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arne 28.12.2008 17:21

In D bisher nicht erschienene frankobelgische Serien
 
Ich möchte in diesem Thread gelegentlich Serien vorstellen, die in Deutschland bisher überhaupt nicht erschienen sind, die ich aber für veröffentlichungswürdig halten würde. Wer zu diesem Thread beitragen möchte, ist hiermit herzlich eingeladen ...

mschweiz 28.12.2008 18:24

Léo Loden

Diese Serie erscheint in Albenform seit 01/1992 bei Soleil Productions. Léo Loden, ein ehemaliger Polizist, betreibt zusammen mit seinem Onkel und ehemaligen Seemann ein Detektei, gelegentliche Unterstützung erhält er von seiner hübschen Freundin und Kommissarin Marianne (?), die ihn aber samt Onkel gelegentlich auch mal über Nacht gesiebte Luft schnuppern läßt. Vom Zeichenstil und stilistisch her ein semi-funny, der in bester (moderner) franco-belgischer Tradition an Jeff Jordan von Tillieux anknüpft. Es handelt sich bis auf den bislang letzten Band 18 jweils um in sich geschlossene, albenlange Erzählungen, die in Marseille und im Rest der frz. Republik spielen (Band 18 enthält zwei Kurzgeschichten). Szenarist = Arleston, Zeichner = Serge Carrère. Von den 18 Bänden sind die ersten 10 bereits neu aufgelegt worden. Ich habe mir vor zwei Jahren in Frankreich alle damaligen 17 Alben auf "einen Rutsch" gekauft, nachdem ich ein Album probeweise gekauft hatte und war am Flughafen über die Kulanz bei Übergewicht dankbar :P

Fazit: Abgesehen davon, dass es stellenweise "sehr französisch" ist, spricht eigentlich nichts gegen aber viel für eine dt. Veröffentlichung.

arne 29.12.2008 20:53

Charly

Auf diese Serie stieß ich in den 90er Jahren im Spirou-Magazin. Protagonist ist der Junge Charly, der immer wieder Begegnungen mit dem Mystischen hat. In den ersten Bänden ist dies ein beseeltes Spielflugzeug. Wem dies bekannt vorkommt: Die Verfilmung nach Motiven der Comicserie ist in Deutschland ins Kino gekommen und auch auf DVD veröffentlicht worden (DAS SPIELFLUGZEUG von Cédric Kahn). In den Folgebänden altert der Junge und ist inzwischen (13 Bände sind bisher erschienen) ca. 18 Jahre alt. Texter der Serie ist Denis Lapière, der in Deutschland u.a. durch LUKA bekannt ist. Gezeichnet wird die Serie von Magda Seron (Künstlername: "Magda"), Jahrgang 1956. Magda begann als Zeichnerin 1977 im Studio von Aidans. Von ihr ist in Deutschland bisher nichts veröffentlicht worden. Ihr gegenwärtiger Zeichenstil ähnelt sehr dem von Pia Guerra (Y - THE LAST MAN). Beide Autoren haben m.E. eine bemerkenswerte Serie geschaffen, die eine deutsche Veröffentlichung definitiv verdient hätte.

mschweiz 29.12.2008 22:15

Und wenn ich dir jetzt erzähle, dass eben dieser erste (Sammel-)Band von ... wem noch mal ... im Auftrag von welchem dt. Verlag doch eins... ins deutsche übersetzt wurde... und seither der Veröffentlichung harrt :P

arne 30.12.2008 08:03

Tja ... harren wir mal ... auf wen auch immer ... (ich weiß es wirklich nicht). Hoffentlich erwartet die Serie nicht, wenn sie denn wirklich mal erscheint, ein vorzeitiges Aus wie Lapières LUKA. Obwohl ich qualitätsmäßig CHARLY über LUKA stellen würde.

arne 20.01.2009 18:26

Pompon Rouge (Die rote Bommel)

Als ich das erste Mal ein Album von Francois Bel aufschlug, dachte ich, ein mir bisher nicht bekanntes Album von Hergé gefunden zu haben. Figuren, Dekors, alles wie bei Hergé. Und der Inhalt? Zweifelnd begann ich zu lesen. Schon nach wenigen Seiten hatte ich das Gefühl, "zu Hause" zu sein. Der junge Held Jordi (alias Tim), seine Katze Biniou (alias Struppi) und der Globetrotter Picotin (alias Haddock) auf der Spur eines geheimnisvollen Koffers, der im Besitz eines Unbekannten auf dem Weg in den Zwergstaat Korelien ist. (Anmerkung für geographisch nicht so Bewanderte: Korelien ist der Nachbarstaat von Drakonien, das von dem Tyrannen "Kata-Strohf" regiert wird.) Hier schien ein Autor vollständig die Essenz der Werke Hergés in sich aufgenommen und sodann reproduziert zu haben. Das klingt nach Plagiat. Doch: Alle Bedenken verfliegen beim Lesen.


:tanzen1:


Der Autor Bel wurde am 14.8.1927 geboren und arbeitete hauptsächlich für den Verlag Fleurus. Dort entstand 1959 für das Magazin "Coeurs Vaillants" die Serie "Pompon Rouge", von der Bel bis weit in die 1960er Jahre hinein insgesamt 14 Geschichten zeichnete. Andere Serien des Autors waren: "Pat et Moune", "Miss Justine" und "Sidonie Fleurdepois". Keine dieser Serien hat nach meiner Kenntnis jemals eine deutsche Veröffentlichung erlebt. Das ist schade. Denn: Jeder, der irgendwann einmal bedauert hat, dass es nicht mehr als 23 Tim und Struppi-Alben gegeben hat, könnte beim Lesen von "Pompon Rouge" aufseufzen: "Ja, so hätte es weitergehen können ... . Ja, so hätte ich mir das vorgestellt ...".

mschweiz 21.01.2009 08:07

Lustig, die Katze ist sogar wie Struppi weiß. Die Vorschauseite bei Bedetheque überzeugt auch, nur schade, dass die Geschichten nur 32 Seiten lang sind.

arne 22.02.2009 12:10

Une épatante aventure de Jules

Ich erinnere mich noch, wie ich im Jahr 1999 bei Fnac irgendwo in Belgien herumstand und den ersten Band von "Jules" in der Hand hielt. Emile Bravo war damals noch Lichtjahre davon entfernt, eines Tages als Spirou-Zeichner ausgewählt zu werden. Für mich war er ein totaler Unbekannter. Dennoch ging von dem Band eine eigentümliche Faszination aus. Es ging thematisch um Science Fiction, was mir grundsätzlich schon gefällt. Und die Zeichnungen waren ansprechend und individuell. Wenn man jedoch anschließend seine erworbenen Schätze in Tüten zum Bahnhof schleppen muss, überlegt man dreimal, bevor man was kauft. Ich nahm den Band mit. Zum Glück!

:jump2:

Es war ein einziges Lesevergnügen. Wie man so viel Witz und Einfallsreichtum in eine Story packen konnte, hat mich wirklich verblüfft. Es beginnt damit, dass ein verrückter Wissenschaftler Jules Eltern informiert, dass ein Super-Computer Jules ausgewählt habe, an einem Flug zum Alpha Centauri teilzunehmen - mit Lichtgeschwindigkeit. Ebenfalls an Bord: die junge Janet Wilkins, eine Musterschülerin, die über Jules erstmal die Nase rümpft. Die Reise gelingt. Und auf Alpha Centauri ... vielleicht wird man das ja eines Tages mal auf deutsch erleben. Fünf Bände sind in Frankreich bisher erschienen. Wer Cover gucken möchte: hier.

arne 05.04.2009 17:40

Secrets

Wie mag man sich fühlen, wenn man eines Morgens erwacht und nicht mehr der ist, der man zu sein glaubte? Vassili Kozlov ergeht es so, als sein Vater stirbt. Da kommt plötzlich ans Tageslicht, dass sein Vater nicht Kozlov hieß, sondern Yakovlev. Und dass Kozlov jemand ganz anderes ist. Vassili reist von Paris nach Moskau, um die Wahrheit zu erfahren. Und plötzlich ist der FSB (Nachfolger des KGB) hinter ihm her.


:spinne:


Nach dem Riesenerfolg der "Zehn Gebote" bekam Frank Giroud von Dupuis carte blanche und entwarf die Serien "Quintett" (deutsch bei comicplus+) und "Secrets". Giroud zum Konzept von "Secrets": Familiengeheimnisse waren in früheren Generationen ein Tabu. Ein Studienobjekt für Psychoanalytiker, die die unheilvollen Konsequenzen des Stillschweigens mit Deutlichkeit aufgezeigt haben. Heute bekommt das Schweigen Risse und die Zungen lösen sich. Wie schon bei den "Zehn Geboten" und bei "Quintett" arbeitet Giroud auch in "Secrets" mit verschiedenen Zeichnern. Milan Jovanovic (hier), Marianne Duvivier (hier und hier), Ruben Pellejero (hier) und Michel Faure (hier) sind die bisherigen. Jeder Zeichner illustriert das Geheimnis einer Familie, das jeweils in zwei oder drei Bänden erzählt wird.

Da zwischen den einzelnen "Geheimnissen" kein Zusammenhang existiert, ist die Serie praktisch unendlich ausdehnbar. (Aber auch der ursprünglich abgeschlossen erscheinende "Dekalog" wurde ja inzwischen mit Das Erbe und Les Fleury-Nadal erweitert.) Wem die "Zehn Gebote" und "Quintett" gefielen, dürfte auch an dieser Serie seine Freude haben. Für mich ist sie ein "Muss".


:koch:

mschweiz 27.04.2009 00:19

Les Schtroumpfeurs de flute - Die Schlumpfer der Flöte

Nein, hier handelt es sich nicht um eine Serie, die auf deutsch keiner kennt - es geht hier um nicht weniger als um einen Sonderband der Schlümpfe, der - 2008 erschienen - die Herkunft der Flöte mit den sechs Löchern erklärt, die im ersten Band der Serie Johann und Pfiffikus mit dem Titel Die Schlümpfe und die Zauberflöte eine zentrale Rolle spielt.

Wenn auch die auf deutsch noch nicht erschienenen letzten Alben der Schlümpfe nicht so richtig an den "Ton" und die "Stimmung" der ersten anschließen vermögen, schafft es dieser Sonderband imho mit Bravur! Die Schlümpfe werden von einem Zauberer, einem Bekannten von Homnibus, zu Hilfe berufen, um einen Bauer, der beim achtlosen Überqueren eines Zauberkreises in Lethargie gefallen ist, zu helfen - was nur durch den Klang der Zauberflöte gelingt. Der ruchlose Dorfarzt bekommt diese Heilung mit, stielt die Flöte und hetzt die Bevölkerung durch gezieltes Einsetzen der Flöte gegen den unliebsamen Konkurrenten auf, den er als Urheber des merkwürdigen Verhaltens beim Vieh brandmarkt. Die Schlümpfe enttarnen ihn als Urheber, können jedoch nicht verhindern, dass der Mob gegen den liebenswürdigen Zauberer vorgeht und dessen Hütte samt Flöte anzündet. Erst Johann und Pfiffikus retten ihn, während die Flöte mit grünlichem Rauch doch nicht verbrennt...

arne 20.06.2009 12:22

Von "Pompon Rouge" ist mittlerweile der siebte Band erschienen. Damit ist die Hälfte der Serie geschafft. Weil die bedetheque mit der Auflistung der Bände nicht hinterherkommt: Hier ein Link zur Verlagsseite, auf der man sich alle bisher erschienenen Titelbilder ansehen kann:

http://www.petitstirages.com/detauth.php?a=84

arne 04.07.2009 11:09

Wenn er zuschlägt, macht es ...
 
