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underduck 16.02.2008 19:34

Peter Wiechmanns Tagebuch
 
Auf Wunsch von Peter habe ich ihm nun ein weiteres Thema eröffnet.
Damit dieses Thema auch so funktioniert, wie er es wünscht, habe ich es sogleich geschlossen. Er selbst kann natürlich neue Beiträge einstellen. Wenn man sich die Beitragszahl rechts im Beitragstrenner (blauer Balken) merkt, kann man ja seine Fragen im Thema Peter Wiechmann antwortet stellen, wo er dann gerne antworten wird.



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Klickt auf die Schatztruhe und ihr kommt zu Peters Webseite.

.

Peter_Wiechmann 21.02.2008 20:59



Liebes Wochenbuch !

http://www.sammlerforen.net/_bilder/...hmann/0017.jpg

Rosen, Tulpen, Nelken:
Alle Blumen welken!
Aber nur die eine nicht,
die da heißt Vergissmeinnicht!

***

So, das wäre mal der richtige Aufmacher im Stil des Poesiealbums zur Einstimmung auf die gute alte Zeit!

Denn: unvergessene, wiedererweckte Vergangenheit steht zur Debatte!

ANDRAX Band 4 ist mit neuem Text versehen und an Cross Cult geliefert worden!

Superpünktlich natürlich, weil mir zeitlicher Vorsprung Gelegenheit schafft, zum nächsten Thema zu wechseln.







„Go West! ...“

... heißt es jetzt für die kommende Schaffensperiode und ich habe mich dafür gleich in das entsprechende Fransen-Outfit gezwängt.

Ein wenig Lokalcolorit ist gut für die Atmosphäre beim Texten.

Denn auf dem Programm steht:





Zwei großformatige HOMBRE-Bände liegen bei Cross Cult auf Kiel


Und damit gibt es nach 30 Jahren bald ein Wiedersehen mit meiner Western-Serie, die damals mit einigem Erfolg in YPS selig veröffentlicht wurde.

Meisterzeichner Rafael Mendez gab dieser Serie genau die von mir angestrebte Optik.





Sein unnachahmlicher Strich – scheinbar hingefetzt – erzeugt das raue Bild einer rauen Zeit.

Da kommt nichts gefällig in glattem Hollywood-Glamour daher!

Die Figur des Hombre ist eine Mischung aus Burt Lancaster in seinem Streifen Valdez kommt! (Wir haben dessen hartnäckige Zielstrebigkeit und seine extrem weitreichende Büffelbüchse entliehen) und etwas Manos Kelly. Von ihm stammt der zerbeulte Stetson ...

Auch sonst ist die Serie von bester Originalität und ich freue mich auf das erneute Abtauchen in die Schauplätze Prärie, Rockys, Western-Towns und Outlaw-Camps ... auf der Jagd nach dem Lonely Wolf, dem der Pinkertonagent Ronegall Dawson an den Fersen klebt ...






Das ist die erste Seite von allen.

Das erste Zusammentreffen von Jäger (Dawson) und Gejagtem (Hombre).

Hier beginnt das Duell der beiden wildniserprobten Männer, die Freunde wären, würde es in Dawsons Satteltasche keinen Steckbrief auf den Mann mit dem Tarnnamen Hombre geben!


Im Westen also viel Neues!


Und in ein paar Monaten steht dem Texter bereits diese neue Serie in die Dichterstube:




Dazu aber hier bald einiges im voraus.

Peter Wiechmann

Peter_Wiechmann 27.02.2008 10:40


Keine Frage, das ist - nach damaligen Maßstäben - eindeutig Western-Zirkus-Direktor Colonel William Frederick Cody! (1846 – 1917)

Pony-Express Reiter, im Bürgerkrieg Fleischbeschaffer ( deshalb Buffalo Bill) für die schuftenden Arbeiter der Kansas Pazifik-Railway, US-Scout im Krieg gegen die Cheyennes und Sioux, Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Nebraska.

Eine amerikanische Legende schlechthin!

Mit seiner furiosen Wild West-Show weckt er in Europa maßgeblich das Interesse an Indianern, Trappern, Goldsuchern und Cowboys.

Eine Steilvorlage für unseren genialen Westernromantiker Karl May, der auf eigentlich unbekannter Spielwiese den fast real anmutenden Tummelplatz für sich und seine schmetterhändigen und scharfschießenden Helden schafft.

Von all den großen Western-Verwertern habe ich mich kräftig inspirieren lassen. Mit der Colt-Story ging es in FIX & FOXI dereinst los. Fortsetzung auf Fortsetzung wurden amerikanische Western-Legenden sozusagen mit dem Sixshooter geschrieben.

Tom & Biber, Lone Wolf, Manos Kelly, Lucky Luke, Das Western-Magazin - in Serien und mit non-fiction-Beiträgen hielt ich das pulverrauchige Thema in den Kauka-Publikationen sehr wach.


Anspruchsvolle Fingerübungen für den Höhepunkt der eigenen Western-Serie namens
HOMBRE


http://www.sammlerforen.net/_bilder/...hmann/0025.jpg
Mit Buntstift colorierte Seite der Serie HOMBRE



Für diesen Coup war 1978 die Zeit reif. Die YPS-Redaktion gab mir die großartige Chance, auf einen Schlag fünf neue Serien zu kreieren und namhaften spanischen Artists zu produzieren.

Ich nutzte die unwiederbringliche Gelegenheit, arbeitete Tag & Nacht wie in Trance und es entstanden: Mister Melone, Bens Bande, Gries, Gram & Grimm und eben HOMBRE wie auch THOMAS DER TROMMLER!

Nach 15 spannenden Episoden hatte HOMBRE seine feste Fangemeinde unter den YPS-Lesern.

Darunter auch Joachim Kaps, der spätere Mitherausgeber des Comicfachmagazins COMIXENE. Er fand es 1996 an der Zeit, HOMBRE ein Comeback zu verschaffen.

Die Vorbereitungen liefen an und wir ( = Artdirector Pepe Ferre und meine Wenigkeit) druckten schließlich auf meiner Handpresse im spanischen Domizil ‚Can Salvi’ eine typische HOMBRE-Szene auf schwerem Zeichenkarton.

Rafael Mendez signierte diese echten Handdrucke und dann traten sie – zusammen mit den unersetzlichen Originalen (!) - ihren Weg zu Herrn Kaps nach Deutschland an.

Dort sollten die Extra-Drucke der Fach-Presse und Freunden der Szene zur Ankündigung vom Publikationsvorhaben HOMBRE überreicht werden.


Die Comicon-Partner Peter Wiechmann und Pepe Ferré suchen das HOMBRE-Motiv für den Klischiervorgang aus – Das Klischee ( = Druckstock aus Zink) wird in der Handpresse eingebaut – Pepe Ferré trägt per Walze Farbe auf das Klischee ... das Papier wird aufgelegt und dann rollt der Druckzylinder darüber: fertig ist der Andruck!




Doch Joachim Kaps kam erst die Einstellung des Magazins COMIXENE und dann wohl der Ruf zu Carlsen dazwischen.

Und wir bei COMICON waren nicht böse ... denn die Arbeitsflut drohte mal wieder über uns zusammenzubrechen.

Wir rechneten locker mit einem Aufleben des Gedankens in unbestimmter Zukunft - und genau so kam es ... wenn auch erst nach etwas mehr als einem Jahrzehnt.

Denn auch Cross Cult -Verleger Andreas Mergenthaler las sich seinerzeit auf den Spuren von HOMBRE durch die Abenteuer in YPS – und aktivierte nun seine lebhaften Erinnerungen.

Fazit. 30 Jahre nach der Premiere erfährt meine Serie ihr - wie die Fans bestätigen – verdientes Comeback!


Nächste Woche lesen wir uns wieder!


.

Peter_Wiechmann 07.03.2008 18:43



Die wilde, weite Caatinga prägt den Sertao im nordöstlichen Brasilien. Sie ist doppelt so groß wie Deutschland.
Heiße, trockene Winter – feuchtheiße, regenreiche Sommer ... 28 Grad im Jahrsdurchschnitt.
Nur dürres, hitzebeständiges Buschwerk wächst auf dem armseligen Boden.

Die Caatinga (in wortwörtlicher Übersetzung = weißer, sonnengebleichter Busch) ist gegen Ende des 19. Jahrhunderts bis weit hinein in das 20. Jahrhundert das Operationsgebiet der Cangacos - Banden junger Bauern, die der Hunger, der Brachial-Feudalismus der Großgrundbesitzer, der Druck des Militärs, Blutrache, Armut oder reine Abenteuerlust zu Gesetzlosen macht.

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Trostlose Siedlungen, bettelarme Campesinos in der Caatinga


Anarchische, blutige Auseinandersetzungen der gottgleichen Großgrundbesitzer untereinander - um Weideland für Millionen von Rindern - lösen einen makabren Gewalt-Reigen ohne nachvollziehbaren Beginn und ohne Ende aus.

Die Fazenderos unterhalten Jaguncos – private Räubermilizen – zum Schutz ihrer Herden oder zum Kampf gegen die Jaguncos der Nachbarn ... Tausende von Quadratmeilen ‚nebenan’ im Niemandsland.

Hinterhalte, Massaker, Meuchelmorde, Strafkommandos des Militärs, Angriff und Vergeltung, Verrat sind grausamer Alltag ...


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Wie sich die Bilder gleichen ...

Aber links posieren die Jäger (Volante, Posse, Aufgebot) und rechts die wehrhaften Gejagten
(Cangaceiros in voller Ausrüstung - Links über dem Kreuz: Lampiao)





Fazenderos (Großgrundbesitzer) und ihre Vaqueiros (Viehhirten) – unterstützt von den Cangacos oder ‚wohlgesonnenem’ Militär -führen Krieg gegen alle, die Wasser und Land und Macht streitig machen. Die Caatinga versinkt in einer Gewaltorgie – das Gesetz ist weit. Für europäische Vorstellungen unvorstellbar weit – in jeder Bedeutung des Wortes.


Die Cangacos entstehen spontan ... sozusagen dem jeweiligen Übermaß an Not gehorchend. Als blutige Reaktion auf Unterdrückung.
Diese lose organisierten Banden schlagen zurück, terrorisieren Dörfer und Städte, erpressen von den Fazenderos die ‚wohlwollende’ Duldung auf dem Gebiet ihrer Ländereien.

Ein riskanter Tausch von Kleidung, Waffen, Munition, Ersatzpferden, Unterschlupf und Nahrung gegen das Leben der bedrohten Großgrundbesitzern ... bis sich deren Hilfstruppen zum Angriff formieren.

Der ständige Kampf wogt von Niederlage zu Sieg, von Erfolgen bis zur völligen Auflösung der Cangacos.

Sagenhafte Anführer werden zu lebenden Legenden.

Corisco – der blonde Teufel – ist einer von ihnen.





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Anführer Corisco (Der blonde Teufel) mit Freundin



Peter_Wiechmann 07.03.2008 18:43

Der berühmteste aller Cangaceiros-Köpfe jedoch ist Virgulino Ferreira da Silva – 1897 in Serra Telhado geboren. (... vielleicht auch zwei Jahre später)

Er sieht aus wie ein schüchterner Oberlehrer mit Nickelbrille, herrscht aber mit eiserner Hand, kaltblütigem Mord und wahrhaft grausamer Gewalt.

1918 werden seine Eltern von einem Fazendero getötet. Mit seinem Bruder flüchtet er in den Sertao und schließt sich einer marodierenden Bande an.

Zwei Jahre später befehligt er 45 zu allem entschlossene Cangaceiros und ist nur noch unter seinem nom de guerre bekannt: Lampiao! ( = Blitz)

Eine Anspielung auf das fast nie verlöschende Mündungsfeuer seines Mauser-Karabiners, der Tod und Verderben speit.


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Von links nach rechts: Maria Bonita - Virgulino Ferreira da Silva = genannt Lampiao

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Bandenchef Lampiao und seine Geliebte Maria Bonita



1929 nimmt er die junge Maria Bonita als kämpfendes Mitglied und als seine Geliebte in der Bande auf – die erste Frau unter Cangaceiros.

Mit ihr und den meisten seiner Kämpfer geht er 1938 in den Tod – ab 1940 dominiert das Militär endgültig über die Reste der Cangaceiros. Die zügellose, anarchistische Zeit der Cangacos ist zu Ende ...


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Die abgeschlagenen Köpfe der Lampiao-Cangaco werden triumphierend zur Schau gestellt

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– Tenente Bezerro läst sich nach dem Massaker feiern ...




***
Der berühmte Regisseur Lima Barreto stellt 1954 seinen Film Os Cangaceiros in Cannes einem internationalen Publikum vor. Er entwirft darin zwar eine etwas folkloristische Szenerie des historischen Geschehens, aber die wilde Ursprünglichkeit seiner Bilder schlägt das Publikum – bis heute – in den Bann.

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Auch Regisseur Barreto lässt eine ‚Maria Bonita’ in den Reihen der Gesetzlosen reiten.
Einer der verhassten Militärs ist in Gefangenschaft geraten.

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Fertig zum Angriff!


Mit einem Schlag ist der brasilianische ‚Western’ geboren und ein unbekannter, riesiger Landstrich des unbekannten Brasiliens in den Blickpunkt Europas gerückt.

Die Titelmelodie des Films trägt sehr viel dazu bei, das einzigartige Werk des Regisseurs Barreto immer wieder in Erinnerung zu rufen.

***

Soweit die lange Vorgeschichte des Stoffs, der mich seit 1955 – nach einer von vielen Filmrissen unterbrochenen Schulvorführung - für immer fesselt.

Wegen der Melodie lernte ich die ersten Gitarrengriffe und 1965 erschließt sich mir die brasilianische Literatur.

Eine ergraute Bibliothekarin drückt mir lächelnd Grande Sertao von Joao Guimaraes Rosa in die Hand – ins Deutsche gebracht vom genialen Übersetzer Curt Meyer-Clason aus dem brasilianischen Portugiesisch.

„Wird Ihnen gefallen!“, sagt sie mit bekräftigendem Nicken. Ich habe es bis heute bestimmt drei Mal gelesen und empfehle es als wirklich ultimatives Abenteuerbuch weiter.

(Antiquarisch ist es bei www.ZVAB.com garantiert zu finden)




Während meiner Grünwalder Schaffensperiode ergibt sich keine wirkliche Gelegenheit die Cangaceiros als Realistic-Comic umzusetzen. Rolf Kauka ist diese Welt des brasilianischen Abenteuers fremd.

Erst Mitte der 80er Jahre - also längst und lange in der Selbständigkeit und mit COMICON II in Spanien beheimatet –
nehme ich den Faden wieder auf und schwanke zwischen Jordi Bernet und Rafael Mendez als Zeichner für meine -
von der rauen, noch nicht in Klischees erstarrten - Handlung der Sertao-Saga.

Meine Entscheidungsschwierigkeit liegt angesichts dieser zwei Großmeister des Comics auf der Hand. Ich schiebe sie daher etwas auf die lange Bank und bitte beide um Muster, die jeweils auf der gleichen Manuskript Vorlage beruhen: Zwei Seiten und einige Milieustudien!

Peter_Wiechmann 07.03.2008 18:45

Hier sind die Ergebnisse ...




Ich stehe Rafael Mendez in vielerlei Hinsicht näher als Jordi Bernet und entscheide mich wohl auch deshalb für seine Version der Cangaceiro-Darstellung und will die Produktion ohne gesicherten Kundenauftrag aus eigener Tasche finanzieren.

Sowie die Würfel gefallen sind, macht sich Rafael Mendez an die Umsetzung eines Scribbles. Ich dachte an Landschafts- und Personenstudien. An Schauplätze, Kampfhandlungen. An das Herausarbeiten der Konfliktparteien ...

Ich weiß noch wie heute, wie ich dann den gewichtigen Umschlag in der kleinen Poststation von Dosrius ausgehändigt bekomme. Die Schlaglöcher der Rumpelpiste hinauf zur Finca werden diesmal nicht weiter wahrgenommen.
Unter dem dicken Baum vor dem Haus wiege ich die 48 Mendez-Seiten in der Hand. Ein fix und fertig entworfenes Album!

Die Handlung ist mit braunem Edding auf schlechtem Papier gezeichnet. Mendez selbst bezeichnet die Arbeit im beigefügten Brief als ‚Scribble’ ...
... sie ist aber bereits von einer solchen Meisterschaft, dass manch ein gestandener Artist dieses Ergebnis nur zu gern als Reinzeichnungen ausgeben würde.



Ich füge mir die Geschichte Seite für Seite zusammen. Ich bin schließlich begeistert und enttäuscht zugleich.
Begeistert über den unverwechselbaren, großartigen Mendez-Strich – enttäuscht über eine zeichnerische Meisterschaft, die weit über dem Niveau der Erzählung hinausragt ... aber die die Schwächen nur verdeutlicht, nicht überdeckt.

Ich will Rafael nicht verletzten. Ich bezahle die Vorarbeit und bitte um Aufschub. Ich brauche Zeit, um einen ‚gion’, eine Geschichte zu schreiben, die für diesen Ausnahmezeichner eine wirkliche Herausforderung ist.

Mehr als einmal setze ich mich zum Durchstarten vor die Maschine – finde aber entweder keinen Einstieg oder habe keine Zeit, weiter darüber zu brüten. Das COMICON-Tagesgeschäft verlangt seinen Tribut ...

Und als ich dann endlich soweit bin, hat Rafaels Krankheit jeder Arbeit an jedweglichem Comic den Riegel vorgeschoben. Für immer.

Rafael Mendez rührt für den Rest seines Lebens nie wieder eine Zeichenfeder an.

Und ich trauere den vielen ungeschriebenen und ungezeichneten Erzählungen aus den wüsten Weiten des Grande Sertao nach ...




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Peter_Wiechmann 14.03.2008 22:09


Wildwest in Andrax-World
- Vorschau auf den letzten Band –



Daumendick ragen die Kopien für ANDRAX Band 5 auf der linken Schreibtischseite.

Im Maß, wie sich die leeren Blasen – auf dem Manuskript - füllen, wandern die betexteten Seiten nach rechts.

Das Fortschreiten der Arbeit ist für den emsigen Autor also optisch durch das Schrumpfen auf der einen und die Zunahme auf der anderen Seite zu beobachten.

Und nach rund 170 Blattwendungen ist meine Arbeit am ANDRAX-Band No. 5 getan ...


Zukunftsmusik, denn vorher geht die ‚Wortfindungs’-Reise durch unbekanntes Terrain noch nie publizierter Episoden oder durch nur blass erinnerliche Handlungen.

Die Stahlkugel macht den Auftakt. Eine Gemeinschaftsidee des Ausdenker-Duos Ludwig Fischer und Peter Wiechmann. Vincent van Gogh tritt auf und ein Starfighter donnert in und dann wieder aus dem Geschehen heraus. Und ansonsten: Aufstand (die da unten gegen die da oben), viele Schwert- und sonstige Streiche...

Unter dem Oberbegriff Totentänze fasse ich danach ein paar kürzere Episoden – meist für Koralle/ZACK produziert und nicht erschienen - zu einem Komplex zusammen.

Gefolgt von Zonen des Grauens. Kurz-Stories die selbst noch nicht kenne und in deren Inhalte ich mich hineinfinden muss ...


Von Todesboten erfahren wir kurz vor dem großen Finale, dem CIRCUS MAXIMUS. Diese albumlange Episode entstand in meiner Zeit als Pendler zwischen Grünwald (Redaktion ZACK) und Hamburg (Koralle).


