Was machen deutsche Sender falsch?
Einfach mal den ZDF-Zweiteiler Tod eines Mädchens anschauen. Besonders prickelnd wird das nicht, sondern eher ernüchternd. In weiten Strecken ähnelt der Fernsehfilm nämlich dem BBC-Hit Broadchurch, doch optisch und storymäßig sind das zwei verschiedene Welten. Broadchurch ist um Klassen besser, weil es den Stoff nicht als Selbstzweck betrachtet, sondern zum Anlaß, dort hinzugehen, wo es weh tut ... Im ZDF ist nur irgendwann der Fall gelöst, weiter nichts. |
Die Kombination No Offence plus Scott & Bailey bei zdf_neo hatte ihren eigenen Reiz für mich.
Beide Serien spielen im Großraum Manchester, und das Kernstück bildet eine Dezernatsleiterin mit zwei weiblichen Untergebenen, die halb befreundet sind, halb um den nächsten Posten in der Hierarchie konkurrieren: Bei Scott & Bailey sind das DC/DS Rachel Bailey vs. DC/DS Janet Scott, die um die Gunst von DCI Jane Murray buhlen. Bei No Offence läuft der Clinch zwischen DC Dinah Kowalska und DS Joy Freers, die beide von DI Vivenne Deerings Gunst abhängen. Das Schlußbild der ersten Staffel sagt eigentlich alles. Außerdem gab es in der wiederholten Scott & Bailey-Staffel den Fall mit dem verfolgten Verdächtigten, der im eigenen Unfallauto auf der Strecke bleibt und Janet Scott dadurch in die Bredouille bringt. Im Notfall ziehe ich No Offence allerdings Scott & Bailey vor ... |
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Ich glaube, das liegt daran, dass volles Risiko gemieden wird. Wenn eine Serie ihr Publikum gefunden hat, bleibt es allerdings beim gewohnten Standard. Ein gutes Beispiel für solche Serien, die zwar überdurchschnittlich sind, denen aber das winzige Quentchen Schräges und Skurriles fehlt, ist meiner Meinung nach Unter Verdacht. In der Regel bieten die einzelnen Folgen um Senta Berger, Rudolf Krause und Gert Anthoff kurzweilige Unterhaltung, die auch ml umstrittene Themen anreißt und vor der Gunst des Publikums nicht zu Kreuze kriecht. Durch das 90-Minuten-Format bleibt daramturgisch alles unter Kontrolle. Die BBC-Serie Line of Duty greift ähnliche Themen auf - und nach meinem Geschmack ist sie um ein, zwei Klassen besser. Warum? Durch Staffeln von fünf bis sechs einstündigen Episoden werde ich hier mit einer komplexeren Dramaturgie verwöhnt, weil die Briten sich offenbar bewußt sind, woher Spannung kommen kann. Vieles davon beruht auf erzählerischen Traditionen, die hierzulande nie heimisch geworden sind: - Die Hierarchie in der Polizei wird als Instrument zur Belohnung (Beförderung) und Bestrafung (Degradierung, Haft oder Schlimmeres) eingesetzt. - Die Grenzen zwischen Polizei, Geheimdiensten und der Politik sind sowieso fließend (Korruption, Verrat von Kollegen). - In den einzelnen Episoden können verschiedene Figuren in den Mittelpunkt gerückt werden (Nebenfiguren als Hauptfiguren). - Es geht weniger um ein einzelnes Delikt, sondern immer ein Komplex aus mehreren Ordnungswidrigkeiten und Straftaten von verschiedenen Figuren. Dadurch kann sich eine plausible Eigendynamik entwickeln. - Die Serien nehmen sehr häufig keine Rücksicht auf den Starring: Jeder kann Opfer oder Täter oder beides werden. - Darüber hinaus sind sie flott erzählt: Wofür deutsche Serien 90 Minuten brauchen, das wird üblicherweise in 65 bis 70 Minuten erzählt. - Ach ja, und die Technik funktioniert auch nicht immer: Mal ist da bloß etwas kaputt, mal ist das Absicht. |
Welche Rolle spielen die Fassungen bei euren Lieblingsserien?