Bob Bang (Tillieux)

- "Als Sie dann "Bob Bang" machten, haben Sie schon recht gut gezeichnet!"
- "Ahahahah! Ich habe nie gut gezeichnet."
(Maurice Tillieux im Interview mit Brigitte Hermann, erschienen in "Schtroumpf 34", 1977)

Jetzt, wo uns die "Jeff Jordan Gesamtausgabe" ins Haus steht, soll hier in Erinnerung gerufen werden, dass Tillieux noch einige andere Serien gezeichnet hat, die bisher nie in Deutschland veröffentlicht wurden. "Bob Bang" ist eine davon. Sie erschien in den Jahren 1947 - 48 in dem Magazin Héroïc-Albums. Insgesamt zeichnete Tillieux neun Geschichten, die der Kleinverlag "Editions de l´Elan" 2005 in einem Band nachdruckte.

- "Sie haben Schiffe gern!"
- "Wie? Ja, sehr ... aber der Seemann ist der einzige Bursche, der kein einziges Land kennt. Er ist acht Tage in Caracas: Drei Tage entladen, drei Tage beladen. Die restlichen zwei Tage hat er Stubenarrest."
(aus dem genannten Interview)

Bob Bang ist Funker auf See. Anders als sein Zeichner, der ebenfalls zur See fuhr, erlebt er natürlich die haarsträubendsten Abenteuer. In der ersten Folge versucht sich Tillieux noch an einem eher realistischen Zeichenstil. Bereits ab Folge 2 zeichnet er aber schon in dem semi-realistischen Stil, den man aus "Jeff Jordan" kennt. Viele Handlungselemente, die man aus Tillieux´ späteren Hauptserien "Felix" (in Deutschland unveröffentlicht) und "Jeff Jordan" kennt, sind hier bereits vorhanden.

Vom kommerziellen Standpunkt ist eine Veröffentlichung problematisch, da jeweils nur die erste Seite einer Geschichte farbig ist (sie war jeweils auf dem Cover der "Héroïc-Albums" abgedruckt). Der Rest ist in schwarz-weiß.

arne 12.07.2009 17:29

Tillieux-Special 2
 
Monsier Balourd

... oder: Missgeschicke am Arbeitsplatz und zu Hause. 1954 kreiert Maurice Tillieux für die A.N.P.A.T. (Association Nationale Pour les Accidents du Travail de Belgique = belgische Nationalvereinigung für Arbeitsunfälle) die Figur des Monsieur Balourd, dessen Missgeschicke in Form von Strips zu je vier Bildern in verschiedenen betrieblichen Zeitschriften veröffentlicht werden. Bis 1964 entstehen, teilweise unter Mithilfe von Jidéhem, über 500 Strips, von denen der Kleinverlag "Editions de l´Elan" 2008 einen Teil, nämlich 236 Stück, in einem Band nachdruckte.

http://www.bedetheque.com/Mesaventures-de-monsieur-Balourd.html

Mit einem belehrenden Unterton, aber immer auch witzig, wird hier so ziemlich alles abgehandelt, was am Arbeitsplatz oder zu Hause schief gehen kann. Und damit das Ganze nicht zu eintönig wird, entwirft Tillieux auch schnell ein paar wiederkehrende Nebenfiguren, wie z.B. den Arbeitskollegen Mélasse oder dessen Frau Pauline (die natürlich am Arbeitsplatz prompt einen Unfall verursacht, als sie mit dem herumschlenkernden Mantelgürtel an der Stange eines Wägelchens hängenbleibt). Teilweise sieht man unsere beiden Arbeitskollegen auch in der Steinzeit (sic!), teilweise als Kinder 1935.

Viele der Strips sind inhaltlich miteinander verbunden und bilden so eine kleine Geschichte von einer Seite Länge. Diese Serie ist eigentlich reif für eine deutsche Veröffentlichung!

Servalan 12.07.2009 18:09

Tillieux I & II
 
Zu hoch würde ich die Auflage der Tillieux-Bände nicht ansetzen: Einige Fans sind sicher interessiert, doch die Auflage wäre wohl kaum höher als 200-500 Exemplare. Dabei kommt darauf an, ob sich der französische Rechteinhaber illusorische Verhältnisse erträumt oder ob er sich auf eine finanziell vertretbare Auflage herunterfeilschen läßt. Sind die Bände bei Fan-Verlagen erschienen? oder in größeren Häusern?

bdcat 13.07.2009 11:23

In D unbekannte Serien
 
Zitat:

Zitat von arne (Beitrag 232128)
Ich möchte in diesem Thread gelegentlich Serien vorstellen, die in Deutschland bisher überhaupt nicht erschienen sind, die ich aber für veröffentlichungswürdig halten würde. Wer zu diesem Thread beitragen möchte, ist hiermit herzlich eingeladen ...

Hi arne!:wink:

Habe ein bisschen in meinem Bestand (überwiegend französische
Comics) gestöbert und 3 Serien gefunden, die auch der Deutsche
Comic Guide nicht in der Auflistung hat:
> Soledad - von Tito, erschienen bei Glénat
> Jaunes - von Tito / Bucquoy, erschienen bei Glénat
> Jackson - von Renier / Giraud, erschienen bei Le Lombard
Wenn ich mehr Zeit habe, werde ich noch etwas stöbern und melde mich
bei weiteren Funden.
Bis dann Grüße

bdcat

arne 13.07.2009 13:41

Zitat:

Zitat von bdcat (Beitrag 264051)

> Jackson - von Renier / Giraud, erschienen bei Le Lombard

Ahem ... "Jackson" stammt von Zeichner Marc-Renier. Und getextet wurde sie von Giroud.

http://www.bedetheque.com/serie-2969-BD-Jackson.html

Aufgrund dieses Texters gehe auch ich davon aus, dass die Serie interessant ist. Vielleicht kannst Du etwas zum Inhalt sagen. Und ob sie Dir gefällt ...

underduck 13.07.2009 13:47

Zitat:

Zitat von bdcat (Beitrag 264051)
... Habe ein bisschen in meinem Bestand (überwiegend französische Comics) gestöbert und 3 Serien gefunden, die auch der Deutsche
Comic Guide nicht in der Auflistung hat ...

Wie soll der Deutsche Comic Guide etwas listen, was in deutscher Sprache noch nicht erschienen ist ... :kratz: ... :grins::zwinker:

ach ja ... Willkommen im Forum, bdcat! :wink:

arne 13.07.2009 13:48

Zitat:

Zitat von Servalan (Beitrag 263960)

Zu hoch würde ich die Auflage der Tillieux-Bände nicht ansetzen: Einige Fans sind sicher interessiert, doch die Auflage wäre wohl kaum höher als 200-500 Exemplare. ... Sind die Bände bei Fan-Verlagen erschienen? Oder in größeren Häusern?

"Editions de l´Elan" ist ein Fan-Verlag (Webseite). Die Auflage von "Bob Bang" lag bei 800 Exemplaren, die von "Monsieur Balourd" bei 500.

Servalan 13.07.2009 15:45

Tillieux bei Finix?
 
Vielleicht wäre die Tillieux-Bände was für Finix. Als Einzelbände fallen die zwar aus dem Raster, aber irgendwie gehören die für Fans dazu, um die Sammlung zu vervollständigen. Eine Möglichkeit wäre eine winzige Auflage per Subskription, wobei zuminest so viele zusammen kommen um, um eine schwarze Null zu garantieren (das müßte jemand bei Finix durchrechnen). Vielleicht wäre das ein Geschenk für alle, die bis zum Zeitpunkt X (z.B. 31. Dezember 2009) in den Verein eintreten oder ihn auf eine andere Weise unterstützen.

bdcat 14.07.2009 11:36

Zitat:

Zitat von underduck (Beitrag 264093)
Wie soll der Deutsche Comic Guide etwas listen, was in deutscher Sprache noch nicht erschienen ist ... :kratz: ... :grins::zwinker:

ach ja ... Willkommen im Forum, bdcat! :wink:

Hallo underduck! :wink:

Oh me...! - Hab mich da missverständlich ausgedrückt, denn damit war gemeint: Unter einem entsprechenden deutschen Titel - was ja
eben bedeuten würde, dass es diese Serie bereits in D-Adaption gibt. ;)

bdcat 14.07.2009 11:51

Zitat:

Zitat von arne (Beitrag 264090)
Ahem ... "Jackson" stammt von Zeichner Marc-Renier. Und getextet wurde sie von Giroud.

http://www.bedetheque.com/serie-2969-BD-Jackson.html

Aufgrund dieses Texters gehe auch ich davon aus, dass die Serie interessant ist. Vielleicht kannst Du etwas zum Inhalt sagen. Und ob sie Dir gefällt ...

Hallo arne!

Du hast natürlich Recht - der Texter ist hier Frank Giroud und nicht Jean Giraud! :anbet:
Ist mir glatt durchgegangen – Giraud war für mich eben einfach Giraud!
Ist aber auch "bösartig", dass die Jungs so verdammt ähnliche Namen haben! :scheuch:
Seinen genialen Zeichenstil :top::top::top: - der dem von William Vance sehr ähnlich ist! - demonstriert Marc-Renier (übrigens gebürtiger Kölner!) auch in seinem Solo-Album "Le cri du faucon" (Der Schrei des Falken - Geschichten und Schicksale des Mittelalters, aus der Ed. du Lombard-Reihe "Histoires et légendes"), das in D offenbar nie erschien, da Marc-Renier im Deutschen Comic Guide nicht aufgeführt wird. Das gilt auch für - und da hab' ich wohl schon einen weiteren "Treffer" - für die Glénat-Serie "Le masque de fer" (zusammen mit Patrick Cothias und Gouedard), die vom geheimnisvollen Mann mit der eisernen Maske, der in der Bastille sitzt, handelt.
Aber zurück zu Jackson - es handelt sich dabei um die Abenteuer eines jungen Trappers in einer Western-Serie, die in der Zeit etwa Mitte des 19. Jahrhunderts spielt. Leider habe ich davon nur 1 Album, da man auch in F nicht immer alle laufenden Serien findet. Generell: Wer - wie ich auch - Blueberry liebt, dem wird / würde / muss Jackson :top::top::top: ebenfalls absolut gefallen!