Ich fügte damit den fantastischen Szenarien der turbulenten Andrax-Welt ein - auf den ersten Blick bodenständiges Thema – hinzu: einen Western!
Andrax und Holernes als Gunslinger zwischen Siedlertrecks, Alamo, Indianerhatz und Bürgerkrieg.

Ein grandioses Duell mit dem leibhaftigen Tod in Person! (Und einer verblüffenden Erklärung für die Begegnung mit allen Spielarten der amerikanischen Vergangenheit!)




Verblüffen wird auch die lang erwartete - sogar dokumentierte – Erklärung für die Andrax-Mission in einer Welt, die auf einer Ebene allen Zeiten zwischen Vergangenheit und Zukunft den Schauplatz bietet ... denn Andrax kehrt rächend zurück!

Mehr sage ich nicht voraus, denn an diesem Schlusspunkt werden sich ohnehin die Gemüter erhitzen.


Das ist Andrax in Action?

Doch, doch er ist’s tatsächlich ... wennschon in einem etwas ungewohntem Darstellungsstil - aber dennoch von Jordi Bernet gezeichnet.

Die Erklärung für den Stilwandel gibt es auch in Band Nr. 5 ...






Aber von diesem Schlussakt bin ich jetzt noch fast 170 Seiten und rund 2.000 Blasenfüllungen weit entfernt.
Und danach muss noch der Letterer von CROSS CULT Leistung bringen, dann der Drucker, der Buchbinder, der Vertrieb ...

Bis zum Echo der Leser ist’s also noch weit hin. Doch inzwischen gibt es ja ANDRAX Band 3 und Band 4, um die Wartezeit bestens zu überbrücken.


Allzeit spannendes Lesevergnügen wünscht der

Peter Wiechmann

Peter_Wiechmann 30.03.2008 12:10



Der Stoff aus dem
die Comics sind ...


Über vier Jahrzehnte habe ich den Blasen das Sprechen beigebracht.
Meine Inspirationsquellen dafür liegen in Kindheit und Jugend und in deren Fortsetzung ...
Was hier in einigen Beiträgen verdeutlicht werden soll.



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Es war einmal ein Junge...

... der hieß Peter. Der trifft einen anderen Jungen namens Peter. Beide sind rund fünf Jahre alt und schließen Freundschaft.
Sie gehen in die gleichen Schulen, aber nicht in die gleichen Klassen. Der eine wechselt die Schulen häufig, aber nicht freiwillig.


Aus dem Schrecken aller Lehrer wird später selbst einer. Ein engagierter dazu ...

Aber vorerst sind nun die beiden Peters unzertrennlich – jeden Tag nach dem Mittagessen bis in den späten Abend. Höhlen bauen, Nester ausnehmen, Forellen fangen, die Wälder durchstreifen, Flöße zusammen zimmern ... Feuer machen.


Alte Wehrmachts-Munition knacken, draußen schlafen, Geheimgänge erforschen, Pulver mischen, Raketen bauen ... Feuer machen.


Der eine Peter fällt von einem amerikanischen Tanklaster und bekommt Knochentuberkulose in das rechte Bein. Erhält eine Schiene angepasst, mit der er auch schwimmen geht und die folglich in den rostigen Gelenken quietscht. Rückfälle bringen ihn wieder und wieder in das Krankenhaus. Er haut nachts ab und läuft im Nachthemd heim. Nächste Station ist die Klinik. Da haben sie ein wachsameres Auge auf ihn ...
Die Freunde finden Aufgaben in der Jugendbewegung. Der einst geschiente Peter bei den Pfadfindern, der andere gründet sich seinen eigenen Bund.


Der Pfadi bleibt sehr drahtig, sportlich. Er will zur Bundswehr. Die aber wollen ihn dort nicht: sie entdecken in der Lunge eine Verkapselung. Also wird er Lehrer, wie schon gesagt. Aber unter anderem auch Sportlehrer ...


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Alle Strich-Illustrationen sind meinem dickbauchigen Wälzer Feuer&Flamme entnommen.
‘Pepe’ Marti (Teutonen, Bens Bande etc) hat sie gezeichnet.
Diese hier bebildern von links nach rechts:
... ein Fahrradrennen mit Folgen ... den Einsatz von selbst gebauten Rauchbomben
gegen amerikanische Soldaten ... und die Plünderung der Kaserne,
nach dem die Wehrmacht das Feld geräumt hat.
Feuer&Flamme vertieft eine sehr spezielle Kindheit und Jugend
in der deutschen Nachkriegszeit ...


http://www.sammlerforen.net/_bilder/...hmann/0067.jpg



Der andere Peter wird erst Schriftsetzer und dann Schreiber. Die Lebenswege der Freunde gehen auseinander. Nur noch wenige Treffen, kaum Briefe.

Man weiß oberflächlich übereinander Bescheid. Beide heiraten. Der Schreiber gleich zwei Mal. Er sucht nach Jahrzehnten den Kontakt. Da ist er bereits in Spanien beruflich und auch sonst beheimatet. Er schreibt, aber die Briefe bleiben unbeantwortet. Da schreibt ihm die Frau des Freundes. Sie erzählt ihm vom Freund und der Schreiber erzählt ihr ... für den Freund.


Peter_Wiechmann 31.03.2008 15:37


Wiedersehen
und nahtloses Weitermachen ....


Nach 40 Jahren treffen sich die beiden in Spanien – und es ist als wären sie gerade mal vor einer Woche oder so das letzte Mal zusammen unterwegs gewesen.
Und nahtlos nehmen sie das alte Abenteuerleben wieder auf. In jedem Jahr vor zwei, drei Wochen.
Wilde Fahrten in das spanische Abseits. Einer der letzten R4 dient ihnen als
Packmuli und bringt sie an jedes Ziel. Sie durchstreifen Geisterdörfer und haben ihr Lagerfeuer vor den Altarstufen der efeuüberwucherten Kirche.
Eulen schwingen sich durch den Glockenstuhl und irgendwo bricht ein morscher Dachsparren. Die Ziegel schurren über den Rand und zerschellen auf dem Pflaster.


Sie kämpfen sich im Sturm über den Pass, dösen in einer windabgewandten Felsennische und zählen Sternschnuppen. Nach der zehnten oder so hört auch das geheime Wünschen auf.
Sie erholen sich in südlichen Städten, in denen noch die Störche auf jedem zweiten Steinhaus nisten und klappern. Lauschen den Gitarrenspielern auf den Treppen zum alten Palast.
Sie sprechen dem Roten zu, in einer Vollmondnacht auf dem großen Platz in Salamanca – unter Arkaden ...

Nach der dritten Fahrt werden sie sesshaft. Sie entdecken ein Dorf im spanischen Nirgendwo mit 30 Einwohnern: Ladrunan! Mit einer Bar im Gewölbe des uralten Backofens... das in der Vorzeit des Pueblos auch schon als Synagoge diente, einer Alberge mit zwei Zimmern, einem kristallklaren Stausee mit Geiern drüber ... und mit einer Handvoll skurriler Gestalten mit Lebensgeschichten für Dramen.


Dorthin zieht es sie jedes Jahr. Zehn Jahre lang. Der R4 wird durch einen robusten Korando ersetzt. Und der bleibt dann auch gleich im Dorf bis zum nächsten und nächsten und nächsten Jahr.

Doch der Radius - in dem die Abenteuer warten - der ist eigentlich klein. 40 Kilometer vielleicht. Aber auf dieser Fläche ist alles versammelt, was Geschichte und Fantasie zu bieten haben.
Das mysteriöse Kloster in der Felsenwand. Vor 400 Jahren von den Salesiensern in das riesige Abrigo der roten Felswand gemauert. Und die Reste sind heute nur von Schwindelfreien atemlos zu betrachten. Bei Sonnenaufgang fallen die ersten Sonnenstrahlen in das Felsgewölbe.
Der Blick verirrt sich im Dunst des Morgens. Und man weiß: hier waren lange, lange vor den Männern in weißen Kutten schon andere Heilige mit Visionen ...

La cueva oscura soll eine Meile weiter am Steilhang ihr mannbreites Einstiegsloch für den Kundigen sichtbar machen. Die Freunde suchen zwei Mal vergeblich – trotz aller Landmarken, die ihnen Freund Esteban vom Pueblo aus mit dem Fernglas markiert. Aber das ist ein Steilhang mit geschieferten Felsplatten, die keinen Halt geben und auf dem die Sonnenwärme zur zurückgeworfenen Höllenhitze wird. Haltsuchende Hände brennen.
Irgendwann stolpert der eine Peter fast in den Höhlenschlund. Doch diesmal haben sie nur eine müde Funzel dabei, die die Tuscheschwärze im kathedraligen Gewölbe nur im kleinen Kegel erhellt.


Stalagtiten von oben, Stalagmiten von unten. Die Saurierzähne aus gesintertem Kalk wachsen sich entgegen. Es ist kalt wie in einem Kühlhaus. Auf Bruchsteinen die Halden im Krebsgang abwärts rutschen. Gänge in alle Richtungen. Der eine verschwindet mit der Lampe. Nach zwei, drei Metern ist er unsichtbar. Der andere liegt auf dem Rücken und meditiert in die Schwärze. Das Schädelfragment eines Neandertalers wurde hier gefunden. Zufällig und vor Jahren. Ist aber nie in die Hände eines Forschers geraten – ist irgendwo auf dem Weg zur Wissenschaft wieder verschwunden.


Peter_Wiechmann 01.04.2008 12:26


Dieser Landstrich wartet noch auf seine Entdecker


Außer ein paar Archäologen hat noch niemand die umliegenden Canyons so richtig durchforscht.

Felsmalereien gibt es. Wir haben sie schon gesucht und bewundert. Ein Bild in Ocker und rußigem Schwarz ist vier Handflächen groß. El Toro = der Stier! Ihm hat eine Kugel am Blatt die siebentausend Jahre alte Farbe durchstoßen. Aus dem Karabiner eines Guardia Civil.

Die Grünröcke mit ihren gelackten Dreispitzen sind hier nicht gern und dementsprechend selten zu sehen.
Und im Bürgerkrieg mussten sie um ihr Leben bangen. Unter den Geiernestern gibt es ein weit verzweigtes Höhlensystem in der senkrechten Wand. Das kann der geübte Kletterer ohne Seil erreichen. 30, manchmal sogar 40 Flüchtlinge überleben in diesem Refugium in enger Drangsal weitab vom Pueblo.


Republikaner, Falangisten, Kommunisten, Freischärler. Freund und Feind ist hier auf neutralem Boden in Schicksalsgemeinschaft versammelt. Ein geheimer Schutzraum auf der geheimen Route nach Frankreich.
Abends lassen sie leere Körbe hinunter und ziehen sie mit Brot und wässrigem Wein und ein paar Früchten wieder hoch. Das Dorf hat in den Bürgerkriegswirren nicht viel zu geben. Aber Schutz. Die verhassten Guardias wissen von dem Refugio ... aber sie wären tot, würden sie sich da einmischen.

Später – nach 1939 – da machen die Guardias Jagd auf die Maquis. Auf die Übriggebliebenen des Bürgerkriegs, die in kleinen Banden im wilden Land, in der undurchdringlichen Maccia ein jämmerliches Dasein führen. Ab und zu eine Gemse im Kochtopf, erpresste Nahrung aus den vergessenen Dörfern. Erst als legendäre Helden geduldet, dann als lästige Erpresser in Ungnade gefallen ... und dann den Guardias zur Beute freigegeben. Ein paar Scharmützel ... und der Nachkrieg ist vorbei.

Die Peters winden sich durch die blankgeriebenen Gänge. Cocina steht in roter Schrift über einem der Gewölbe. Bodega über einem anderen. Der Abtritt ist ein Spalt, der senkrecht in das Berginnere abfällt.
Wasser gibt es auch: Tropfen für Tropfen plinkt es in eine in den Felsen gehauene Schale. Man denkt an Weihwasser ...

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Die Vorratskammer im Labyrinth der Deserteure – Die Wasserstelle im Refugio

Durch den malerischten aller Canyons hat sich der Guadelope sein Bett gefräst. Für das wasserlose Land fast ein Fluss – voller Forellen und Krebse. An seinen Ufern Weinbäume ... Pappeln, die bis in die Spitzen von Weinranken umwuchert sind. Pralle Trauben locken noch in zehn Metern Höhe. Feigenbäume, leuchtende Granatäpfel. Zeugnisse alter Gärten und Ansiedlungen ... vor 100 und mehr Jahren verlassen.

Auch Steinzeitland. Die Freunde sitzen in einer nach vor offenen Höhle, schauen auf den Fluss und stellen sich vor: eine kleine Horde Frühmensch konnte hier Unterschlupf finden. Nach hinten geschützte – nach vorn freies Blickfeld auf das kleine Tal. Wasser in Hülle und Fülle ... also auch Tiere darin und daran.



Ein Jahr später buddeln an exakt dieser Stelle eine Archäologie-Professorin zusammen mit ihren Studenten. Da wo die Freunde gesessen hatten, ist eine Steinzeitwerkstatt freigelegt. Manufaktur für Pfeilspitzen, Schaber, Messer aus Flint. Die Professorin grummelt. Sie hat ihren Archäologenhammer vergessen. Die Freunde helfen mit ihrem aus. Ein Geschenk interessierter Laien an die Wissenschaft. Freundschaft wird geschlossen. Die beiden Peters erfahren, dass keiner der hoffnungsvollen, engagierten Studenten je eine viel versprechende Posten in der Forschung haben werden. Sie gehen perfekt und lange ausgebildet in ein Leben, das sie nicht braucht. In Spanien sind erst ein Zehntel aller archäologischen Schätze geborgen. Aber die Museen sind voll. Die Archive platzen aus allen Nähten. So kartografiert man die Lagestätten der pueblos inbericos, der pinturas rupsteres und überlässt die wissenschaftliche Erschließung nachfolgenden Generationen oder dem nächsten Erdbeben.


Die Freunde machen sich zu einem sagenumwobenen Dorf auf. Davon gibt es wenige im Areal des Abenteuerlandes. Wenige Dörfer, wohlgemerkt – sagenumwoben sind die wenigen allesamt. Cuevas de canard ist vom Hauptquartier in Ladrunan aus per strammen Fußmarsch durch eine wasserdurchrauschte Klamm zu erobern. Teile einer mittelalterlichen Stadtmauer. Ein Torbogen. Enge Gassen, bei denen sich die Häuser zum Himmel hin zueinander neigen. Die Templer haben einst von hier aus ihre Ländereien verwaltet. Ein alter Bischhofssitz prangt in verblasstem Prunk. Eine Kathedrale ragt. Eine andere Kathedrale in Ruinen. Hier sollen die Mönche aus dem Felsenkloster hingezogen sein ... weil deren Abt vor 400 Jahren das Hangende der Felswand über dem Klosterdach fürchtete. Doch Die Furcht war unbegründet: der Felsen hat ich nicht gerührt! Die Klause eines Eremiten auf dem Hügel in der Stadt. Reste. Ein Konvent hinter hohen Mauern. Aus alter Zeit, in der Priesternachwuchs noch von allem abgeschlossen herangezogen wurde. Hoch über dem Dorf ein Wasserfall.
Und darüber auf dem Plateau Silhouettengräber. In Körperform in den Fels gemauert – mit Steinplatten abgedeckt. Letztere sind zerbrochen und die Bruchstücke verstreut. Ein heiliger Ort. Man schaut von dort herab auf das Dorf – erkennt es kaum, so sehr machen es die Erdfarben von Mauern und Dächern eins mit der felsigen Umgebung.


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Auf Pilgerfahrt zum Wasserfall über Cuevas de Canard - Peter nimmt Maß im Silhouettengrab

Aber man kann sich der Frage nicht erwehren: wie in Gottes oder Drei Teufels Namen kommt eine derartige Ansammlung von christlichem Überangebot und heidnischer Präsenz hier in das Nirgendwo? Templer, Priester, Schamanen ... sie residieren meist in Gegenden mit Ressurcen. Menschlichen! Aber hier war nichts, hier ist nichts und hier wird nie etwas von Bedeutung sein. Kein Heer- oder Salz- oder bedeutende Handelsstraße kreuzte hier. Hier ist Worlds End, hier sage sich die Füchse gute Nacht. Im Dorf vielleicht einst 300 Einwohner – jetzt 80. Das sind keine Zahlen für Seelenfänger. Und Drumherum auch nichts von Bedeutung. Ein weiteres kleines Dorf noch – dann ist auf 50 Kilometer in alle Richtung Felsland mit Maccia. Die Freunde fragen sich vieles, aber können kein Rätsel lösen. Die Einwohner auch nicht.
Ein im fernen Barcelona reich gewordener Sohn des Dorfes ist im Alter zurück gekommen. Er hat den Bischofssitz in ein bizarres Hotel gewandelt.
Aber er bekommt keine Angestellte, die länger in dieser Einsamkeit ausharren. Der letzte Koch flüchtet gleich bis in die Karibik ... Aber der wohlhabende Sohn des Pueblos richtet ein Museum ein, kümmert sich um die alten Urkunden, gräbt Erkenntnisse aus. Eine davon: das Dorf ist weit über 1.200 Jahre alt. Es hat also viel erlebt im Wandel der Geschichte ...

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Peter_Wiechmann 02.04.2008 17:39


Abschied im Barranco Hondo



Die beiden Freunde haben im vorigen Jahr stilvoll Abschied genommen vom Landstrich der erlebbaren Abenteuer. Sie haben für drei Wochen ihr Lager in einem vergessenen Tal aufgeschlagen. Auch da lebten einst Menschen. Sie forschen nach Gebäuderesten. Finden genutzte Höhlen, Ritzzeichnungen an den Felsen – von Jägern, die vor sechs- oder achttausend Jahren hier vorbei kamen. Die sich selbst als überlangte Bogenschützen darstellen. Die ihre Pfeile in Gemsen versenken, die aber auch den Auerochsen gesehen haben.


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Ritzzeichnungen entdeckt – Ritzzeichnungen von der Felswand auf das Papier übertragen


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Lagestelle einer Fundstelle von Steinzeitmalerei auf Stein skizziert - Nach zehn Jahren abgelegt ...

Die Freunde haben ihr Standlager auf einem Wildwechsel aufgeschlagen. Nach Sonnenuntergang – im fahlen Schein der Sonne hinter dem Horizont – werden sie von einer apbra pyrenaica verpfiffen. Einer Steinbockart, die es nur in wenigen spanischen Revieren gibt und die kurz vor dem Aussterben waren. Mit meterlangem, zurück gebogenem Gehörn. Und der Schulerhöhe eines mittleren Hirschs. Da also hebt sich die Silhouette eines mächtigen Bocks vor dem fahlen Nachthimmel ab. Er prescht an den Rand des Steilhangs, pfeift wie wild und setzt wieder zurück. Angriff, Rückzug. Er schätzt das Gitarrengeklampfe nicht oder verflucht die zwei Menschen ganz einfach. Sie versperren ihm den Gang zum Wasser und haben sich die Quelle auch noch zu einer Dusche umgebaut. Unerhört!


Die Freunde steigen acht Stunden und mehr jeden Tag in den Bergen herum. Besuchen alle lieb gewonnenen Stätten des wilden Paradieses.
Lagern, schauen, frischen Vergangenes auf, erinnern sich. Entdecken noch ein paar Fossilien, lassen sie aber liegen. Nehmen Abschied. Von den zerklüfteten Gebirgen des Maestrazgo und den Tälern, den Dörfern, den Ruinen, Geschichten, den Menschen.

