kann fliegen!“ Ein anderer Soldat schießt auf den Grünhäutigen – er ist also offenbar… böse?

Überraschend, für mich schwer einzuordnen war auch der Anfang der Story: Der Hulk hämmert gegen eine massive Wand, die er trotz seiner beeindruckenden Muskeln nicht durchdringen kann (naja, ein paar Steinchen bricht er heraus). Er ist in einem unterseeischen Bunker eingesperrt, und ein jüngerer Typ (Rick Jones) sorgt dafür, daß die Wand standhält. Bei Westerncomics wußte ich so ungefähr, was mich da erwartete, Tarzan kannte ich schon aus dem Fernsehen (60er-Jahre-TV-Serie), und Funnies waren immer irgendwie lustig – hier war für mich aber völlig unklar, auf was das hinauslief.

Es wird klar (durch den Rückblick auf die erste Ausgabe), daß der Hulk im Bunker bleiben muß, bis er sich in einen schmächtigeren, friedlicheren Menschen mit Brille verwandelt hat. Er hat einen Unfall mit irgendwelcher Strahlung erlitten. Der Hulk wird von der Armee verfolgt, aber Rick hält dicht, und der General weiß anscheinend nicht, daß der Hulk manchmal anders aussieht. Dann wird der Hulk sozusagen auf den Mond geschossen, kehrt mit seiner Rakete wieder zurück und bedroht Rick, der doch sein Freund zu sein scheint. Aber der Junge kann eine mentale Verbindung zu dem Monster aufbauen und es kontrollieren. Potztausend!

Während Rick schläft, macht der Hulk sich selbständig und bedroht fremde Menschen. Der Junge kann eben noch eingreifen und ihn stoppen. Er wandert zurück in seinen Bunker, und Rick überlegt, wie er aus der Situation rauskommt.

Es folgt die zweite Story mit dem Zirkus des Schreckens, und Rick kann von seinen mentalen Fähigkeiten sinnvollen Gebrauch machen. Der Zirkusdirektor hypnotisiert das ganze Publikum, aber Rick kann im Geist den Hulk zu Hilfe rufen, der kurzzeitig überwältigt wird, dann aber den Zirkus aufmischt und auch den Ringmaster einfängt. Aber er bleibt eine ambivalente Figur: General Ross will ihn nach wie vor unschädlich machen. – Und dann kam noch die „X-Team“-Story, in der Gut und Böse immerhin klar verteilt zu sein schienen.

Das alles hat mich schwer beeindruckt. Ich habe mir aber zu dieser Zeit noch kaum Comics gekauft, und ich glaube, so etwas Verrücktes hätten mir meine Eltern auch nicht zum Lesen gegeben. Gelegentlich habe ich bei Freunden ein „Hulk“-Heft in die Hände bekommen, aber richtig verfolgt habe ich diese Serie bis zu ihrer frühen Einstellung nicht. Mir fiel kaum auf, daß das Wesen des Hulk sich selbst in der kurzen Williams-Zeit mehrmals änderte. Ob ich „Hulk“ öfter gelesen hätte, wenn die Lage anders gewesen wäre, kann ich nicht sagen. Manches spricht dafür – ich fand auch die Zeichnungen toll, aber ich war für solchen Stoff wohl doch zu jung. Vorläufig war mir „Bessy“, wo man sich ohne weiteres auskannte, noch lieber. Aber mehr Eindruck hat doch diese „Hulk“-Ausgabe auf mich gemacht.

Crackajack Jackson 13.12.2020 21:42

Die Geschichten aus der Jugendzeit enthalten immer viel Zauber, weil man als Kind noch völlig unvoreingenommen da dran geht.

Außerdem stand zu dieser Zeit kein Internet zu Verfügung, wo man sich über alles informieren konnte.

So blieb für uns Kinder manches dunkel und geheimnisvoll.

Peter L. Opmann 13.12.2020 21:44

Mir ist im nachhinein noch eins in den Sinn gekommen:

Rick ist hier ein recht ungewöhnlicher Sidekick. Normalerweise ist der Sidekick ein Handlanger des Helden. Aber hier ist nicht nur Hulk kein üblicher Held, denn er ist zu moralischem Handeln gar nicht fähig. Rick ist auch mehr als ein üblicher Sidekick, denn er hat die Kontrolle über die Titelfigur. Gut möglich, daß Stan Lee so das gängige Muster durchbrechen wollte. Der Sidekick bekommt dadurch auf jeden Fall mehr Handlungsmöglichkeiten. Ungünstig ist jedoch, daß der Held - oder derjenige, der sonst der Held wäre - zur Marionette wird, wie Crackajack schon treffend festgestellt hat. So hätte die Serie also längerfristig keinesfalls laufen konnte, denn da wäre der Hulk viel zu sehr in den Hintergrund gerückt. Das war aber wohl Stan Lee zunächst noch nicht klar.

Crackajack Jackson 13.12.2020 21:55

Bei allen Serien sind am Anfang kleinere oder größere Veränderungen an den Figuren zu beobachten.

Ziemlich fertig war die Figur von Spider-Man und das Team der Fantastischen Vier.
Die Rächer starteten nach ein paar Ausgaben mit einer völligen Neubesetzung und auch beim Hulk sieht es so aus, als wüsste Stan Lee nicht so richtig in welches Genre er ihn packen sollte. Aus einem Monster wurde so nach und nach eines der stärksten Wesen im Marvel Universum. Demgegenüber steht der Verstand eines Kleinkindes, was eine sehr interessante Mischung ausmacht.

Peter L. Opmann 13.12.2020 23:20

Darum geht's mir nicht. Ich wollte sagen, Rick ist hier ein so anders konzipierter Sidekick, wie es ihn vielleicht in keiner anderen Serie gegeben hat. Das kann ich aber natürlich nicht mit Sicherheit behaupten.

Crackajack Jackson 14.12.2020 06:29

Ja, Rick Jones hat hier das Ruder bzw. die Führung übernommen, da Stan dem Hulk noch keine planvollen, guten Taten zugetraut hat.

Man wird schon in der nächsten Ausgabe sehen, wie er versucht, dieses Problem zu lösen.

Crackajack Jackson 14.12.2020 17:10

Der gewaltige Hulk #4

https://www.comicguide.de/pics/medium/24666.jpg


Titel: Das Monster und die Maschine

US: The monster and the machine!

Williams, April 1974 (Incredible Hulk #4, November 1962)
Autor: Stan Lee
Zeichner: Jack Kirby
Tusche: Dick Ayers
Cover: Jack Kirby, Dick Ayers



Während Rick vom General befragt wird, rettet der Hulk einen Bus mit Schulkindern vor dem sicheren Tod, verhilft einer Schauspielerin dazu Angst zu zeigen und holt sich Essen in deren Kantine.
Schließlicht erreicht ihn doch der mentale Hilferuf von Rick, der mitterlweile in einem Jeep wegtransportiert wird.
Der Hulk holt ihn aus dem Jeep und zusammen springen sie in ein geheimes Labor von Bruce. Dort steht eine Gammakanone, mit der es Rick gelingt den Hulk wieder in Bruce Banner zu verwandeln.
Mit einigen wenigen Handgriffen verändert Bruce die Maschine so, dass er sich jederzeit in den Hulk verwandeln kann, ohne das Intellekt Banners zu verlieren.
Mit dem Verstand von Banner und dem Körper des Hulk kann er viel Gutes tun, z.B. eine Familie aus einem brennenden Haus retten. Trotzdem bleibt Rick skeptisch. Der kluge Hulk ist doch emotionaler und heftiger in seinen Reaktionen wie Banner.
Die Geschichte beginnt mit einem weiteren Testversuch von General Ross, den Hulk zu fangen. Ausprobiert wird die neue Waffe jedoch nicht.
Einen Superschurken gibt es bis jetzt noch nicht, bzw. das macht der Hulk selbst. Es ist immer noch eine tragische Monstergeschichte.
In vielen Panels sieht es so aus, als würde der Hulk fliegen. Er schnappt sich Rick Jones aus dem Jeep und hebt gleich ab, ohne den Boden berührt zu haben, oder er ändert mitten in der Luft die Flugbahn. Das erinnert doch sehr an Superman, vor allem durch seine Pseudoflugfähigkeit. Da fehlt wirklich nur noch das Cape. Auch der Plot der zweiten Geschichte, in denen er die Gürtel feindlichen Soldaten nimmt und daraus ein großes Lasso macht, erinnert an die Supertaten des Stählernen im Silver Age.

In diesem Heft ist keine ganze US Ausgabe mehr enthalten, sondern nur erste Geschichte von 'Incredible Hulk #4'

Crackajack Jackson 14.12.2020 19:16

Der gewaltige Hulk #5

https://www.comicguide.de/pics/medium/24667.jpg

Titel: Der Gladiator aus dem All

US: The gladiator from outer space!

Williams, Mai 1974 (Incredible Hulk #4, November 1962)
Autor: Stan Lee
Zeichner: Jack Kirby
Tusche: Dick Ayers
Cover: Jack Kirby, Dick Ayers



In der zweiten Geschichte landet Mongu mit seinem Raumschiff auf der Erde. Mongu ist ein Außerirdischer, der den stärksten Mann der Erde zum Zweikampf herausfordert. Wenn er gewinnt, wird die Menschheit versklavt, wenn er verliert, verlässt Mongu für immer die Erde.
Bruce Banner verwandelt sich also in den Hulk und fliegt mit Rick Jones in einem gecharterten Flugzeug zum Kampfplatz auf einem Berg. Dort stellt sich heraus, dass Mongu ein Roboter der Kommunisten ist und diese den Hulk für Forschungszwecke kidnappen wollen.
Der Hulk wird von kommunistischen Soldaten umstellt, kann aber alle Soldaten besiegen und an einen Hubschrauber gefesselt zurückschicken.
Die Schuld für das Attentat wird von den Zeitungen dem Hulk in die Schuhe geschoben, der das Ereignis inszeniert haben soll.