A bientôt! :wink:
Gruß

bdcat

bdcat 14.07.2009 12:21

Zitat:

Zitat von mschweiz (Beitrag 232131)
Léo Loden

Diese Serie erscheint in Albenform seit 01/1992 bei Soleil Productions. Léo Loden, ein ehemaliger Polizist, betreibt zusammen mit seinem Onkel und ehemaligen Seemann ein Detektei, gelegentliche Unterstützung erhält er von seiner hübschen Freundin und Kommissarin Marianne (?), die ihn aber samt Onkel gelegentlich auch mal über Nacht gesiebte Luft schnuppern läßt. Vom Zeichenstil und stilistisch her ein semi-funny, der in bester (moderner) franco-belgischer Tradition an Jeff Jordan von Tillieux anknüpft. Es handelt sich bis auf den bislang letzten Band 18 jweils um in sich geschlossene, albenlange Erzählungen, die in Marseille und im Rest der frz. Republik spielen (Band 18 enthält zwei Kurzgeschichten). Szenarist = Arleston, Zeichner = Serge Carrère. Von den 18 Bänden sind die ersten 10 bereits neu aufgelegt worden. Ich habe mir vor zwei Jahren in Frankreich alle damaligen 17 Alben auf "einen Rutsch" gekauft, nachdem ich ein Album probeweise gekauft hatte und war am Flughafen über die Kulanz bei Übergewicht dankbar :P

Fazit: Abgesehen davon, dass es stellenweise "sehr französisch" ist, spricht eigentlich nichts gegen aber viel für eine dt. Veröffentlichung.


Salut! :wink:

Was meinst Du mit "sehr französisch" :kratz: ???
Ich habe "Tif et Tondu" fast und "Gil Jourdan" ganz komplett und liebe diese Serien heiß und innig, da für mich gerade das typisch französische Flair und all die liebevollen kleinen Details, die manchmal erst beim mehrmaligen Lesen auffallen - auch die vielen Dinge aus einem Frankreich, das es so schon nicht mehr gibt und das man leider nur noch vereinzelt in der hintersten Provinz findet - den unglaublichen Charme dieser Serien ausmachen. Jetzt frage ich mich nach Deiner Schilderung ganz betrübt, warum zum Teufel mir Léo Loden nie begegnet (oder aufgefallen?) ist! :kopf:
Wehe der nächsten librairie, die Léo Loden nicht vorrätig hat!
Erstmal danke für den Tipp! :top:

Nachtrag 14.07.! ;)
Schöne Serie! Bei dem Seemann in der Serie kommt mir spontan die Assoziation zum Käptn Haddock aus Tim und Struppi! Ob es da wohl eine kleine Inspiration gegeben hat??? Wie auch immer:
Alle 18 Léo Loden könnte man zwar über amazon.fr bekommen, ist aber von den Kosten her - die meisten sind VKs von Privatleuten = jeweils mit z.T. heftigen Versandkosten - leider indiskutabel. :grumpy:

arne 14.07.2009 14:50

Zitat:

Zitat von bdcat (Beitrag 264312)

... da Marc-Renier im Deutschen Comic Guide nicht aufgeführt wird.

Stimmt nicht ganz:

http://www.comicguide.de/php/suche_p...ch=Marc-Renier

Ist aber zugegebenermaßen nicht viel, wenn man das hier sieht:

http://www.bedetheque.com/auteur-867...rc-Renier.html

Zitat:

Zitat von bdcat (Beitrag 264051)

> Soledad - von Tito, erschienen bei Glénat
> Jaunes - von Tito / Bucquoy, erschienen bei Glénat

Tito gefällt mir als Zeichner. Zu "Soledad":

http://www.bedetheque.com/serie-2412-BD-Soledad.html

Zu "Jaunes":

http://www.bedetheque.com/serie-2370-BD-Jaunes.html

Vielleicht kannst Du zu diesen beiden Serien noch ein paar Worte verlieren. Worum geht´s? Gefallen Sie Dir?

bdcat 14.07.2009 18:27

Zitat:

Zitat von arne (Beitrag 264343)
Stimmt nicht ganz:

http://www.comicguide.de/php/suche_p...ch=Marc-Renier

Ist aber zugegebenermaßen nicht viel, wenn man das hier sieht:

http://www.bedetheque.com/auteur-867...rc-Renier.html

Stimmt, auch hier hast Du Recht! Hatte die Suchen-Funktion
benutzt, aber erst nach deinem Hinweis gesehen, dass die nur bei
Titel und Verlag, nicht jedoch bei der Namenssuche funktioniert.
:nonono:


Tito gefällt mir als Zeichner. Zu "Soledad":

http://www.bedetheque.com/serie-2412-BD-Soledad.html

Soledad (span.= Einsamkeit, Abgeschiedenheit) spielt in einem spanischen Provinzstädtchen namens "Soledad" (wen wunderts, ist doch Tito (Tiburcio de la Llave, geb. 1957) selbst Spanier.
Es geht bei seiner Soloreihe um Geschichten aus dem Leben der Einwohner von Soledad, von Alltäglichem über Eifersuchtsdramen bis hin zu Rückblenden in die Zeit des unseligen spanischen Bürgerkrieges.


Zu "Jaunes":

http://www.bedetheque.com/serie-2370-BD-Jaunes.html

Daniel JAUNES ist (am Beginn der Serie) Inspektor bei der Kripo (PJ = Police Judiciaire) in Brussel (wie sich später zeigt auch Jude - evtl. könnte der Name "Jaunes" hier als versteckter Hinweis auf die Farbe gelb (jaune) gesehen werden?). In seinen Abenteuern kommt es immer wieder zur Vermischung von Realität mit traumatischen Erlebnissen in Flashbacks in die Nazi-Zeiten.
Beide Serien sind toll, aber persönlich gefällt mir Soledad :top: doch besser, da Tito hier einen zarteren und präziseren Zeichenstil hat, den er in Jaunes nicht in der gleichen Form weiter führt.


Vielleicht kannst Du zu diesen beiden Serien noch ein paar Worte verlieren. Worum geht´s? Gefallen Sie Dir?

bdcat



arne 14.07.2009 18:48

Ist bei "Soledad" die Stadt das einzige Verbindungsglied, d. h. kann man die Bände unabhängig voneinander lesen? Oder gibt es Figuren, die in mehreren Bänden auftreten?

bdcat 14.07.2009 19:53

Zitat:

Zitat von arne (Beitrag 264391)
Ist bei "Soledad" die Stadt das einzige Verbindungsglied, d. h. kann man die Bände unabhängig voneinander lesen? Oder gibt es Figuren, die in mehreren Bänden auftreten?

Band 1: Kurzgeschichten mit wechselnden Protagonisten
Band 2: Eine durchgängige, abgeschlossene, eigenständige Geschichte
Band 3: dito - allerdings gibt es am Schluss einen kurzen Rückgriff auf
den Inhalt von Band 2, der erst im Zusammenhang mit der
Vorgeschichte völlig verständlich wird.
Band 4: Hier geht es um die Wirren des Bürgerkrieges und es gibt einen
festen Protagonisten, dessen Geschichte im Band 5 fortgesetzt wird.
Ich habe von Soledad leider nur die ersten 4 Bände und das ist daher alles,
was ich Dir dazu sagen kann.
Allerdings gibt es - da Soledad wohl ein ziemliches Kaff ist, ein paar Figuren wie
Arzt, Bürgermeister, Pfarrer und Lehrer, die zwangsläufig hier und dort auftreten.

mschweiz 14.07.2009 19:54

@bdcat: Ich liebe Leo Loden ebenso "heiß und innig" - Ich hatte mir vor zwei Jahren während unseres Frankreich-Urlaubs einen Band auf Probe gekauft - und dann gleich den ganzen Rest (damals 16 Stück) hinterher - zum Glück waren sie auf der Rückreise am Flughafen mit dem Gepäckgewicht kulant - noch ein Grund gegen Hardcover :P Mit sehr frz. meine ich, dass eine Story in aller Regel mit einem Augenzwinkern auf eine Eigenart der frz. Stadt beginnt, in dem die Story (auch) spielt und dass auch nicht alle Redewendungen / Sprüche so ohne weiteres ins Deutsche zu übersetzen sind. Davon abgesehen (was mich als Originalleser nicht weiter stört) einfach klasse Unterhaltung, eine der wenigen Serien, die ich in kurzer Zeit öfters gelesen, nein verschlungen habe. Übrigens gibt es iin den ersten Alben 2, 3 Anspielungen auf Jeff Jordan (z.B. einen Schlüsselanhänger mit seinem Emblem).

Meine Einschätzung ist, dass die dt. Verlage vor dieser Serie zurückschrecken, weil a) Funnies zur Zeit sowieso einen eher schweren Stand, sprich schlechte Verkaufszahlen haben und b) der Umgang mit den frz. "Besonderheiten" in den Alben den Witz auf dt. schmälert - ein wie ich glaube Problen, das sich aber in den meisten Fällen lösen lässt. Ein guter Startpunkt für die Serie wäre wohl, wenn die Jeff Jordan Gesamtausgabe gut läuft.

bdcat 14.07.2009 20:23

@mschweiz :wink:

Tja, da kann man nur drauf hoffen! Wenn man bedenkt, dass Carlsen Jeff Jordan nur bis '92 aufgelegt hat (incl. einmal Feest in '91)...
Ich verstehe jetzt, was Du mit "sehr französisch" meinst - die kleinen eigentlich nicht übersetzbaren Wortspielereien wie z.B. viele der
Kalauer von Libellule. Eines der für mich ganz typischen Beispiele (nicht aus Gil Jourdan) ist "La voir c'est pas l'avoir!". Übrigens findet
man solche 'trucs' auch in den Krimis von Léo Malet - aber das würde jetzt hier zu weit führen.
Also, hoffen wir weiter!
A bientôt

Maxithecat 14.07.2009 20:40

@bdcat

Mal zwei Sachen am Rande. Ist eigentlich nicht für (oder gegen :wink: ) dich gedacht, aber evtl. von allgemeinem Interesse.

Bitte nicht am Ende einer Zeile, (wenn sie auf dem Bildschirm, :return :
zu Ende ist),
gleich die Return Taste drücken. Das sieht dann ungefähr genauso
aus wie
hier auf dem Bildschirm. Einfach weiter schreiben.

Erst bei Absatzwechsel "Return" drücken. Das ist jetzt auch keine
Kritik, sondern
nur ein Hinweis an diejenigen, die das nicht wissen! :wink:


Und als zweites: Da du ja aus Dabbelju-Uppertown-Valley kommst, wäre doch ein Sprung nach Sprockhaven nächste Woche "ein Klacks" für dich! :wink: Interesse? :kratz:

bdcat 14.07.2009 20:58

Zitat:

Zitat von Maxithecat (Beitrag 264410)
@bdcat

Mal zwei Sachen am Rande. Ist eigentlich nicht für (oder gegen :wink: ) dich gedacht, aber evtl. von allgemeinem Interesse.

Bitte nicht am Ende einer Zeile, (wenn sie auf dem Bildschirm, :return :
zu Ende ist),
gleich die Return Taste drücken. Das sieht dann ungefähr genauso
aus wie
hier auf dem Bildschirm. Einfach weiter schreiben.

Erst bei Absatzwechsel "Return" drücken. Das ist jetzt auch keine
Kritik, sondern
nur ein Hinweis an diejenigen, die das nicht wissen! :wink:


Und als zweites: Da du ja aus Dabbelju-Uppertown-Valley kommst, wäre doch ein Sprung nach Sprockhaven nächste Woche "ein Klacks" für dich! :wink: Interesse? :kratz:


Hallo "Samtpfote"! :D

Tja, wenn man so nett 'angeschnurrt' wird - wär' zu überlegen :kratz:! Hatte die Ankündigung auch gesehen und schon mal daran gedacht. Mal sehen!
Was die Formatierung betrifft - werde versuchen, mich zu bessern, OK?
Ein "Miau!"* aus Wuppertal
bdcat

*=werde selbst von 5 Samtpfoten "gehalten"! :P

Maxithecat 14.07.2009 21:01

Unsere "Dosenöffner" sind nicht immer so handzahm wie unsereins! :grins:

:wink:

bdcat 18.07.2009 02:45

Zitat:

Zitat von arne (Beitrag 232128)
Ich möchte in diesem Thread gelegentlich Serien vorstellen, die in Deutschland bisher überhaupt nicht erschienen sind, die ich aber für veröffentlichungswürdig halten würde. Wer zu diesem Thread beitragen möchte, ist hiermit herzlich eingeladen ...