Abschied? Ja, ein Adios! Die Abenteurer haben wirklich alles ausgekostet
und sie verlassen ihre Jagdgründe, ehe sie in und an ihnen scheitern.



Und was hat das nun alles mit Comics zu tun?

Den ersten Teil der wildromantischen Eroberung von Wald und Flur zusammen mit dem Freunde hat der Schreiber in ungezählte Comic-Produktionen einfließen lassen.

Für Kauka, für Disney, für alle, die seine kreativen, produktiven Dienste je in Anspruch nahmen.

Der zweite Teil mit seinen abenteuerlichen Eroberungen im wilden Maestrazgo-Massiv der dient der Auffrischung der Kindheits-Erfahrungen.
Jung gewohnt – alt getan. Und das mit einer ungeahnten Intensität und mit viel Freude an enormen Leistungen, die beiden fröhlich-verwundertes Erstaunen abringen.

Diese Neuauflage, nein: diese Fortsetzung von Liebgewonnenem gibt dem Comic-Schaffen des Schreibers noch einmal direkte Impulse, die das Umsetzen in spannende, lustige, lehrreiche Bildabläufe wesentlich beeinflussen. Das Gefühl für Erlebnis ist wieder da – frisch wie am ersten Tag ... als die Kindheit begann.

Entstanden sind in Deutschland und Spanien Magazine, Taschenbücher, Alben, Bücher, die - nebeneinander gestellt - mehr als 20 laufende Meter Lesestoff ergeben. Fantasieprodukte gespeist vom Abenteuer des Einst und Heute.

Der eine Peter, der Schreiber hat über den ersten Teil innerhalb von drei langen Jahren auch ein Buch geschrieben. Das trägt aus vielen explosiven, und anderen heißen Gründen den roten Titel Feuer&Flamme. Da sind insgesamt 1.028 überdimensionierte Seiten Lesestoff zwischen zwei schwarze Buchdeckel gekommen.




In normaler Haltung ist der Wälzer nicht zu lesen: er bringt 3,7 Kilogramm auf die Waage. Ein sehr gewichtiges Werk – in jeder Bedeutung des Wortes. Genau der Stoff, aus dem die Comics gemacht sind ...
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Peter_Wiechmann 09.04.2008 16:28


Fossilien suchen und finden:


Ein Zwei-Wochen-Waldbrand hat vor acht Jahren kahle Hänge hinterlassen und der gnadenlose Erosion ’verdankt’ man das Zutagetreten der Fossilien. Ein riesiges Feld und nur wenige wissen davon. Hier liegen 150 000 000 Jahre Vergangenheit offen wie ein in Stein gegossenes Buch - Nur kleine, handliche Stücke sacken die Sammler ein. An der Quelle werden sie geschrubbt, die Reliefs der urzeitlichen Abdrücke frei gelegt –

Die Geier haben in dieser Steinwüste nur die Schafschädel nicht zerhackt und gefressen. Die Wanderer und Spurensucher können Hamlet damit parodieren - Und wenn man im geschützten Tal dann so einer Oase gewahr wird ... dann ist die Rückkehr unter sengende Sonne eine Entscheidung, die immer wieder rückgängig gemacht wird ... Aber irgendwann führt der Weg zum ’Mula’ und mit dem der Weg zurück zum Lager.




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150.000.000 Jahre alt – Fossilien waschen

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Sein oder Nichtsein - Wasser in der Wüste

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Fossiliental - Fossilienland


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Peter_Wiechmann 10.04.2008 10:01


Unterwegs:


Besuch von Pepe Ferré, meinem damaligen Artdirector bei COMICON - Wir brechen zum Flamingosee auf - Oberhalb des Sees die Fünf Schwestern. Eine vom Wind herausgefräste Sandstein-Formation - Nach der Rückeroberung des Landes durch die Reconquista (El Cid), schützten sich die Neusiedler vor den Überfällen marodierender Mauren mit solchen Wehrgehöften – Wärmendes Feuer nach der Passüberquerung – Morgenröte: Sicht aus dem Schlafsack! – Der Klimawandel ist nicht mehr zu übersehen: hier war voriges Jahr noch ein See! - In dieser Nacht erwischt uns die Kälte. Im Morgengrauen tauen wir uns an den Flammen auf ...



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Artdirector Pepe Ferre – Aufsatteln (der Ritt auf dem Pegasus)

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Die fünf Schwestern - El Cid

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Vor kurzem noch ein See – Nach durchfrorener Nacht

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Feuer nach dem Passübergang - Morgenröte

Peter_Wiechmann 12.04.2008 18:38



Die grenzenlose Freude des Blasenfüllers
am Ende eines Schreib-Marathons!



:poet:

Hinter den Text zur letzten ANDRAX-Geschichte ist der Schlusspunkt getippt.!

Heureka!!


Rund 750 Seiten erzählen dem geneigten Leser nun das Epos mit neuer Ansprache. Darunter bislang unbekannte Abenteuer-Geschichten der beiden SF-Scouts Andrax und Holernes.

Eine wahrhaft große Unbekannte (Folge) markiert in Band 5 das Schlusslicht der gesamten Serie. Sie führt in wahrhaft filmischer Schnitt-Technik durch die eigentliche Unmöglichkeit, die Geschichte von How The West was Won an einem Stück mitzuerleben.
Die Pionierstädte, die Goldgräber, der Kampf um Alamo, die Revolverhelden Billy the Kid und Butch Cassidy, Custers last Stand, der Ku-Klux-Klan ... und Richter Mortifero In der Rolle des leibhaftigen Todes.



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Alamo – Custers last Stand – Ku-Klux-Klan


Und natürlich wird auch das Große Geheimnis gelüftet. In ANDRAX, Band 5 schlägt die Stunde der Wahrheit. Sie hat sich bis jetzt jeder Spekulation entzogen und mag echt überraschen. Einigen wird sie nicht schmecken – aber das ist so mit der Wahrheit: sie nimmt keine Rücksicht auf Erwartungen!

Zu guter Letzt wechselt Andrax auch noch Aussehen und Gestalt und wird zum Bewahrer des Wissens. Und zum Wächter der Welt machen ihn die widrigen Umstände, wobei er über sich selbst hinaus wächst. Aber das ist dann wieder eine ganz andere Geschichte ...



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Bewahrer des Wissens - Wächter der Welt


Mein gemeinsamer Weg mit Andrax führte in zwei Etappen und einem Zeitsprung von 32 Jahren von Kauka zu Cross Cult.
Ich denke an das Schloss in Grünwald zurück, an mein Refugium in der Schlosskapelle und an meine Redaktion, die kräftig an dem Werden der Erfolgsserie mitwirkte. Unvergessen: Rolf Kauka, der mit primo die verlegerische Plattform für immer neue Serienstarts bot!




Mein zweites ANDRAX-Engagement ist abgeschlossen. Ich hole tief Luft und widme mich den nächsten Cross Cult Bänden zu HOMBRE und THOMAS DER TROMMLER.

Doch auf alle ANDRAX-Lesern wartet noch Abenteuer pur. Die ANDRAX-Bände No 1 & No 2 sind auf dem Markt - die Bände No 3, No 4 und No 5 bereits in Vorbereitung. Als Vorgeschmack hier die Titel:




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Peter_Wiechmann 02.05.2008 18:22



Auch am 24. Mai dabei?


Dann freue ich mich auf ein Wiedersehen oder Kennenlernen in Erlangen!


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Zwischen 13.00 und 14.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit
bin ich Stuhl-Besitzer am Stand von CROSS CULT


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Bereit über Andrax und andere Kauka-Mythen zu sprechen,
die ersten beiden Bände der ANDRAX-Reihe signierend zu widmen
oder auf gute Fragen entsprechende Antworten zu finden.


Bis bald



Peter Wiechmann




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Peter_Wiechmann 02.06.2008 16:15


Endlich mal im Gespräch mit
primo-Lesern!


Für mich eine besondere Premiere: Primo-Fans berichten mir in Erlangen von Ihren Lese-Erlebnissen ... die ich (1001 Lichtjahr früher) direkt inszeniert hatte! Mit Andrax, Capitan Terror, Schatzinsel undsoweiter ...

War mir ein Vergnügen, Freunde! Und das Signieren der ANDRAX-Bücher bereitete gleich doppeltes Vergnügen!

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Gern offeriertes Angebot:
Wem in seinen ANDRAX-Bänden noch eine Widmung fehlt, der schicke sie mir und ich schreibe!
(Rückporto nicht vergessen ...)

In Kürze melde ich mich mit einem neuen Thema! Wir sehen uns lesen uns also bald wieder!


Peter Wiechmann

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Peter_Wiechmann 29.07.2008 12:01


Verhaltene Trauer um meinen
elektronischen Esel!


Mitten im schriftlichen Werden einer sehr brauchbaren Idee rauchte meine guter – alter? – Mac-G4 rauschend ab. Restlos und unter gnadenloser Mitnahme aller Daten.
Mein Fehler, natürlich! Warum sichere ich mein Geschreibsel auch nicht extern, nicht wahr?




Bei der oben angedeuteten Idee handelt es sich übrigens um den Entwurf für eine besondere Comic-Veranstaltung in bildschönem historischem Umfeld. Und es geht (mir) dabei sozusagen um das ultimative Event – als dicker Schlusspunkt unter mein mehr als 40jähriges Sprechblasenschaffen.

Aber genau im besten Gedankenflug verabschiedet sich fluchtartig der sonst so geduldige Elektronik-Esel, dem ich bedenkenlos alle Buchstabenberge aufhucken konnte. Kein gutes Omen, gell?

Da mich unter diesen Umständen nichts mehr am Schreibtisch hielt, zog ich mir die Wanderschuhe an und bestieg einen tatsächlich funktionierenden ICE Richtung Hessen.
Den Täter zieht es ja immer an den Tatort zurück – in diesem Fall führte der verschlungene Weg (abseits der schnellen Zug-Trasse) nach Eschwege - also in meine Heimatstadt an der Werra.




Früher subventionsgefördertes Zonenrandgebiet, hart am minengesicherten Stacheldraht ... heute sich selbst überlassen im Herzen des vereinten Deutschlands. Aber immer noch schön. Doch das ist Heimat ja meist.
Meine vor allem!

Am Fuße des Meißners treffen aus allen Himmelsrichtungen zusammen: Ramon ‚Pepe’ Ferré Elies, Artdirektor von Comicon (Barcelona) - Peter Gausmann, ältester Freund und Weggefährte auf den abenteuerlichen Expeditionen durch das spanische Abseits und meine Wenigkeit ... der nur Stunden zuvor seine Beweglichkeit per schmerzhaftem Kniefall beim Umsteigen verloren hatte.


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In der Höhe des Schubkarrens ging ich auf Tauchstation


Sozusagen zwischen Waggon und Bahnsteig. Dank Voltaren gab das ramponierte Knie zwar Scheinruhe, aber mit Wandern wars vorbei ...


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Dennoch per pedes unterwegs: Peter, Pepe & Peter


Aber das gemütliche Blockhaus der Pfadfinder hält für alternde, hinkende Scouts alle Bequemlichkeiten bereit: Dach überm Kopf, zehn Stockbetten pro Mann, gutbestückte Küche mit Geschirr & Besteck für 200 Hungrige, einen Stapel Hüttenbücher mit erbaulicher Reimkunst, viel Platz und vor allem draußen ein Feuer-Rund unter riesigen Buchen. Da drin verlöscht die Glut nach der ersten Abend- und Nachtsitzung bis zur Abreise nicht mehr.




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In diesem irdenen Steingut wartet Pepes spanischer Eintopf auf die Hungrigen!
In Ermanglung von (Schweins)Haxn: Die Füße im Feuer?



Und wir drei schmieden Pläne. Wir lassen aufleben, was mein Computer mit in sein Grab genommern hat und bauen es aus. Das lodernde Feuer, das Eschweger AKE-Bier, die Kartoffeln aus der heißen Asche und der sagenumwobene Hohe Meißner tun das Ihre, um der vagen Idee interessante, durchaus konkrete Konturen zu verleihen.

Peter_Wiechmann 29.07.2008 19:40

Recht habt ihr Leser des Tagebuchs: Neugierig machen – das will ich! Näheres zu verraten ... dafür ist noch nicht die Zeit reif. Aber natürlich hat die große Idee viel – sehr viel! – mit COMICs zu tun.
Und wenn aus diesem Konzept das anvisierte Ereignis wird, seid ihr alle dazu eingeladen. Für eine turbulente, Bilderflut-Woche nach Eschwege!

Der Hohe Meißer - langgestreckter Gebirgsbuckel im Werratal – ist übrigens Frau Holles Heimat. Wir besuchen sie an ihrem verwunschenen Seerosen-Teich und sie gibt – wohl auch, weil sie in Rolf Kaukas Märchenfilm ‚Maria d’Oro’ eine bettenschüttelnde Hauptrolle hat – ihren Segen zum Plan. Das erkennt wir ergriffen an den plötzlich fallenden, wirbelnden Flocken ... die zwar trockene Blätter sind, aber im Sommer schneits eben nicht. Auch nicht in Frau Holles Reich mit Teich.


Beim Abschied fällt unser Blick auf eine holzgemeißelte Statue neueren Datums, die aber so ganz & gar nichts mit der mütterlichen Muhme Holle zu tun hat, wie man sie all überall auf der Welt kennt.

Und beim genaueren Hinsehen scheint dierse Frau Holle eher Herr Holle zu sein. Schaut zum Schoß und sagt mir, dass alles nur eine optische Täuschung ist ...

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Der Frau-Holle-Teich auf dem Hohen Meißner...
... und die Nahaufnahme vom Mannhaften an der Frau Holle ...


***

Heimgekehrt finde ich ein Paket vom CROSS CULT-Verlag auf dem Tisch.
Über die Freude beim Auspacken von Paketen mit Büchern mit eigenem Beitrag schrieb ich hier schon einmal – aber das Erlebnis ist eben immer wieder neu.

Diesmal winde ich ANDRAX Band 3 aus der knitternden Hülle. „Gegen Götter und Monster“ geht es mit Schwurhand und Schwert. Es ist wohl der Band, in dem Andrax Unmut über die auffällige Häufung von schuppigen Urviecher äußert - den Holernes aber mit der treffenden Bemerkung zerstreut, dass die Menge ja mit jeden erschlagenen Exemplar rechnerisch abnehme ...
Oder so ähnlich. Ich muss es nachlesen!


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Auspacken kann ich nun noch die Andrax-Bände Nr. 4 und 5. Da liegt also noch einiges vor euch ... und vor mir!


***


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Apokalyptische Reiter im Jahre 1627 über Hessen


Und jetzt tauche ich für die nächsten Wochen arbeitend = textend ab in die Zeit des 30jährigen Krieges. So führt mein Weg zwangsläufig auch wieder nach Eschwege.
Dort tobten nämlich vor rund 380 Jahren immer wieder die Kriegsparteien der Protestanten und der Katholiken über das geschundene Land und hinterließen verbrannte Erde. Wie auch Eschwege, das 1637 in Flammen aufgeht ...




Meine Serie Thomas der Trommler spielt in und um Eschwege herum. Thomas lebt auf einem Gehöft in Stadtnähe ... bis marodierende Landsknechte seinem Vaterhaus den Roten Hahn auf’s Dach setzen, es in Schutt und Asche legen, die Eltern ermorden und den Jungen in den unseligen Krieg verschleppen ... in dem er kämpfend aufwächst.





Die Serie Thomas der Trommler hatte einst ihre Premiere in dem Comic-Magazin YPS selig. Erfunden von mir und gestaltet von den spanischen Comic-Könnern Josep Gual und Juan Sarompas.


Alle Episoden werden nun in einem großformatigen Buch versammelt, das Andreas Mergenthaler in seinem CROSS-CULT-Verlag herausbringt.
Natürlich möglichst genau zu dem Zeitpunkt, da in meiner Heimatstadt Eschwege – zumindest nach Wunsch der immer noch optimistischen drei Vorausplaner - ein buntes Spektakel über die Bühne gehen soll.

***

Damit hat sich der Kreis erst einmal geschlossen. Die Wandergefährten und Ideenschmiede sind wieder in alle drei Winde verstreut. Und ich konnte mich hier mit ein paar Comic-Betrachtungen aus dem langen Schweigen zurück melden.
War mir eine Freude!

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Ich freue mich über neue Rede und Gegenreden!

Bis zum nächsten Anlaß

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Peter Wiechmann

Peter_Wiechmann 30.07.2008 19:58


Nachtrag zu Erlangen!

Kund und zu wissen: während der internationalen Comic-Messe wurde auch ich - wahrscheinlich in einer Prominenten-Pause - interviewt. Dieses semihistorische Ereignis ist mit dem folgenden Link anzusteuern.


Für enttäuschte Seufzer bin ich nicht zuständig - habe meine Plauderei selbst noch nicht gehört!

Peter Wiechmann

Peter_Wiechmann 16.09.2008 18:05


Comic Castillo

Es gibt immer noch Neues zu entdecken
selbst in den entferntesten Weltwinkeln!



Die Vorgeschichte: Im 12./13. Jahrhundert wird in den Vorpyrenäen fleißig ein Bollwerk aus kleinen Festungen und Burgen gegen die ‚Muselmanen’ errichtet.
So auch im winzigen Flecken Larrés.
Dort wird eine eine Burgkirche, eine Kirchenburg - je nachdem ob man das Gemäuer als Ritter oder als Priester einschätzt – unter viel Mühsal hochgemauert.

Wie auch immer: die verschachtelte Anlage steht und übersteht Jahrhunderte trutzig 1000 Metern über dem Meer am Fuße der ragenden Pyrenäen und verfällt langsam.



In den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts geht Julio Gavin daran und restauriert die dahindämmernde Trutzburg von einst mit eigenen Händen und bescheidenen Mitteln. Das Ergebnis ist sehenswert!

Vor allem aber sind es die Schätze die das Burg-Innere birgt:
Comics von den Zinnen bis in hinab in das Folterverlies!


Inzwischen ist der Sohn in die Fußstapfen des Vaters getreten und setzt dessen Werk bienenemsig fort. Hier ein paar Bilder vom Comic-Museum in der Burg Larrés:


Da denkt sich der Comicer und schwärmerischer Liebhaber von uralten Rittergemäuern in wilder Einöde: So ein Ort müsste doch eigentlich längst zur Comic-Cultstätte unter Kennern avanciert sein! Müsste immer wieder von begeisterten Fans gestürmt werden!?
Ist aber nicht der Fall!


Über das WARUM & WIESO sprechen wir in bald, denn nächste Woche macht sich mein Freund und ehemaliger Artdirector Pepe Ferré von Barcelona aus auf den Pilgerpfad nach Larrés und spricht mit dem Hüter der Comic-Schätze im steinernen Mekka in den Schneebergen.

Das Ergebnis seiner Wallfahrt erfahrt ihr hier ein paar Stunden nach seinem Gespräch mit Don Gavin.


Bis bald also sagt der
Peter Wiechmann

Peter_Wiechmann 21.09.2008 12:16


Manche Ereignisse schicken
ihre Entwürfe voraus ...



Gestern überraschte mich Andreas Mergenthaler
mit seinen Entwürfen zum TROMMLER und zu
HOMBRE und Erfreuliches gebe ich gern weiter!



Da wäre also erst einmal der Großband THOMAS DER TROMMLER mit 160 Seiten Umfang im A-4-Format:

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Im Namen des HErrn zur Hölle:
Der Dreißigjährige Krieg!


