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-   -   aus: Sprechblase 236 (https://www.sammlerforen.net/showthread.php?t=38909)

Eldorado 04.01.2017 01:52

aus: Sprechblase 236
 
Zitat:

Zitat von Phantom (Beitrag 537733)
Bei den Rezensionen ist mir die gute Kritik der "Comic-Pioniere" aufgefallen. Dazu nur kurz eine Gegenmeinung: ich war von dem Buch sehr enttäuscht. Zum einen so gut wie keine Fotos oder Bildbeispiele. Zum anderen kamen mir die Texte alle recycelt vor, was aber (wenn ich mich nicht falsch erinnere) nirgendwo im Buch angesprochen wird.

Deine Erinnerung täuscht Dich nicht. Eine weitaus kritischere (und meiner Auffassung nach zutreffende) Rezension des Buches hat Eckart Sackmann für sein Magazin Comics-Info verfasst.

Gerhard Förster 05.01.2017 11:33

Zitat:

Zitat von Phantom (Beitrag 537733)
Bei den Rezensionen ist mir die gute Kritik der "Comic-Pioniere" aufgefallen. Dazu nur kurz eine Gegenmeinung: ich war von dem Buch sehr enttäuscht. Zum einen so gut wie keine Fotos oder Bildbeispiele. Zum anderen kamen mir die Texte alle recycelt vor, was aber (wenn ich mich nicht falsch erinnere) nirgendwo im Buch angesprochen wird.

Da muss ein Missverständnis vorliegen. In der SB 236 befindet sich keine Rezension über dieses Buch.

Marvelianer 05.01.2017 12:16

Lieber Gerhard, siehe Seite 58 mittig unter Bastei Freunde # 46 !!!:wink:

dimenovel 05.01.2017 12:16

Hallooo... Herr Sprechblase Herausgeber!
Sprechblase 236, Seite 58!!!

G.Nem. 05.01.2017 12:22

Zitat:

Zitat von Gerhard Förster (Beitrag 537900)
Da muss ein Missverständnis vorliegen. In der SB 236 befindet sich keine Rezension über dieses Buch.

Jessas, Gerhard.

Phantom 05.01.2017 12:36

Zitat:

Zitat von Gerhard Förster (Beitrag 537900)
Da muss ein Missverständnis vorliegen. In der SB 236 befindet sich keine Rezension über dieses Buch.

Heißt das, ich habe einen Fehldruck? Das hat man davon, wenn man die SB am Bahnhof kauft, wo sich finstere Gestalten herumtreiben. Wie damals als Kind, als im LTB 47 einige Seiten niederländisch waren und ich völlig verzweifelt war. Ach nein, heutzutage heißt das ja Variant und ist heißbegehrt. Also, wenn jemand meine SB 236 (Variant!) gegen Williams-Horror # 7 tauschen möchte, bitte PN :D

Gerhard Förster 05.01.2017 12:59

Ach so, Ihr meint das Buch vom Rosenfeldt! Das war dann MEIN Missverständnis. Es gibt inzwischen ein neues Buch von Alexander Braun (einen Begleitband zu einer Ausstellung von ihm) das "Pioniere des Comics"heißt. Und das wird erst in der nächsten SB rezensiert. Sorry!

Mick Baxter 05.01.2017 16:19

Zitat:

Zitat von Eldorado (Beitrag 537798)
Deine Erinnerung täuscht Dich nicht. Eine weitaus kritischere (und meiner Auffassung nach zutreffende) Rezension des Buches hat Eckart Sackmann für sein Magazin Comics-Info verfasst.

Wenn ich mich recht entsinne, ist Eckart über die Zweitverwertung erbost. Das sagt aber nicht das Geringste über die Qualität der Texte.

Servalan 05.01.2017 16:43

Eckarts miese Laune kann ich nachvollziehen.