In dieser Geschichte sind wieder die Kommunisten die Bösen. Stan Lee muss was gegen Zeitungen gehabt haben. In fast allen Marvel Heften sind die Zeitungsblätter gegen die Superhelden eingestellt und verbreiten Falschaussagen und Verleumdungen.

Peter L. Opmann 14.12.2020 20:26

Seltsam eigentlich, daß Williams mit dem "Hulk"-Material so sparsam umging. Die US-Serie war doch gut zehn Jahre weiter. Man sah, daß die Double-Features in "Tales to Astonish" nicht ewig so weitergingen und dann auch wieder längere Storys folgten.

Bei "Thor" war's eine Weile ähnlich, aber da gab es die zunächst überlangen "Silver Surfer"-Ausgaben, die unterzubringen waren. Die Lösung, "Hulk" mit eher zweitklassigen Horrorstorys aufzufüllen, fand ich nie überzeugend.

Trotzdem hätte ich es bei beiden Titeln sinnvoller gefunden, gleich zwei Storys der Hauptserie in einem Heft zu bringen. Bei "Hulk" ging Williams erst ziemlich spät dazu über. Ich glaube, das war für mich auch ein Grund, keine "Hulk"-Hefte zu kaufen - man bekam einfach zu wenig vom Haupthelden.

underduck 14.12.2020 20:27

Zitat:

Zitat von Crackajack Jackson (Beitrag 671124)
In dieser Geschichte sind wieder die Kommunisten die Bösen. Stan Lee muss was gegen Zeitungen gehabt haben. In fast allen Marvel Heften sind die Zeitungsblätter gegen die Superhelden eingestellt und verbreiten Falschaussagen und Verleumdungen.

Typisch "Lügenpresse!"

Kal-L 14.12.2020 21:23

Die Schlagzeile "Grüner war nie ein Monster" ist auch mal eine tolle Aussage. Was wäre wenn er Blau wäre?

Peter L. Opmann 14.12.2020 22:33

Mag auch die Farbe Grün beim Hulk eher zufällig zustandegekommen sein, sie wurde schnell sein Markenzeichen.

jakubkurtzberg 15.12.2020 02:29

Jerry Stiller in "King Of Queens" beim Kartenspiel mit Douglas, seinen Freunden und Nachbar Lou Ferrigno: "Ich hab ein Blatt, da wirst du dich grün ärgern!". Darauf Lou: "Hey, wir hatten ausgemacht, keine Hulk-Witze!".

Super-Szene. Da musste ich echt schmunzeln!

Crackajack Jackson 15.12.2020 08:36

"King of Queens" war damals eine schöne Zeit für mich.
Ich hatte mir die komplette Serie im Briefkasten gekauft.

Crackajack Jackson 15.12.2020 19:24

Der gewaltige Hulk #6

https://www.comicguide.de/pics/medium/24668.jpg

Titel: Der gewaltige Hulk

US: The incredible Hulk!

Williams, Juni 1974 (Tales to astonish #60, Oktober 1964)
Autor: Stan Lee
Zeichner: Steve Ditko
Tusche: George Roussos


Kurzfassung
Bruce Banner baut einen unzerstörbaren Roboter, der von einem Spion übernommen wird. Selbst der Hulk scheint den Roboter nicht zerstören zu können.

Langfassung
Dieses Heft aus 'Tales to astonish #60' beginnt damit, dass der Hulk sich dagegen wehrt wieder Banner zu werden.
Einer der Sachen, die bis heute Bestand haben und immer viel Potenzial für Geschichten geben.
Irgendwann im Verwandlungsprozess übernimmt dann Banner die Führung.
Meistens wird das in der Metapher einer Tür oder in der jüngeren Vergangenheit auch in dem Kofferaum eines fahrenden Autos, dargestellt.
Banner ist dabei einen unzerstörbaren Roboter für General Ross zu konstruieren. Bei der Arbeit wird ihm klar, warum er immer wieder zum Hulk wird. Die Verwandlung wird durch psychischen Stress hervorgerufen.

Da kommt General Ross und verlangt von Bruce den Roboter bis zum nächsten Morgen fertigzustellen. Bruce versucht ruhig zu bleiben und arbeitet bis tief in die Nacht.
Mitten in der Arbeit bemerkt er einen Spion. Er läuft ihm hinterher und verwandelt sich dabei in den Hulk. Der Hulk springt aus dem Gebäude und der Spion kann den Platz im Roboter einnehmen, der am nächsten Morgen getestet werden soll.
Der Spion steuert den Roboter fehlerlos durch alle Tests, doch dann wird er vom Hulk bemerkt. Dieser erinnert sich daran, dass Banner den Roboter gebaut hat, wohl um ihn zu bekämpfen.
Beide Giganten bekämpfen sich nun. Der Roboter ist unzerstörbar, aber nicht so beweglich wie der Hulk und so wogt der Kampf hin und her. Doch plötzlich beginnt die Rückverwandlung zu Banner. Zum Glück kann Bruce gerade noch entkommen, bevor er zu Banner wird.
Dann wird er von den Soldaten gefunden, die ihn zu General Ross bringen. Banner schlägt vor, einen noch stärkeren Roboter zu bauen, um den ersten zu vernichten. Davon will der General aber nichts wissen.
Fortsetzung folgt.




Hier in der ersten Ausgabe des neue Formates für den Hulk, die über ein Jahr später erschien, werden gleich zwei Grundsätze aufgestellt.

- der innere Kampf Banner vs Hulk
- wenn Banner psychisch erregt ist, wird er zum Hulk

Die Geschichte selbst liest sich sehr spannend und der Hulk wird hier auch bei weitem nicht mehr so ungelenk gezeichnet und dargestellt. Er redet und denkt immer noch in ganzen Sätzen.

Peter L. Opmann 15.12.2020 20:45

Hatten wir schon gewürdigt, daß Williams US-"Hulk" # 5 und 6 ausgelassen hat? War mir aktuell gar nicht bewußt. "Hulk" # 5 berührt den kalten Krieg mit kommunistischen Soldaten - das könnte der Grund dafür sein, daß Williams lieber die Finger davon ließ. "Hulk" # 6 scheint eher nicht verfügbar gewesen zu sein.

Crackajack Jackson 15.12.2020 21:33

Ja, die Ausgaben 5 und 6 sind vernachlässigbar.

Mit Tales to astonish #60 wurde der Hulk dann als Zweitgeschichte weitergeführt. Die erste Geschichte hatte Ant-Man.

Peter L. Opmann 15.12.2020 22:45

Beim Submariner war's dann aber wohl umgekehrt.

Ich habe den Eindruck, daß die Beliebtheit des Hulk schnell gewachsen ist. Er wurde viel im Marketing eingesetzt (in den USA), und er hatte neben Spider-Man als erster eine Fernsehserie. Er war als Figur ziemlich unverwechselbar, und durch seine Tumbheit hatte er irgendwie auch etwas Liebenswertes.

Crackajack Jackson 15.12.2020 22:50

Ja, er wurde eigentlich immer kindlicher.
Zuerst als Monster gedacht, verlor er so nach und nach seine Bösartigkeit, bzw. seine Jekyll und Hyde Persönlichkeit.

Horatio 16.12.2020 00:55

Also ich vermisse hier noch diverses.

Es müsste aufgefallen sein, dass Rick Jones in Nr. 6 gar nicht vorkommt, obwohl er doch zuvor eine tragende Rolle spielte.

Und die Problematik, dass die Gamma-Strahlen-Maschine Banners Körper belastet bei jeder Verwandlung von Banner zum Hulk und zurück, scheint auch sehr plötzlich fallen gelassen worden zu sein zu Gunsten einer Verwandlung durch Stress.

(Beides liegt natürlich an der fehlenden amerikanischen Hulk-Ausgabe 6 und dem Verstreichen von etwa anderthalb Jahren. Der Hulk hatte zwischenzeitlich auch seine Auftritte bei den anfänglichen Rächern. Und Rick fehlt hier, weil er mittlerweile der Kumpel von Captain Amerika ist.)

Mein Eindruck ist, dass sich auch der Erzählstil ab hier ändert. Ab hier geht es weg von der Monster-Geschichte mehr in Richtung Standard-Superhelden-Geschichte.
Vielleicht liegt's auch an Steve Ditkos Zeichnungen, dass das Ganze auf mich erzählerisch mehr wie ein Superhelden-Melodram à la "Die Spinne" wirkt.

Crackajack Jackson 16.12.2020 07:02

Es ist eine andere Erzählweise als in den vergangenen Heften und es scheint sich auch ein ganz neuer Status Quo zu bilden.

Da Rick in den ersten Ausgaben fast in jedem zweiten Panel dabei war, ist sein Fehlen schon erwähnenswert.
Andererseits verwandelt er sich immer noch in der Höhle zu Banner zurück.
Theoretisch müsste ihn da jemand eingesperrt haben.

Seine "Bathöhle" wurde erst mal beibehalten, aber er ist alleine darin.

Peter L. Opmann 16.12.2020 08:58

Icfh finde, Crackajack liest sehr genau und beschreibt gut, was in den jeweiligen Episoden passiert.