Hallo arne!:fiade1:

Da hätte ich noch 3 weitere Serien für dich und alle anderen Interessierten:

Mauro Caldi - Denis Lapière (siehe auch: Mono Jim / Luka) / Michel Constant - ges. 6 Alben - Les éditions du miroir

Italien in den 50iger Jahren, in Cine Citta (Titel Band 1) beginnt der Film-Boom, es ist die Zeit der Mille Miglia (Titel Band 2), vielleicht das berühmteste Straßenrennen der Welt. Hier erleben Rennfahrer Mauro Caldi und sein Freund Fahrlehrer Gigi ihre Abenteuer mit schnellen Autos, schönen Frauen und bösen Gangstern. Das Ambiente ist ziemlich realistisch gezeichnet, die Akteure hingegen eher Figuren des Funny-Genres. Alles in allem zeigt das aber keinen Widerspruch und die Geschichten sind nett und recht stimmig. Die Serie umfasst insgesamt 4 Bände. Mir gefällt sie gut! :top:

La marque de la sorcière – Muro / Daniel Redondo (siehe auch: Die Jugend des roten Korsaren) / Gregorio Harriet (siehe auch: Tränen der Sonne) – ges. 5 Alben - Dargaud

Die Geschichte beginnt im Jahre 1611 im Baskenland, genauer gesagt in Ustariz am Rand der französischen Pyrenäen. Es ist diese unselige Zeit, in der die Inquisition wütet.
In deren Focus gerät die junge Protagonistin Elvira de Goite, verheiratet, ein kleiner Sohn, durch die anonyme Beschuldigung der Hexerei, gestützt durch eine gekaufte Zeugin.
Dann wird es turbulent: Prozess, Freispruch, neue Beschuldigungen, Folter, neuer Prozess, Flucht in die Wälder, Unterschlupf bei einer Einsiedlerin. Als die Inquisition dann die Hand nach dem kleinen Sohn ausstreckt und ihn auf den Scheiterhaufen stellt, gibt es für Elvira kein Halten mehr. In einer tollkühnen Aktion rettet sie ihn mit Hilfe von Freundinnen in letzter Sekunde. Zu mehreren Frauen flüchtet man in ein kleines Bergdorf in Navarra in den spanischen Pyrenäen. Aber auch hier finden sie keine Ruhe, denn es geht munter weiter – Intrigen, Morde, Söldner und on top auch noch eine Typhusepidemie. Später zieht man weiter nach Logroño, einer kleineren Stadt. Es sind hier wie dort unruhige Zeiten, sie decken einen Lebensmittelskandal auf (Leichen werden als Gebäckfüllungen recycelt) und eine Freundin wird – unschuldig – wegen Mordes an ihrem Ehemann gehenkt. In tollen Zeichnungen mit sensibler Colorierung lassen die Autoren in einer spannenden Geschichte in 5 Bänden ein lebendiges Bild dieser dunklen Zeit entstehen. Sehr empfehlenswert! :top::top::top:

Simon Braslong - Gregorio Harriet / Luis Astrein – ges. 3 Alben - Glénat

San Sebastian, Nordspanien, 1894. Der Baske Simon Braslong, Pelota-Spieler (eine Art baskischer Vorläufer des Squash), wird zum Verdächtigen eines Mordes, den er – natürlich – nicht begangen hat. Die Umstände sprechen jedoch gegen ihn und beweisen kann er seine Unschuld nicht, muss daher aus Spanien fliehen. Mit Hilfe eines Freundes gelangt er nach Barcelona und von dort per Schiff auf die Philippinen (damals spanische Kolonie), wo der Bruder des Freundes in Manila seinen Militärdienst ableistet. Simon kommt dort zu einer Zeit an, in der die Stimmung schlecht und die Situation angespannt ist, da die Bevölkerung die Nase von den spanischen Kolonialherren voll hat. Nach einigen Abenteuern in dieser exotischen Welt kehrt Simon – trotz der Gefahr einer Anklage – wieder nach Spanien zurück, wo der Mörder, dessen Tat ihn zur Flucht gezwungen hat, erneut zuschlägt. Ordentlich gemachte aber nicht unbedingt umwerfende Geschichte, trotzdem lesenswert.
02.45 Uhr - Späte / frühe Grüße :bett:

bdcat - jetzt offlineandinbed

:tatze:

arne 18.07.2009 15:03

"Mauro Caldi" gefällt mir auch gut. Texter Denis Lapière ist ja auch für die von mir bereits vorgestellte Serie "Charly" (Beitrag 3) verantwortlich. Die anderen beiden Serien kenne ich nicht. Gerade "La marque de la sorcière" sieht aber tatsächlich vielversprechend aus:

http://www.bedetheque.com/serie-4442...-%28La%29.html

bdcat 18.07.2009 16:58

Zitat:

Zitat von arne (Beitrag 265217)
"Mauro Caldi" gefällt mir auch gut. Texter Denis Lapière ist ja auch für die von mir bereits vorgestellte Serie "Charly" (Beitrag 3) verantwortlich. Die anderen beiden Serien kenne ich nicht. Gerade "La marque de la sorcière" sieht aber tatsächlich vielversprechend aus:

http://www.bedetheque.com/serie-4442...-%28La%29.html

Von "Mono Jim" ist - in D und in F - nur ein einziges Album erschienen:
http://www.comicguide.de/index.php/c...=short&id=2791

Von "Luka" gibt es in D 2 und in F 10 Alben:
http://www.comicguide.de/index.php/c...=short&id=4011
Ich glaube, Luka könnte mir auch verdammt gefallen...:top:

mschweiz 21.07.2009 19:30

So, die Comickatze wird demnächst gut gefüttert - Leo Loden scheint auch im dt.sprachigen Bereich durchaus Chancen zu haben, mal sehen...

bdcat 21.07.2009 20:26

Zitat:

Zitat von mschweiz (Beitrag 265875)
So, die Comickatze wird demnächst gut gefüttert - Leo Loden scheint auch im dt.sprachigen Bereich durchaus Chancen zu haben, mal sehen...

Il faut le voir pour le croire! :obacht:
Mais soyons optimiste....

bdc:tatze:t

arne 21.07.2009 20:39

Ich warte noch auf die Vorstellung von "Private Ghost" durch mschweiz ... :warten:

arne 28.07.2009 18:10

Tillieux-Special 3
 
Ange Signe

Maurice Tillieux war bekannt dafür, dass er seine Ideen immer wieder recycelte und auch anderen Zeichnern unterjubelte. "Ange Signe" ist so ein Beispiel. Die Serie entstand 1958 für das Jugendmagazin IMA. Da das Magazin jedoch im gleichen Jahr eingestellt wurde, erschien dort nur eine Geschichte:

  • Le démon vert (32 Seiten)

    Bei dieser Geschichte handelt es sich um eine recycelte Fassung der "Felix"-Geschichte "La grotte hantée" aus HEROIC ALBUMS 18/1953. Während in der "Felix"-Geschichte die Handlung jedoch auf 12 Seiten zusammengequetscht werden musste (länger durften die Geschichten in den HEROIC ALBUMS nicht sein), ist in der "Ange Signe"-Fassung schon ein gewisser epischer Atem spürbar. Außerdem sind Tillieux´ Zeichnungen noch einen Tick besser. Inhaltlich geht es, wie schon der Titel der ("Felix"-) Geschichte besagt, um etwas Geheimnisvolles in einer Grotte.

    Den Plot der Geschichte verwendete Tillieux dann 1975 erneut für die von Piroton gezeichnete Serie "Jess Long". Es handelt sich um die Story "La grotte aux crabes" (das Geheimnis der Grotte sind übrigens nicht die Krabben). Diese Geschichte erschien im vierten "Jess Long"-Album. Hätte Ehapa die deutsche Publikation von "Jess Long" 1991 nicht mit Band 3 gestoppt, hätte man zumindest diese Fassung auf deutsch lesen können.

Eine weitere "Ange Signe"-Geschichte hatte Tillieux bereits für IMA vorbereitet. Doch sie erschien erst 1961/62 in dem Magazin L´ INTRÉPIDE:

  • La résurrection du Potomac (18 Seiten)

    Hier wurde die "Felix"-Geschichte gleichen Titels aus HEROIC ALBUMS 24/1956 recycelt. Auch hier wurde die Handlung aufgestockt, wenn auch nicht so sehr wie bei "Le demon vert".

Weitere Geschichten mit "Ange Signe" erschienen in den 1960er Jahren in dem Magazin RÉCRÉATION. Alle sind recycelte "Felix"-Geschichten. Ausweislich des Vorwortes des mir vorliegenden "Ange Signe"-Albums des Kleinverlages "Editions de l´Elan" hatte bei diesen Fassungen Tillieux allerdings seine Hand nicht mehr oder nur in geringem Umfang im Spiel.

mschweiz 28.07.2009 21:52

Die Felix Geschichten wurden doch auch (in den 80er Jahren ???) als Alben aufgelegt, zumindest habe ich einige hier rumliegen, tw. für kleines Geld vor zwei Wochen auf dem Luxemburger Comicfestival in Contern gekauft aber noch nicht gelesen...

arne 29.07.2009 06:18

Felix (Tillieux-Special 4)
 
Von "Felix" gibt es 67 Geschichten, erschienen von 1949 - 1956 in den HEROIC ALBUMS. Eine erste Albumveröffentlichung versuchte Deligne 1977 - 1980:

http://www.bedetheque.com/serie-6286...llieux-NB.html

Welche Geschichten in dieser Ausgabe enthalten sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Vermutlich geht es querbeet, denn kurz darauf startete Deligne erneut mit einer Reihe:

http://www.bedetheque.com/serie-306-...-couleurs.html

Die Bände 1 - 4 enthalten die Geschichten 1 - 12. Mit Band 5 setzte Dupuis die Reihe fort und veröffentlichte (bis Band 8) die Geschichten 13 - 24. Ich vermute, mschweiz, dass Deine Bände aus dieser Reihe stammen. 2002 startete dann Niffle mit einer "Gesamtausgabe" (die es dann aber doch nicht wurde):

http://www.bedetheque.com/serie-5162...ux-Niffle.html

Die Bände 5 - 7 enthalten die Geschichten 42 - 67. Insgesamt ist "Felix" eine schöne Serie, die lediglich darunter leidet, dass Tillieux aufgrund der ihm vorgegebenen beschränkten Seitenanzahl (maximal 12 - 13 Seiten) für seine Ideen oft nicht ausreichend Raum hatte. Allerdings gibt es gelegentlich auch einen Zweiteiler. Diese Episoden sind natürlich von besonderem Interesse. Viele "Felix"-Plots hat Tillieux später recycelt, viele aber auch nicht. Insofern wäre es schon sehr wünschenswert, wenn diese Serie mal im deutschen Sprachraum erscheinen würde.