Artikel und Publikationen auf Teufel komm raus zu schinden, gehört heute leider im Unibetrieb dazu - obwohl mehrmals aufgewärmter Tee oder Kaffee nicht besser schmeckt. Wenn sich Autor und Verlag einig sind, können sie aus alten Beiträgen ein Buch basteln.

Soweit ich in das Verfahren eingeweiht bin, gehört es jedoch zum guten Umgangston, vorher beim alten Verlag die Erlaubnis für den Nachdruck einzuholen. Außerdem sollte die Zweitverwertung über dem Impressum oder am Schluß offengelegt werden, damit sich das Publikum nicht über den Tisch gezogen fühlt.
Reginald Rosenfeldt scheint das lockerer gesehen zu haben.

Gerhard Förster 05.01.2017 17:45

Ich vermute, dass Rosenfeldt bloß Artikel wiederverwertet hat, die er (sicherlich gratis) für dieses Loseblatt-Sammellexikon über Comics geschrieben hat. Ich nehme auch an, dass er sie überarbeitet hat. Da das Lexikon meines Wissens in sehr kleiner Auflage erschien, und das vor etlichen Jahren, ist das doch kein Drama. Ich finde es gut, dass er die Beiträge jetzt einer größeren Öffentlichkeit und in ansprechender Form zugänglich gemacht hat! Und er hat bestimmt auch hier kaum etwas verdient. Das einzige, dass ich schade finde, ist, dass der Band nicht mehr Abbildungen enthält. Aber da hat wohl der Verleger wohl aus Kostengründen einen Riegel vorgesetzt.

eck@rt 05.01.2017 18:11

Lieber Gerhard, dir fehlt offensichtlich der wissenschaftliche Drive. Was RegRos und sein Verlag da gemacht haben, ist NoGo, was auch immer die Motive waren.

eck:floet:rt

Gerhard Förster 05.01.2017 18:36

Na servas, da wird einem gleich der wissenschaftliche Ansatz abgesprochen... Der konkrete Inhalt des Buches war nicht Thema meines Postings, Eckart.

Gerhard Förster 05.01.2017 20:17

Reginald Rosenfeldt hat mich gebeten, dieses Statement von ihm hier reinzustellen:

Als erstes stelle ich doch mit Genugtuung fest, dass selbst Herr Sackmann, und auch die anderen, sich leider hinter Pseudonymen verbergenden Kritiker mir keine sachlichen Fehler vorgeworfen haben. Es geht also nur um die Art der Veröffentlichung, nicht um den weitaus wichtigeren Inhalt!

Ansonsten, wie Stefan Meduna richtig erkannt hat, war es meine Intention, die für das leider eingestellte Lexikon der Comics geschriebenen Artikel auch allgemein zugängig zu machen. Dabei handelt es sich um die Lebensläufe der Herren Wäscher, Nickel, Kohlhoff, Kellermann und „Bob“ Heinz, die selbstverständlich aktualisiert wurden.

Für mein Buch „Comic Pionier“ habe ich die folgenden Artikel neu recherchiert und neu geschrieben: Klaus Dill, Hannes Hegen, Roland Kohlsaat, Manfred Schmidt, sowie die deutsche Comic-Ära nach 1945, unter besonderer Berücksichtigung der damals in der DDR lebenden Künstler.

Das diese Tatsachen keinem der sich im SB-Forum tummelnden Herren (nicht einmal Herrn Sackmann) aufgefallen sind, zeigt nur wie überaus eifrig sie bisher das Lexikon der Comics gelesen haben, und wie nötig allein deshalb eine Neuauflage der dortigen Artikel doch ist.

In einem haben die Kritiker allerdings recht, ich hätte mir auch eine adäquate Bildauswahl gewünscht, denn mein Originalmanuskript besitzt über 350 Abbildungen. Einzelne Künstler, wie die Herren Wäscher oder Nickel, hatten kein Problem mit einem großzügigen Abdruck ihrer Bilder, andere leider doch. Dazu kamen noch in einigen Fällen die ungeklärten Eigentumsverhältnisse, so dass ich mich mit meinem Verleger auf genau die Ausgabe geeinigt habe, die jetzt dem mehr oder minder geneigten Leser vorliegt.