Es hapert ein bißchen an der Einordnung, die ja Horatio jetzt ein Stückweit nachgeliefert hat. Aber das Gute an einem Forum wie diesem ist, daß man die Informationen zusammentragen kann.

Ich lese allerdings im Moment die "Hulk"-Ausgaben nicht mit, weil ich mich auch mal wieder etwas mehr um mein eigenes Comicprojekt ("Daphne erstarrt") kümmern muß.

Crackajack Jackson 16.12.2020 08:59

..auf das wir alle schon mit Ungeduld warten.

Crackajack Jackson 16.12.2020 15:44

Der gewaltige Hulk #7

https://www.comicguide.de/pics/medium/24669.jpg

Titel: Endlich gefangen

US: Captured at last!

Williams, Juli 1974 (Tales to astonish #61, November 1964)
Autor: Stan Lee
Zeichner: Steve Ditko
Tusche: George Roussos


Kurzfassung

Der Hulk kann den Spion, der in der von Bruce Banner entwickelten, unzerstörbaren Rüstung sein Unwesen treibt, besiegen. Nach dem Kampf wird er bewusstlos von der Armee gefangen genommen.

Langfassung

Der Spion in der unzerstörbaren Rüstung, die von Bruce Banner entwickelt wurde, wandert durch die Wüste und findet das geheime Labor von Bruce. Aus den Teilen die er dort findet, baut er sich eine Rakete zusammen, die die Militärbasis zerstören soll.
In der Basis werkelt Bruce Banner ebenfalls, nämlich an einem Gerät, dass den Roboter aufspüren kann.
Major Glenn Talbot ist auf Wunsch von General Ross der Militärbasis neu zugeteilt worden. Seine Hauptaufgabe soll darin bestehen Bruce Banner zu überwachen.
Talbot wird dem General und seiner Tochter Betty vorgestellt, und bittet diese ihm gleiche mal die Basis zu zeigen. Besonders das Labor von Bruce interessiert ihn. Da sie ihn dort nicht antreffen, schlägt der Major vor, die nähere Umgebung mit dem Hubschrauber zu erkunden.
Glenn und Betty werden in ihrem Hubschrauber von dem Superroboter gesehen. Der Spion denkt natürlich, sie würden ihn suchen und wirft einen großen Felsbrocken nach dem Hubschrauber.
Bruce Banner wird Zeuge dessen, regt sich auf, wird zum Hulk und kann den großen Felsen abwehren. Aber auch Glenn Talbot wirft sich schützend vor Betty und wird an der Schulter von einem Querschläger verletzt.
Der Kampf Hulk vs Superroboter geht in die zweite Runde. Dieses Mal ist das Glück auf seiten des Grünen. Er schubst den Roboter in ein tiefes Loch im Berg, aus dem niemand wieder herauskommen kann. Auch die Rakete, die nun in Richtung Militärbasis gestartet ist, kann er im letzten Moment abfangen.
Durch den Zusammenprall mit der Rakete und den darauffolgenden Absturz aus großer Höhe wird der Hulk jedoch bewusstlos.

Talbot und Betty finden den bewusstlosen Hulk und alarmieren den General. Mit einigen Soldaten rückt er an und fesselt ihn in Spezialfesseln, die von Tony Stark und Bruce Banner konzipiert wurden.
Talbot ist der Meinung, dass der Hulk den Felsen auf sie geworfen hat.
Da steckt der Hulk nun in unzerstörbaren Fesseln, umgeben von schwerer Artillerie und befürchtet sich in Banner zurückzuverwandeln.
Ein wirklich gelungener Cliffhanger.
Alleine und unverstanden gegen den Rest der Welt.

Die Geschichte ist spannend und gefällt mir gut.
Hier ist der erste Auftritt von Glenn Talbot zu sehen, der sich zwischen Bruce und Betty schiebt.
Eigentlich verhält er sich bis jetzt korrekt. Trotzdem vermag ich ihn keine Sympathien entgegenzubringen.
Betty sieht nicht wie der Hulk den großen Felsen abwehrt, sieht aber wie Talbot sich schützend vor sie wirft.
Eine sehr typische Szene, die beim wissenden Leser, ob der Ungerechtigkeit Emotionen erzeugt.

Wir haben es hier immer noch mit einem intelligenten Hulk zu tun, der seine Aktionen, z.B. im Kampf planvoll ausführt.

Keine Splash Pages, aber schon sehr detaillierte Zeichnunge

underduck 16.12.2020 15:52

Zitat:

Zitat von Crackajack Jackson (Beitrag 671430)
...
Titel: Endlich gefangen
...

Auf dem Cover steht was anderes ... :floet:

jakubkurtzberg 16.12.2020 16:03

Innen und außen müssen bei Marvel nicht übereinstimmen, liebes Unterentchen.

Crackajack Jackson 16.12.2020 16:04

Ich freue mich auf jeden Fall, dass underduck so aufmerksam mitliest.
Vielleicht kommt er ja doch noch auf den rechten Weg.

Aber jakub hat recht.

Innen gefangen, außen gefasst.

Peter L. Opmann 16.12.2020 16:07

Zitat:

Zitat von underduck (Beitrag 671436)
Auf dem Cover steht was anderes ... :floet:

Das stimmt, aber innen lautet der Titel so, wie Crackajack das angegeben hat. Ich glaube, bei Williams wurde das Cover getrennt vom restlichen Heft produziert; so konnte so etwas vorkommen.

Cracka, meinst Du mit "keine Splaspages" keine großen Panels? Die Splashpage ist die erste Seite des Comics, auf der auch die Credits stehen. Die gibt's hier sehr wohl.

Das Inking sieht mir irgendwie nicht nach George Roussos aus (angegeben ist hier sein Pseudonym George Bell). Ich hätte eher vermutet, daß Ditko selbst geinkt hat.

Lothar 16.12.2020 16:18

Ich lese auch als liebes Unterentchen nicht mit und komme deswegen wohl auch nicht auf den rechten Weg! :D

Das ist halt so bei einem alten Reducktör und Lektor. Der erste Blick verrät blitzeschnell alles. ;)

Crackajack Jackson 16.12.2020 16:23

Zitat:

Zitat von Peter L. Opmann (Beitrag 671445)
Cracka, meinst Du mit "keine Splaspages" keine großen Panels? Die Splashpage ist die erste Seite des Comics, auf der auch die Credits stehen. Die gibt's hier sehr wohl.

Ja, ich meinte die Panels innerhalb der Geschichte.

jakubkurtzberg 16.12.2020 17:18

Auch in den USA stimmen Covertitel und Splahpage-Titel nicht zwingend überein. Und ja, bei Williams wurde das getrennt berabeitet. Deshalb heißt der Eiserne auf Rächer 1 außen noch "Eisenmann". Und "Dr. Seltsam" auf einem FV-Cover korrekt Dr. Strange, im Innenteil jedoch eingedeutscht.

jakubkurtzberg 16.12.2020 17:26

Ach ja, vielleicht kann Peter L. Opmann die Williams-Auslassungen noch nachträglich besprechen. Für die Entwicklung der Figur/Serie wäre das sicherlich von Vorteil.

Die 3-seitige Origin aus Hulk #3 gab es bei Williams nicht. Die erschien nur in Spinne Taschenbuch Nr. 1 von Condor und in Paninis Marvel Klassik Bd. 6.

Hulk #5 und #6 gab's auch in dem Panini-Band und vorher nur in Spinne Tb Nr. 2 (nur die erste Story aus Hulk #5) und Rächer Tb Nr. 1. "Die Horden des General Fang" war eine dt. Erstveröffentlichung bei Panini.

Peter L. Opmann 16.12.2020 17:43

Okay, kann ich machen, aber wahrscheinlich erst zum Wochenende hin.

Phantom 17.12.2020 11:51

Mal sehen, ob ich es schaffe, hier auch regelmäßig mitzulesen. Meine Erinnerungen an den Hulk aus der Kindheit: Mein erstes Marvel-Heft war ein Superband #12, da war auch ein Hulk-Heft enthalten, mit Rick Jones und dem Spiritus Rector. Ein grüner Superheld, das war schon cool. Aber die recht kurzen Geschichten fielen im Vergleich zur Spinne oder den FV schon ab. Dann kamen die Hulk-Hefte in den folgenden Superbänden auch nicht in der richtigen Reihenfolge, da war es anfangs schwer, sich ein richtiges Bild von dieser Figur zu machen. Und nach der Einstellungswelle war der Hulk dann ja auch weg. Trotzdem muss mich der Hulk beschäftigt haben, denn als es einen Kinofilm mit ihm gab (muss so 1981 gewesen sein; war eigentlich nur ein Fernsehfilm, aber das wusste ich ja nicht), wollte ich den unbedingt sehen, musste aber einen Elternteil überreden mitzugehen (ich war ja erst 11). So richtig begeistert war ich von dem Film nicht; das war doch ganz anders als das, was ich aus den Comics kannte.

Peter L. Opmann 17.12.2020 13:50

Ich habe damals den "Spider-Man"-Film im Kino gesehen, und mir ging's ähnlich. Ich war 13, und ich glaube, die Altersfreigabe war ab zwölf.

Die Special-Effects waren schlecht; die Kampfszenen waren einfach Kung-Fu; die Figuren (Peter, JJJ) waren nicht sehr ähnlich - andere wie Tante May oder Gwen fehlten. War natürlich irgendwie dumm, einen abgefilmten Comic zu erwarten. Aber der Comic ließ sich gar nicht abfilmen, weil die Special Effects schlicht nicht zur Verfügung standen.