Gerade beim wiederholten Sehen fallen Logiklöcher und unmotivierte Action ins Auge. Gut, den eigenen Favoriten werden diese Schwächen verziehen. Aber sie machen es schwerer, andere von der Qualität zu überzeugen. Deshalb bin ich bei meinen Top-Serien ständig auf der Jagd nach der vollständig(st)en Fassung. Ich hege den Verdacht, dass gerade winzige Details den entscheidenden Beitrag leisten. Frei nach dem englischen Sprichwort: "God is the detail." bzw. "The devil is in the detail." (siehe The Wire oder Life on Mars). Wer bloß in eine verstümmelte Version hineingeschnuppert, kann kaum überzeugt werden. In der Regel machen Kürzungen Sinn. Wenn da bloß geschnippelt wird, um noch Sendehinweise oder Werbung in den Slot zu quetschen, richten Kürzungen eher Schaden an. In der Regel sind es Fans, die diese Schlamperei entdecken. Als vor einiger Zeit das Feuilleton einen Hype um Serien, insbesondere aus den USA (Sopranos, Breaking Bad, The Wire), entfachte, wollte jede Edelfeder ihren Beitrag leisten. In den Serien das Erbe der Romane des 19. Jahrhunderts zu sehen (Stichwort Charles Dickens), fand ich nicht besonders orginell. Die Steilvorlage findet sich in einem Bonusfilm der 5. Staffel von The Wire - das deutsche Feuilleton plapperte bloß nach. In einer Sendung (vom Deutschlandradio Kultur) meinte die Fernsehkritikerin Barbara Sichtermann, die Begeisterung wäre übertrieben. Sie könne viele der gerühmten Qualitäten nicht entdecken. Tja, wenn sie bloß die deutsche Fernsehfassung kannte, hatte sie leider, leider, leider recht. Denn insbesondere bei The Wire führen die Kürzungen nicht nur zu Entstellungen (da werden wichtige Figuren aus Szenen entfernt), sondern sie zerhacken auch die Kompositionen. Aus langen und komplizerten Kameraeinstellungen (Zoom plus Schwenk plus Fahrt) wird in The Wire öfter mal eine Schnittfolge. |
Den neuen Trailer für die 7. Staffel von Game of Thrones haben in der ersten 24 Std. rund 61 Millionen Leute bei FB gesehen.
Ich kann es kaum erwarten das es weitergeht. |
@ Servalan: Kürzungen sind einfach inakzeptabel, weil sie eine Bevormundung darstellen. Ich möchte die Serie so sehen, wie das Kreativteam sie , sicherlich nach viel Überlegen und Kompromissen, erstellt hat.
Dass Serien bei deutschen Blu-ray Veröffentlichungen gekürzt werden -warum eigentlich :weissnix: - dürfte aber die Ausnahme sein. Mir fallen da nur Serien ein, die vorher im öffentlich-rechtlichen liefen und für die dann keine vollständige Synchro erstellt wurde. Ist The Wire wirklich auch auf Blu-ray gekürzt ? |
Bei The Wire wird die Sache haarig, weil es eigentlich keine optimale Fassung gibt. Die Fernsehfassung lief im klassischen Fernsehformat, ist aber geküzt. Bei den DVDs hängt das davon ab, wann die auf die Markt gekommen sind. Die ersten haben wegen des Formates die schwarzen Balken an der Seite. Spätere sind zwar von der Länge her vollständig, aber das Bild wurde aufgeblasen und neu justiert, so daß oben und unten Inhalte fehlen.
Ich habe auch Staffeln der britischen DVDs, und die unterscheiden sich sogar in der Tonspur und einzelnen Szenen voneinander. Von daher weiß ich nicht, ob es die definitive Originalfassung des Kreativteam je gegeben hat. HBO scheint für die internationale Vermarktung von vornherein mit Varianten zu arbeiten. Manche Szenen sind da einfach anders. Zum Beispiel Kima Greggs, die aus dem Koma erwacht und Little Man nicht erkennen will. In der US-Fassung und auf den deutschen Fassung flucht sie unmißverständlich derb. Bei den Briten klingt das stubenreiner. Tut mir leid, daß ich dir nicht besser helfen konnte. |
Im Gegenteil, Du hast mir sogar sehr geholfen :respekt:
Wenn es mehrere Fassungen für verschiedene Märkte gibt, kann man (ich) zukünftig nicht unbesehen zugreifen, sondern muss vorher im Netz recherchieren und Laufzeiten vergleichen. |
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Guter Hinweis.
Falls die US Blu-ray die längste (oder härteste) Fassung aufweist, hätte man noch das Problem die hier nicht so einfach auf einem deutschen Player abspielen zu können. Gibt es da einen Trick? |
Bei manchen Playern kann man die Codierung für den Regionalcode entfernen (und verliert damit i. d. R. die Garantie). Da hilft nur Tante Goggel. :zwinker:
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Das ist, im Gegensatz zu DVD-Spielern, gar nicht so leicht.