Und liebe Kritiker bedenken Sie, im Gegensatz zu Ihnen leben in unserem schönen Land noch sehr viele, besonders junge Menschen, die bisher weder etwas von den vergangenen Zeiten, noch den damals gelesenen Comics je gehört haben.

Mit freundlichen Grüßen
Reginald

user06 05.01.2017 20:32

Man sollte die Kritik an R.Rosenfeldts Buch und die Besprechung der Sprechblase 236 trennen.

Letztlich sind die beiden Rezensionen (von Dr.Eckart Sackmann in Comic Info und von Stefan Meduna in Die Sprechblase) ja nur zwei Meinungen. Dass Gerhard durch die Veröffentlichung eines offiziellen Statements von Rosenfeldt quasi als dessen Anwalt auftritt, verleiht der einen davon zuviel Gewicht.

Ich finde das Rosenfeldt Buch auch enttäuschend : Dass z.B. dort als Abbildung von Robinson 1 nur der farblich abweichende Dargatz-ND von 1985 verwendet wurde, ist lieblos. Man hätte stattdessen nicht nur das Original leicht leihweise bekommen können, sondern auch in der Szene vorhandene Originalseiten

Also, wenn das die bebilderte Version ist, auf die sich Rosenfeldt und sein Verleger geeinigt haben, dann ist es ein Armutszeugnis.
Und von "aktualisiert" kann wohl auch nicht die Rede sein, wenn Nickels sensationeller Robinson Abschluss mit Heft 126 keine Erwähnung findet.
Auf mich wirkt Rosenfeldts offizielle Stellungnahme daher nur arrogant.

Servalan 05.01.2017 20:33

Zitat:

Zitat von Gerhard Förster (Beitrag 537944)
Ich vermute, dass Rosenfeldt bloß Artikel wiederverwertet hat, die er (sicherlich gratis) für dieses Loseblatt-Sammellexikon über Comics geschrieben hat.

Die waren eben nicht für einen feuchten Händedruck und ein nettes Dankeschön: Und René Mounajed, der mit Reginald Rosenfeldt zusammen mehrere Artikel verfaßt hat, schreibt in seinem Nachruf auf das Lexikon der Comics im ComFor-Blog (27.03.2012):
Zitat:

Später habe ich – gemeinsam mit meinem Kollegen und Freund Reginald Rosenfeldt – eigene Artikel zu Serien bzw. Künstlern verfasst, die dem Lexikon bis dahin noch fehlten. Ich darf hier anmerken, dass wir noch zahlreiche weitere Artikel hätten schreiben können und dies auch getan hätten.
(...)
Auch für AutorInnen war das Lexikon sehr attraktiv: Herr Wimmer zahlte akzeptable Seitenpreise und das auch konstant und zuverlässig; wo findet man diese Prozedur innerhalb der Comic-Sparte, wo doch in der Regel die Ehrenamtlichkeit erste Forscherpflicht ist? Doch um nicht missverstanden zu werden: Sicher hätten viele Autoren des Lexikons auch Gehaltseinbußen für den Fall einer Fortführung in Kauf genommen; doch das wurde gar nicht erst erfragt …
Das Netz vergißt nie.

eck@rt 05.01.2017 22:05

Zu RegRos' Buch: Es geht doch gar nicht um den ursprünglichen Inhalt - die Aufsätze für das Lexikon der Comics waren ja gut. Es geht darum, abgestandenes Bier als frisch eingeschenkt zu verkaufen und nirgendwo darauf hinzuweisen, dass das so ist. Zudem wurden die Artikel nicht auf den aktuellen Stand gebracht. Der Inhalt stimmt eben nicht mehr, wenn die Forschung inzwischen andere Ergebnisse vorzuweisen hat. Dieses Buch ist wirklich Schnee von gestern, und das als aktuell zu verkaufen, hätte man vom Bachmann Verlag nicht erwartet.

eck:kratz:rt

underduck 05.01.2017 22:31

Zitat:

Zitat von Eymen (Beitrag 537976)
Man sollte die Kritik an R.Rosenfeldts Buch und die Besprechung der Sprechanlage 236 trennen.