"Hulk", von dem ich ein paar Episoden im Fernsehen gesehen habe, hat sich in meinen Augen noch ganz gut aus der Affäre gezogen. Der Hulk war im Vergleich zum Comic ziemlich schwächlich, aber die Serie entwickelte doch eine in sich stimmige Atmosphäre, war recht unterhaltsam, teilweise witzig - man durfte halt nicht die Comics eins zu eins auf den Bildschirm übertragen erwarten.

Crackajack Jackson 17.12.2020 14:15

Zitat:

Zitat von Peter L. Opmann (Beitrag 671590)
man durfte halt nicht die Comics eins zu eins auf den Bildschirm übertragen erwarten.

Genau das war der Fehler. Die Tricktechnik war damals noch nicht soweit.
Mein erster Film war 1980 "Superman" mit Christopher Reeve. Den kann man sich heute noch anschauen.

Peter L. Opmann 17.12.2020 15:59

Mit "Superman - der Film" ist das so eine Sache. Ich mag ihn auch sehr, man kann aber nicht behaupten, daß da die Tricktechnik plötzlich perfektioniert war. Sicher, es war ein Kinofilm mit einem ungleich höheren Budget als "Spider-Man" oder "Hulk". Aber der fliegende Superman sieht aus heutiger Sicht ulkig aus, und auch er war eigentlich körperlich wesentlich schwächer als in den Comics. Aber der Film als Ganzes nimmt den Zuschauer gefangen; er ist doch in sich stimmig. Christopher Reeves und auch Margot Kidder waren eine Traumbesetzung. Das sage ich als jemand, den Superman sonst ziemlich kalt läßt.

Die Tricktechnik ist nicht alles. Bestes Beispiel ist für mich "Blade Runner", der allein mit Matte-Technik, Spezialbauten und Modellen - und für relativ wenig Geld - gemacht wurde. Ohne jegliche Computertechnik ist die Optik des Films völlig überzeugend.

Phantom 17.12.2020 18:34

Ich liste mal ein paar Sachen auf, die mir bisher aufgefallen sind:

Hulk #1: Trotz mancher Ungereimtheiten und Zufälle schon eine packende erste Story, bei der ziemlich viel passiert. Aber die Verwendung der Radioaktivität ist - wie oft bei Marvel in der Anfangszeit - ziemlich naiv. Die Gamma-Bombe explodiert, und nur Bruce Banner wird in Mitleidenschaft gezogen; Rick Jones bekommt nichts ab, weil er in einen Graben fällt. Hm. Umgekehrt kann der Gargoyle durch Anwendung von Radioaktivität sofort wieder "normal" gemacht werden. Wenn das doch so einfach wäre mit diesen Strahlen.

Die Russen sind die Bösen, werden aber nicht so genannt. Chruschtschow (im Englischen mit K geschrieben) ist auf einem Bild zu sehen, wird aber nur "Comrade K" genannt. Es wird von "reds" und "iron curtain" geschrieben, aber nirgendwo explizit von Russians oder Soviets.

Die Verwandlung Banner-Hulk erfolgt durch Sonnenlicht bzw. fehlendes Sonnenlicht. Das heißt, den Hulk gibt es nur nachts. Wenn das so bliebe, würde es in der Zukunft eigentlich keinen grünen, sondern nur einen schwarzen Hulk geben können.

Hulk #2: Diese Toadmen sind so lächerlich, dass es schon wieder Spaß macht. Die Inks von Ditko über Kirbys Pencils sind auch gut, der Hulk sieht bedrohlicher aus als in Heft #1. Banner baut die unterirdische Grotte, in der er sich bzw. den Hulk nachts einsperren wird. (Frage: Wenn die Umwandlung am Sonnenlicht hängt, es in der Grotte aber auch tagsüber kein Sonnenlicht gibt, würde sich der Hulk dann überhaupt jemals zurückverwandeln?)

Hulk #3: Jetzt ist aufgefallen, dass diese regelmäßige nächtliche Verwandlung für die Geschichten ein Problem werden. Deshalb gibt es eine erneute Dosis Radioaktivität im Weltraum, die dafür sorgt, dass sich der Hulk nicht mehr in Banner verwandelt. Und zusätzlich dafür, dass der Hulk Rick aufs Wort folgt.

Hulk #4: Hulk wird immer stärker: ein Klatschen führt dazu, dass von der Druckwelle alle zu Boden geschleudert werden. Er kann nicht nur hoch springen, sondern anscheinend auch fliegen. Wir erfahren von einer Maschine, die Gammastrahlen auf einen Menschen richten kann und die in einem Bunker steht. Das hat Bruce Banner alles ganz allein im Geheimen gebaut. Na, glauben wir es mal. Mit dieser Maschine beschießt Rick den Hulk erneut mit Gammastrahlen, und zack, er verwandelt sich wieder in Banner. Danach nochmal bestrahlen, und zack, er ist wieder Hulk, jetzt aber mit dem Gehirn von Banner. (Und Rick muss er auch nicht mehr aufs Wort folgen.) Er rettet eine Familie vor dem Flammentod, ist aber erstaunt und wütend, dass der Hulk als Bedrohung gesehen wird, und lässt sich wieder zu Bruce Banner "zurückschießen".

Hulk #5: Jetzt geht's in den Grand Canyon, wo ein vermeintlich Außerirdischer die Erde bedroht. Banner verwandelt sich in den Hulk und - nein, hüpft nicht hin, sondern chartert ein Flugzeug. Der Außerirdische entpuppt sich wieder als böser Russe - halt nein, wieder wird darauf geachtet, keine Nationalität zu nennen. Es geht um reds, comrades, communists, sogar um "vodka-land", aber es wird kein Name des Landes genannt. Momentan kann sich Banner mit der Gammastrahlen-Maschine in den Hulk verwandeln, wie und wann er will (auch wenn die Umwandlung zurück ihn immer mehr zu schwächen scheint), er behält dann seinen Banner-Verstand. Quasi Superheld auf Knopfdruck.

Hulk #6: Jetzt ist alles anders, ohne Erklärung (auch in den von Williams ausgelassenen Heften gab es die Strahlenmaschine zum Umwandeln): Rick ist weg, der Hulk verwandelt sich "einfach so" zurück in Banner; Banner beklagt, dass er immer wieder unfreiwillig zum Hulk wird. Ein klarer Retcon. Für zukünftige Handlungsfäden und Konfliktpotentiale sicher ein Gewinn. Wie interessant ist ein brillanter Wissenschaftler, der sich bei Bedarf auch noch in einen Superhelden verwandeln kann? (Siehe Thor.) Und Banner kommt auch darauf, woran die Umwandlung hängt: immer, wenn sich eine Figur besonders aufregt, wandelt sie sich zur anderen Figur. Die Zeichnungen, vor allem die Hulk-Figur, sind aber teilweise furchtbar. Keine Dynamik, ausdruckslose Gesichter, das muss am Inker liegen, Ditko kann das doch besser.

Hulk #7: Komische Sache, wir starten mit einer Rückblende: die Gefahrensituation im Splashpanel wurde schon im letzten Heft aufgelöst. (Ein Splashpanel war ja ursprünglich immer ein Blick in die Zukunft der Story, jetzt ist es ein Blick in die Vergangenheit.) Die Zeichnungen werden besser, obwohl wieder Ditko/Bell genannt sind. Auf dem Cover ist ein Panzer der US-Army zu sehen; der fünfzackige Stern, das Army-Symbol, ist bei Williams in eine Art Schneeflocke geändert.

Crackajack Jackson 17.12.2020 19:52

Wirklich sehr gut zusammengefasst. Die Wissenschaft bzw. Radioaktivität ist hier Mittel zum Zweck.

Hier werden viele Sachen sehr vereinfacht dargestellt und es wird auch nur von "hinter dem eisernen Vorhang" gesprochen.

Horatio 17.12.2020 20:32

Ich möchte kurz auf mein letztes Posting zu Hulk 6 und PLOP-Manns Entgegnung zurückkommen:

Zitat:

Zitat von Peter L. Opmann (Beitrag 671364)
Icfh finde, Crackajack liest sehr genau und beschreibt gut, was in den jeweiligen Episoden passiert.

Das stimmt.

Mich interessieren halt in erster Linie die spezifischen Details der Williams-Ausgaben, wie gekürzte Seiten, Eigenheiten bei der Übersetzung, grafische Veränderungen z. B. der Sprechblasen, Lettering, Druckqualität, Papier, Fehlfarben usw.

An Williams’ Hulk Nr. 6 ist das Besondere, dass durch die Veröffentlichung gleich einen Monat nach der 5 hier die „Hulk-Pause“ mit den zwischenzeitlichen Entwicklungen fehlt. Sind die inhaltlichen „Sprünge“ damals wohl vielen Lesern aufgefallen? Mir nicht, aber ich habe 1974 nur sporadisch Marvels gekauft. (Mein erstes Hulk-Heft war die Nr. 4.* Die 5 habe ich nicht gekauft, die 6 vermutlich schon, aber diese Williams-Ausgabe habe ich nicht mehr.) Damals habe ich auf Zusammenhänge gar nicht geachtet.


* Mein erstes Marvel-Heft war Rächer Nr. 4, aber das habe ich im Rächer-Thread schon geschrieben.


Und zum Thema "damalige Superhelden-Filme":
Ich habe seinerzeit alle drei Spider-Man-Filme gesehen und auch Hulk und Superman (Ich habe mir sogar die Filmplakate geholt).

Für mich war und ist Nicholas Hammond tatsächlich noch heute der beste Film-Peter-Parker, einfach weil er meiner Meinung nach dem von John Romita gezeichneten Studenten Peter Parker sehr ähnlich sah, und das waren die Williams-Hefte, die etwa zur Zeit des ersten Films herauskamen.