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Nach reichlicher Überlegung:
- Deadwood (HBO) - Rom (HBO) - M.A.S.H. - Black Books (Channel 4) - Dylan Moran ist einfach ein grandioser Comedian - The Munsters - Thunderbirds - Robin Hood (Serie von Richard Carpenter) - Caroline in the City - Roseanne - Giligan's Island (weil es auf die Insel geht ^^) |
Ohne lange zu überlegen:
- Mit Schirm, Charme und Melone - Invasion von der Wega - UFO - Twin Peaks - Raumpatrouille Orion - High Chaparral - Stahlnetz - Dem Täter auf der Spur - Ein Herz und eine Seele - Akte X |
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https://www.amazon.de/Festgefahren/d...efighter+serie Nur so ohne die Werbung die Du so hasst :zwinker: |
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Emergency Room mag realistischer sein, als Grey’s Anatomy. Ich kann das aus medizinischer Sicht nicht beurteilen, habe ja nicht Medizin studiert. Meine Rita und ich haben auch ER zweimal komplett gesehen. ER hat 331 Folgen und für uns waren nur 2-3 dabei, die uns nicht gefielen. Bei Grey’s Anatomy nur eine. Aber das ist subjektiv. In beiden Serien gibt es genug Figuren, die einem ans Herz wachsen. Wir finden, dass beide Serien zu den absoluten Highlights des Genres gehören.
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Ich versteh was von Medizin, aber trotzdem hat mir Grey's Anatomy gefallen, bzw. gefällt mir immer noch. Es ist ja eine Unterhaltungsserie und keine Dokumentation. ;-)
Ich weiß gar nicht mehr ob es bei ER oder GA irgendwelche Folgen gab, die mir gar nicht gefielen. Ich rege mich eher über einzelne Figuren auf, z.B. bei GA über Maggie, als ihre Mutter angeblich eine Schönheits-OP machen lassen wollte (in Wirklichkeit war es jedoch eine Brustkrebs-OP, über die sie mit ihrer Tochter aber nicht reden wollte). Da beschwerte sie sich die ganze Folge über bei jedem, der es hören wollte und auch bei jedem, der es nicht hören wollte, was denn ihrer Mutter einfalle eine Schönheits-OP zu machen. Daging sie mir ziemlich auf den Geist mit dieser überdrehten Hytserie. Aber die Mutter, die nichts sagte, das fand ich auch nicht gut. |
Total schwer, Platz 1 muss nicht unbedingt dann die beste Serie sein sondern dass sind einfach Serien die ich immer wieder sehen könnte und meinen Spaß daran hab:
1. Cheers - Ich liebe Cliff den Postboten 2. Friends - Mit jeder Staffel besser und besser 3. Club de Cuervos - Ich bin kein Fußballfan, finde diese Fußballserie aber sehr lustig. Hugo Sanchez ist der beste! 4. Game of Thrones - Bin erst bei Staffel 3, aber super! 5. Deep Space Nine - Star Trek wie es für mich sein sollte. 6. Elite - Ich mochte jetzt 2 Staffeln das rätseln wer was war und Omander ist schon ne süße Handlung. 7. Stromberg - Nuff said 8. She Ra - Ich liebe die neue Version! 9. House of Cards - Zwar nicht zu Ende gesehen, aber das was ich sah war ziemlich gut. Hab jetzt das Gefühl raus zu sein und die Serie noch einmal von Anfang an zu schauen, da fehlt mir irgendwie die Zeit. 10. Haus der Geldes - Spanier können scheinbar Serien... Sex Education fand ich gut,aber ob die Serie das Niveau halten kann weiß ich nicht, Dallas finde ich am Anfang auch recht lustig zu sehen, vielleicht auch weil das so lustig 70er ist. Wird dann aber von Staffel zu Staffel konfuser, Dexter fand ich auch gut, ist aber so eine Serie die man nur 1x gesehen haben muss und dann ist der Zauber verflogen, zumal auch hier die Serie immer schlechter wird. |
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Ja hab ich schon öfter gehört, aber ich denke ich habe da schon schlimmeres durchgestanden, immerhin habe ich 9 Staffeln The walking Dead gesehen. :lol7:
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Staffel 7 war genial und die wohl beste der ganzen Reihe, über die Abschlussstaffel ärgere ich mich jedesmal wenn ich an der DVD vorbei gehe.
Meine Kinder und ich sind bei Serien seeeeeeehr selten einer Meinung, hier würden wir Staffel 8 gemeinsam dem Feuer übergeben. |
Schwierig, gäbe dann einiges, was ich hier lassen müsste. Ich versuchs mal (ohne Reihenfolge, so wie es mir gerade einfällt) - und werde auch nur Serien aufzählen, die bereits abgeschlossen sind, nicht das ich da auf der Insel hocke und ich bekomme kein Nachschub :D :
1. The Shield 2. Babylon 5 3. Star Trek - Deep Space Nine 4. The Wire 5. Game of Thrones 6. Alias - Die Agentin 7. Breaking Bad 8. Spartacus 9. Continuum 10. Banshee |
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