Hab ich soeben getan. Wie nennen wir das Thema?

Gerhard Förster 05.01.2017 23:04

Zitat:

Zitat von eck@rt (Beitrag 537987)
Zu RegRos' Buch: Es geht doch gar nicht um den ursprünglichen Inhalt - die Aufsätze für das Lexikon der Comics waren ja gut. Es geht darum, abgestandenes Bier als frisch eingeschenkt zu verkaufen und nirgendwo darauf hinzuweisen, dass das so ist.

Das ist aber jetzt keine Staatsaffaire, nicht? Außerdem hast Du unrecht. Im Vorwort des Buches auf Seite 8-9 wird recht ausführlich beschrieben, dass dem Buch die Recherchen und Artikel für das "Lexikon der Comics" vorausgingen!

Gerhard Förster 05.01.2017 23:05

Servalan, danke für die Info! Das mit der Bezahlung wußte ich nicht. Es ändert aber nichts.

Eldorado 06.01.2017 00:13

Der Herr Rosenfeldt reagiert aber auch mit Beißreflex auf Kritik und ist im Leben eher analog unterwegs, oder?
Vielleicht solltest Du ihn mal darüber aufklären, dass es nun mal in Online-Foren üblich ist, sich einen Nutzernamen zuzulegen, der nicht unbedingt der aus dem Personalausweis ist.
Was nicht bedeutet, dass man nicht weiß wer da spricht, da man sich eh kennt bzw. auch mit seinem Realnamen für das Gesagte einsteht.

Oder nein, viel besser: Zeig ihm lieber die Enthüllungen des Herrn M. über die hier versammelte finstere Geheimloge - das dürfte das realistischste Bild wiedergeben. :fallbeil:

eck@rt 06.01.2017 09:52

Zitat:

Zitat von Gerhard Förster (Beitrag 537994)
Das ist aber jetzt keine Staatsaffaire, nicht?

Doch. Von einem Buch, das in einem wissenschaftlichen Verlag erscheint, erwartet man a) mehr Ehrlichkeit und b) mehr Aktualität. Lies dir meine Rezension durch, dann weißt du, was ich meine:

Nur weniges ist neu geschrieben (»Johannes E. Hegenbarth«); auch dieses Neue ist dürftiger als das, was jüngst an anderer Stelle zu lesen war (Grünberg/Hebestreit: »Mosaik-Handbuch«, Lindner: »Die drei Leben des Zeichners Johannes Hegenbarth«). Rosenfeldt gibt sich einen wissenschaftlichen Anstrich, indem er seine Beiträge mit Fußnoten versieht. Was aber nützt das dem Leser, wenn der Autor die jüngste Forschung unterschlägt (z. B. Werner Reuß zu Bob Heinz, Ralf Palandt zu Manfred Schmidt, Gerhard Förster und Andreas C. Knigge zu Hansrudi Wäscher, um nur einige zu nennen) – weil er sie nicht kennt oder weil er zu faul war, seine alten Kamellen auf den neuesten Stand zu bringen? Der Verlag hätte darauf drängen müssen, dass der Alterswert seines »neuen« Buches dem Leser vermittelt wird. Und er hätte sich darum bemühen können, die Texte mit mehr Bildbeispielen zu unterfüttern, so wie es heute üblich und technisch auch möglich ist.