Und der Hulk-Film hat mir auch sehr gefallen, obwohl mir auffiel, dass es zwei getrennte Geschichten waren (Der absolut tolle Pilotfilm und die Flugzeug-Episode).

Aber ich schrieb dazu schon anderswo: Ich war damals total begeistert, überhaupt einen Superhelden-Realfilm zu sehen zu kriegen, die waren damals eine absolute Rarität – weil es in Deutschland damals nur ein Nischenpublikum dafür gab.

Crackajack Jackson 18.12.2020 09:32

Der gewaltige Hulk #8

https://www.comicguide.de/pics/medium/24670.jpg

Titel: Das Chamäleon tritt auf

US: Enter...the chameleon!

Williams, August 1974 (Tales to astonish #62, Dezember 1964)
Autor: Stan Lee
Zeichner: Steve Ditko
Tusche: George Roussos

Kurzfassung

Das Chamäleon, ein Schurke der jede Gestalt annehmen kann, wird vom mysteriösen Leader auf die Militärbasis geschickt, um mehr über den Verbleib des Spions (Hulk #7) herauszufinden.

Auf der Basis kidnappt er Betty Ross und versucht geheime Dokumente zu stehlen, wird aber vom Hulk gestoppt.



Langfassung

Der Leader beauftragt das Chamäleon nach dem Verbleib des Spions in der Militärbasis zu suchen.
Auch Rick Jones, der von der Festnahme des Hulks gehört hat, macht sich auf den Weg zur Basis.
Das Chamäleon verkleidet sich als General Ross und verlangt Gehorsam von dem Hulk, wenn er ihn befreit. Er schickt alle Wachmänner hinaus. In dieser Zeit verwandelt sich der Hulk in Bruce Banner zurück, kann aus den großen Fesseln schlüpfen und entkommt von selbst, ohne dass ihn jemand sieht. Auf seiner Flucht trifft er auf Rick Jones, der ihn rechtzeitig zur Seite zieht und ihm neue Klamotten gibt.
So kann Bruce einfach wieder auftauchen und vorgeben, dass er sich in der Wildnis verlaufen hat. Talbot glaubt ihm das nicht, kann aber auch nicht beweisen, dass Bruce lügt.
Auf seinem Weg ins Laboratorium wird Bruce vom Chamäleon überfallen und es nimmt seine Rolle ein um geheime Forschungsergebnisse zu stehlen. Glücklicherweise findet das Chamäleon sofort die Formel für die Gamma Bombe und einen handlichen Prototyp. Dabei wird er von Betty gestört,
die ins Laboratorium kommt, um Bruce zu sehen. Sie merkt aber dank ihrer weiblichen Intuition sofort, dass es sich bei dem Mann nicht um Bruce Banner handelt, sondern um den Spion, der auch schon ihren Vater gedoubelt hatte.

Chamäleon nimmt sie als Geisel um aus dem Lager zu fliehen.

Das bekommt Bruce mit, der im Nebenraum gefesselt liegt. Klar, dass er sich sofort in den Hulk verwandelt und Betty retten will, aber Chamäleon droht damit, den Prototyp zu zünden.

Auch ein Trupp Soldaten nähert sich dem Labor. Um Betty nicht zu gefährden, springt der Hulk zu den Soldaten und lenkt sie ab. Chamäleon schnappt sich Betty und verfrachtet sie in ein neuartiges Schienenfahrzeug, das er anschaltet. Damit glaubt er Zeit zu gewinnen.

Der Hulk rettet Betty und stellt Chamäleon, nicht ohne vorher die Explosion der handlichen Gammabombe abzubekommen. Dadurch verwandelt er sich wieder in Banner.

Da mit der Explosion eine starke Rauchentwicklung einhergeht, bekommt die Verwandlung jedoch niemand mit. Auch kann Betty Ross die ganze Geschichte aufklären und Bruce von jedem Verdacht reinwaschen.

Der Status Quo ist wieder hergestellt.



Hier ist eine der frühen Verwechslungsgeschichten mit dem Chamäleon. Ein ernstzunehmender Gegner für den Hulk ist es jedoch nicht.

Wir erhaschen einen kurzen Blick auf den Leader, der der Auftraggeber von Chamäleon und dem Spion aus dem letzten Heft ist.

Stan Lee hat es später bei Spider-Man und anderen Serien oft so gemacht, dass ein Schurke langsam aufgebaut wurde und immer mal in ein oder zwei Panels gezeigt wurde, lange bevor der eigentliche Hauptkampf kam.

Rick Jones erscheint hier kurz, rettet Bruce und gibt gleichzeitig die Erklärung für sein Fehlen im letzten Heft ab. Er ist jetzt bei Captain America und Bruce schickt ihn auch gleich wieder dorthin, da es in der Nähe des Hulk zu gefährlich ist.

Der Hulk selbst ist hier weiterhin intelligent. Er redet und denkt in ganzen Sätzen.
Viele kleine Panels. Insgesamt bleiben die Körper, besonders die Gesichter eher starr und leblos.

Phantom 18.12.2020 13:46

Zitat:

Zitat von Horatio (Beitrag 671680)
Mich interessieren halt in erster Linie die spezifischen Details der Williams-Ausgaben (...)

Geht mir auch so. Aber die inhaltliche Veränderung im Lauf der Serie ist doch auch interessant. Wenn jeder hier die Sachen beiträgt, die ihm am interessantesten erscheinen, entsteht doch ein umfassendes Bild, aus dem sich dann wiederum jeder Leser des Threads seinen Teil rauspicken kann.

Mir macht am meisten Spaß, die Originalausgaben mit den Williams-Heften zu vergleichen - Kürzungen, Retuschen, Übersetzung (die z.B. den "Leader" aus naheliegenden Gründen nicht wörtlich überträgt, sondern zum "Spiritus Rector" macht). Bald kommen ja auch die selbst gebastelten Titelbilder, weil es zu manchen Hulk-Geschichten kein Original-Titelbild gab. Ich kann erst ab Heft 13 vergleichen, die früheren Williams-Hefte habe ich nicht.

Weiß eigentlich jemand, warum Williams die beiden letzten Hulk-Hefte ausgelassen hat?

jakubkurtzberg 18.12.2020 14:03

Zitat:

Zitat von Phantom (Beitrag 671817)
Weiß eigentlich jemand, warum Williams die beiden letzten Hulk-Hefte ausgelassen hat?

In diesem Fall ist es merkwürdig. Zwar wurden alle Sowjet-Hinweise bereits im englischen "Mighty World Of Marvel" ausgemerzt (Hulk #4), aber sämtliche Stories mit Ausnahme der kurzen Origin sowohl in UK als auch in den USA in "Marvel Collector's Item Classics" nachgedruckt. Von daher müsste REMO eigentlich Vorlagen dafür gefunden haben...

Laut WJF gab es allerdings einen Disput mit der Agentur Ewald Baluch, der im Anschluss angeblich Druckvorlagen nicht herausgerückt haben soll. Es hält sich auch das Gerücht, dass danach bei ihm eingebrochen und der Safe mit den Vorlagen aufgebrochen wurde. Nichts Genaues weiß man leider nicht und es ist heute auch nicht mehr nachvollziehbar. Der Streit soll auf einer Weihnachtsfeier eskaliert sein, was beim Vorlauf von 6 Monaten durchaus hinkommen könnte. Und man bedenke den Druckereiwechsel nach der 5. Produktion, sowie das geänderte (globige) Maschinenlettering...

Peter L. Opmann 18.12.2020 14:51

Mein Freund äußerte die Vermutung, daß der Hulk in Ausgabe 6 zu böse wirkt - sowohl vom Aussehen her als auch seinen Handlungen. Bei Band 5 nimmt er an, daß er wegen den Kommunisten ausgelassen wurde, wie das bei Williams ja auch sonst gelegentlich vorkam.

Phantom 18.12.2020 15:45

Die Erwähnung des englischen "Mighty World of Marvel" bringt mich zu einer anderen Frage. In den Williams-Heften (etwa beim Eisernen) gab es mehrmals Retuschen bei Militärabzeichen oder allzu üblen Gesichtsausdrücken, die im Original Kommunisten gehören sollten. Weiß man, ob solche Retuschen überhaupt jemals von Williams selbst gemacht wurden oder ob diese Änderungen stets schon in den Vorlagen waren, die man bekommen hat?

Die letzte Geschichte aus Hulk #1 ist z.B. vor Williams in England in "Mighty World of Marvel" #2 erschienen. Der GDC sagt zu dieser Story:
Zitat:

References to "comrade", the "Iron Curtain" etc. are removed/rewritten throughout, in an attempt to eliminate the Cold War anti-Soviet tone. A fine example of this attempt is story page 23, final panel, where the Gargoyle addresses a portrait of (presumably) Nikita Khrushchev - in this reprint, the portrait is given a moustache
Ich habe Williams Hulk #1 nicht. Weiß jemand, ob Chruschtschow bei Williams auch einen Schnurrbart hat? Und kommt der "eiserne Vorhang" bei Williams vor oder nicht?

Peter L. Opmann 18.12.2020 16:22

Mir ist noch etwas zu US-"Hulk" # 6 in den Sinn gekommen: Denkbar, daß er nichts ins Konzept des Magazins paßte. Die letzte lange Hulk-Story, wenn auch mit Kapiteln, war die # 3. Vielleicht wurde dann entschieden: Wir machen eine "Hulk"-Story mit zehn bis zwölf Seiten und eine "X-Men"-Story mit zehn bis zwölf Seiten. Plus eine Füll-Story. Dann hätte man "Hulk" # 6 in zwei Teilen bringen müssen, und der erste Teil hätte ein offenes Ende gehabt.