***

Zu diesem – einst in YPS selig gestarteten – Schicksals-Comic aus den Wirren einer jahrzehntelangen Zeit des Mordens, der Schlachten, Scharmünzel, der Pest, der Folter und des Hungers setzte ich vor einigen Tagen dsen Schlusspunkt unter das Manuskript.

Jetzt steht ein Umzugskarton voller Bücher, Bildbände und alter Folianten für Andreas Mergenthaler abholbereit.
Außer all den neugetexteten Trommler-Episoden erwartet euch Leser sehenswerte Dokumentationen über das Kämpfen, Leben und Sterben der Landsknechte und Söldner.

Durch Bilder, Stiche, Radierungen zeichnender Zeitzeugen grausam lebendig gehalten. Mit dem kühlen Blick des unbestechlichen Beobachters wurde der Nachwelt Entsetzliches vom Kämpfen, Köpfen, Foltern, Erdulden, Plündern, Huren, Saufen, Verrecken, Totschlagen, Auf-das-Rad-flechten, Zersägen, Hängen ... und das Überleben überliefert.
Ich habe diese erschreckenden Bilddokumente aus zwei Zentner Buchbestand herausgefiltert ... und Andreas Mergenthaler muss sie nun reproduzieren ... damit sie ihren Platz neben der grandiosen Bildgeschichte von Juan Sarompas und Josep Gual einnehmen.

Eins steht für mich fest: Thomas der Trommler wird unter Andreas Mergenthalers Regie und meinem Dazutun mit ganz neuen Augen gesehen werden! Die einst schon populäre Serie gewinnt noch einmal sehr kräftig an Austrahlung!


***

Und jetzt wechsele ich die Fronten. Vom endlosen Glaubenskrieg der abendländischen Christenheit in den Überlebenskampf eines Einzelnen in den Pioniertagen des Wilden Westens.

In zwei Tagen mache ich mich an den Text für den ersten Band von Hombre:



Und dicht auf folgt sofort der zweite Band im Großformat ( 21 mal 29,7 cm - 96 Seiten Umfang) Hier schon einmal das Titel-Bild:



Das als Anfang der Berichterstattung über das Wachsen und Werden von drei Neuerscheinungen aus dem CROSS CULT-Verlag

Im nächsten Werkstattbericht liefere ich Neues aus den Inhalten.
Vorher aber kommt noch der zweite Bericht über das Comic-Castle in der Bergeinsamkeit der Pyrenäen.


Bis bald
Peter

Peter_Wiechmann 21.10.2008 17:28



Die knappe wie entlarvende Bilanz eines jeden Glaubens- oder Religionskrieges: Im Namen des Herrn zur Hölle!

Ich spreche im Folgenden über den 30jährigen Krieg und da trifft die Erkenntnis derer, die andere im Zeichen des Kreuzes zum Teufel schickten – und meist selbst folgten oder verkrüppelt hinterher hinkten - noch einmal mehr zu.
Drei Jahrzehnte Mord und Totschlag unter dem Vorwand einer heiligen Christenpflicht dezimierte die Bevölkerung Deutschlands drastisch.
Auf den Schlachtfeldern starben Freund und Feind aus aller Herren Länder für den Machtanspruch der Dynastien in Europa.

Vom Leben und Sterben der Söldner unter protestantischen und katholischen Fahnen handelt mein Buch, in dessen Mittelpunkt der Trommlerjunge Thomas steht.

Ich schrieb und produzierte diese Serie in den späten 80er Jahren für das Gruner & Jahr-Magazin „YPS“.

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Cover YPS 136 + Doppelseite 38 + 39 aus YPS 136 (zum lesen Bild anklicken)

Der Stoff lag mir am Herzen und eigentlich seit meiner Jugend sehr nahe. Nach der Flucht aus Schlesien wuchs ich in Eschwege – der Heimat meiner Mutter – auf. Martin Luther schlug nicht weit von hier in Wittenberg seine Thesen an das Kirchenportal und läutete mit diese Hammerschlägen unbeabsichtigt die erste ganz große Kriegskatastrophe der beginnenden Neuzeit ein.
Denn die von Luther geforderte Reformation seiner katholischen Kirche führte zur Spaltung:
Protestanten wie Katholiken fühlten sich alsbald als einzige – von Gott bestallte - Bewahrer des einzigen und wahren Christentums!
Die Folgen sind bekannt ...


Eschwege brannte im Jahre 1637 nieder. Tartarensöldner warfen ihre Pechfackeln und die Fachwerkhäuser wurden ein Raub der Flammen.

Mit diesen Geschichten wuchs ich in einer Umgebung auf, in der fast auf jeder zweiten Bergeshöhe eine Raubritterburg das jeweilige Tal dominierte.

Natürlich forschten wir in den Ruinen nach Schätzen, lagen nachts in den bröckelnden Zwingtürmen um das Lagerfeuer und ließen die Zeiten von Belagerung, Ausfall und Flucht durch die unterirdischen Gänge in lebhafter Fantasie auferstehen.

Wir fanden die Schätze nicht – aber die professionellen Ausgräber stießen alle Nase lang darauf. Beim Abriss alter Gemäuer kamen die Gold- und Silbermünzen zutage, die einst vor den anrückenden Tartarenregimentern in aller Hast verborgen wurden.

Oder Gebeine – von verrostetem Harnisch und Brustwehr auch im Tod noch geschützt – von Söldnern unbekannter Herkunft, die im fremden Land für Handgeld und Sold ihr Leben ließen.

Und per Zufall (?) stand ich auch zwei Mal als Landsknecht in Eschwege auf der Bühne. Einmal mit 16 in der Hauptrolle eines selbstgeschriebenen Stückes in der Schule und mit 18 auf der Bühne des Stadttheaters.
Beide Male durfte ich dort den rauen Haudegen verkörpern, der saufend und raufend seine Haut zu Markte trug ...

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Laienspieler Wiechmann als ruppiger Landsknecht (1956)

Als ich rund 20 Jahre später meinen Trommlerjungen Thomas aus der kleinen Stadt Wanfried – nahe Eschwege – in den Großen Krieg schickte, da war der Boden für ein solches Epos schon gut vorbereitet.

Ich wollte den großen Ereignissen des Krieges gerecht werden – ohne die Serie mit Geschichtlichem zu überfrachten. Und doch geriet diese Comic-Saga schon recht anschaulich. Sie spiegelte – auch in ihrer Fiktion – eine wilde ... eine barbarische Epoche.

Peter_Wiechmann 22.10.2008 15:52


Andreas Mergenthaler wollte THOMAS DER TROMMLER – in memoriam YPS – im Programm seines CROSS CULT Verlages haben.
Was mich natürlich sehr freute.

Ich stellte die Episoden entlang einer sich logisch entwickelnden Handlungsgeschichte neu zusammen und schrieb alle Texte neu.
Das war zwingend notwenig. Zum einen, weil die in YPS in großen Abständen erschienenen Episoden immer wieder textlich aufarbeiten mussten, was ‚zuvor geschah’ ... was nun bei der direkten Aufeinanderfolge störte – und zum anderen, weil einfach neue Erkenntnisse über den Teutschen Krieg vorliegen und die sozusagen nebenbei inhaltlicher Bestandteil werden sollten.




Außerdem stellte ich den gezeichneten Erzählungen aus den Federn der Meister Josep Gual und Juan Sarompas Altamirando diesmal ergänzend die Berichte von Zeitzeugen zur Seite.
Illustriert vor allem von einem Augenzeugen der das Grauen des Krieges mit dem Zeichenstift direkt vor Ort festhielt: Jaques Callot! Seine Bilder vermitteln eindringlich ohne Worte, was es mit dem Massenaufhängen von Plünderern auf sich hatte – wie gefoltert und hingerichtet wurde - wie man mit Deserteuren verfuhr ... wie Dörfer geplündert und gebrandschatzt wurden.

Ich lasse einen Landsknecht zu Wort kommen, der 25 Jahre lang zu Fuß durch die Wirren der Schlachten und Belagerungen zog. Der die Seiten wechselte, wie andere ihr Hemd und dem diente, der Sold zahlte. Der erschossen wurde und wieder auferstand und der all das in seinem Tagebuch fest hielt.
Das sind die authentischen Überlieferungen eines ‚Gefrorenen’. So nannten sich die Landsknechte, die letztlich lebend aus dem unmenschlichen Schlamassel hervorgingen.
Beschützt von Zauberamuletten, die sie angeblich kugelfest machten und denen sie mehr vertrauten als dem Kreuz ... für das sie kämpften.

(Bei den oben abgebildeten redaktionellen Doppelseiten handelt es sich um meine geklebten Vorlagen für das spätere Layout.
Mit anderen Worten: ich habe schon einmal Text und Bild in eine verbindliche Form gebracht. Als Referenz für die Grafiker, die dann anhand dieser Vorgaben die druckfertige Version erarbeiten.
Die Redaktionsseiten verbinden jeweils größere Strecken von Trommler-Episoden miteinander)


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Peter_Wiechmann 23.10.2008 10:45



Thomas der Trommler: Im Namen des Herrn zur Hölle erscheint in Albumformat. Bestens gedruckt auf schönem Papier. Hardcover!

Meine Texte sind alle abgeliefert. Jetzt wird gelettert, gelayoutet und ... gedruckt. Ich freue mich darauf, das erste Exemplar in den Händen zu halten!




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Josep Gual Tutusaus in den Jahren da er Thomas und den Capitan zeichnete und seine Frau Maria Rosa heiratete


Und vielleicht konnte ich YPS-Lesern von einst das Nocheinmal-Erleben schmackhaft ... und neuen Lesern auf die Geschichte des Trommlerjungen neugierig machen.

Und nun der gedankliche Sprung aus der wilden Zeit Deutschlands in den Wilden Westen Amerikas. HOMBRE steht auf der Tagesordnung des Texters. Der erste Band ist geschrieben – der zweite in Arbeit. Ich werde getreulich davon an dieser Stelle berichten.




Bis dahin verabschiedet sich der greise


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Peter Wiechmann


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Peter_Wiechmann 29.11.2008 11:00



Hallo Freunde und zufällige Besucher des Tagebuchs!


Eigentlich sollten hier jetzt Schlag auf Schlag Bildberichte aus der Werkstatt des greisen Comicers erscheinen ... aber den Dr. h.c. (= honoris comic) Wiechmann hat seit fast drei Wochen die verdammte Technik in den Klauen.

Wir hatten uns schweren Herzens von der klimaversauenden, geldbeutelschröpfenden Ölheizung verabschiedet und die ökologische Entscheidung zur Luft-Wärmepumpe getroffen.


Dieser – bereits heftig bereute - Entschluss bescherte uns per Rohrbruch Wasser in Keller und Wänden - sibirische Kälte in der Hütte – Nachtwachen im Schichtwechsel, um neue Katastrophen schon im Ansatz zu verhindern - und jetzt wurde bereits das zweite Pump-Gerät in Folge ersetzt*.

Verantwortlich ist natürlich niemand ...

Das zur Erklärung für ausbleibendes Lesefutter!

Wenn die froststarren Fingerchen sich wieder krümmen lassen, geht es weiter!

Peter Wiechmann

* = Siehe Bild: da wird gerade ausgetauscht!

Peter_Wiechmann 12.01.2009 12:39


Ende der Eiszeit?



Freunde im Comic!

Meine ohnehin etwas stotternde Berichterstattung an dieser Stelle kam im November erst ins Stocken und dann leider abrupt zum Erliegen.
Schuld daran war – unter anderem – unsere gloriose Wärmepumpe, die eiskalt Selbstmord durch Kältetod beging und uns Wasser im Keller und acht Wochen lang sanierende Handwerker bescherte.

Deshalb gab es hier auch keine Jahreswechselwünsche von mir in Schrift & Bild.

Der Altmeister des Goldenen Stiftes, Florian Julino bedachte mich dagegen freundlicherweise mit dreieinigen Guteswünschern und die lasse ich hier – anstelle meiner zwangsweise ausgebliebenen Tröstungen für das Jahr 2009 – auftreten.

Etwas nachträglich, aber noch ist der Marathon der 365 Tage ja kaum richtig gestartet.



***

Und schon werfen zwingende Termine schöne Schatten voraus:

ANDRAX Nr. 5 will korrigiert sein.
Das letzte Großereignis der gelungenen Reihe!

HOMBRE Band 1 ist und HOMBRE Band 2 muss noch getextet werden.

Ein Umzugskarton voller Bücher - mit historischen Stichen und Bildern für THOMAS DER TROMMLER - wartet im neuen Verlagsgebäude von CROSS CULT auf mich.
Die Scanarbeiten für das redaktionelle Beiwerk zu all den THOMAS-Episoden auf 160 Seiten sind abgeschlossen ...

Ich tausche den einen also dann bald gegen einen neuen Umzugskarton voll uralter Western-Magazinen mit nie gesehenen Fotos und Zeichnungen für die redaktionellen Seiten in den beiden HOMBRES aus ... damit auch die grafische Arbeit diese beiden Western-Werken vorangehen.


Aus diesem zentnerschweren Archiv filterte ich innerhalb von mehreren Wochen die sprechenden Bilder der Apachen, Cavalry, Cowboys, Gunslinger, Desperados, Roughrider, Digger, Gambler, Sherifs, Marshalls, Judges etc. heraus. Sagenhaft, was zwischen 1850 und 1890 schon so alles auf Platte gebannt wurde!


Bei diesem Treffen bei CROSS CULT planen Andreas Mergenthaler und ich dann auch die etwas umfangreichen Vorbereitungen für die Präsentation des stattlichen TROMMLER-Buches in Eschwege.

Die soll im Rittersaal des Landgrafenschlosses meiner Heimatstadt stattfinden. Wahrscheinlich Ende April.

In Eschwege - zu Zeiten des Dreißgjährigen Krieges - begann seinerzeit auch die Irrfahrt de Trommlerjungen Thomas durch die Wirren des Teutschen Krieges, in dem so grausam vor allem um Macht und recht scheinheilig um die ‚richtige’ Religion gerungen wurde ...



Das stattliche Gemäuer aus dem 16. Jahrhundert – hier eine Aufnahme aus den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts – war Zeitzeuge des Dreißgjährigen Krieges. Hier hatten sich die Kroaten eingenistete, die dann Eschwege in Flammen aufgehen ließen ... (Wird alles drastisch in THOMAS DER TROMMLER verdeutlicht. Die Zeichner Josep Gual und Juan Sarompas lieferten in dieser Serie Meisterarbeiten der Comic-Kunst ab!)


Das also ist der kurze Zustandsbericht aus dem Hause Wiechmann - (oben schraubt der Monteur schon wieder an der Heizung herum ...) Ich wollte nur wissen lassen, dass das Banner der comicologischen Schaffens weiterhin hochgehalten wird.

Herzliche Grüße vom
Peter Wiechmann

Peter_Wiechmann 04.02.2009 13:21


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Die erste Etappe des langen Trails gen Westen!


Seit ein paar Wochen streife ich durch die Jagdgründe einer Abenteuerkulisse, die ich von drei Jahrzehnten selbst entwerfen durfte ...

Damals soll für YPS eine Western-Serie entstehen. Ich konzipiere Hombre – und José Rafael Méndez Méndez setzt sie in gewaltige Bilder weiter Ebenen und wilder Felsenlandschaften um.


Andreas Mergenthaler wiederentdeckt die Serie für das Programm seines Cross Cult Verlages. Jetzt stelle ich gerade aus dem Original-Material zwei gewichtige Bücher zusammen und gebe den Akteuren zu beiden Seitend des Gesetzes und dazwischen neue Sprache und neues Denken.



Dabei komme ich selbst ins Nachdenken und zu der recht überraschenden Erkenntnis:

Der fiktive Mythos Western ist eigentlich lebenslang Impulsgeber für den Schreiber gewesen, um immer neue Versionen der alten Legenden zu präsentieren!

Und zwar so häufig, dass selbst bei einer hochgerechneten Eigen- oder Mit-Produktion von respektablen 45,5 laufenden Metern - Bücher, Hefte, Alben, Zeitschriften, Magazine ... Rücken an Rücken eng aneinander gereiht – der Western-Anteil an diesen tausenden von Seiten wirklich verblüfft!


Peter_Wiechmann 06.02.2009 15:00



Um es kurz in Erinnerung zu bringen:

Ich möchte hier aufweisen, dass ich eigentlich von Kinddesbeinen an auf dem Weg nach Westen – ins Land der Pioniere, Indsmen und Trapper - war und dass der jetzt gleich folgende Rückblick auf all die (unterwegs links und rechts des langen Trails hinterlassenen) Western-Beiträge aus meiner Feder verblüffen.

In erster In erster Linie mich selbst – denn ich fühlte mich eigentlich immer recht gleichgewichtig auch allen anderen Stoffen verbunden, aus denen die narrativen Träume zu Luft, Land und Wasser gewebt sind:

Ritter - Piraten – Landsknechte – Tramps - Revoluzzer (como Pancho Villa) ... und die fantastischen Gestalten aus den Anderswelten undsoweiterundnochmehr ...

Aber nun geht es um den Wilden Westen und deshalb wird jetzt ein Roundup meiner selbst inszenierten Treffs mit Western-Mythen, West-Männern und Revolverladys abgehalten.

In erster Linie zur Unterhaltung treuer Leser dieses leider oft genug lückenhaft geführten Tagebuchs und zu meiner eigenen Überraschung:




1949: Los ging es ganz normal mit Karl May. Rund vierundsechzig der grünen Bände im vorgezogenen Pocketformat.
Etliche zwanzig davon brachte mit meine Tante Gustel auf Raten in die Isolierstation des Krankenhauses, wo ich wegen Diphterie in Quarantäne weggeschlossen war. Zusammen mit zwei munteren Mädchen im gleichen Zimmer – ich zehn, die Girls 17 – welche nächtens mit amerikanischen GI’s am Gitterfenster schnäbelten und dem schlaftrunkenen Mitwisser mit Chewinggum und Mars das Maul stopften. Den jungen Damen las ich tagsüber Old Shatter- und Old Firehand vor. Und als es nach Wochen wieder nach Hause ging, wurden die Karl Mays verheizt! ... Ansteckungsgefahr!
Nie erfuhr ich, wie Tante Gustel letztlich mit der Leihbücherei klar kam!




1956: Traven war an der Reihe. Rebellion der Gehenkten und so. Os Cangaceiros und Grande Sertao in der Abteilung Brasil-Western.

Der Entschluss des Schülers Wiechmann reifte, endlich etwas für die Ewigkeit zu tun.
Heißt: Das erste Buch schreiben. Thema: Samuel Colt! Als erstes ließ ich mir von meinem Freund Finni – Klassenbester in Kunst – den Titel zeichnen. Ein Coltrevolver ganz in der Frontansicht. Lauf und Trommel direkt auf den Beschauer gerichtet.
Das klappte perspektivisch nicht ganz überzeugend. Finni kippte das Schießeisen etwas zur Seite und jetzt fand es Beifall beim angehenden Autor und beim Künstler gleichermaßen.

Geschrieben wurde das Buch – oder besser gesagt: die wichtigsten Kapitel davon –
neun Jahre später. Bei Kauka ... in LUPOmodern. Aber dazu kommen wir noch.




Vorher war ich rasender Reporter bei der Bundeswehr und brachte zusammen mit drei weiteren Gefreiten (ihres Zeichens Schriftsetzer wie ich) ein respektables Wochenmagazin heraus ... das wir teilweise sogar in der Druckerei durch Eigenleistung druckfertig machen durften.