Zitat:

Außerdem hast Du unrecht. Im Vorwort des Buches auf Seite 8-9 wird recht ausführlich beschrieben, dass dem Buch die Recherchen und Artikel für das "Lexikon der Comics" vorausgingen!
Aber nicht, dass das alte Zeug hier nur aufgewärmt wird. Und "ausführlich" ist das auch nicht gerade.

eck:floet:rt

Gerhard Förster 06.01.2017 14:20

Zitat:

Zitat von Eldorado (Beitrag 538001)
Der Herr Rosenfeldt reagiert aber auch mit Beißreflex auf Kritik

Komm, Du und Eckart beisst selber ganz schön polemisch auf Rosenfeldt ein. Ich finde sein Statement außerdem recht sachlich. Nichts gegen fundierte Kritik, aber so wie das Buch hier mit Stumpf und Stil verdammt wird, hat es das einfach nicht verdient. Leben und Leben lassen!! Und nobody is perfect!!

An Eckart: Er hat nicht nur den Hegenbarth-Beitrag neu geschrieben, sondern laut seiner Aussage auch die Teile über Klaus Dill, Roland Kohlsaat und Manfred Schmidt sowie die deutsche Comic-Ära nach 1945, unter besonderer Berücksichtigung der damals in der DDR lebenden Künstler.

Und jetzt hoffe ich, die Diskussion bald wieder beenden zu können, damit ich mich um meinem eigenen Kram zuwenden kann. – Ich will allerdings nicht, dass einfach auf jemanden eingedroschen und jeder winzige mögliche Schwachpunkt hochstilisiert wird.

Ich weiß nicht genau, was Internet-Foren an sich haben, aber ich habe den Eindruck, dass sie Agressivität und Eitelkeit (oft hängt beides zusammen) fördern.

underduck 06.01.2017 15:26

Moment mal bitte, Herr Oberförster! :polizei:

Dieses Forum hier fördert keine Agressivität und Eitelkeit!

Wer sowas sucht und braucht, darf sich gerne im restlichen virtuellen Raum tollen. Bei uns bitte nicht!

Gerhard Förster 06.01.2017 15:56

Nicht, Du, underduck, ganz bestimmt nicht!!! Im Gegenteil, Du bist oft deeskalierend (vor allem in den letzten Jahren). Ich hab das Foren-System allgemein gemeint!! Das wird ja nicht nur von mir kritisiert. Aber es sind wohl nicht nur die Foren. Es liegt generell soviel Agressivität in der Luft. Ich glaub, das hat sich durch die politische Polarisierung in den letzten Jahren verstärkt, hat aber sicher auch damit zu tun, dass unsere Gesellschaft das Ego so stark in den Vordergrund stellt. Ich kenn auch Leute aus Taiwan und anderen fernöstlichen Ländern. Die ticken VÖLLIG anders.

Phantom 06.01.2017 16:07

Hm, ich hatte mit meiner Bemerkung, dass mir das Buch nicht gefallen hat, hier keine hitzige Diskussion entfachen wollen. Eingedroschen wird aber doch auf niemanden. Ganz sachlich: jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung. Man darf das Buch doch toll finden. Umgekehrt darf ich als Käufer (25 Euro, nicht, wie in der SB geschrieben, 22,50 [nein, kein bedeutender Fehler], also 50 Mark in Echtgeld) doch konstatieren, dass ich enttäuscht war.