Nur eine Mutmaßung.

Horatio 18.12.2020 17:46

@ Phantom:
Wenn hier keiner die betreffenden Williams-Ausgaben hat, ist es natürlich schwierig, überhaupt etwas zu deren Besonderheiten zu sagen.

@ Peter L. Opmann:
Interessante Mutmaßung. Aber waren die Williams-Macher nicht angetreten, um dieses Mal die Originalabfolge zu verwenden? Da wäre es doch kurios, eine Ausgabe freiwillig auszulassen, oder?
Edit: Obwohl – sie haben ja, glaube ich, auch eine Ausgabe ausgelassen, in der der maskierte Bösewicht sich als Hitler oder so entpuppte. Weiß grad nicht mehr, welche das war.


*

Übrigens: Eine Besonderheit bei Williams-Hulk Nr. 8 ist, dass das Heft auf dem Titel diesmal "Der unglaubliche Hulk" heißt.

Crackajack Jackson 18.12.2020 18:40

Ist schon interessant, dass Williams den "Leader" nicht eins zu eins ins Deutsche übersetzt hat, sondern statt dessen den lateinischen Begriff "Spiritus Rector", also Kopf bzw. treibende Kraft nahm. Ich dachte bei dem Namen immer ans Grillen oder an Brennspiritus.

Peter L. Opmann 18.12.2020 21:01

Hier nun die erste meiner beiden Besprechungen:

The Incredible Hulk # 5 (Januar 1963)
Marvel Klassik, Marvel Deutschland (Panini) 1999
Titel: Die Schöne und das Biest / Die Horden des General Fang!
US: Beauty and the Beast! /The Hordes of General Fang!
Autor: Stan Lee
Zeichner: Jack Kirby
Tusche: Dick Ayers

Ziemlich gewöhnungsbedürftig, dieser intelligente Hulk. Das entspricht dem Vorbild von Dr. Jekyll und Mr. Hyde – Hyde hat nur einen anderen Charakter als sein Alter Ego, aber er ist nicht naiv und dumm.
Beginnen wir mit der ersten Story: General Ross verlangt von Bruce Banner, den Hulk dingfest zu machen. Aber er hält nicht viel von dem Zivilisten. Betty, die Bruce liebt, ist im Zwiespalt: Nicht nur fürchtet sie, daß ihr Vater diesen Heiratskandidaten nicht akzeptieren wird, sie ist sich auch nicht sicher, ob ihre Liebe erwidert wird. Nachdem dieser Konflikt angedeutet ist, kommt unvermittelt Tyrannus in den Blick, ein Herrscher über die unterirdische Welt (wie der Maulwurf, nur erscheint Tyrannus eher wie ein römischer Feldherr). Der blonde Schönling verfügt über eine Quelle ewiger Jugend, aber er ist damit nicht zufrieden. Er will Banner benutzen, um die Weltherrschaft zu erringen, und dazu muß er Betty kidnappen (klingt nachvollziehbar, aber wieder mal konzentriert sich die Weltgeschichte auf ganz wenige Figuren, die zufällig auch die Helden unserer Comicserie sind). Als angeblicher Archäologe führt Tyrannus Betty in eine tiefe Höhle, doch Banner schöpft Verdacht. In seinem Labor verwandelt er sich in den Hulk und nimmt Rick mit, als er in die Höhle eindringt. Er wird allerdings durch ein Betäubungsgas überwältigt. Tyrannus macht ihn auf römische Art zu einem Gladiator und läßt ihn in einer Arena gegen einen großen Roboter antreten („Jetzt kommt der Unterhaltungsteil.“). Hulk schlägt die Maschine in Stücke, aber Tyrannus hat noch die Geisel und betäubt ihn erneut mit einer nicht näher bezeichneten Pistole. Nun muß der Hulk im unterirdischen Reich Sklavendienste leisten. Aber Rick hat sich unbemerkt davongemacht und befreit Betty. Nun kann der Hulk unbehelligt zuschlagen. Es kommt zur letzten Konfrontation mit Tyrannus, bei der sich Lee und Kirby ein Motiv aus der Bibel ausborgen. Wie der Richter Simson bringt der Hulk zwei tragende Säulen zum Einsturz. Die Trümmer seines Palasts begraben Tyrannus unter sich. Das Happy End hat nur einen Schönheitsfehler: Betty hat einen Schock erlitten, und der Hulk fürchtet, daß sie nun Bruce Banner nicht mehr lieben kann.
Nun zur zweiten Story: Sie ist von der ersten weitestgehend unabhängig. Thunderbolt Ross will nun den Hulk selbst zur Strecke bringen, mit einer Eisbombe… äh, also er wird von einem Projektil getroffen und vereist, aber das kann den grünen Goliath nur kurzzeitig aufhalten. Hulk und Rick treffen sich in der Höhle, und der Leser wird diesmal Augenzeuge, wie sich der Hulk in Banner zurückverwandelt. Problem: Der Hulk leistet dagegen zunehmend Widerstand – Banner fürchtet, er werde es vielleicht bald nicht mehr schaffen, „normal“ zu werden. Wie zuvor Tyrannus werden auch Hulks neue Gegner übergangslos eingeführt. In Tibet macht ein Diktator von sich reden: General Fang. Banner hört von ihm im Radio, fürchtet um den Weltfrieden und macht sich als Hulk auf den Weg, als guter Amerikaner Recht und Ordnung wiederherzustellen. Dazu reist er – wie schon erwähnt – im Flugzeug und erschreckt eine Stewardess. Zuerst läuft er in Taiwan einer US-Einheit über den Weg, die sich dort bereit hält. Die GIs sehen in Hulk einen Feind, können ihn aber nicht aufhalten. Mit einem Sprung erreicht er China und verkleidet sich als Yeti (die Entfernungen zwischen Taiwan, der chinesischen Küste und Tibet werden hier – nun, sagen wir: vernachlässigt). Fang faßt jedoch das Auftauchen des Yeti ganz richtig als versuchten Angriff auf und mobilisiert seine Truppen, die der Hulk aber mühelos aufmischt. Auch Rick darf helfen. Hulk greift sich Fang und springt mit ihm zurück nach Taiwan, wo sich die US-Truppen weiter mit ihm befassen sollen. Im Schlußpanel zeigt sich der Hulk als unberechenbar und stößt düstere Drohungen gegen die Menschheit aus.

Lee und Kirby probieren hier Verschiedenes aus. Im ersten Teil wird eine melodramatische Liebesgeschichte von Bruce und Betty aufgetischt, denen der Hulk im Weg steht. Das ist das gleiche Muster wie bei Spider-Man und anderen Marvel-Helden. Im zweiten Teil geht es eher um das Ringen von Banner und dem Hulk um die geistige Führung. Wenn ich mich recht erinnere, spielen beide Themen im Folgenden weiter eine Rolle. Nur der Hulk, der über eine ansehnliche Bibliothek verfügt und nahezu so klug wie Banner ist, wird dann bald ad acta gelegt. General Ross nimmt hier mit seinem fanatischen Haß auf den Hulk J. Jonah Jameson voraus. Die Plots der beiden kurzen Episoden selbst sind einfach gestrickt und bieten wenig Interessantes. Trotz seiner geistigen Fähigkeiten löst der Hulk Probleme weitgehend durch Zuschlagen. Und dabei ist es ja auch geblieben. Auffällig ist, daß beide Storys einem Muster folgen: In der Einleitung geht es um Ross und seine vergeblichen Versuche, den Hulk zu schnappen. Dann kommt der eigentliche Gegner ins Blickfeld. Hulk springt hin und räumt gründlich auf. So simpel konnte es eigentlich auf Dauer nicht weitergehen. Gut hat mir die Grafik gefallen. Praktisch ansatzlos und innerhalb weniger Ausgaben hat Jack Kirby eine Hulk-Ikonografie entwickelt, die lange das Maß der Dinge bleiben wird. Dick Ayers inkt ihn sorgfältig – die beiden hatten bei Marvel durch zahlreiche Monster-, Western- und Kriegscomics schon viel Routine entwickelt.

jakubkurtzberg 19.12.2020 06:07

Thor Nr. 5 von Williams war extrem retuschiert. Alle Sowjet-Referenzen entfernt, ein Fantasie-Land erfunden, Baskenmützen, Bärte hinzugefügt oder wegretuschiert, den Kreml umgezeichnet... Und in FV Nr. 11 war der "Geist" auch nicht "rot" und das Symbol mit Hammer und Sichel wurde ebenfalls umgezeichnet.

Bei Thor könnte ich mir vorstellen, dass die Vorlage bereits so aussah. FV Nr. 11 (Fantastic Four #13) dürfte ein Williams-"Eigenbau" gewesen sein.

Crackajack Jackson 19.12.2020 06:47

Der Hulk in einem Linienflugzeug ?

Das zeigt auch, dass der Hulk damals nicht viel größer gewesen ist, als ein normaler Mensch.

Diente wahrscheinlich eher einer Comedyeinlage.

Bei den Dienern von Tyrannus dürfte es sich um den ersten Auftritt der Moloids handeln. Der wird in der Marvel Database mit Fantastic Four #22 (Januar 1964) angegeben, aber Hulk #5 kam bestimmt früher heraus.

Wahrscheinlich wurden sie hier nur noch nicht direkt benannt.