Nein, dort hinterließ ich - ausser einem im Schlachthof für die Dekoration einer Cowboy-Bar in Koblenz "organisierten" Ochsenschädel - keine anderen Western-Tracks!

Aber dann in der Kaufhalle. Dort brachte ich die Hauszeitung für 10.000 Mitarbeiter heraus und da war dann High Noon für meine Erfindung des ‚Kaufboy McFavorit’.
Favorit war eine Eigenmarke der Kaufhalle und ich ließ zur Unterhaltung von mir, der Geschäftsleitung und vor allem der Mitarbeiter Kaufboy McFavorit durch meine Zeitschrift reiten.



Und dann also saß ich bei Kauka im Grünwalder FF-Schloss. Die ersten zwei Ausgaben von LUPO waren erschienen – unter maßgeblicher Pinsel- und Federführung von Florian Julino und der Chefredakteurin Jolan Sohn.

Mir dachte Rolf Kauka die Rolle des agent provocateur zu. Ich sollte dem Heft eine neue Richtung geben. Mehr Magazin und so. Das stimmte mich zuversichtlich, denn von Comics hatte ich nicht den leisesten Schimmer. Meine ersten blasenfüllenden Gehversuche führten zu Schweißausbrüchen. (Nicht nur bei mir!)
Aber so langsam wurde ich sattelfest in meinem mönchszellengroßen Verlies namens Büro und in meinen neuen Verantwortlichkeiten als schnell ernannter Chefredakteur, welchselbiger sein Heft in erster Amtshandlung gleich einen neuen Titel verpasste und es in LUPO-modern umtaufte.

Und dann holte ich die alte Idee der Colt-Story aus dem Hut und hackte sie in eine der drei funktionierenden Schreibmaschinen des Verlages.

Ohne die optische Umsetzung meiner Szenarien von Florian Julino wäre der kleinen Serie schnell die Luft ausgegangen. Aber so gewann sie sogar die Lesergunst und ich konnte stolz die erste Fan-Post abheften.

Meister-Grafiker Julino ist es zu verdanken, dass die Serie nicht aus dem Rahmen des Comic-Magazins fiel. Er ignorierte mein mühsam zusammengesuchtes Fotomaterial aus den alten Frontier-Times, den Schnappschüssen der Outlaws, Gunslinger und kriminellen Lawmen.

Er zeichnete alles neu! Fotogetreu, aber mit grafischen Effekten. Selbst die Parade-Colts für irgendwelche Potentaten feierten an seinem Zeichentisch Wiederaufertehung auf Papier. Attraktiver als in ihrer stahlschimmernden Wirklichkeit.

Und nebenbei schloss ich meine langwährende Freundschaft mit Lucky Luke. Ich gab ihm wohl so nach und nach in 25 und mehr albumlangen Storys die deutsche Sprache. Gab dem Roß in naiver Unverfrorenheit den Namen Rosa ... in Anspielung auf Rosinante – ließ aber dem Reiter zum Glück den von Morris zugedachten.

Soweit für diesmal – so long bis zur nächsten Etappe des langen Ritts.



***

Peter_Wiechmann 08.02.2009 18:47




1967: Nach einer freiwilligen Auszeit von fast zwei Jahren ließ ich mich von Rolf Kauka wieder zu den Comics zurück ins Schloss locken.

Von Köln-Dünnwald nach Grünwald!

LUPO-modern gab es da dann längst nicht mehr, TIP-TOP hatte gerade abgedankt, SUPER-Tip-Top überlebte und BUSSI-BÄR kämpfte ... gegen höchste Bedenken der Pädagogen, die im bunten Bild keine echten Botschaftsvermittler für Kleinkinder sehen konnten.

Wir schon!

Mein alter Schreibtisch war immer noch nicht zusammengebrochen.
Ich bekam aber trotzdem ein neues Möbelstück samt neuem Titel (Redaktions- und Produktions-Direktor) und residierte in der ehemaligen stilgerecht – für einen Pfarrers-Enkel - Schlosskapelle.

Dort sann ich über weitere Magazine – neben FF und BB – nach und nutzte Aufbruchstimmung samt Markgegebenheiten für das Erweitern des Kauka-Programms um eine stattliche Menge sehenswerter Neuerscheinungen:

FF-EXTRA, KAUKA-COMIC, PIP, PRIMO, TOM&BIBER, BUSSI-SPIEL, FF-ALBUM, PEPITO, ACTION-ALBUM, SUPER-ACTION, FF-SUPER, SUPER-SPASS, FF-JAHRBUCH, WESTERN-MAGAZIN, PEPITO-POCKET, KARL MAY EXTRA ...

Der Fleiß hat sich gelohnt, denn kürzlich schrieb mit ein Leser von einst: „Herzlichen Dank für die Comics unserer Kindheit!“





1968/69: Eine achtseitige Umfang-Erweiterung von FIX&FOXI sollte für mehr Kaufpreis auch einiges mehr bieten.

Und dieses Mehr sollte meiner Meinung nach ein Kontrastprogramm zum Comic sein. Ich setzte auf Abenteuer und ließ den TRAMP durch Dschungel, Sand- & Schnee-Wüste und Prärie eilen. Zu Fuß, Railway, Dromedar, Kanu, Floß, Pferd, Jeep, Hundeschlitten ... immer der jeweiligen Gefahrenlage entsprechend.

Anfangs mangelte es mir an guten Illustratoren für meine drei Storys pro Woche. Dann entdeckte ich ‚Kosta’ in einer Dachkammer des Schlosses und aktivierte den zwei-Meter-Mann aus Jugoslawien ( = ja, so hieß diese Weltgegend damals noch) für den TRAMP.

Kosta zeichnete und ich textete im Wettlauf mit den Druckterminen und trotz unterschiedlicher Muttersprachen verständigten wir uns schnell und gut per Zeichensprache, Intuition und ‚Bleistift’.

Heißt: ich krakelte ihm unbeholfene Skizzen möglicher Szenen auf das Papier und er machte daraus perfekte Tuschezeichnungen.

Irgendwann fiel mir dann wieder der Name Joaquin Murietta ein und im TRUE WEST ein Bericht über den schießfertigen Mexikaner in die Hände. Daraus entstand dann ein achtseitige Wild-Mexico-Sonderausgabe des TRAMP.

Rolf Kauka monierte auf einer Zeichnung zwei in das Bild baumelnde Stiefelbeine und wir entschärften: Der Henkersstrick führte jetzt den Beschauerblick ins Leere über dem Bild und ein Blatt taumelte dekorativ zu Boden. Der dazugehörige Text erläuterte ...




Die wilden Abenteuer-Geschichten des TRAMP liefen zwei (?) Jahre und dann gingen Kosta und mir die Puste aus. Ich hob die Serie meines Freundes Alberto Giolitti ins Heft: Die Prärie brennt! Meisterhaft gezeichnet!


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Italienischer Western-Zeichner A. Giolitti / Comic-Könner und großer Zeichner: V. Kostanjsek = Kosta



1969: Mit Sarg und Cowboy-Cover-Girl auf dem Titel und viel gunsmoke im Inhalt ging unser WESTERN-Magazin an den Start.

Mein Freund Götz in Kanada hatte den Kontakt zum Verleger von Fan-Magazinen wie GOLD, TRUE WEST, FRONTIER TIMES hergestellt. Der stellte uns sein Archiv freundlich grinsend zur Verrfügung: „Macht mal! Wenn ihr meint, in Old Germany besteht Interesse am Old West .. go on!“




Wir legten los – natürlich ohne Budget und meist in der Freizeit. Günter Ropertz gestaltete, Manfred Klinke, Walter Weil und ich texteten.

„Jesse James lebt!“ schrie die Schlagzeile des Titels. Es war die Story eines - damals noch lebenden – Doppelgänger des guten James, der in dieser Rolle in den USA für erhebliche Fragezeichen sorgte.

‚Der Marathon der 1000 Meilen-Mustangs’ unterrichtete über eine Wette, die in einem Wahnsinnsrennen über 1000 Meilen gipfelte.

Über das Massensterben der Kulis beim Bau der Eisenbahnen quer durch den Kontinent informierten wir in harter Aufklärermanier.

Kein gängiges Thema blieb unbeleuchtet und jeder Fact spiegelte sich in Dokumentarfotos. Doch die erste Ausgabe blieb die letzte: der Vertrieb senkte bei 10.000 – ohne jede Werbung - verkaufte Exemplaren den Daumen. Das zweite Heft – schon druckfertig – verschwand in den Schubladen.

Die später dämmernde Erkenntnis: Die wirkliche Wahrheit über den Wilden Westen war nicht die wahre Ware für den Kiosk!

Dieses Genre lebte von Anfang an von der Fiktion, die sich schnell zum Mythos erhöhte.


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Peter Wiechmann alias Chief Editor Lee O’Hara


... die Western-Wallfahrt geht weiter ...

Peter_Wiechmann 10.02.2009 15:13


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Die vierte Fortsetzung des langen Ritts in die Vergangenheit


Die Spurensuche in den alten Jagdgründen des Autors geht ungebremst weiter! Aber als ‚Heißet-sie-hoffen’-Ausblick - für alle, die langsam wieder zurück in die vollendete Gegenwart galoppieren möchten – sei verkündet: Noch zwei Fortsetzungs-Folgen und über den ollen Colt-Kamellen senkt sich der Vorhang des Vergessens!

Also durchhalten ...

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Chronologisch sind wir jetzt immer noch im Kauka-Verlag in Grünwald und man schreibt das Jahr1969/70

Die ewige Konkurrenz in Stuttgart (Ehapa) kann gar nicht so schnell drucken, wie ihr die neu gestarteten Lustigen Taschenbücher aus den Händen gerissen werden. Diese enorme Nachfrage soll auch von uns befriedigt werden:
Mit Pockets aus dem FF-Schloss!

Ich darf die Produktion möglichst gleich morgen starten und stehe vor dem Nichts. Heißt: es gibt so gut wie kein Material im Pocket-Format!

Ich setze unsere Hauszeichner auf die Drei-Panel-Seiten an. Ich erkläre die Spirou-Minis – die wir sonst als Gimmicks in FF beiheften – zu einfarbigen Specials über 32 Seiten.
Und ich wage es, eine heilige Kuh – ungefragt – zu schlachten: Ich erkläre albumlange Lucky-Luke-Storys zur Titelgeschichte und lasse sie ... auf Pocket- Bedürfnisse umschneiden!

Ich will einen witzigen Western als Zugpferd!

Diese chirurgische Arbeit kann nur einer mit dem nötigen Respekt und sensiblem Fingerspitzengefühl ausführen: V. Kostanjsek = alias Kosta!

Fortan darf man in seine 2 x 3 Meter-Klause unter dem Dach nur noch nach vereinbartem Klopfzeichen eintreten ... und kann in dieser Schneidewerkstatt kaum irgendwo hintreten.
Über all liegen, hängen, kleben halbfertige und fast fertige Seiten ... die nach der Grobmontage auf neuen Layoutbogen alle noch mühsam zeichnerisch ergänzt werden müssen.
Erfolg: Aus 44 Albumseiten werden 87 Pocket-Pages ...

Ich habe das Rezept, um Lizenzmaterial der franko-belgischen Quellen auf Länge zu trimmen! Ein Problem bei der Pocket-Produktion weniger!




Lucky Luke reitet an allen Kauka-Fronten. Einst in LUPO-modern – jetzt im FF-EXTRA und als willkommener Dauergast im FF-ALBUM – und in all seinen Vorläufern und Nachfolgern.

Ich texte mich mit Wonne durch den Vorrat an Morris’ jahrzehntelanger Vorarbeit und will nicht wahrhaben, dass der Segen endlich ist. (Erdöl-Nutzern geht es heute ähnlich ...)

Eines meiner favorisierten Alben ist ‚Sergeant Lucky’ (das anfangs unter dem Titel: Lucky muss zum Militär auf den Markt kam)

Ich gebe allen Handelnden innerhalb von drei Tagen die Blasen-Sprache, weil schon der zweite Termin für den Schrift-Satz verstrichen ist. Zum guten Ende hin gibt ausgerechnet das e der mechanischen Schreibmaschine den Geist auf.
Mein Manuskript sieht leider sehr zahnlückig aus! :zaehne1:




Dem Witz im Western wird bei Kauka ja schon seit eh und je einiges geschuldet:
Da wäre zum einen TOM & BIBER(herz) und die immer wiederkehrenden Ausflüge der Hauptfiguren Fix, Foxi, Lupo in das Land der Stetsons und Stiefel.

In FF-EXTRA starten wir optimistisch mit einer neuen Form. Mit der ironischen Western-Shortstory.

Ich schreibe Ein Yankeedoodle für El Diaz und habe Freude am Augenzwinkern darin.
Auch die anderen Beiträge von Kosta/Wiechmann schlagen in Wort & Bild eine humorvolle Tonart an ... ohne das Genre auf den Arm zu nehmen.

Wir wollen diese Masche eigentlich fortführen und zu einer Art Markenzeichen für FF-EXTRA werden lassen ... aber sie kommt leider schnell unter die Räder.
Solche Themen auszuhecken und mit gebotener Liebe zu realisieren - das kostet etwas, was im Kauka-Verlag absolute Mangelware ist: die liebe Zeit!




Eine ganze Menge Ironie schwingt für mich auch mit, als ich in der FF-Diaspora ( = mein Gastspiel bei ZACK in Hamburg) selbst ANDRAX - dem Irrläufer der Evolution - die perfekte Western-Rolle auf den geschundenen Leib schneidere.

Dieses 44-Seiten-Drama wurde den damaligen Fans vorenthalten, da erst Rolf Kauka und dann auch ich - in seinem Kielwasser - Abschied von Koralle nahmen, bevor es in ZACK erschien.

Viele bereits zur Veröffentlichung in ZACK produzierte Episoden laufender Kauka-Serien wurden als Konsequenz zum Bruch zwsichen Springer und Kauka in den viel zu frühen Ruhestand in Schubladen versenkt.

Der verlegerischen Initiative von Andreas Mergenthaler (CROSS CULT) ist es nun – über 30 Jahre danach - zu verdanken, dass einige ‚Dornröschens’ dem Tiefschlaf entrissen werden.

Im letzten – krönenden - Band Nr. 5 der ANDRAX-Reihe ist das irrwitzige Amerika-Abenteuer von Andrax und Holernes als Premiere zu bestaunen. Es weicht radikal vom Erwartungsschema dieser Serie ab ... passt aber letztlich haargenau in eine futuristische Welt, in der alles – auch eine nachvollzogene Geschichtsreise – möglich sein muss.

In diesem Band 5 erfolgt auch die lang erwartete Aufklärung über die Katastrophe, die die Welt zu dem machte, wie sie ANDRAX erlebte. Ich bin gespannt auf Reaktionen ...




1976: Nach der gescheiterten Koralle-Mission grübeln Rolf Kauka und ich in einsamer Zweisamkeit über das Programm und die Aussichten einer neuen Comic-Ära nach.

Der vielversprechende Arbeitstitel heißt KAUKA- COMIC-AKADEMIE.

Und während Rolf Kauka noch einmal – zum vierten und zum letzten Mal - heiratet, sitze ich als one-man-show im riesigen Schloss. Bin Zukunftsverwalter, Hausmeister, Telefonist, Denker und Schreiber.

In Eigenschaft von der letzten Funktion fröne ich wieder der Prärie-Phantasie und lasse Tom & Biber über dieselbe reiten.
Nicht mehr in der kindlichen Manier der kaukasischen Frühzeit, sondern handfest, halberwachsen, gewitzt und schießschnell.

Das Rennen der Feuerrosse wird von Meisterzeichner Josep Marti Capell in hinreißende Handlungs-Aktion umgesetzt.

Mein altes Manuskript habe ich aufbewahrt und kann deshalb heute noch – im Vergleich mit den gezeichneten Seiten - erkennen, dass es Marti verstand, Gedanken zu lesen.
Ich will sagen: Er spürte immer, was dem Autor zwischen den Zeilen des Geschriebene wichtig war!

"Gracias, Marti!"

Leider habe ich diese albumlange Geschichte vollkommen aus den Augen verloren. Weiß nicht mehr so genau, wer ihr schließlich die Sprache verlieh und ob sie überhaupt je publiziert wurde.

Wer kann es mir sagen?

Inzwischen konnten mich Comic-Kenner Brisanzbremse aufklären: Das Rennen der Feuerrosse ging in GOLD-COMIC Nr. 9 auf 81 Seiten (umgeschnitten) über die Bühne!



1981: Mein Kreativ-Studio COMICON ist seit fünf Jahren gegründet und inzwischen bin ich mit Sack, Pack, Kind & Kegel auf eine Finca in der Küstenkordillere nördlich von Barcelona umgesiedelt.
Näher zu den Könnern, die meine Comic-Welt mit Kreativität, Bleistift, Pinsel &Feder gestalten.

Die Fotos mit dem Schafzüchter-Outfit meiner selbst sind in Wirklichkeit posing für
einen meiner Zeichner, der sich anhand solcher Vorlagen leichter mit der zeichnerischen Umsetzung von bestimmten Bewegungen (Winchester nachladen ... visieren etc) tut.



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Und damit sage ich für diesmal HOMBRE-like

:cowboy1: "Adios!" :cowboy2:

Wir sehen uns nächste Woche wieder in einem neuen Kapitel Wild-West!

.

Peter_Wiechmann 19.02.2009 17:30



Das Rennen der Feuerrosse
ist Josep (=Pepe) Marti Capells herausragendes Meisterwerk.

Davon kommt anhand der geschnittenen Version im GOLD-Comic Nr. 9 so gar nicht zur Geltung – auch und vor allem wegen der Farbkleckserei namens Colorit.

Man muss einfach einmal die Tusche-Zeichnungen im Original-Format (fast DIN A ) vor sich haben oder gute schwarz-weiß Kopien – dann erschließen sich die Feinheiten und Finessen seiner Strichführung.

Ich ziehe immer mit großem Respekt meinen Stetson vor Martis unverwechselbarer Feder!

Marti, klein von Wuchs, aber ein ganz Großer im elitären Club der wirklichen Könner auf dem Gebiet des Semi-Funnys.
Er zeichnete die Pichelsteiner, die Teutonen, Tom Biber, Fix & Foxi, TKKG, Disney ... und das sind nur die Serien, die mir gerade einfallen.

Und er realisierte – ganz wichtig - meine Serie BENS BANDE, von der 45 Episoden seinerzeit in YPS erschienen. Leider auch hier mit einem Colorit gestraft, das so ziemlich alle Feinheiten der Zeichnung gnadenlos abdeckte.

Diese Serie einem der heutigen Farbzauberer in Sachen Colorit anvertraut und das Ergebnis wäre hinreißend gut!
(Alles machbar, denn ich verwahre die rund 400 Original-Seiten)

Zurück in die Prärie - das Thema ist schließlich der Wilde-Westen und in den schickte ich auch Big Boss Ben samt seinen Getreuen aus Dünkelbühl ( = Synonym für meine Heimatstadt Eschwege) als da wären:

Miriam, die kesse Seele der Stadtrebellen - der lange Lulatsch Tim (Sohn des Totengräbers) - Brötchenanbeter Saul ( einziger Sproß des Bügermeisters) - die nachtschwarze Krähe Nathan und Butler Jean-Jophann (Roadmanager, Karate-Kämpfer und Lehrmeister des guten Benimms im Frack).