Um Belege zu finden, habe ich gestern Abend mein Exemplar nochmal durchgeblättert. Hier ein paar Fundstücke: die BASF wird nach Ludwigsburg gelegt (statt Ludwigshafen); Flash Gordon wird von Dan Berry gezeichnet (statt Dan Barry), Tarzan von Burne Hoggart (statt Burne Hogarth) und John Celado (statt Celardo), es wird von Marylin Monroe und James Steward (statt Marilyn und Stewart) geschrieben, Werner Keller ist 1080 gestorben,... Immer mal wieder falscher Fall und Druckfehler ("Hamburgö"). Für viele bin ich jetzt der Korinthenkacker, aber als Leser habe ich den Eindruck, dass hier sehr schludrig gearbeitet wurde (vom Autor oder vom Lektor oder vom Verleger, keine Ahnung, aber das ist mir als Käufer und Leser egal). Und dann geht es mir eben so: wenn mir bei Sachen, bei denen ich die Wahrheit kenne, Flüchtigkeitsfehler auffallen, stelle ich einfach automatisch auch den Rest unter Generalverdacht: stimmen denn die Geburtsdaten der Zeichner, oder sind da auch Tippfehler drin? Stimmen denn die Geburtsorte oder wurde da auch mal etwas verwechselt? Und schon traue ich den Informationen im Buch nicht mehr. Klar, mag ungerecht sein; vielleicht sind alle anderen Sachen im Buch tausendprozentig richtig, aber woher soll ich das wissen? (Natürlich kann man, wenn man ein bahnbrechendes Buch mit lauter neuen Fakten schreibt, auch mal Carl Barx schreiben. Aber das vorliegende Buch ist ja so etwas nicht, will es auch gar nicht sein, sondern eher ein Lexikon, das verstreut veröffentlichtes Wissen zusammensammelt.)

Sachbücher brauchen Vertrauen in die Richtigkeit der Informationen, die dort enthalten sind, weil ich als Leser die ja nicht nachprüfen kann und will. Wenn man den Autor persönlich kennt (oder andere Veröffentlichungen von ihm), mag man dieses Vertrauen haben, weil man weiß, dass er etwas weiß. Wenn das aber nicht der Fall ist, kann man das Vertrauen nur durch das Buch selbst gewinnen; Schludrigkeit ist dann aber eher ein Hindernis dafür.

Dann ein Zitat aus dem Bob-Heinz-Artikel: "Das Gros des (...) Werkes wartet noch fast 25 Jahre nach seinem Tod auf eine Wiederentdeckung". Heinz ist 1984 gestorben, "fast 25 Jahre" nach seinem Tod war Anfang 2009. Hier hatte ich zum ersten Mal den Verdacht, dass etwas wiederverwertet wurde. Dann ist mir aufgefallen, dass bei einigen zitierten URLs "Zugriff:XX.XX.2011" steht. Zugriff 2011, wenn das Buch Anfang 2016 erscheint? Ein paar der zitierten URLs gibt es daher auch gar nicht mehr (ich habe nur ein paar ausprobiert). Und: Im Vorwort steht übrigens keineswegs, dass Teile des Buches schon woanders veröffentlicht wurden.

Erst dann habe ich im Internet gegoogelt und mir zusammengereimt, dass hier Teile evtl. in überarbeiteter Form wiederverwendet wurden. Das ist jetzt auch wieder Geschmackssache, manche finden nichts dabei, ich finde das unehrlich dem Käufer gegenüber. Weder der Verlag im Internet noch der Klappentext noch der Autor im Vorwort schreiben explizit, dass Teile des Textes schon woanders veröffentlicht wurden.

Also zusammengefasst und von meiner Seite das letzte Wort dazu: wenn der Verlag deutlicher gemacht hätte, dass Teile des Buches schon veröffentlicht wurden, wenn vorab deutlicher gemacht worden wäre, dass es kaum Abbildungen gibt und wenn es ein funktionierendes Lektorat gegeben hätte, gäbe es von meiner Seite nicht viel auszusetzen. Aber so, wie es ist, ist das Buch für mich (!) keine 25 Euro wert. Damit will ich auf niemanden "eindreschen"; ein Verlag und, ja, auch ein Sachbuch-Autor müssen doch damit umgehen können, dass ein Käufer ein Buch nicht weiterempfehlen kann. Ich verstehe natürlich, dass jemand, der viel Arbeit und Zeit investiert hat, beleidigt ist, wenn er sich ungerecht kritisiert fühlt, das ist menschlich. Ich bin Mathematiker, und bei jedem Artikel, der mir von einem Referee um die Ohren gehauen wird, hege ich erst mal Rachegedanken, schlafe dann drüber und sehe doch wieder ein, dass jeder Leser eben das Recht hat, meine Sachen nicht gut zu finden.


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