Phantom 19.12.2020 14:39

Zitat:

Zitat von Peter L. Opmann (Beitrag 671897)
Das Happy End hat nur einen Schönheitsfehler: Betty hat einen Schock erlitten, und der Hulk fürchtet, daß sie nun Bruce Banner nicht mehr lieben kann.

Im Original geht es nicht um Bruce Banner, sondern darum, dass Betty den Hulk weiterhin fürchtet. Lee und Kirby wollten wohl nicht an der Konstellation rütteln, dass der Hulk zwar Gutes im Sinn hat, aber trotzdem von allen gehasst und gefürchtet wird (ein immer wiederkehrendes Motiv bei vielen Marvels damals). In der Höhle hat Betty aber ja gemerkt, dass der Hulk auf ihrer Seite war. Also braucht man einen Gedächtnisverlust, um wieder zum alten Zustand zurückzukehren. The easy way out für die Autoren.

Die zweite Story finde ich ziemlich lächerlich, nicht nur wegen der zurechtgebogenen Geographie. Der Hulk bekommt jetzt immer noch mehr Stärken; er kann tausende Meilen durch ein paar Sprünge überwinden, schon sein Ausatmen kann eine Druckwelle erzeugen, die alle in der Umgebung niederwirft, er kann mehrere abgefeuerte Raketen in einem einzigen Sprung "einsammeln" und - offenbar immer noch im Laufe dieses einen Sprungs - auf selber gewählte Ziele abwerfen, er steigt mitten im Flug aus dem Notausgang eines Flugzeugs, das danach einfach weiterfliegt usw. Klar, kleine Jungs fragen nicht nach der Logik. Aber wo hätte das noch hinführen sollen, wenn der Hulk immer noch mehr Fähigkeiten erhielte?

Kal-L 19.12.2020 15:09

Der gute Gedächtnisverlust, das hat man z.B. bei Norman Osborn ausführlich genutzt. :D

:party: Der 2.222 Beitrag!

Peter L. Opmann 19.12.2020 15:36

Hier noch ein Kommentar meines Freundes:

Zitat:

Die Grundidee vom Hulk war noch instabil. Anfangs verwandelt er sich, wenn es dunkel wird (ein Werwolf?), das mit der Wut kommt erst um einiges später ins Spiel.
Die "Tyrannus"-Episode hatte ich erfolgreich verdrängt. Anstößig ist sie nun nicht, aber recht unbedeutend. Wahrscheinlich waren wirklich einfach die Folien nicht zu finden...
Den Hulk-Film (eigentlich der TV-Pilotfilm und eine daran montierte TV-Episode, in der Form nicht mehr zu kriegen) finde ich bis heute gut, auch wenn dieser Hulk viel schwächer ist als das Comic-Pendant. Ich fand nur schade, dass er nie sprach. Mit genauem Hingucken, kann man immer wieder mal erkennen, dass der Darsteller nicht gerne barfuß lief, dann hat er Espadrillos an!

Horatio 19.12.2020 18:04

Dass der TV-Hulk mitunter grüne Espadrillos trägt, ist mir auch schon aufgefallen.

Kann natürlich sein, dass Lou Ferrigno nicht gerne barfuß lief, aber auf dem New Yorker Times Square würde ich das auch nicht unbedingt machen wollen.

Wenn der Hulk in Lauf-Szenen Schuhe trägt, dann wahrscheinlich hauptsächlich aus Sicherheitsgründen, um eventuelle Verletzungen zu vermeiden. Ich denke, so etwas sind eigentlich übliche Sicherheitsvorkehrungen. Wegen der schnellen Bewegungen sieht man sowas beim ersten Mal ja meist gar nicht.
Bei genauem Hinsehen bei Kampfszenen, wenn die Kämpfenden über Möbel fallen oder stürzen, kann man manchmal auch erkennen, dass die Schauspieler (wenn sie es selbst machen) und die Stuntmen z. B. unter den Hosen Knieschoner tragen. Wie gesagt, sowas fällt meist erst bei wiederholtem Ansehen auf.

Horatio 19.12.2020 19:02

Da es grade wieder um Comicverfilmungen geht:

"Peter Parker" Nicholas Hammond spielt mit in Quentin Tarantinos "Once Upon A Time In Hollywood".
Tarantino ist Spider-Man-Fan und wollte Hammond unbedingt in seinem Film haben.

In diesem Interview für eine australische Fernsehsendung erzählt Nicholas Hammond selbst davon:
https://www.youtube.com/watch?v=jRa05M9-nTU

Peter L. Opmann 20.12.2020 00:11

The Incredible Hulk # 6 (März 1963)
Marvel Klassik, Marvel Deutschland (Panini) 1999
Titel: Der unglaubliche Hulk gegen… Metal Master!
US: The Incredible Hulk vs. the Metal Master!
Autor: Stan Lee
Zeichner: Steve Ditko

Stan Lee und der neue Zeichner Steve Ditko schwingen sich noch einmal zu einer heftlangen („full-length“) Hulk-Story auf, in der einiges an Motiven und Ideen steckt. „Heftlang“ bedeutet hier 24 Seiten, doch das heißt letztlich nur, daß noch nicht so viele Anzeigenseiten verkauft werden konnten. Die Motive und Ideen sind leider nicht alle überzeugend, manche auch inzwischen nicht mehr zeitgemäß.
Schauen wir uns die Story näher an: Wie üblich ist General Ross auf der Jagd nach dem Hulk. Seine Truppen haben eine merkwürdig phallusförmige Kanone dabei. Der Hulk hält sich hier vor den Truppen lieber verborgen und gelangt ungesehen in seine geheime Höhle, wo er sich nicht ohne Mühen in Bruce Banner zurückverwandelt. Die Truppen waren jedoch auch abgelenkt, denn Metal Master erscheint und zerschmilzt zunächst die Kanone, die nun wie ein abgeschlaffter Phallus aussieht. Wie seiner eigenen Vorstellung zu entnehmen ist, kommt er vom Planeten Astra (klingt weltraummäßig) und hat die Kontrolle über die Atome jedes Metalls (eine gewisse Ähnlichkeit weist er mit Magneto auf, der auch alles Metall kontrolliert). Weil er despotische Anwandlungen hat, ist er auf die Erde verbannt worden; hier will er nun die Herrschaft übernehmen. Ross kann nichts machen. Rick, der an seiner Seite war, beschließt, den Hulk zu Hilfe zu holen.
Banner, der den Feind auf einem großen Bildschirm gesehen hat, hat sich inzwischen bereits wieder verwandelt, aber sein Kopf ist menschlich geblieben. Diese Kalamität kenne ich nur aus dieser Ausgabe. Damit seine Janus-Existenz nicht auffliegt, zieht Banner eine Hulk-Maske über. Dann tritt er dem Metal Master gegenüber. Durch Metall ist Hulk nicht in die Knie zu zwingen, aber Metal Master bietet ihm zum Schein an, mit ihm zusammenzuarbeiten. Hulk ist nicht abgeneigt, da die Menschen ihn ablehnen. Aber es war nur ein Ablenkungsmanöver; auf irgendeine Weise – man kann nicht genau erkennen, wie – schlägt Metal Master den grünen Goliath bewußtlos. Dann schwebt er davon, um sich Metall schmelzend und umherwerfend die Erde untertan zu machen. Soldaten finden den Hulk, erkennen die Maske und wollen sein wahres Gesicht sehen. Es stellt sich aber heraus, daß die Verwandlung inzwischen abgeschlossen ist – unter der Hulk-Maske erscheint die Hulk-Visage. Immerhin kann die Armee-Einheit ihn in ein offenbar ausbruchsicheres Gefängnis schaffen. Hulk, wieder erwacht, fühlt sich von Rick Jones verraten (obwohl der unschuldig ist) und kündigt ihm die Freundschaft. Rick beschließt enttäuscht, sich freiwillig zum Militär zu melden, aber General Ross lehnt ihn ab: zu jung. Dem Jungen kommt eine andere Idee: Er gründet die Teen Brigade, gewissermaßen eine frühe Facebook-Gruppe. Mit anderen Jugendlichen in ganz Amerika tritt er durch CB-Funk in Kontakt.
Hulk befreit sich aus seinem Gefängnis und verwandelt sich wieder in Banner. So trifft ihn Rick an. Banner versichert dem Jungen, er sei ihm eine wertvolle Hilfe. Gemeinsam wollen sie nun den Metal Master stoppen. Unterstützt von der Teen Brigade baut Hulk eine Art Bazooka und tritt so dem Metal Master gegenüber. Der ist siegesgewiß und will sofort Hulks Waffe zerschmelzen, aber es geht nicht (der naheliegende Grund: sie besteht nur aus Plastik und Pappmache). Er gerät in Panik. Hulk packt ihm am Schlafittchen und zwingt ihn, all seine Zerstörungen rückgängig zu machen. Dann steigt Metal Master in seine Rakete und verschwindet auf Nimmerwiedersehen. Ross muß zähneknirschend eingestehen, daß der Hulk und die Teen Brigade gesiegt haben. Wir treffen das grünhäutige Kraftpaket wieder in seiner Höhle. Es scheint, als würde nun die Rückverwandlung nicht mehr funktionieren. Hulk gerät darüber so in Aufregung, daß er dadurch zu Banner wird. Der Wissenschaftler taucht bei General Ross auf – nun, da die Gefahr vorbei ist. Er schwindelt ihm vor, er sei krank und zur Erholung auf Hawaii gewesen. Ross dreht durch, aber Betty ist überaus erfreut, ihn wiederzusehen. Bruce bleibt zurückhaltend; er weiß, daß der Hulk zwischen ihm und Betty steht. Rick blickt neuen Abenteuern entgegen – eine Vorschau gibt es allerdings nicht.