Wobei der Wilde Westen diesmal lediglich eine Strecke von drei Epidsoden
umfasst – auf einer furiosen Reise der Bande um die ganze Welt.

Bestimmt auch in 80 Tage, wie sich das seit Jules Verne so gehört ...



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Schluß für heute, aber immer noch nicht Schluss mit der Spurensuche,
die des Autors Western-Vergangenheit aufdeckt!

So long!



Peter_Wiechmann 22.02.2009 20:55


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Sechster Stop

Gewissensfrage an aufmerksame Sehleute:
was unterscheidet den Mountainman im plüschigen Fotoatelier auf
dieser Aufnahme von der, die das Startup-Foto meines Tagebuchs liefert?


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Gleich ist von Rafael Mendez Mendez die Rede – von dem virtuosen Ausnahmezeichner gerühmter Serien. Aber ich nehme mich zurück und konzentriere mich beinhart nur auf das angesagte Thema ‚Wild-West’.

Also: Come along to listen to my words!

Rafael gibt meinem Serienhelden HOMBRE Gesicht und Gestalt und macht ihn fit für den Parforce-Ritt über die YPS-Prärie.
Sozusagen aus dem Stand heraus. Kein langes Herumprobieren, kein Korrigieren, kein Zweifeln: So, wie er aus der Feder kommt, galoppiert er los!



Zwei markante Utensilien im outfit des Westmanns Hombre entleihen wir uns von berühmten Vorbildern. Da ist einmal die Büffelbüchse mit dem sechskantigen Langrohr.
Synonym für den meilenweiten, treffsicheren Schuss ... wenn ein wirklicher gunner das Ziel im Visier hat.
Sowohl Manos Kelly als auch Senor Valdez (= Burt Lancaster) handhaben diese sagenhafte rifle mit tödlicher Meisterschaft.

Das zweite ist der zerbeulte Statson. Auch ihn haben sowohl Manos Kelly als auch Senor Valdez auf den kantigen Schädeln.
Aber damit hört die Ähnlichkeit auch schon auf ... um nicht noch von der
Charakterstärke zu reden, die alle drei auszeichnet.



Der junge, hoffnungsvolle Mann in der Mitte der linken Zeichnung ist Baltimore O’Hara.
Er gerät unter den Verdacht, ein Raubmörder und Brandstifter zu sein.
Er weiß es besser ... weiß aber auch, dass die Gerichte in New Orleans seinem Bruder ‚Gehör schenken’. Also taucht er bei Nacht und Nebel ab ... und irgendwann später als Mann ohne Vergangenheit wieder auf. Unter dem Namen HOMBRE ... der eigentlich nur nichtssagend MANN bedeutet – aber bald an besonderem Klang gewinnt.

Da aber ist ihm schon der Pinkerton-Agent Ronegall Dawson auf der Spur. Jäger und Gejagter liefern sich das längste Duell des Westens. Jahrelang versucht der eine, seinen Gefangenen (hätte er ihn denn ..) zu dessem Besten vor Gericht zu bringen – und der andere tut alles, um genau das zu vermeiden.
Manchmal kreuzen sich ihre Spuren. Sie nähern sich an, driften auseinander, werden befreundete Feinde ...

Das rechte Bild hat Symbolkraft: der einsame Wolf in unwirtlicher Landschaft. Was andere in den Prärie-Koller treibt, macht Hombre frei. Er genießt die Einsamkeit – er geht in ihr auf. Sie wird ein Teil seiner Stärke.


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Soweit die Vorrede .... bald geht es mit viel Bild weiter.
Und wir bleiben dem Thema WESTERN und MENDEZ noch ein Weilchen treu!

Howdy, folks!


Peter_Wiechmann 24.02.2009 19:55


Howdy gents: Die eigentlich hier erwartete Weiterführung von
„Im Western nichts Neues?“
fällt zugunsten eines aktuelleren Zwischenberichts aus!



Besuch bei Cross-Cult



Gestern sattelte ich meine Rosinante namens „x-trail“, stopfte die Packtaschen voll mit 50 kg Western-Lektüre und lenkte den Rappen (= schwarzer Mustang) nach Westen.

Ludwigsburg ist mein Ziel und dort Amigo-Grafik, beziehungsweise Cross-Cult. Beides unter einem neuen Dach unter neuer Adresse. Die Besitzer sind die alten geblieben: Andreas Mergenthaler und sein Partner Hardy Hellstern.




Drei Arbeiten sind der Anlass des Treffens zwischen Verleger Mergenthaler und seinem Autor Wiechmann.

Die erste: ANDRAX-Unterlagen sichten!
ANDRAX Nr. 5 (Empfehlung: unbedingt lesen) ist in Druck und die Originale müssen zurück zu Kauka.

Ich lege beiseite, was aus meinem Archiv kam. Der Rest wieder zurück in den großen Karton. Erinnerungen wallen zusammen mit dem leichten Archivmuff auf: die gleichen Originale hatte ich vor ca 36 Jahren schon einmal bei Kauka in der Hand! Ach ja ...

Warum ich ANDRAX Nr. 5 besonders ans Herz lege? Vor allem wegen der Western-Story darin. Ein echtes Highlight!
44 unbekannte Seiten – die vollkommen aus dem sonstigen Chaos-Welt-Schema zu fallen scheinen. Aber – claro – der Schein trügt!
Ein echtes Andrax-Abenteuer ... aber eben mal ein ganz, ganz anderes.

Und dann ist da dann ja noch das gelüftete Geheimnis: Warum fand Andrax nach 2.000 Jahren Tiefstarre nicht das prophezeite Paradies vor, sondern das genaue Gegenteil? Was passierte in den 2.000 langen Jahren? Lesen, Freunde – wir bieten eine Antwort!

Genug der Werbung – zurück zum Cross-Cult-Besuch.





THOMAS DER TROMMLER wird für den Druck vorbereitet. Andreas Mergenthaler und ich sprechen die letzen Punkte durch: Korrekturen, Schriften, das Papier, den Einband. Die Farbe für die Comic-Episoden.

Die Farbe des Strichs soll nun doch nicht Schwarz sein. Die Bilder bleiben einfarbig – aber werden in einer ganz besonderen Farbe gedruckt.

Überraschen lassen!

Ich fahnde nach den letzten fehlenden Bilder für die redaktionellen Beiträge zur brutalen Geschichte des 30jährigen Krieges – zwischen den Comic-Kapiteln – und werde in den Folianten und dickleibigen Büchern aus meinem Archiv fündig.
Frau Barbara Müller scannt sie ein. Sie kennt sich mittlerweile sehr gut aus mit den Schrecken des Krieges, der von 1618 bis 1648 dauerte.

Sie hat ein paar Wochen mit einmaligen Bilder aus dieser Zeit verbracht ... vor ihrem Scanner. Und was sie daran vorbereitete, das setzte Andras Mergenthaler gestalterisch auf den Redaktionsseiten Seiten in Szene.

Das Ergebnis ist sehenswert!



Und dann ist HOMBRE an der Reihe. Auch für diese beiden neuen Cross-Cult-Bücher übergebe ich Andreas Mergenthaler rund 5o kg Dokumentationsmaterial über den Wilden Westen.

Authentische Fotos aus der Zeit von 1850 bis 1890. Von Trappern, Scouts, Kavalleristen, Bisonhuntern, Indianerjägern, Apatches, Revolverhelden, Gunsmoke-Ladys ...

Spannende Bildthemen werden im Kontext zu den großen Kapiteln der HOMBRE-Saga stehen und die Mendez Meisterzeichnungen kontrastreich ergänzen. Als optische Unterbrechungen.

Frau Barbara Müller bekommt wieder die Hülle und Fülle zu tun. Muss von den Landsknechten und Söldnern auf die Westerner umschalten.

Abrupter Themenwechsel ... aber für die Cross-Cult-Mitarbeiterin mit dem sicheren Blick für aussagekräftige Bilder eine neue Herausforderung.

Heute – in zehn Monaten ist Weihnachten - tastete ich mich auf nebelverhangenen Autobahnen im Schneetreiben nach Pöcking zurück. Einfahrt in München nur noch im Schrittempo durch den Matsch. Mein schwarzer Rappe ist weiß und ich bin grau im Knittergesicht!

Aaaaber ich weiß: Dort bei Cross Cult entsteht etwas Grosses und das gleich drei Mal: Einmal TROMMLER und zwei Mal HOMBRE!

Und dafür wird viel ins Rennen geworfen. Elan, Zeit, Geld, Kreativität!

Bitte vormerken: am 24. April 2009 wird das Werk THOMAS DER TROMMLER im uralten Rittersaal des Eschweger Landgrafenschlosses vorgestellt. Sozusagen unter dem Wirbel auf Landsknechttrommeln am Original Schauplatz. Der Verleger und sein Autor stellen das Buch vor!

Herzlich willkommen!,

sagt
der
Peter Wiechmann

Peter_Wiechmann 24.02.2009 22:11



Damit niemand sagt, er sei nicht eingeladen worden...


http://www.sammlerforen.net/_bilder/...mann/0219a.jpg

Peter_Wiechmann 26.02.2009 17:28


Trails End! Das Finale einer – selbst für mich – erstaunlichen Spurensuche durch etliche Jahrzehnte der Berichterstattung über ein Genre, das mehr von der Vorstellungskraft als der Wirklichkeit lebt.
Allerdings muss die geschilderte Pseudowirklichkeit glaubhaft sein. Das Gesehene und das Gelesene hat mit vorgegebenen Regeln überein zu stimmen.

Für diese Einstimmung auf Kulisse, Typen, Handlungs-Schemen, Konfliktpartner sorgte Karl May. Er malte – allen anderen voran – unser Basis-Bild von „Wild West“. Er bereitete den Boden für die Empfänglichkeit der Deutschen für die Flut der amerikanischen Heimatfilme im Western-Style mit viel Fantasie und noch mehr Fiktion.

Seite an Seite mit all den überseeischen Heroen aus Prärie, Savanne, Canyons und Rockys ritten die aufrechten Gun-Fighter aus der Feder von G.F.Unger & Co.

Ausgestattet mit dem Minimal-Outfit des abgewetzten Sattels, dem abgegriffenen 45er, der zerschlissenen Stiefel über ausgebleichten Jeans, dem blaugrauen Augenpaar und mit ungeheuerer Charakterstärke!
Naja ... fehlt noch die rußgeschwärzte Kaffekanne und der emaillierte Blechnapf ...

Kreative Erholung boten dann die italienische Regisseure, die alle bisherigen Wester-Streifen zur Klamotte degradierten – die die neuen alten Schauspieler zu wahren Höchstleistungen anspornten und die aus ihren
verfilmten Western-Werken narrative Kunstwerke machten.

Von all den schreibenden und filmenden Verwertern eines theatralischen Mythos ließ ich mich lenken und leiten und baute mir sozusagen meine eigene Wiechmann-Western-World. Und durch deren Gefilde führte ich hier getreulich ein paar Tagesritte lang.

Aber wir sind in der Zielgeraden und dann kann abgesattelt werden!


Für mich gipfelt meine Go West-Odyssee in der Zusammenarbeit mit Rafael Mendez Mendez in der eigenen Western-Serie HOMBRE. Sie erschien von drei Jahrzehnten im Gimmick-Magazin YPS und erzählte an die 20 Episoden lang von den Jahren der Jagd des Pinkerton-Manns Ronegall Dawson auf Baltimore O’Hara ... besser bekannt als Hombre.

Hier noch einmal vier Seiten einer Episode im Bild. Rafael Mendez Mendez bannte diese fast filmischen Handlungen ohne jede Vorzeichnung auf den Schoeller-Karton. Kein Irrtum, kein Rasierklingengeschabe – alles aus einem Guß.

Eigentlich auch von vornherein auf den Druck in Schwarz-Weiß und die grafische Wirkung hin angelegt. Hier in der Ansicht sind die Konturen nicht sehr scharf – aber das liegt an meinem Scanner und beileibe nicht an der Präzision des Zeichners.

Ich freue mich sehr, dass Andreas Mergenthaler die Serie HOMBRE mit zwei Großbänden in das Programm seines CROSS-CULT Verlages aufgenommen hat. YPS-Leser werden ein Wiedersehen mit der Serie feiern und neue Leser ihr opulentes Seh-Erlebnis haben.
Noch in diesem glorreichen Jahr 2009!



Peter_Wiechmann 26.02.2009 18:21


Die Serien Os Cangaceiros und Los Coyotes gehören zu den rühmlichen Western-Vorhaben, mit denen Rafael Mendez und ich nach HOMBRE weitermachen wollten. Zusammen mit einer Meilenstein-Saga über die Höllenhunde der Karibik ...

Konkrete Produktions-Pläne, die durch einen Schicksalsschlag zunichte gemacht wurden. Rafael Mendez kann seit 20 Jahren krankheitsbedingt nie mehr zeichnen. Ein echter Verlust für alle Freunde des Real-Comics.


Der zweite Ausnahme-Zeichner im Western-Bunde ist Juan Sarompas – ein Südspanier mit griechischen Vorfahren. Einer, der sich stets für so etwas wie die Reinkarnation eine berühmten Glücksspielers auf den Missisippi-Steamern hielt. Sich so kleidete und sich so verhielt ... wenn der Whiskey für die nötige Rückerinnerung sorgte. Das tat er leider immer mehr und die Grenzen zwischen Realität und Wahn verwischten.

Die einst so sichere Hand versagte den Dienst, die Aufträge blieben aus und Sarompas elendiglich auf der Strecke.

Ich hatte das Glück und die Ehre meine Western-Serie TEX & MEX mit ihm 1982 in den Sattel zu heben. Anfangs sollten die beiden gegensätzlichen Helden in unserem Epos den Wild Bunch-Häuptlingen Butch Cassidy und Sundance Kid angepasst sein ... sie ähnelten dann aber auf den ersten Seiten immer mehr Paul Newmann und Robert Redford ... die ja im Film jene sagenhaften Wild-Bunch-Bosse verkörperten.

Wir änderten und gaben Tex und Mex ihr Eigenleben ... das sie durch drei Albumepisoden hindurch ausleben konnten. Interessante Typen, etwas abseits vom gängigen Klischee und dennoch – oder gerade deshalb – sehr glaubwürdig in ihren Handlungen.

Leider sind ihre rüden Abenteuer in einer rauen Kulisse hierzulande nicht nachzulesen. Aber das kann sich ja ändern: drei albumlange Episoden warten auf ihren Verleger!

.

Peter_Wiechmann 27.02.2009 15:01


Auf den letzten Drücker und so beim gedankenverlorenen Blättern in den gesammelten YPSen entdeckte ich Jimmy das Gummipferd. In meiner Jugend las ich den stern in erster Linie wegen der rot-schwarzen Abenteuer von Julio und Jimmy.

Dann hatte YPS-Chef Norbert Hinze die Idee, Roland Kohlsaats Erfolgsserie eine Fortsetzung zu schenken. Comicon nahm den Auftrag begeistert an.

Ich lebte und arbeitete zu dem Zeitpunkt (1984) bereits vier Jahre in Spanien und fand in Alberto Solsona den richtigen Comic-Künstler. Er adaptierte Roland Kohlsaats Strich gekonnt ... aber mit eigener Note. Ich schrieb die Story-Ideen, Alberto zeichnete und ich gab dem Ganzen dann abschließend die Dialogtexte. Eine echte Zwei-Mann-Produktion.

Wie ist sie beim YPS-Publikum angekommen? Im damals weit entfernten Spanien ( = noch kein Fax, keine E-Mail und nur sauteure Telefonverbindungen) erreichte mich keine Resonanz und heute erinnert sich bestimmt niemand mehr an Julios nachgelieferten Erlebnisse. Oder?



Nein, ich war noch niemals in New York und noch weniger in Arizona oder gar Texas. Aber dann endlich einmal – vor zwei Jahren - im Traumland Kanada. Zu Besuch bei Götz, dem Freund aus frühen Jugendtagen. Er lebt seit 40 Jahren in Kanada und jetzt auf 1.000 Hektar Land direkt in der Wildnis am Athabaska-River – auf dem vor 100 Jahren die großen Frachtkanus der Hudson Company Pelze in den Süden und Gebrauchsgüter in den Norden schipperten.

Wild ist es im outback von Alberta immer noch. Da wird gelbes und schwarzes Gold gesucht und gefunden und 150.000 Schwarzbären und Grizzlys sorgen zwischen den Rocky Mountains und den Waldmeeren dafür, dass niemand zu Fuß geht.

Mein Sohn Ben und ich haben es trotzdem versucht ... aber da war sofort der Hausherr zur Stelle und bewaffnete uns mit Winchesters und zwei Handvoll Patronen. Außerdem erklärte er uns für komplett crazy zu Fuß irgendwohin zu latschen. Immerhin wurde noch der gute Rat hinterher gebrüllt: „Auf den Bauch halten – nicht auf den Kopf!“ Er meinte den ebentuell angreifenden Grizzly ...

Wir lernten die urige Einöde der Pappelwälder kennen. Wir schlugen uns zum Athabasca-River (zwei Mal so breit wie Altvater Rhein) durch und mit uns ein Elchbulle, der wie ein Tank durchs Unterholz brach und dich neben uns mit aufschäumender Bugwelle in den Fluß rauschte. Das Ratsch-Ratsch der zwei duchgeladenen Rifles war bei dem Krach gar nicht zu hören. Mit einem Stoßseufzer entluden wir die Schießeisen wieder. Kein Bär ... was für ein Glück.

Auf dem langmeiligen Heimweg stießen wir beim Marsch durch den Walddschungel auf einen Fahrweg und konnten die moorverkrusteten Beine strecken. Nach wenigen Minuten bremste einer dieser überdimensionierten Pick-Ups dieses Landes und der Fahrer entpuppte sich als Bärenbeauftragter einer Erdölcompany. Mit jeder Menge langläufiger Schießprügel aller Kaliber an der Trennwand hinter dem Fahrersitz.

Er erklärte uns als erstes für komplett crazy (das kannten wir ja schon) sich zu Fuß zu bewegen. Und er wußte kompetent von Bären zu berichten. Er hatte sogar ein Buch darüber geschrieben. Sein Job: Sicherheit für ein neues Bohr-Camp zu garantieren, bis die 5-Meter-Zäune um die Wohn-, Werkstatt- und Küchen-Container stehen. Bis dahin ist er mit drei Trappern rund um das Camp unterwegs und liest aus den Spuren, wie stark die jeweils örtliche Bedrohung ist. Erste erkundende Bären werden mit Krach verscheucht. Formieren sie sich stärker, werden Gummigeschosse eingesetzt. Und nur in allerletzter Konsequenz wird scharf geschossen.

Ziel der Bären ist nicht der Mensch, sondern dessen Abfälle! Die sind leichter zu ‚erjagen’ und schmecken besser als das ewige Moose-Fleisch ...

Mit einem echten Trapper klapperte ich dessen Biber-Fallen-Strecke ab. Das macht er jeden zweiten Tag – auf einem Rundkurs von 400 Meilen. Die Biber haben überhand genommen, seit in Europa Pelze im Kreuzfeuer der Kritik stehen und man sich treuherzig sagte: „Wenn wir die Pelzjäger oder –züchter boykottieren ... geht es den armen Tierlein im Walde wieder besser“.

In Wahrheit geschieht folgendes: Der Biber hat kaum noch natürliche Feinde. Der Bär erwischt ihn nicht, der Coyote nur selten. Sie stauen längs des Athabaskas die Nebenflüsse, die bei Hochwasser gerissen werden. Die riesigen Biber-Dämme halten das Wasser, bis es überläuft und die umliegenden Ländereien weiträumig unter Wasser setzt. Die Pappelwälder ähneln Mangrovenwäldern ... stehen der Fuß hoch unter Wasser. Verfaulen!