Servalan 30.07.2009 16:16

Felix im Lexikon der Comics
 
Lesetip: Tillieux' Felix ist mit einem Artikel in der Werke-Abteilung des Lexikons der Comics gewürdigt worden. :top:

arne 26.09.2009 13:51

Tillieux-Special 5
 
Achille et Boule de Gomme

Parallel zu "Felix" startete Tillieux 1949 in der belgischen Zeitschrift "L´Explorateur - Le Journal du Chic Type" die Serie "Achille et Boule de Gomme". Achille ist Felix ohne Brille. Und sein Partner Boule de Gomme (was man mit Gummiball oder mit Hustenbonbon übersetzen könnte) erinnert an Felix´ Partner Allume-Gaz. Es erschienen bis 1950 zwei Geschichten:

  • Les aventures d´Achille et Boule de Gomme in Explorateur 1 - 36 (24 Seiten)
  • Les nouvelles aventures d´Achille et Boule de Gomme in Explorateur 37 - 70 (52 Seiten)

Unsere Helden sind, wie bei Tillieux üblich, mit allen denkbaren Verkehrsmitteln unterwegs (die auch gelegentlich kaputt gehen). Mit 52 Seiten ist die zweite Geschichte recht lang. Und sie wäre noch länger geworden, wenn Tillieux sie nicht aufgrund eines Wechsels des Herausgebers der Zeitschrift vorzeitig hätte beenden müssen. Das Sujet: Die beiden Helden sollen im Auftrag einer Radiosendung in zwei Monaten um die Welt reisen. Und damit das ganze nicht zu einfach wird, schickt ihnen der Sender zwei weitere Herren ("Herr Groß" und "Herr Klein") hinterher, die alles tun sollen, um die beiden Helden an ihrer Aufgabe zu hindern.

2002 hat der Kleinverlag "Editions de l´Elan" die Geschichten auf französisch nachgedruckt. Ab 2006 erschienen sie auch auf niederländisch unter dem Titel "Gommaar en Balthazar" bei "Brabant Strip".

Martin 26.09.2009 17:50

2 Serien brauchen hier nicht mehr vorgestellt werden :D, da sie Ehapa nächstes Jahr bringen wird:

O`Boys - eine Hommage an Mark Twain, Jack London und Robert Johnson, 3 Bände werden es

http://www.dargaud.com/front/albums/...er.aspx?id=106

und den One-Shot Badlands, ebenfalls ein Western

arne 12.11.2009 18:20

Die drei Verstecke von Civet dem Hasen (Macherot)

Civet hat ein Problem: Er hat drei Bündel Möhren. Doch wohin damit, dass keiner sie ihm wegnimmt? Broum das Eichhörnchen meint: Bring sie zur Sparkasse. Doch Civet ist schlauer. Er sucht sich drei verschiedene Verstecke in Wald und Flur. Doch dann kommen zwei Camper. Und dann brennt der Wald ...

Von den Werbecomics, die Raymond Macherot in den 1950er Jahren für das Magazin "Tintin" gestaltete, dürfte dieser der interessanteste sein. Anders als seine Strips für den Schokoriegel "Big Nuts" der Firma Victoria erzählt Macherot in "Civet" eine durchgehende Geschichte, die in den "Tintin"-Heften 5 - 22/1956 erschien. Geworben wurde hier für die belgische "Caisse Générale d’Epargne et de Retraite" ("Allgemeine Spar- und Leibrentenkasse").

Inhaltlich und stilistisch erinnert dies sehr an Macherots etwa zur gleichen Zeit entstandenes (erstes) Hauptwerk "Anatol". Alle Werbecomics von Macherot für "Tintin" wurden 2005 in der Reihe "Á Propos" nachgedruckt.

arne 15.01.2010 06:43

Madila (De Spiegeleer)

Der folgende Beitrag aus dem Thread "Welche Comics habt Ihr heute gelesen?" gefiel mir so gut, dass ich fand, dass man ihn auch noch mal hier präsentieren kann:

Zitat:

Zitat von Servalan (Beitrag 298783)
Die Serie gibt es inzwischen als Intégrale bei Le Lombard. In Kürze wird ihr Name wohl auch im deutschsprachigen Raum etwas bekannter werden. Sie war verheiratet mit René Sterne, der sich für einen der neuen Bände der Serie Blake et Mortimer verpflichtet hatte. Sterne starb 2006, weswegen seine Frau, die auch seine Serie Adler koloriert hatte, das Projekt übernahm und vor einigen Wochen mit Unterstützung fertigstellte - die deutsche Übersetzung wird wohl früher oder später erscheinen.

Bei Madila ist das eher unwahrscheinlich: Diese Serie ist das Opus magnum der Absolventin der berühmten Kunstakademie von Saint-Luc in Brüssel, von der zwischen 1988 und 1995 vier Alben erschienen; ein fünftes lag komplett vor, wurde aber erstmals 2008 in der Intégrale-Ausgabe (254 Seiten) veröffentlicht.
Madila ist kein Frauenname, der Titel bezieht sich auf Madila Bay, einen Ort der Reichen und Schönen unter Palmen, in dem sich viel um Karriere, Medien, Mode und Liebesglück dreht. Deshalb gibt es jeweils eine andere Hauptfigur in jedem Band: In Madila Bay ist es eine Verkäuferin in einer Boutique, Bacardi-Coca, die bei einer Party von einem Fotografen entdeckt wird. Durch die Fotostrecke fällt sie einem älteren Regisseur auf, der aus ihr eine neue Louise Brooks machen will, woran Bacardi/Louise letztlich zerbricht.
In Rouge rubis duellieren sich die junge Musikerin Ruby und die zweite Ehefrau des Narvik-Film-Magnaten, Elena, die sich aus einem Slum hochgeheiratet hat. Bei einem Wasserskiunfall mit Elena am Steuer verunglückte ihre junge Stieftochter Ann und wurde für tot gehalten. Ist die junge Musikerin die zurückgekehrte Verschollene? oder bloß eine Erbschleicherin? Einer der besten Bände der Serie, der auf ein Prozeßdrama mit Hitchcock-Qualität hinausläuft.
In Octavie erlebt die Modeschöpferin Octavie Brink aus Ausstatterin für eine Buchverfilmung ein bittersüßes Liebesdrama mit dem Autor der Vorlage, inklusive Happy End. Quasi ein Shojo-Manga im Stil der Nouvelle Ligne Claire.
In Zelda et moi steht die Bildhauerin Lou Hendrickx im Mittelpunkt, deren Karriere von der bösartigen Radiokolumnistin Zelda (meist nur eine Of-Stimme) zerstört wird. Der Verdacht liegt allerdings nahe, daß Zelda ihr schizophrenes, paranoides Alter Ego ist.
Der letzte Band Les Yeux dans les yeux beschäftigt sich mit einer Fotografin, der Selbstmordversuch mit einem Auto gescheitert ist. Sie überlebt, allerdings blind. Dr Schakal bietet eine Operation mit geringer Wahrscheinlichkeit an, auf die sie sich einläßt. Dazu müssen die Wunden drei Monate abheilen. In dieser Zeit scheint sie den Mann ihres Lebens zu treffen, der jedoch verschwunden ist, sobald sie wieder sehen kann. Mit ihrer besten Freundin nascht sie dann Schokolade.

Die Zeichnungen sind beste Ligne Claire, an denen nichts auszusetzen ist. Die ersten drei Bände haben dabei noch eine Story im klassischen Sinne, während es sich bei den letzten Bänden eher um Variationen eines Themas handelt, extrem verspielt und experimentell, wobei die Spannung verloren geht. Sämtliche Teile strotzen vor Anspielungen und Zitaten, während wie in einem feministischen Essay Frauenrollen reflektiert werden. Was zeichnerisch zunächst Ted Benoît oder Daniel Torres ähnelt, wandelt sich über vermehrte groteske Elemente wie bei Ever Meulen und Joost Swarte zu einer quasi akademischen Stilübung, die beispielsweise mit Chris Ware und Laurent Cilluffo zu konkurrieren versucht.

Insgesamt: 8.0/10.0, dabei Bd. 1: 9.5/10.0, Bd. 2: 10.0/10.0, Bd. 3: 6.0/10.0, Bd. 4: 5.5/10.0 und Bd. 5: 7.5/10.0

Link zu den Covern:

http://www.bedetheque.com/serie-5558-BD-Madila.html

arne 05.02.2010 21:44

Die interplanetarischen Abenteuer von Patrick Lourpidon (Ryssack)

Ach ... wie langweilig erscheint das Spirou-Magazin der heutigen Tage. Und wie reichhaltig war es vor 50 Jahren. 1960 zeichnete Eddy Ryssack für das Spirou-Magazin seine einzige Langstory nach einem Text von Michel Finas (Hefte 1147 - 1189). Diese Geschichte quillt nur so über von verrückten und durchgeknallten Ideen. Patrick und seine Freunde landen auf Foras, dem Planeten der Bartträger. Auch die Frauen tragen dort Bärte. Da man sich unbeabsichtigt einer Majestätsbeleidigung schuldig gemacht hat, wird die Erdentruppe in den Kerker geworfen.


:knast:


Was folgt, ist eine schier endlose Reihe an durchgeknallten Szenen, in denen es auch Tote (!) gibt. Besonders gut gefallen haben mir die Szenen mit den sogenannten "Escarmouths". Hierbei handelt es sich um eine Kreuzung aus Schnecke und Mammut, die von den Einheimischen für alle möglichen Zwecke benutzt wird, z. B. als Panzer oder als Feuerwehrauto. Ein Schuss aus einem dieser Panzer und Paläste fallen.

Ich glaube nicht, dass diese schöne Geschichte jemals auf deutsch veröffentlicht werden wird. Denn da Dupuis die Story nie als Album veröffentlicht hat, existiert bis heute keine vollständige Kolorierung. Der Abdruck im Spirou-Magazin war teilweise in Farbe, teilweise in Schwarzweiß. Und in dieser Form wurde die Geschichte auch 2006 von "Coffre à BD" nachgedruckt.

http://www.bedetheque.com/serie-7063...Lourpidon.html

arne 13.02.2010 16:15

Zitat:

Zitat von mschweiz (Beitrag 232131)

Léo Loden

Diese Serie erscheint in Albenform seit 01/1992 bei Soleil Productions. ... Es handelt sich bis auf den bislang letzten Band 18 jeweils um in sich geschlossene, albenlange Erzählungen, die in Marseille und im Rest der frz. Republik spielen (Band 18 enthält zwei Kurzgeschichten).

Inzwischen gibt es Band 19. Und der dürfte für Comicfans besonders interessant sein. Denn er spielt auf dem Comicfestival von Angoulême. Zwei Originalseiten des neuen Lanfeust-Abenteuers sind verschwunden. Mourad Boudjellal, Chef von Soleil, ist außer sich. Léo Loden ermittelt und trifft dabei auf diverse Texter, Zeichner und natürlich Comicfans. Tante Sidonie (aus "Suske und Wiske") hat einen Gastauftritt und verkloppt Léos Onkel. Dieser Band dürfte auch eine Freude für deutsche Leser sein!

http://www.soleilprod.com/?page=Catalogue.Album&id=1797

mschweiz 13.02.2010 21:50

Leo Loden :freu: :freu: :freu:

Martin 13.02.2010 22:03

wird zeit das auch diese Serie auf Deutsch erscheint

mschweiz 13.02.2010 22:25

Was meinst du, wie ich damit "hausieren" gehe... Aber 19 Alben stellen eben auch ein nicht zu unterschätzendes unternehmerisches Risiko dar.