Man sieht, die Handlung ist recht verwickelt und bietet neue Aspekte. Die Verwandlung des Hulk zu Banner wird erstmals durch Aufregung ausgelöst – künftig wird freilich Banner zum Hulk werden, wenn er sich aufregt. Die Teen Brigade, die auch bei den Rächern eine Zeitlang gute Dienste leistete, tritt erstmals auf. Hulk ist hier ambivalent: Er will zwar die Menschheit retten, ist aber auch schnell bereit, mit dem Bösewicht gemeinsame Sache zu machen. Dahinter steckt das alte Monster-Motiv: Es schlägt zurück, weil es von den Menschen verstoßen wurde. Sowohl Bruce Banner als auch Rick Jones tragen hier in meinen Augen Züge von Peter Parker: Seine zweite Identität steht zwischen Bruce und seiner Geliebten. Auch daß Banner erst erscheint, wenn die Gefahr schon gebannt ist, kommt uns bekannt vor. Daß Betty Angst vor dem Hulk hat, ist eher nachvollziehbar als Gwen Stacys Horror vor Spider-Man, denn der ist jedenfalls kein Monster. Rick wird nicht ernst genommen und ähnelt Peter in dieser Hinsicht. Ein junger Mann, der von Erwachsenen abschätzig behandelt wird, ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Kurz nach Erscheinen dieses Hefts setzte sich die Revolution der Jugend durch Rock- und Beatmusik und Jugendkultur durch. Peter Parker unterscheidet sich von Rick zumindest durch seine exzellenten Schulleistungen und seine wissenschaftliche Begabung. Daß General Ross Züge von Jonah Jameson trägt, habe ich schon erwähnt. Bruce wird von Betty ebenso bemuttert wie Peter von seinen Freundinnen. Die nichtssagendste Figur ist der Metal Master, der nur dazu dient, den Hulk in Bewegung zu bringen. Mehr ist an ihm nicht dran.
Steve Ditko arbeitet mit vielen kleinen Panels, und obwohl er auch einen ökonomischen Stil verwendet, um sein Pensum zu schaffen, gelingt ihm fast jedes Bild ausdrucksstark und actiongeladen. Ich hatte schon erwähnt, daß der Hulk bei ihm abstoßender und wilder wirkt als bei Kirby, obwohl der sich damit auch bereits große Mühe gegeben hat. Später sieht Hulk, soweit ich mich erinnere, nur noch dann so aus, wenn er wirklich wütend ist. Entwicklungen (die Verwandlung oder die Befreiung des Hulk aus dem Gefängnis) zeigt Ditko gern in vier oder fünf Panels in einer Reihe; auch das gelingt ihm meiner Ansicht nach sehr gut. Betty erscheint mir zu schablonenhaft; sie ist eine Frau alter Schule, die sich nur emotional ausdrücken kann. Aber so war wohl die Zeit. Der Metal Master sieht für damals angemessen futuristisch und auch grausam aus. Heute beeindruckt diese Figur natürlich niemanden mehr. Alles in allem eine interessante Ausgabe, die die Serie ein Stück weiterbringt, über die die Zeit allerdings hinweggegangen ist. Wie sagt man doch: „nur noch von historischem Wert“.

Crackajack Jackson 20.12.2020 08:42

Zitat:

Zitat von Peter L. Opmann (Beitrag 672056)
Durch Metall ist Hulk nicht in die Knie zu zwingen, aber Metal Master bietet ihm zum Schein an, mit ihm zusammenzuarbeiten. Hulk ist nicht abgeneigt, da die Menschen ihn ablehnen. Aber es war nur ein Ablenkungsmanöver; auf irgendeine Weise – man kann nicht genau erkennen, wie – schlägt Metal Master den grünen Goliath bewußtlos.

Man kann nicht genau sagen, ob der Metal Master dem Hulk die Zusammenarbeit nur zum Schein anbietet.

Der Hulk überlegt sich das Angebot und erwiedert dann, dass der Hulk niemanden braucht. Metal Master erwiedert "So sei es" und greift ihn dann von hinten an.
Es kann natürlich sein, dass sein Angebot eine Finte war. Mit Bestimmtheit kann man das aber nicht sagen.


Hier habe ich die Letter Page des Heftes gefunden. Da stehen viele interessante Informationen über die Entwicklung der Figur drin, z.B. dass viel Entwicklungen der Figur von den Zuschriften der Leser stammen und dass auch früher sich die Leser schon Gedanken um die Flugkräfte des Hulk in Heft 3 gemacht haben, dies aber von Stan beiseite geschoben wurde.

http://www.marvelmasterworks.com/mar..._hulk006_1.jpg

Rick Jones und Betty Ross sehen hier genauso aus wie Peter Parker und Betty Brant, zumindest von der Gestalt.

Peter L. Opmann 20.12.2020 09:19

Ich denke, das kann offen bleiben. Was den Metal Master antreibt, bleibt ziemlich unklar.

Eins habe ich vergessen: Die Demaskierung des Hulk ist ein Motiv, das wir gut aus "Spider-Man" kennen. Es läuft immer darauf hinaus, daß die Maske tatsächlich fällt, aber man die Doppelidentität doch nicht enttarnt hat. So ist es auch hier.

Crackajack Jackson 20.12.2020 09:26

Ein Überraschungsmoment.

Der Leser hält den Atem an, aber irgendwie geht es dann doch gut aus.

Wird heute noch so gemacht. Ein ganz zentraler Kniff bei "Breaking Bad".


Eingentlich hätte die Szene mit der Entscheidung des Hulk eine sehr wichtige Schlüsselszene sein können. Hier entscheidet er sich gegen das Monster und für die Menscheheit.

So entscheidet er sich nur gegen die Zusammenarbeit mit dem Metal Master, nicht weil er pro Menschheit ist , sonder weil der Hulk sich selbst genügt.

Die zentrale Aussage auch in späteren Heften: Der Hulk will nur in Frieden gelassen werden.

Crackajack Jackson 20.12.2020 14:17

Der gewaltige Hulk #9


https://www.comicguide.de/pics/medium/24671.jpg

Titel: Ein Titan nimmt den Intercity

US: A titan rides the train!


Williams, September 1974 (Tales to astonish #63, Januar 1965)
Autor: Stan Lee
Zeichner: Steve Ditko
Tusche: George Roussos



Kurzfassung
Beim Transport einer Erfindung von Banner, die der Spiritus Rector stehlen will, besiegt der Hulk den Humanoiden. Dieser ist eine Maschine, die vom Rector kontrolliert wird.

Langfassung

Ein einfacher Arbeiter hat einen Unfall mit Gammastrahlung. Der Unfall verändert sein Gehirn. Dieses wird viel aufnahmefähiger und er dürstet nach Wissen. Innerhalb weniger Wochen eignet er sich unglaublich viel Wissen an. Auch sein Körper verändert sich. Der Kopf wird größer und seine Haut grün.
Der Spiritus Rector ist geboren.
Auf der Militärbasis wird der Transport von Bruce Banners neuester Erfindung vorbereitet.
Banner soll den Zug begleiten, auf dem die nukleare Waffe transportiert wird. Talbot soll auch mitfahren und ein Auge auf Bruce haben. So will es General Ross.
Auch Chamäleon, der noch unerkannt auf der Basis weilt, erfährt von dem Transport und gibt die Nachricht an den Spiritus Rector weiter. Dieser hat einen Humanoiden geschaffen, mit dem er die Erfindung stehlen will. Den Humanoiden kann er mit Headset und Bildschirm steuern.
Mit einem Hubschrauber fliegt Spiritus Rector den Humanoiden über den Zug und lässt ihn dann an einem Seil ab. Die Wachposten bemerken das natürlich und es gibt eine Schießerei.
Major Talbot sperrt vorsichtshalber Banner in einen Waggon und verteidigt mit den anderen Männern den Zug.
Als der Humanoide auf dem Zug gelandet ist, koppelt er den Waggon mit Banners Erfindung ab. Nur Banner, der sich inzwischen zum Hulk verwandelt hat und aus seinem Gefängnis entkommen ist, springt zu dem Humanoiden auf den abgekoppelten Waggon.
Dort bekommt der Hulk zu spüren, dass sein Gegner Stromstöße verteilen kann und sein Körper wie Gummi ist. Sein Glück ist jedoch, dass die beiden Kontrahenten vom Zug stürzen und der Spiritus Rector den Kontakt zu seiner Schöpfung verliert. Somit kann er ihn nicht mehr steuern.
Auch der Hulk verwandelt sich gleich nach dem Sieg wieder in Banner.
Talbot erscheint mit seinen Männern und stellt Bruce unter Arrest.

Hier beginnt der Kampf zwischen dem Hulk und dem Spiritus Rector/ Leader, einem Erzfeind des Hulk.
Es ist der Kampf Geist vs Körper. Der Spiritus Rector ist sehr intelligent und der Hulk sehr stark. Beide wurden durch die Gammastrahlen verändert. Die Origin des Spiritus Rector ist eine etwas abgewandelte Version der Origin des Hulks.
Storytechnisch ist die Handlung eigentlich nichts Besonderes und auch der Kampf gegen den Humanoiden ist, wohl aufgrund der Seitenzahl, eher kurzgehalten.
Es verdichtet sich hier jedoch der Verdacht sehr stark, dass der Hulk und Banner etwas miteinander zu tun haben. Andererseits kann man das auch ewig so weiterlaufen lassen, wie die Clark Kent/Superman Geschichte.


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