Die Landbesitzer sprengen die Dämme mit Dynamit ... aber zwei Wochen später ist die neue Sperrmauer aus Geäst und Schlamm hochgezogen. Und wieder ist Kahlschlag im Walde. Ich habs gesehen: das sieht wie Wald nach Windbruch aus, wenn die Biberkolonie Kleinholz macht!

Also werden Trapper vom Staat eingesetzt. Die fangen die Biber in Traps wie einst bei Lederstrumpf & Co. ... aber jetzt für einen Hungerlohn. Ein paar Pelze werden gegerbt und weich gemacht – nein, nicht mehr von Squaws weichgekaut – und in den Touristenshops verkauft. Die Masse aber der gefangenen Biber verludert und wird in riesigen Gruben entsorgt.

War das die angestrebte Lösung der Gutmenschen in Europa?

Drei ereignisreiche Gast-Wochen lang erlebten mein Sohn Ben und ich Abenteuer und Wildnis pur. Ich vermisste anfangs etwas das Bild der Canada-Fata-Morgana a la „Kristallblauer Lake, in dem sich die schneebedeckten Rockys spiegeln. Umsäumt von riesigen Tannen ... und auf dem See ein Birkenrinden-Canoe ...“

Alberta ist brettflach. Die Pappelwälder sind überall ... man sieht nur die Front der silbrigen Stämme und keinen Schritt weiter. Es gibt keine Höhe, von der aus man mal alles überblicken könnte. Und es gibt nur wenige Straßen. Auf dem highway ist man allein – im Geschwindigkeitsrausch von 80 km/h. Keiner fährt schneller. Aber man kann ja auch niemanden überholen – ist ja niemand da. Höchstens Mutter Bär mit ihren zwei oder drei ‚Kleinen’ (zwei pelzige Meter hoch). Die rasen – wenn ein Wagen verbotener Weise hält - auf das Alarm-Grunzen der Mutter die Pappeln hoch, dass die Rinde fetzt.

Ein Elch (=Moose) dem es auf der Autopiste gefällt, der wird behutsam umfahren. Dann kommen mal wieder zehn Meilen lang Raupenteppiche, die von einem kahlgefressenen Waldstück zum noch belaubten überwechseln. Es fährt sich darüber wie durch überreife Tomaten ...

Entfernungen sind Schall und Rauch. Beim ersten Mal ahnten wir noch nichts, als Götz und zu ‚einem kleinen Ausflug’ einlud. Der endete nach 2.000 Meilen am Großen Sklavensee im Norden ....

Und nachts brannte das Lagerfeuer und die alten Geschichten gingen rund ... während 200 Meter weit rechts und 100 Meter weit links die Erdölpumpen nickten. Mitten im Wald ... aber alles pieksauber. Keine oberirdischen Pipelines. Alles unterirdisch. Und wir fühlten uns in den Kanadischen Nächten überirdisch gut!

Danke, Götz! Das war dann wenigstens am Ende des Berufslebens ein Stück True West ...



So ritt ich denn nie auf einem horseback sonden nur auf meinen vier und auf den 26 Buchstaben unseres ABCs durch die Prärie der Fantasie und beschrieb sie so real, wie es meine Vorstellung erlaubte.



„Fare well!“
ruft Euer

Peter Wiechmann


PS: Weil ich über den Großen Teich nach Hause schwimme, wird es ein Weilchen (= ca. 14 Tage) dauern bis ich mich hier wieder melde (Beifall von allen Rängen: "Gott sei Dank!").

Peter_Wiechmann 12.03.2009 12:56



Wie macht man Comics?

Keinen blassen Schimmer – weiss nur wie (Wiech)man(n) zu Resultaten kam und das soll hier gern Allgemeingut werden.

Vorusgeschickt sei aber gleich die freudige Botschaft:

Comics kann jeder anrühren. Das ist eigentlich keine große Kunst und es gibt schon gar kein geheimnisvolle Rezept dafür.

Beispiel für einen – eifrig nach seinem ureigenen Comic trachtenden Mitmenschen - über den sich im Abendsonnenschein die Muse zum entscheidenden Kusse beugt:

Dieser nämliche Mensch liegt entspannt am Wiesenrain und lässt gemächlich die Sonne untergehen. Und ehe sich das rote Licht ausknipst, fallen ihre letzten Strahlen durch ein Spinnenetz im Haselstrauch in die Augen unseres jetzt etwas blinzelnden Freundes.

„Spinnen!“, murmelt der träge und gedankenverloren. „Die haben überall Halt – selbst auf Glasscheiben! Die wickeln ihre Beute ein. Die arbeiten immer mit eigenem Netz über dem fernen Boden aller Tatsachen. Haben in ihrem feingesponnenen Netzwerk ein todsicheres Alarmsystem: Bewegungsmelder! Leben und lauern im Verborgenen ...

Gemerkt?

Da ist sie schon: die Hefe , aus der der Serienheld aufgeht!

Ans Werk ... das Denken beginnt – trotzdem kann man entspannt dabei liegen bleiben:

Hmmm ... also so eine Spinne zu personifizieren wäre wegen abstoßender Hässlichkeit nicht ratsam . Kein Problem – sucht man eben eine bessere Sympathiefigur, der man all das anhängt, was eine gewitzte Spinne so ausmacht.

Ich für meinen Teil hätte damit schon die Steilvorlage für einen Semi-Funny namens ... naja, sagen wir DER SPINNER.

Selbstverständlich verbirgt sich hinter dem leicht negativen Serientitel – der ja auch gleichzeitig den Helden benennt - genau das Gegenteil.

Weniger scheinen als sein!

Der SPINNER legt los, wenn andere ihr Pulver schon verschossen haben und hilflos wie Schießbudenfiguren herumstehen.
Da ... ja jetzt offenbart sich der SPINNER und wickelt alles ein. Und wenn dann das Volk – nach vollbrachter Rettung der Erde oder des Oberbürgermeisters Töchterlein - jubelt und dankt, dann ist er auch schon wieder weg. Man hört nur noch von fern sein fröhliches: „Kleben Sie wohl!“

Also, das wäre mein Stoff – meine Art, durchzustarten, um dann das bißchen Rest - wie den Handlungsrahmen, die Konfliktgegner, die Freunde, das Szenarium drumherum - schnell noch dazu zu konzipieren.

Ein anderer musengeküsster Macher liebt es härter, dynamischer, aufregender, hollywooder – sieht alles in einer realistisch-überzogenen Welt von Gut & Böse ohen Graubereiche. Nur viel Grauen!

Nun, der legt dann eben ( bei gleichen Ausgangskriterien) SPIDERMAN auf Kiel.

Jeder Macher hat eben so seine Masche, Eingaben zu verwerten. Das unterscheidet den kreativen Menschen vom Geldautomaten ... der nur zwei Optionen hat:
Geld zu geben oder zu verweigern.



So, das war der spielerische Ausflug in die Gefilde des
schöpferischen Aktens, mit dem Bilderfluten entfesselt werden sollen.


Wenden wir uns nun den eisernen Regeln zu:

Wir Deutsche wollen möglichst kreativ und ungebunden und schrankenlos und frei in unserem Erfindergeist sein, wenn der schon mal aus der Flasche nebelt ... aber Gesetze müssen sein. Sonst hat das Ganze je keinen Rahmen und die Sache keinen richtigenHalt!

Also mal sehen ob ich zwei, drei nützliche Gebote als einzuziehende, sichernde Korsettstäbe zusammen bekomme:

1.
Du sollst irgendwo schon Existierendem keinerlei Beachtung schenken, sondern frei darauf los erfinden!

Was heißt das? Scher Dich den Teufel ... äh .... keinen Deut um bereits weltweit vorhandene Serien, sonst stehst Du plötzlich Himalayas an längst Ausgedachtem gegenüber und Du wirfst gehemmt das Handtuch.
Also alles ignorieren und nur an den eigenen Stoff denken.
Der ist sowieso ganz neu! Immer!



2.
Du sollst Deine Serien-Lieblingsidee über alles hätscheln – ihr aber grundsätzlich mißtrauen!

Was heißt das? Wenn Du nicht die Plots für zehn albumstarke
Storys ( = Inhalt für 10 x 44 Seiten) auf das Papier bekommst, ist Deine Lieblings- leider eine Schnapsidee.



3.
Du sollst rechtzeitig an die Optik Deiner bald ins Bild umgesetzten Worte denken und schon im Vorfeld vorsorgen!

Was heißt das? Wenn Du ein Schreiber und ein Zeichner bist, dann ist Passus 3 hinfällig.
Ansonsten solltest Du Dir kurz nach der Geburt der Basisidee einen Zeichner suchen.





Damit nun beginnt der lästige Ernst des kreativen Erschaffens!!

Ideen allein kosten ja glücklicherweise kein Geld: Aber die nun sichtbar zu machen ... das grenzt einmal an Arbeit und dann geht es schnell ans Eingemachte.

Ich spreche also vom Glücklichen, der mit seiner umwerfenden Comic-Idee nicht mehr schwanger sondern damit schon Klinken putzen geht.

Der merkt spätestens nach der zweiten geputzten Klinke, dass ohne Artwork selbst Autors Engelszungen keinen Verleger hinter dem Ikea-Tisch hervorholen.

Die Verantwortlichen wollen was sehen. Möglichst Hunderte von Seiten, denn erst damit liegt so eine Art Sicherheit namens "Kontinuität der Serie" bewiesen auf dem Tisch.




Die Stunde der Wahrheit gongt:

Ein Zeichner muss her! Woher nehmen und nicht bezahlen? Verlockend wäre da vielleicht ein Freund, der schon immer mal so lustige Figuren an Abortwände, Schultafeln und auf Streiktafeln pinnte!

Finger weg! Gar nicht erst dran denken!

Nächste Kategorie: Deutsche lasst bei deutschen Profis deutsche Comics zeichnen! Nicht wegen irgendwelcher nationalen Befindlichkeiten, sondern schlicht wegen der Verständigung.

Man sucht also in der deutschen Szene und findet: Einen Artist seiner Wahl – von dem man auch schon weiß, welchen Strich er drauf hat und der zum eigenen Comic passen sollte.

Der macht sich nun also dran.
An was macht er sich dran?

Genau das muss präzise und bitte vorher festgelegt sein. Meine Empfehlung:
Er scribbelt die Haupthandelnden - die Heldin/den Helden, die Gegnerin/den Gegner - die Bande/die Crew/das Team – den Schauplatz - Stadt, Land, Fluß. Er scribbelt die Protagonisten im Stand, in Bewegung, in der Gruppe – zeigt Mimik, Bewegung.
Inkt zumindest den Helden in anschaulichen Posituren.
Gibt auch schon mal ein bißchen Farbe dazu Und vorher unbeding seinen Preis für all das ab!

Schluß, aus!

Damit und seinem genialen Serien-Konzept geht man hausieren. Außer Luftschlössern und Erfolgsvisionen wird jetzt absolut nichts mehr inverstiert. Bis der echte Auftrag zur Umsetzung kommt. Jetzt - bald – irgendwann!

Erst dann setzen sich Autor und Zeichner zusammen und küngeln alles aus: Wer hat welche Rechte am Werk? Wie werden die Honorare geteilt? Zu welchem Produktionsvolumen verständigen sich beide bindend ... undsoweiter. Aber das ist dann eine ganz andere Geschichte.

Ansonsten bleibt es der schöne Traum ... vom eigenen Comic, den man zumindest versucht hat, zu realisieren!



Der andere Weg zum Ziel:

Die Möglichkeiten des Comic-Machen sind natürlich längst nicht ausgeschöpft. Oooo nein!

Nehmen wir an, es gibt heutzutage noch Menschen, die außer Idealen auch noch über gesundes Kapital verfügen und dennoch das ernsthafte Ansinnen haben, etwas Eigenes in Sachen Comic zu kreieren!

Denn dem bietet sich nun die Zusammenarbeit mit einem Profi-Pool an. Zum Beispiel mit einem professionell geführten Studio, das davon lebt, erfolgreiche Comics zu erfinden und zu produzieren – oder schon bestehende Erfolgs-Comics für andere zu produzieren.

Die gibt es – und von den wenigen könnte ich eines mit ehrlicher Überzeugung und Freude empfehlen.
Tue ich aber hier nicht, weil dieses besagte Studio in Spanien mal meins war - als ich noch in Barcelona wirkte - und man ja als Ratgeber unbedingt und unbeirrbar neutral bleiben sollte ...

Um es kurz zu machen: Dort findet man den richtigen Künstler für den eigenen Comic. Garantiert!

Der bereitet den Serienstart – betreut und kontrolliert vom Studioleiter - bis hin zu den model-sheets aller Figuren und deren Umfeld vor. Der zeichnet bei Grünem Licht des frischgebackenen Comic-Eigners auch die Storys aus der Feder des Eigners oder dessen Autor in Serie ... alles kein Problem, wenn genügend Etat vorhanden ist.

Dann liegt sie nun da, die brandneue, umwerfende Serie und wäre eigentlich prädestiniert, ihre Daseinberechtigung unter Beweis zu stellen: nämlich getextet, coloriert, digtalisiert, gedruckt und vertrieben zu werden! Nicht vom, sondern im Markt!

Und da geht das Gesuche schon wieder los: Welcher Verlag geht das – minimale, claro – Wagnis ein, seine Leser mit dem besten aller Comics zu überraschen, atemlos zu machen, bei der Stange zu halten?

Diesen Leidensweg, diese Odyssee der Verlagssuche fasse ich hier nicht in erschütternde Worte, sondern mache es mir ausnahmsweise mal einfach und knüpfe an der obigen Möglichkeit an.

Da sahen wir ja einen Menschen mit Eigeninitiative und etwas Geld – und genau dem empfehle ich jetzt in meinem Gedankenspiel:

Druck Dir Deine Comics halt selbst! Druckereien gibt es in infaltionärer Vielfalt und mit entsprechend niedrigen Preisen bei prächtiger Buchgestaltungs- und Druckleistung!

Vor allem im Osten! Und gar im fernen Osten!

Bleibt nur noch die letzte Hürde. Nein, das ist nicht der Vertrieb
- auch da gibt es professionelle Verteiler-Hilfe Deiner Werke.

Ich meine den Erfolg, dieses windelweiche Phänomen, das sich so gut packen lässt, wie ein geölter Aal.

Denn spätestens wenn Deine Bestände im Lager wachsen wie die Abraumhalden der Kali-Industrie, dann dämmert die Erkenntnis:

Comic erfinden ist leicht – alles andere danach artet in Arbeit und schnell in Frust aus.

Was auch erklärt, dass es gar nicht so viele erfolgreiche Comic-Macher gibt!

Rolf Kauka und Walt Disney hatte zur richtigen Zeit die richtige Idee und die richtigen Leute und einen richtig hungrigen Markt!

Vor allem der fehlt heute! (But the times they are changing ...)


http://www.sammlerforen.net/_bilder/...hmann/0225.jpg


Trotzdem: in comic veritas!

Euer

Dr. honoris comic Peter Wiechmann

Peter_Wiechmann 26.03.2009 13:22



Trommeln für den „Trommler“
- Mein Buch ist in der Zielgeraden zur Präsentation -



Die Daten:

1978 erschien meine Serie „Thomas der Trommler“ im Gimmick-Magazin YPS.

Es folgten insgesamt 15 abgeschlossene Episoden mit jeweils acht bis 9 Seiten Umfang hinter einander.

Vor knapp zwei Jahren interessierte sich Verleger Andreas Mergenthaler ( CROSS CULT ) für die Zusammenfassung der Serie in einem attraktiven, gewichtigen Buch.

Albumformat, Hardcover, 162 Seiten Umfang.

Ich stimmte dem Plan etwas zögerlich zu ... machte mich aber dann – neben ANDRAX und den beiden HOMBRE-Bänden – mit stetig wachsender Begeisterung an die Befreiung der Serie aus ihrem Schubladendasein ...

Neuer Text. Herstellung der ursprünglichen Chronologie in der Episoden-Reihenfolge. Überarbeitung des geschichtlichen Hintergrunds. Redaktionelle Beiträge über eine grausame, gandenlose Kriegsführung im Namen des Glaubens an Vergebung und Barmherzigkeit ...


***

Am 24. April 2009 stellen Andreas Mergenthaler und ich das Buch in Eschwege vor.


Würdiger Schauplatz: Der Rittersaal des Landgrafenschlosses, in dem vor fast 400 Jahren der Befehl des Kroaten-Obristen erging, die Stadt Eschwege in Flammen aufgehen zu lassen ...

Nachzulesen im Buch ...






Andreas Mergenthaler ( = CROSS CULT) gab „Thomas der Trommler“ in diesen Tagen in den Druck - auf dass der Band pünktlich zum 24. April 2009 zwischen zwei kräftigen Buchdeckeln vorliegt.

Primär in Eschwege zur Präsentation und auch sonst für jedermann zu erhalten: in allen guten Buchhandlungen und bei amazon!





Dieter Salzmann – der sehr rührige Chefredakteur der Werra Rundschau - ist guten Mutes und Willens im Vorfeld der Buchvorstellung - ein kleines Feuerwerk der Berichterstattung in seiner Zeitung steigen zu lassen. Mit wohldosierten Steigerungen bis kurz vor das Ereignis selbst.


Der Startartikel ist bereits ein sehr guter Anfang – nur muss ich es schaffen, den naheliegenden Trugschluss „Comicmacher = Comiczeichner ” – richtig zu stellen.