Martin 13.02.2010 23:11

6er GA Ausgaben a 3 Alben :)

könnte die einzige Serie sein, die von Arleston bisher nicht in Deutschland erschienen ist

vielleicht efwe für Zack überzeugen

arne 11.03.2010 15:40

Platon, Torloche et Coquinette (Renaud)

Nachdem bei Schreiber & Leser jetzt Band 1 der Jessica Blandy-Gesamtausgabe (leider nur im Kleinformat) erschienen ist, sei mal der Blick auf einen Funny des Zeichners Renaud gewagt, der von 1983 - 1988 im Tintin-Magazin erschien.

http://bdoubliees.com/journaltintin/...5/torloche.htm

Wie bei jedem Funny, ist die inhaltliche Qualität der in der Regel kurzen Geschichten schwankend (Text meistens: Didgé). Mal gut, mal weniger gut. Platon ist die Leseratte des Trios, Torloche der Witzbold und Coquinette das schreckhafte Blondchen.

Die Zeichnungen wirken in den ersten beiden Jahren noch etwas ungelenk. Doch Mitte 1985 erlebt die Serie einen zeichnerischen Quantensprung. Plötzlich stimmen die Perspektiven. Die Hintergründe sind ausgefeilter. Die Hauptfiguren erhalten einen Charakter. Und dann entstehen die drei längeren Meisterwerke der Serie:

  • L’aprés–midi de la faune (16 Seiten)

  • Mystère electronique (15 Seiten)

  • Le robot fou (14 Seiten)

Diese drei längeren Geschichten wären ideal für eine Veröffentlichung im "Zack" geeignet. Ende 1987 wurde Renaud dann als Zeichner von Di Sano ("Rubine") abgelöst. Di Sano versuchte, an den (gereiften) Stil von Renaud anzuknüpfen, erreichte aber doch nicht ganz dessen Klasse.

arne 01.04.2010 19:27

Girouds schöner Reihe "Secrets" (s. Beitrag # 9) geht nicht die Puste aus. Für Mai sind zwei erste Teile von Zweiteilern angekündigt: "L´Angélus" (mit Zeichner Homs) und "La corde" (mit Zeichnerin Duvivier).

Schlimme 01.04.2010 19:54

"Lord of Burger" - von Arleston! Und Alessandro Barbucci!

Zwei Jugendliche müssen das Drei-Sterne-Restaurant ihres ermordeten Vaters retten.

http://www.glenatbd.com/bd/lord-of-b...2723473668.htm

Servalan 08.04.2010 18:13

Darwins Reisen
 
Nachdem aus Jubiläumsgründen im letzten Jahr Darwin bis zum Abwinken gefeiert und seine Theorie bis zur absurdesten Verdrehung gefleddert wurde, bringt Éditions de Lombard nun den ersten Band Les carnets de Darwin von Sylvain Runberg und Eduardo Ocaña. In seiner Rezension rückt Charles-Louis Detourney die ziemlich freie Bearbeitung in die Nähe der außergewöhnlichen Gentlemen von Alan Moore und Kevin O'Neill sowie den phantastischen Romanen des belgischen Großmeisters Jean Ray (Malpertuis).
http://www.actuabd.com/Charles-Darwin-entre-Jean-Ray-et (auf der Seite befindet sich auch ein Trailer)

Hier noch ein Interview mit Zeichner Runberg; dabei geht er auch auf die Serie Orbital ein. (Die erscheint doch auf deutsch beim neuen Splitter-Verlag, oder?)
http://www.actuabd.com/Sylvain-Runberg-Orbital-est-le

arne 29.04.2010 19:07

Felix (Dimberton)

Kleine Ergänzung zu Beitrag # 40: François Dimberton ist, glaube ich, in Deutschland nicht bekannt. Dass er ein großer Tillieux-Fan ist, sieht man aber z. B. an seinen Reihen "Fred et Alfred" und "Alex, gentleman détective".

http://www.bedetheque.com/serie-9278...ntures-de.html
http://www.bedetheque.com/serie-4866...detective.html

Beide Reihen dürften für eine deutsche Veröffentlichung interessant sein. Worauf ich aber heute gestoßen bin, ist etwas ganz anderes: Dimberton hat nämlich Tillieux´ Serie "Felix" fortgesetzt, und zwar in Delignes "Felix - Le magazine du suspense".

http://www.bedetheque.com/serie-1232...-Magazine.html

Diese Hardcover-Reihe enthält jeweils neben einer Felix-Geschichte eine ziemliche wahllos zusammengestellte, aber sehr interessante Mischung aus klassischen und (damals) neuen Stories. Unter anderem findet man da Dino Attanasios "Operation Edelweiss" oder Ralph Lanes "Vic Flint".

Was "Felix" betrifft, gibt´s in Band 1 die Tillieux-Geschichte "Aventure au Chili" (von 1949). Die Bände 2 und 3 enthalten dann neue Felix-Geschichten von Dimberton mit jeweils 12 Seiten. Alle drei Geschichten sind in Farbe.

Servalan 20.05.2010 16:17

Le Baron noir (Pétillon/Yves Got)
 
In Frankreich erscheint jetzt eine Intégrale-Ausgabe mit sämtlichen knapp 750 Strips auf 248 Seiten, die von 1976 bis 1981 in der Zeitung Le Matin de Paris veröffentlicht wurden.
Zu der damaligen Zeit war der Stil der Serie innovativ, während er heute bei L'association, Les Requins Marteaux oder Flblb gut ins Programm passen würde. Übrigens wäre dieser frankobelgische Klassiker auch eine Empfehlung für alle, denen die Strips von Bill Elder & Co. in MAD gefallen.
http://www.actuabd.com/+Le-Baron-noi...ole-a-nouveau+

Meines Wissens erschien die einzige deutschsprachige Würdigung dieses bissigen Meisterwerks 1992 in einem Katalog zu einer Ausstellung des französischen Kulturzentrums: Eine grafische Kunst: Der französische Comic.
http://www.amazon.de/Eine-grafische-.../dp/3885202832

Armin Kranz 20.05.2010 16:19

Zumindestens hat es Carlsen mal innerhalb der Carlsen Pocket Reihe versucht :D

http://www.comicguide.de/index.php/c...y=long&id=8759

Hinnerk 20.05.2010 22:12

Elefanten Press kennt den Baron auch: http://www.comicguide.de/index.php/c...=short&id=6754

Servalan 29.05.2010 20:34

Sergio Salma: BD Boutik
 
Eigentlich die Serie Animal Lecteur von Sergio Salma bei Dupuis diesen Titel erhalten: Darin dreht sich alles um eine auf Comics spezialisierte Buchhandlung und deren Kundschaft.
http://www.toutenbd.com/article.php3?id_article=3332

:kratz: Wäre das nicht ein prima Titel für den Gratis Comic Tag 2011 ... ?!? :top:

Schlimme 29.05.2010 21:17

Ich mochte besonders den Strip, in dem ein Kind im Comicladen ein "Ksiehli"-Comic kaufen möchte. Nach langen Raten findet der Verkäufer heraus, dass damit "XIII" gemeint ist - Xili.

arne 30.05.2010 09:35

Von Sergio Selma (Text) stammt auch der ausgesprochen gut gelungene Kindercomic "Mademoiselle Louise". Hierbei geht es um ein kleines Mädchen, das dank eines reichen Vaters materiell zwar mit allem versorgt ist, dem aber das Wichtigste fehlt - Liebe und Aufmerksamkeit. Die wunderbaren Zeichnungen stammen von André Geerts, von dem meines Wissens nach bisher nichts auf deutsch erschienen ist - was eine Schande ist.


http://www.bedetheque.com/Mademoiselle-Louise.html


Würde man im "Fix und Foxi" noch frankobelgische Serien veröffentlichen, würde "Mademoiselle Louise" da gut hineinpassen. (Allerdings kommt eine schwarze Bedienstete drin vor - was vielleicht manchen erregen könnte.)

Servalan 30.05.2010 10:20

Auf deutsch liegt von Sergio Salma meines Wissens nur eine kostenlose Broschüre gegen Rassismus vor: "Ich, Rassist?"
http://ec.europa.eu/publications/arc..._racist_de.pdf
http://ec.europa.eu/publications/arc..._racist_fr.pdf ("Moi, raciste !?" - der Text scheint ursprünglich in Englisch verfaßt worden zu sein.)

Schlimme 30.05.2010 11:37

"Mademoiselle Louise" lief mal in ZACK, kam aber nicht besonders an.

arne 30.05.2010 14:34

"Lief" ist vielleicht zuviel gesagt. In Heft 99 waren ein paar Kurzgeschichten drin. (Das einzige Heft, das ich ausgelassen habe, weil ich bereits alles kannte, was drin war.)

Dass die Serie bei "Zack"-Lesern nicht so gut ankam, ist eigentlich verständlich, denn die Serie ist eben, wie ich bereits schrieb, ein Kindercomic. Im übrigen gewinnt sie, je mehr man davon liest.

arne 17.07.2010 22:34

Les nouvelles aventures de "La Déesse d´Or" (Die neuen Abenteuer der "Goldenen Göttin") (Brigitte Muel/Paul Gillon)


Ich habe mir spaßeshalber mal das "Journal de Mickey" 475 von 1961 zugelegt. Warum? In dem Heft befinden sich die ersten beiden Seiten der oben genannten Serie. Die titelgebende "Goldene Göttin" ist eine (kleine) Statue der Nofretete, die einem Sammler gestohlen wird. Ihr auf der Spur sind die drei Kinder Bruno, Alain und Véronique. Die Serie erschien in den Heften 475 - 525. Wenn in jedem "Mickey"-Heft zwei Seiten der Serie drin waren, wäre die Geschichte 102 Seiten lang.

Eine Albenausgabe gibt es nicht. Und es ist auch recht zweifelhaft, ob es sie jemals geben wird. Denn die Serie ist die Fortsetzung zu der Fernsehserie "La Déesse d'or" (daher im Titel auch "Die neuen Abenteuer"). Diese Fernsehserie umfasst 13 Episoden zu je 26 Minuten und wurde wenige Monate vor dem Beginn der Comicserie ausgestrahlt. Wenn man den Comic veröffentlichen wollte, müsste man also eigentlich gleichzeitig die TV-Serie herausbringen. Welches Kind von heute würde sich aber eine 50 Jahre alte Serie ansehen?

Dennoch ist es natürlich möglich, dass sich irgendein rühriger Kleinverlag, von denen es im Moment einige gibt, doch mal dieser Serie annimmt - schon wegen des Zeichners. Das wäre sehr zu wünschen, denn die 51 "Mickey"-Hefte zusammenzusammeln, dürfte doch sehr aufwendig und kostspielig sein. Dass so eine Gesamtedition dann auch auf deutsch erscheinen würde, damit rechne ich allerdings nicht.

Schlimme 20.07.2010 15:07

Zum ersten Mal wurde jetzt Maurice Tillieux' Comicserie "Zappy Max" als Album herausgebracht.