Im Internet wird die Berichterstattung aus meiner Heimatstadt Eschwege ( = Schauplatz der Trommler-Saga vor fast 400 Jahren) stets unter Werra Rundschau zu finden sein. Hier der erste Beitrag:


Zitat:

Trommler für Eschwege


Eschwege. Der in Eschwege aufgewachsene Comic-Zeichner und Comic-Produzent Peter Wiechmann wird sein neuestes Buch „Thomas der Trommler“ exklusiv in Eschwege vorstellen. Darin erzählt Wiechmann in Wort und Bild auf 160 Seiten die Geschichte des jungen Thomas, dessen väterliches Gehöft vor den Toren Eschweges in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) von marodierenden Soldaten abgebrannt wird. Die Eltern werden getötet, der Junge in den Krieg gerissen.
Die Geschichte spielt in Eschwege und Umgebung. Thema und Schauplatz sind nicht zufällig gewählt. „Ich verdanke Eschwege meinen Beruf, und die Welt der Landsknechte hat mich schon immer fasziniert“, sagt Wiechmann. Er habe seine Kindheit und Jugend „in dieser seelenvollen Stadt“ verbracht. „Mehr draußen als drinnen.“ Einen seiner Streifzüge verschlug ihn als Achtjährigen ins damalige Stadtmuseum, wo er, wie er gesteht, mit einem Freund zusammen zwei Reiterpistolen stehlen wollte. Der damalige Museumsleiter habe sie jedoch erwischt, aber statt einer Tracht Prügel gab es eine Führung. „Seitdem war es um mich geschehen“, sagt er. Das Interesse an der Gerschichte und vor allem die rüden Landsknechte hätten sich wie ein roter Faden durch sein Leben gezogen. Damit war die Grundlage auch für Thomas den Trommler gelegt.
Dieser Comic erschien zunächst als Serie in dem im Jahr 2000 eingestellten Comic-Magazin Yps. Eine Veröffentlichung als Buch hat es jedoch bislang noch nicht gegeben.
Die Präsentation des Buches ist für den 24. April im Rittersaal des Landgrafenschlosses vorgesehen. In der Buchhandlung Heinemann, wo auch eine Autogrammstunde vorgesehen ist, soll eigens ein komplettes Schaufenster rund ums Buch eingerichtet werden.
Das 160 Seiten starke Buch erscheint im Cross-Cult-Verlag und kostet 26 Euro. (Samstag, 21. März 2009)




Und dann überraschte mich noch dieser herzliche Brief des ehemaligen YPS-Lesers Chris Gerlach:


Zitat:

Am 24.03.2009 um 17:29 schrieb chris_gerlach(at)xxx.de:

Hallo Herr Wiechmann,

angeregt durch einen Internetartikel der Werra-Rundschau wurde ich auf
Ihr neues Buch „Thomas der Trommler“ aufmerksam. „Thomas der Trommler“?
schoss es mir sofort durch den Kopf. Das wird nicht etwa ... doch! Es
ist der kleine Held meiner Kindheit, dessen Blick zurück auf das
mittelalterliche Eschwege und die Leuchtberge ich wohl nie vergessen
werde. Inzwischen selbst Vater einer 10 jährigen Tochter erzählte ich
ihr gerade erst kürzlich, dass es einmal einen kleinen „Eschweger Comic
Helden“ gab und sie lauschte mir ganz angespannt, wenn ich darüber
(wieder einmal) von meiner Kindheit zu erzählen begann. Wie ich als
kleiner Junge in der Buchhandlung meiner Oma gesessen habe und Comics
geradezu verschlungen habe. Diese musste ich natürlich wieder auf den
Verkaufsstapel zurücklegen. Aber Yps ... und natürlich Thomas ... das
durfte ich mir immer mit nach Hause nehmen. Darum jetzt schon einmal
vorab: Danke, dass Sie mir mit der Veröffentlichung eine ganz besondere
Freude machen!

Auf Ihrer Homepage bin ich noch auf ein anderes „Sahnestück Eschweger
Geschichte“ gestossen: Feuer & Flamme. Als inzwischen selbst in der
Fremde lebender und in die Stadt seiner Kindheit verliebter Eschweger,
haben mir die Leseproben wunderbar gefallen. Darum meine Frage an Sie:
ist es möglich dieses Buch auch zu erwerben und, wenn ja, über welche
Quellen?

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen!

Viele Grüße aus der Bundestadt Bonn am wunderschönen Rhein

Christian Gerlach




Alles in allem ein schöner Auftakt für den Start eines sehr speziellen Buches auf dem Markt!


http://www.sammlerforen.net/_bilder/...hmann/0231.jpg
Hier das DIN-A2-Plakat für die Außenwerbung



Ich halte die treue Gemeinde der Interessierten weiterhin auf dem Laufenden.


Mit herzlichen Grüßen

Peter Wiechmann

Peter_Wiechmann 07.04.2009 17:32



Werbung für Wiechmann

In meiner Heimatstadt wird einiges getan, um die Präsentation
von THOMAS DER TROMMLER so richtig publik zu machen




http://www.sammlerforen.net/_bilder/...hmann/0232.jpg


Buchhändler Uwe Heinemann hat ein ganzes Schaufenster leergeräumt, um den langen Weg zu meinem Eschwege-Buch über den 30jährigen Krieg in Bild und Wort zu inszenieren. Er und sein Dekorateur sorgten für einen eindrucksvollen Blickfang!




Zwei Ausschnitte zeigen mich einmal als jungendlichen, rüpelnden ‚Landsknecht’ in verschiedenen Theaterrollen und zum anderen gibt es Ansichten von verschiedenen Trommler-Plakaten, -Vignetten samt einer Comic-Seite aus dem Buch.

Und alles soll dafür sorgen, dass am 24. April 2009 ab 19.00 Uhr der Rittersaal des Landgrafenschlosses zu Eschwege gut gefüllt ist ... wenn ich dann das Comic-Buch Thomas der Trommler einem gut eingestimmten Publikum vorstelle.

Wer kommen mag, der komme!

Bis bald, Peter Wiechmann

Peter_Wiechmann 09.04.2009 12:52


Klinkenputzen für Thomas




http://www.sammlerforen.net/_bilder/...hmann/0235.jpg

http://www.sammlerforen.net/_bilder/...hmann/0236.jpg

http://www.sammlerforen.net/_bilder/...hmann/0237.jpg

Das Trommeln für den Trommler geht kräftig weiter:

Dank der Flyer und verschiedenen Plakate, die Cross Cult zur
Verfügung stellte, und des Einsatzes freiwilliger Helfer (siehe oben).

Bilder: Caspar Döhle


Peter_Wiechmann 30.04.2009 12:47



Gerd Döhle – neben Cross Cult gewichtiger Mitveranstalter des Trommler-Events – pflastert zusammen mit Autor Peter Wiechmann Eschwege und Umgebung mit den sehr gelungenen Werbeplakaten in der eindrucksvollen A.-Mergenthaler-Grafik ( = Cross Cult).

Die reizende Power-Frau Carolin Neusüß macht aus meiner Bildersammlung eine wirklich gelungene, ansehenswerte Power-Point-Präsentation. Und sie behält ihre unerschütterliche Ruhe als meine Nerven längst blank liegen. Ohne ihr technisches know-how und ihren sachlichen Bezug zum Thema hätten die Zuschauer später das Nachsehen gehabt ...
Mit im Bild noch einmal mein Neffe Gerd Döhle: Er koordinierte und organisierte im Vorfeld den Trommler-Abend im Rittersaal: Technik, Beleuchtung, Getränke, Fackeln, Trommlerjunge Paul, die Sängerinnen, Stellwände, Helfer, goodwill aller Orten!! Ohne sein Engagement hätte ich einiges mehr zu buckeln gehabt ...




Pfadfinderinnen aus Bad Sooden-Allendorf studieren in Windeseile noch das raue Landsknechtlied „Sturm auf Münster“ ein. Das andere Lied von den Werbern, die junge Leute zum Kreuz auf der Sold-Rolle verleiten, gehörte schon zum Repertoire der Gruppe um Stina (= die Klampfenschlägerin) – Letztes Üben vor dem Landgrafenschloss und dann warten auf den Auftritt!




Am 21. April 2009 bin ich von Chefredakteur Dieter Salzmann zur Redaktionskonferenz der WERRA RUNDSCHAU eingeladen. Nach der konstruktiven Besprechung aller Beiträge in der aktuellen WR-Ausgabe interviewt mich Dieter Salzmann.

Danach suche ich neben den Reaktionsräumen die ehemalige Handsetzerei und natürlich den Platz, an dem ich mir als Schriftsetzerlehrling die Beine in den Bauch stand.

Nach erfolgreicher Spurensuche der Besuch bei Herrn Rossbach-Hitzeroth, dem Sohn meines ehemaligen Chefs Dr. A. Rossbach.
Thema: Ideenprojektion eines Festivals der Fantasie ( = Comic & Co.) in Eschwege.




Ich habe Herrn Salzmann einen von ‚Pepe’ Marti (Bens Bande) gezeichneten Stammbaum meiner Familie mitgebracht. Meine Mutter als Grande Dame im Mittelpunkt und alle anderen in typischen Berufskleidungen drumherum. Ich bin als Gutenberg gekennzeichnet. Neffe Gerd Döhle als Pfadfinderhäuptling.




Das Fernsehen hat sich von Kassel aus nach Eschwege aufgemacht.

Für den Hessischen Rundfunk will Rainer Schumann samt Aufnahmeteam eine Sendung über Thomas der Trommler am Ort des Geschehens – vor rund 400 Jahren – in Wort & Bild zusammenstellen.




Kameramann Stefan Rommel vergleicht die Schauplätze des Comics mit der Wirklichkeit im Stadtbild. Eschwege brannte zwar im Jahre 1637 nieder, aber einige steinerne Gebäude legen auch heute noch Zeugnis von einst ab.




Hier steht meine Wenigkeit zwischen Kamera und Interviewer Rede und Antwort.




Noch einmal Vergleich mit den gezeichneten und den gebauten Stätten der Stadt.

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Klickt auf den Trommler und ihr kommt zur Sendung

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Abgedreht ...


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Reportage von Vera John (hr)

Frau Vera John (Hessischer Rundfunk/Radio) interviewt mich auf dem Schlosshof neben dem Märchenbrunnen (Frau Holle = Maria D’Oro!!) und im Rittersaal.

Das gelungene Resultat ihres gut gemischten & geschnittenen Beitrags ist auf Klick zu hören!

Vielen Dank in das hr-Studio nach Witzenhausen!


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Rundfunk-Interview 2
Bitte auf Link klicken


Das zweite Radio-Interview wurde in Eschwege vom Rundfunk Meissner (Das Radio der Region) aufgezeichnet. Mein Dank geht an Melanie Rümmler - die junge Dame am Mischpult!

Peter_Wiechmann 30.04.2009 18:02


Das ehrwürdige, sandstrahlgeschönte Landgrafenschloss aus dem 13./14. Jahrhundert - respektive sein Rittersaal - ist Schauplatz der Buchvorstellung.

Vor 372 Jahren befahl Oberst Geléen hier seinen Tartaren, Eschwege in Schutt und Asche zu legen. Und vor rund 60 Jahren stolperte ich im hier ausgelagerten Stadt-Museum über zwei Reiterpistolen aus dem Großen Teutschen Krieg. Die Idee zu THOMAS nahm blasse Gestalt an ...

Am 22. April 2009 herrscht im Rittesaal noch gähnende Leere. Dann wird der historische Raum von fleißigen Helfern ‚bestuhlt’. Stellwände mit Seiten aus dem THOMAS-Buch sorgen für Atmosphäre.

Am 24. April strömen um 19.00 Uhr die Besucher und füllen den Saal schließlich bis auf den letzten Platz.





Regieanweisung an Paul und letzte Absprache für den Auftritt der Sängerinnen.


Dann durchschreiten Peter & Paul das Portal.

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Mein Vortrag hat unweigerlich zu beginnen ...


Peter_Wiechmann 01.05.2009 13:08


Vor mir ergreift Gerd Döhle das Wort. Der Sproß aus uraltem Eschweger Kaufmannsadel, Sohn meiner Schwester, Verantwortlicher bei den Stadtwerken – außerdem als Feierabend- & Nachtgeschäftsmann Der Ausrüster von Pfadfindern und anderen Outdoor-Freunden und schließlich Mitveranstalter des Trommler-Events ... begrüßt die Zuhörer, verspricht ihnen einen interessanten Abend und kündigt Dr. Karl Kollmann an.



Text zu Bild 1:
Ich rede mich warm und mein Vortrag gewinnt nach einigen Stolpersteinen an Fahrt. Wenn das Hüsteln und Räuspern vor mir abflaut, ist mir die Aufmerksamkeit der Zuhörer sicher und das gibt Sicherheit ...

In meiner freien Rede verlese ich unter anderem auch einen Originaltext aus Peter Hagendorfs Tagebuch. Dieser Söldner führte es 25 Jahre lang auf seinem 25.000 Meilen-Marsch durch Krieg, Elend, Niederlage und Sieg. Er überlebt den ‚Großen Teutschen Krieg’. Er ist ein ‚Gefrorener’ – einer, der mit Blessuren davon kommt, aber gegen den Tod gefeit ist ...


Text zu Bild 2:
Die Pfadfinderinnen aus Bad Sooden-Allendorf singen vom Anwerben der Bauernsöhne für den Krieg und vom Sturm der Landsknechte auf Münster. "Da blieben fast dreitausend tot ... in anderthalben Stunden ..."


Texte zu Bildern 3 + 4 + 5:

Grosser Andrang bei Cross Cult. Der Verlag ist durch das Ehepaar Mergenthaler und viele Trommler-Bände und einer Auswahl aus dem Verlagsprogramm würdig vertreten. Der Pegelstand der gestapelten Thomas-Bände nimmt rapide ab und ich habe Mühe, mit Widmungen und Autogrammen nachzukommen.



Meine Frau Kerrin war während der gesamten Veranstaltung rastlos als Strahlenfallenstellerin ( = Bildreporterin) tätig. Und jetzt fotografiert sie den Schreiberling beim Unterzeichnen ...




Und wenn ihm nicht die Finger abgefallen sind, schreibt er immer noch ...


***

Jetzt aber schreibt er aber vor allem dieses:


Außer den zwei abschließenden Presseberichten hat die Berichterstattung für den TROMMLER hier ein Ende.

Denn kurz hinter dem Horizont schwingt sich schon HOMBRE in den Sattel, um auf seinem Mustang auf den deutschen Makt zu preschen.

Heute las ich erste Korrektur des ersten Bandes – auf dass die Freunde des ungezähmten Wild West bald das erste Buch in den Händen halten können!

Ich danke allen Tagebuchlesern für das standhafte Durchhalten bei all dem Getrommel für den Trommler. Und nun freue ich mich auf kritische, anspornende, sachliche, knurrige Kommentare zum Epos aus dem 30jährigen Krieg in meiner Rubrik Peter Wiechmann antwortet!

.

Peter_Wiechmann 04.05.2009 18:37



Hier noch die abschließenden Presseberichte

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http://www.sammlerforen.net/_bilder/...hmann/0261.jpg

In Beitrag 42 wurden heute Links für einen Fernsehbericht und eine Radiosendung nachgetragen.

Peter_Wiechmann 26.05.2009 15:53


Wer will eine Widmung ?


In den letzten Tagen habe ich gelernt:

Vielen Lesern fehlt in ihrem Thomas-der-Trommler-Buch das Autogramm des Autors!

Sie schicken also das gute Stück an meine Anschrift, legen einen Zettel mit dem Wortlaut der gewünschten Widmung bei und vergessen meist nie das Rückporto.


Wer schon die gleiche Idee hatte, sich aber nicht so recht schlüssig war, den möchte ich hiermit ermutigen: „Nur zu ich signiere gern!”


Bis bald und mit herzlichen Grüßen

Peter Wiechmann



PS:
Einfacher, aber auch gut: Wortlaut per E-Mail schicken und ich schreibe auf ein Papier, das sich leicht einkleben lässt! In dem Fall aber bitte die Postadresse nicht vergessen.


Anschrift:
Peter Wiechmann
Hochfeld 1
82343 Pöcking

Peter_Wiechmann 19.06.2009 21:59


http://www.sammlerforen.net/_bilder/...neue-ziele.jpg

Über aktuelle Comic-Aktivitäten berichte ich
von heute an zielstrebig mit den nächsten Beiträgen.


Ihr dürft gespannt sein!

:snipe:

Peter


Peter_Wiechmann 29.06.2009 18:23


Peter_Wiechmann 02.07.2009 12:43


Peter_Wiechmann 04.07.2009 10:21


Peter_Wiechmann 04.07.2009 22:08


Peter_Wiechmann 05.07.2009 11:39


Peter_Wiechmann 06.07.2009 11:32


Peter_Wiechmann 06.07.2009 18:10


Kleine Unterbrechung im HOMBRE-ABC,
aber ich muss Dank & Lob loswerden:

Ein paar Wochen ist es her, da traf mich wie ein Blitz die Erinnerung an ein Anschauvergnügen von vor 62 Jahren. Ich hielt in Gedanken wieder den querformatigen Band in der Hand und freute mich an den Kapriolen von schwarz-weißen Strichmännchen ohne Sprechblasen und sonstigem Text ... Historisch gesehen: Die erste Begegnung von Jung-Wiechmann mit dem späteren Broterwerb!

Ich forschte nach dem Band und bat Comic-Kenner um Fahndungshilfe. Ich krakelte als Erkennungshilfe zwei Erinnerungs-Bildchen. Doris Hethke krempelte Kellerbestände um ... keine Spur tat sich auf. Die Anfrage bei einem namhaften Comicologen blieb der Einfachheit halber unbeantwortet ...

http://www.sammlerforen.net/_bilder/...hmaennchen.jpg

Dann fragte ich Chris Krumm und der wies seherisch nach Norden.

„Heiner Jahnke weiß das auf Anhieb!“


Und so war es. Kaum hatte ich mein Anliegen vorgebracht, prasselten die Informationen: „Titel: O diese Jugend ... Zeichner: Wilhelm Weitling ... verlegt 1939 vom Hansischer Gildenverlag, Hamburg ... drei verschiedene Herstellungsversionen ... später als Taschenbuch ... neuer Titel: Nach Strich und Faden! ... Im Antiquariat durchaus noch zu bekommen ... Zufrieden?“

Und wie, lieber Herr Jahnke! Herzlichen Dank für die profunde Auskunft!

Wahres Wissen teilt sich mit!

Eine tiefen Verbeugung gen Hamburg!


Ihr
Peter Wiechmann

Peter_Wiechmann 07.07.2009 11:04


Nach kurzer Unterbrechung geht es zügig mit El mundo del “Hombre" weiter:



http://www.sammlerforen.net/_bilder/...chmann/-g-.gif


http://www.sammlerforen.net/_bilder/...ann/g-text.jpg


Peter_Wiechmann 08.07.2009 08:53


Peter_Wiechmann 10.07.2009 17:43


Peter_Wiechmann 11.07.2009 19:00


Peter_Wiechmann 12.07.2009 14:47


Peter_Wiechmann 13.07.2009 10:49


Peter_Wiechmann 14.07.2009 10:24


Peter_Wiechmann 15.07.2009 16:03


Peter_Wiechmann 16.07.2009 08:45


Peter_Wiechmann 17.07.2009 10:16


Peter_Wiechmann 18.07.2009 10:45


Peter_Wiechmann 19.07.2009 12:47


Peter_Wiechmann 20.07.2009 15:44


Peter_Wiechmann 22.07.2009 10:44


Peter_Wiechmann 23.07.2009 10:14


Peter_Wiechmann 24.07.2009 09:12


Peter_Wiechmann 25.07.2009 10:45


Peter_Wiechmann 26.07.2009 11:46


Peter_Wiechmann 27.07.2009 12:18


Peter_Wiechmann 28.07.2009 11:47


Peter_Wiechmann 31.07.2009 11:45


Peter_Wiechmann 04.08.2009 09:59


Peter_Wiechmann 31.08.2009 10:31


Peter_Wiechmann 01.09.2009 09:15


Peter_Wiechmann 02.09.2009 10:22


Peter_Wiechmann 03.09.2009 09:48


Peter_Wiechmann 04.09.2009 09:42


Peter_Wiechmann 05.09.2009 11:59


Peter_Wiechmann 08.09.2009 10:08


Peter_Wiechmann 09.09.2009 09:40


Peter_Wiechmann 10.09.2009 10:40


Peter_Wiechmann 15.09.2009 22:55


Peter_Wiechmann 22.09.2009 01:18


Peter_Wiechmann 24.09.2009 11:32


Peter_Wiechmann 25.09.2009 16:51


Peter_Wiechmann 27.09.2009 23:51


Peter_Wiechmann 29.09.2009 13:11


Peter_Wiechmann 05.10.2009 15:32


Peter_Wiechmann 07.10.2009 13:28


Peter_Wiechmann 12.10.2009 10:56


Peter_Wiechmann 19.10.2009 14:38


Peter_Wiechmann 27.10.2009 14:40


Peter_Wiechmann 28.10.2009 10:30


Peter_Wiechmann 30.10.2009 09:42


Peter_Wiechmann 31.10.2009 10:37


Peter_Wiechmann 03.11.2009 10:17



Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 12:29 Uhr.

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