Zappy Max war Moderator bei Radio Luxemburg und Tillieux zeichnete den Comic für "Pilote".

http://www.editionselan.be/page2.html

http://www.bdzoom.com/spip.php?article4351

arne 20.07.2010 16:42

Ein schöner Band übrigens - mit einem reichhaltigen redaktionellen Teil. Der vollständige Titel des Bandes lautet: "Zappy Max - Ça va bouillir". "Ça va bouillir" war der Titel einer Radiosendung von Zappy Max. So ganz verstanden, worum es da ging, habe ich allerdings bisher nicht. Auf jeden Fall war es ein Krimi. Und es wurde fleißig für das Waschmittel Sunil Werbung gemacht.

http://fr.wikipedia.org/wiki/Ca_va_bouillir

An dem Comic ist bemerkenswert, dass es auf den ersten zehn Seiten keine Sprechblasen gibt. Der Text ist vielmehr unter die Bilder gesetzt.

Mick Baxter 21.07.2010 15:31

Und was ist das?

Zitat:

La Grotte au Démon Vert par Maurice TILLIEUX
Cette aventure d’Ange Signe est inédite en album, en couleurs. Elle est parue pour la première fois dans l'éphémère et rare magazine IMA L'Ami Des Jeunes, en 1958. Magazine introuvable aujourd'hui. Complètement restaurée, vous la découvrirez comme une des meilleures histoires dessinées par Maurice Tillieux. Ambiance, mystère, suspence, humour... Dans ce même album, une autre aventure mythique : "La Ville Morte". La première histoire en style réaliste de M.Tillieux datant de 1947, parue dans les Héroïc-Albums. Des aventures comme seul Maurice TILLIEUX savait les concevoir. Un texte d'étude d'une trentaine de pages, présente, entre-autres, l'historique des deux aventures et contient de nombreux documents et photos inédits. La couverture et la page de titre sont dessinées par François Walthery, en hommage à son ami Maurice Tillieux. Un album de 80 pages, imprimé sur papier 120 gr à cahiers cousus. Edité en 800 exemplaires.
Das Cover sieht sehr nach Gil Jourdan au. Will Walthéry den Leser irreführen?

Brisanzbremse 21.07.2010 16:36

Hier werden die leichten Unterschiede deutlicher:
http://www.editionselan.be/wpimages/wpc55dccb0.png

Schlimme 21.07.2010 16:49

Hier kann man sich das Cover größer ansehen:
http://www.bedetheque.com/album-3983...emon-Vert.html

arne 21.07.2010 17:04

Zu "Ange Signe" siehe meinen Beitrag # 38.

arne 28.11.2010 08:30

Steven Severijn (Follet/Delporte/Stoquart/Soeteman)


René Follet ist ein Zeichner, der in Deutschland eine kleine, aber feine Fangemeinschaft haben dürfte. Seine ersten Arbeiten entstanden in den 1950er Jahren für die Reihe "Oncle Paul" in "Spirou". Diese wurden gerade auch in Belgien als Album veröffentlicht (Petits Tirages).

Umfangmäßig dürfte jedoch "Steven Severijn" das Hauptwerk von Follet sein. Es geht um einen Jungen, der von seiner Familie getrennt wird und auf der Suche nach ihr Abenteuer rund um den Erdball erlebt. Dabei verschlägt es ihn auch nach Russland, wo er seine große Liebe kennenlernt.

Die Serie erschien von 1975 bis 1982 in dem niederländischen Magazin "Eppo". Es entstanden insgesamt neun albenlange Geschichten:

  1. De omzwervingen van Steven Severijn (Albumtitel: Het vertrek) in Eppo 1/75 - 11/75 und 9/76 - 20/76

  2. Onraad in China in Eppo 21/76 - 31/76 und 37/76 - 47/76

  3. De gordel van smaragd in Eppo 48/76 - 23/77

  4. De dertiende valk in Eppo 24/77 - 34/77 und 44/77 - 2/78

  5. De jacht van de E-5 in Eppo 31/78 - 51/78

  6. De dochter van de grootvorst in Eppo 36/79 - 6/80

  7. Rozen voor Mata Hari in Eppo 41/80 - 10/81

  8. De cirkel der gerechtigheid in Eppo 24/81 - 46/81

  9. Cowboys en maffia in Eppo 26/82 - 46/82

Die Kolorierung in "Eppo" wird den herausragenden Zeichnungen Follets nicht immer ganz gerecht. Sie ist bisweilen etwas zu flächig. Die Stories 1 - 5 wurden von Oberon von 1979 - 1982 auch als Alben verlegt (mit der Eppo-Kolorierung). Ab 2000 brachte dann der Kleinverlag Silhouet die Geschichten 6 - 8 in limitierten Luxusausgaben mit signiertem Druck in Schwarzweiß heraus. Teil 9 erschien bereits 1984 in einer extrem limitierten Auflage in Schwarzweiß bei dem Verlag 9e Kunst. 2008 wurde Teil 9 erneut verlegt - diesmal bei Saga und erneut in Schwarzweiß.

arne 05.03.2011 11:51

Coursensac et Baladin (Hislaire/Brouyère/Bosse)


Während Yslaire weiter an Sambre 6 werkelt, sei mal der Blick auf eines seiner in "Spirou" erschienenen Frühwerke gerichtet. Der Umfang der Serie ist überschaubar:

  • Coursensac et Baladin au pays des Tahétéhus, 45 Seiten in Spirou 2077 - 2095

  • Coursensac–Trémens, 5 Seiten in Spirou 2225

Die lange Story wurde von Jean-Marie Brouyère getextet, der in Deutschland vor allem für "Archie Cash" bekannt ist. Von ihm stammt aber auch der schöne One Shot "Chambre noire pour Cristaline" (bedetheque). Doch das nur nebenbei.

Coursensac ist der schlechteste Minnesänger des Mittelalters. Zusammen mit seinem Gehilfen Baladin verschlägt es ihn eines Tages in das Land der Tahétéhus - ein unterirdisches Reich. "Tahétéhu" steht für "tu as été eu", was man vielleicht mit "reingelegt" übersetzen könnte. Denn die kleinen Tahétéhu-Zwerge lieben es, anderen einen Streich zu spielen.


:barde:


Die Tahétéhus haben aber auch eine ernsthaftere Aufgabe. Sie sorgen für das Wohlbefinden eines Herzens! Dieses Herz ist die Wurzel eines Baumes, der an der Erdoberfläche friedvolle Stimmungen aussendet. Ein Friede, den nicht alle mögen. Und so gerät das Herz in höchste Gefahr!

Hislaire liefert hier ein zeichnerisches Meisterstück ab. Unverständlicherweise brachte Dupuis die Geschichte nie als Album heraus. Erst mehr als 20 Jahre später verlegte der Kleinverlag Editions Point Image ein Album - leider in schwarzweiß.

http://www.bedetheque.com/Coursensac-et-Baladin.html

Der Schwarzweiß-Abdruck war in diesem Fall ein Fehler. Ich habe selten einen Comic gesehen, wo die Farben so klug eingesetzt sind und so viel zur Stimmung beitragen. Ob Coursensac und Baladin auch mit weiteren Stories hätten überzeugen können, wird man nie erfahren. Denn wenig später begann Hislaire bereits mit seinem ersten Hauptwerk "Bidouille et Violette".

Servalan 29.03.2011 17:01

Raoul Cauvin und Eddy Ryssack: Arthur & Léopold
Strips um die Abenteuer zweier Hundeflöhe - in den Panels nur als Punkte sichtbar.
http://www.actuabd.com/Raoul-Cauvin-Pierre-Tombal-1-3

74basti 30.03.2011 13:46

Kann mir jemand hier helfen:
"L'Aigle de Rome" von Jean-Claude Gal gibt es meiner Kenntnis nicht auf Deutsch (da habe ich nur die Heere des Erorberers, die beiden Arn-Bände und Diosamatha).
Kennt jemand von Euch dazu Einzelheiten???

arne 30.03.2011 19:13

Du meinst diesen One Shot?

http://www.bedetheque.com/Aigle-de-Rome.html

74basti 30.03.2011 19:15

jepp - das kenne ich nämlich nicht (zumindest nicht auf deutsch)

arne 13.06.2011 09:38

One Shot
 
Ein Abenteuer von Clarence: Haarwäsche für die Krone (Cosey/Ralf)


Als Alan Moore 1999 die "Liga der außergewöhnlichen Gentlemen" entwarf, landete er einen Riesenhit. Einige Jahrzehnte zuvor schuf Jacques Ralf, Autor des Mitte der 1960er Jahre bei Casterman veröffentlichten Romans "Les yeux fixes", eine ähnliche Truppe. Denn obgleich der Band "Haarwäsche für die Krone" mit "Ein Abenteuer von Clarence" übertitelt ist, sind die eigentlichen Helden des Comics doch andere. Betrachten wir mal das Cover:

http://www.bedetheque.com/Clarence-Une-aventure-de.html

Im Vordergrund schreitet Clarence, die Erbin eines Andenstaates, daher. Sie ist unwichtig. Im Hintergrund wuseln dagegen fünf Figuren umher, und zwar: Robin Hood, d´Artagnan, Quasimodo, Uncas und ... Lax 4 (eine James Bond-Parodie). Diese Figuren purzeln am Anfang der Geschichte aus den Büchern des Buchhändlers Grandet heraus. Ein passenderer Übertitel für den Band wäre also z. B. gewesen: "Grandets Truppe" oder "Grandets Fünf" oder so ähnlich.

Ihr Auftrag lautet, Clarence zu beschützen, die sich von Paris in die Anden begibt. Zeichnerisch ist der Band schon sehr nahe an Jonathan 1 dran. Insbesondere die Szenen in den Anden erinnern schon sehr an die Szenen in Tibet in "Jonathan". Auch wenn die Handlung bisweilen etwas albern ist: Die Lektüre hat in mir die Lust geweckt, noch andere Frühwerke von Cosey zu entdecken. Insbesondere "Saphorin Ledoux" aus "24 heures" würde mich sehr interessieren.

arne 07.07.2011 19:36

Zitat:

Zitat von arne (Beitrag 267397)

Ange Signe

Maurice Tillieux war bekannt dafür, dass er seine Ideen immer wieder recycelte und auch anderen Zeichnern unterjubelte. "Ange Signe" ist so ein Beispiel. Die Serie entstand 1958 für das Jugendmagazin IMA. Da das Magazin jedoch im gleichen Jahr eingestellt wurde, erschien dort nur eine Geschichte:

  • Le démon vert (32 Seiten)

    Bei dieser Geschichte handelt es sich um eine recycelte Fassung der "Felix"-Geschichte "La grotte hantée" aus HEROIC ALBUMS 18/1953.
    ...

Eine weitere "Ange Signe"-Geschichte hatte Tillieux bereits für IMA vorbereitet. Doch sie erschien erst 1961/62 in dem Magazin L´ INTRÉPIDE:

  • La résurrection du Potomac (18 Seiten)

    Hier wurde die "Felix"-Geschichte gleichen Titels aus HEROIC ALBUMS 24/1956 recycelt. Auch hier wurde die Handlung aufgestockt, wenn auch nicht so sehr wie bei "Le demon vert".

Weitere Geschichten mit "Ange Signe" erschienen in den 1960er Jahren in dem Magazin RÉCRÉATION. Alle sind recycelte "Felix"-Geschichten. ...


Eine dieser "weiteren Geschichten" ist jetzt, zusammen mit "La résurrection du Potomac", in Band 2 der Ange Signe-Ausgabe des Kleinverlags "Éditions de l´Élan" erschienen. Es handelt sich um die Geschichte "Aventures aux Amériques" (37 Seiten). Hierbei handelt es sich um einen Zusammenschnitt von drei Felix-Episoden:

  • 38 Le mort-vivant aus Héroic Albums 50/1952

  • 11 De curieux cigares aus Héroic Albums 4/1950

  • 12 Au Honduras aus Héroic Albums 6/1950

Verbunden sind die drei Episoden durch neue Übergangspanels, die offenbar von Bob de Groot und Jean-Marie Brouyere gestaltet wurden. "Ange Signe 2" enthält außerdem einen üppigen redaktionellen Teil mit vielen Fotos.

mschweiz 07.08.2011 08:52

Von Leo Loden ist im Juli Band 20 erschienen

arne 09.10.2011 15:52

Frank Girouds Reihe "Secrets" (s. oben Beitrag #9) wächst weiter an. Hier daher mal ein Zwischenstand zu den bisher erschienen Bänden:

  1. Le serpent sous la glace (3 Bände)
    Zeichner: Milan Jovanoviv

  2. L'écharde (2 Bände)
    Zeichnerin: Marianne Duvivier

  3. L'écorché (2 Bände)
    Zeichner: Ruben Pellejero

  4. Samsara (2 Bände)
    Zeichner: Michel Faure

  5. Pâques avant les Rameaux (1 Band)
    Zeichnerin: Marianne Duvivier

  6. La corde (2 Bände)
    Zeichnerin: Marianne Duvivier
    Anmerkung: Fortsetzung zu "L'écharde"

  7. L'Angélus (2 Bände)
    Zeichner: José Homs

"Le serpent sous la glace" und "L'écharde" gibt es inzwischen auch als Gesamtausgaben. Weitere Bände sind angekündigt: "Cavale" (Zeichnerin: Magda Seron) und "Diez de Junio" (Zeichner: Javi Rey). Blog von dem letzteren:

http://reybdart.blogspot.com/

arne 29.10.2011 09:51

Jetzt, wo mit Spirou Spezial Band 13 die ersten Spirou-Geschichten von Robert Velter auf deutsch erschienen sind, sei auf einen schönen Band über den Spirou-Schöpfer hingewiesen, der bei Taupinambour erschienen ist, und zwar in der Reihe "Découvertes":

http://www.coffre-a-bd.com/boutique.bin?s=0&S=355

Der Band enthält zunächst Beispiele aus den Serien "M. Subito" und "Professeur Nimbus". Hierbei handelt es sich um Gagstrips, die Rob-Vel für Tageszeitungen zeichnete. Und dann gibt es zwei Kurzgeschichten der Serie "Mic et Mac":

  • Le bateau maudit (8 Seiten)

  • Mic et Mac cherchent monsieur Moc (8 Seiten)

Die Serie "Mic et Mac" ist zeichnerisch und inhaltlich noch sehr nahe an "Spirou" dran. Sie entstand Mitte der 1940er Jahre. Mic ist ein Bübchen, das Spirou sehr ähnlich sieht. Mac ist sein Hund. Beide erleben wie Spirou Abenteuer rund um die Welt. Wenn die "Spirou"-Bände von Rob-Vel ein Erfolg werden, wagt sich vielleicht ein Verleger mal an eine Komplettausgabe von "Mic et Mac". Ich würd´s mir wünschen!

Schlimme 25.11.2011 21:40

Das "Spirou"-Magazin hat seit September einmal im Monat die Beilage "Texas Cowboys", gezeichnet von Matthieu Bonhomme ("Marquis d'Anaon") und geschrieben von Lewis Trondheim:

http://www.bedetheque.com/serie-3033...s-Cowboys.html

arne 31.12.2011 11:03

Familie Tiktak (Benn)


Bei meinem vorgestrigen Besuch in Lüttich bin ich auf ein Frühwerk von Benn ("Mic Mac Adam", "Valentine Pitié") gestoßen. Dies zeichnete er als 20jähriger für "Spirou": "La famille Tiktak". Von dieser kurzlebigen Serie gibt es zwei Mini-Bücher:

  1. Après la neige, le blizzard (Erst Schnee, dann Blizzard) in Spirou 1675

  2. Aux sports d'été (Sommersport) in Spirou 1786

Benn zeichnete beide Geschichten 1970. Die zweite wurde aber erst 1972 veröffentlicht. Die Cover der beiden Mini-Bücher kann man hier sehen:

http://www.bdoubliees.com/minirecit/501550.html

Die Familie Tiktak besteht aus drei Personen: Vater, Mutter und Sohn. Die Familie wohnt in Kanada. Was sie dort eigentlich macht und wovon sie lebt, bleibt unklar. In beiden Geschichten geht es mehr oder weniger darum, wie man sich auf möglichst komische Weise durch die verschneite Landschaft bewegt.

Was mich an diesen Stories amüsiert hat, ist der Widerspruch zwischen Form und Inhalt. Die Figuren sind eher realistisch gezeichnet. Das, was ihnen dann zustößt, ist dann aber eher unrealistisch und erinnert mehr an einen Funny. In der ersten Geschichte gerät der Vater zum Beispiel in eine Lawine, wird zum Schneeball und fällt dann mindestens 50 Meter in die Tiefe. Dabei passiert ihm allerdings nichts. Auch der Wohnwagen auf Skiern, den man auf dem Cover des zweiten Mini-Buches sieht, macht einige Luftsprünge, bei denen die Insassen normalerweise zu Schaden kommen müssten.

arne 13.05.2012 18:09

Le Masque de Fer (Die eiserne Maske) (Cothias/Marc-Renier)


Nachdem Finix mit der Herausgabe der fehlenden Bände des "Roten Falken" das Interesse an Cothias´ Epos um Ariane de Troïl und ihre Vor- und Nachfahren wieder etwas belebt haben dürfte, sei mal ein kurzer Blick auf einen der bisher nicht auf deutsch erschienenen Spin-Offs gewagt.

http://www.bedetheque.com/serie-Masque-de-fer.html

Die Serie "Le Masque de fer" liegt mir bisher noch nicht vollständig vor. Insbesondere Band 4 ist schwer zu bekommen. Band 1 habe ich aber inzwischen gelesen. Und der hat es in sich.

"Le Masque de fer" ist die Fortsetzung zu "Des Königs Narr" (hier). Die Handlung beginnt im Oktober 1658. Jean-Baptiste Donjon, 16jähriger Sohn eines Tuchhändlers, wird durch das Eintreffen von Jean-Baptiste Poquelin, also Arianes Sohn, in der Hauptstadt, dazu inspiriert, ebenfalls Schauspieler zu werden. Doch das ist nicht so einfach.

Geldmangel zwingt ihn zunächst dazu, sich anders zu betätigen. Und zwar als Leichendieb - für Blaise Pascal! Das geht allerdings gründlich in die Hose und Jean-Baptiste und seine zwei Kameraden finden sich plötzlich unter Gralshütern wieder, die in den Katakomben unter einer Friedhofskirche Menschen kreuzigen.

Jean-Baptiste Donjon wird von Cothias in seiner jugendlichen Ungestümtheit ausgesprochen überzeugend charakterisiert. Die Szenen in den Katakomben mit den Kapuzenträgern erinnern stark an Arianes Abenteuer in den Bänden 1 - 3 des "Roten Falken" mit ähnlich zwielichtigen Gestalten. Das Ganze wird von Marc-Renier eindrucksvoll grafisch umgesetzt. Insbesondere die Szenen auf dem Friedhof sind von einer hohen Intensität. Unwillkürlich hat mich das an die ebenfalls sehr intensiven Szenen im Kinderheim in Cothias´ Serie "Die Zeit der Aufklärung" erinnert. Note für Band 1: 1+.

arne 03.09.2012 19:49

Sylvio (Luguy)


Salleck versorgt Deutschland weiterhin fleißig mit "Tassilo". Aber was hat Philippe Luguy sonst noch so gezeichnet? Schaut man auf seiner Webseite nach, fällt einem insbesondere eine Serie auf: "Sylvio, die Grille".

http://www.luguy.com/sylvio/amis.php

Optisch erinnert das ein bisschen an "Bucky Bug" von Disney. Die Serie entstand 1974 für das Magazin "Fripounet", kurz danach für "Pif Gadget". Auf dem großen Panel sieht man Sylvio (mit Gitarre) und seine Freunde. Von letzteren finde ich Lampion am interessantesten. Lampion ist der mit der Kerze auf dem Kopf. Pustet man die Kerze aus, schläft er ein.

Die Serie lief bis 1981 in "Pif Gadget" und besteht ausschließlich aus Kurzgeschichten zwischen 4 und 7 Seiten. Später wurden diese Geschichten auch in Alben gesammelt.

http://www.bedetheque.com/serie-Sylvio.html

Besieht man sich die Liste auf bdoubliees (hier), fällt einem, wenn man genauer hinsieht, auf, dass die letzten Geschichten der Serie von Patrick Cothias (!) getextet wurden. Die Liste auf bdoubliees ist übrigens nicht vollständig, da noch viele Pif Gadget-Hefte nicht geindext sind.

Zeichnerisch ist "Sylvio" sehr erfeulich anzusehen. Man merkt, dass Luguy großen Spaß beim Zeichnen hatte. Die Panels sind alle sehr detailliert und fantasievoll ausgeführt. Auch inhaltlich gibt es viel zu schmunzeln. Ein beachtliches Frühwerk also!

arne 02.01.2013 16:34

Uchronie[s] (Corbeyran u. a.)


In seinem Mega-Epos "Uchronie[s]" widmet sich Corbeyran dem Phänomen der Parallelwelten. Wer in dieses Epos eintauchen will, muss allerdings eine Menge an Geld und Zeit investieren. Denn der erste Komplex dieses Epos umfasst bereits zehn Bände!

In diesem ersten Zyklus geht es um ein mögliches zukünftiges New York - in drei verschiedenen Zeitlinien. Jede dieser Zeitlinien wird in drei Bänden abgehandelt. Das vertrackte daran ist: Es gibt Verbindungen zwischen den Zeitlinien!

http://fr.wikipedia.org/wiki/Uchronie(s)

Bisher gibt es die zehn Bände nur als Einzeltitel. Ich würde mir eigentlich eine Gesamtausgabe wünschen, in der jeweils drei oder vier Bände zusammengefasst würden. Das würde eine Menge an Platz sparen.

Das Konzept scheint aber jedenfalls im französischen (und im niederländischen) Sprachraum aufgegangen zu sein. Denn kürzlich wurde der zweite Zyklus gestartet. Handlungsort sind diesmal drei Städte: Neu-Delhi, Peking und Moskau. Ich kenne von dieser faszinierend anmutenden Serie bisher nichts und würde mich daher besonders über eine deutsche Veröffentlichung freuen.

Brisanzbremse 02.01.2013 19:29

Zitat:

Zitat von arne (Beitrag 418140)
Sylvio (Luguy)

Erschien in einigen Felix-Sonderheften der späten 70er / frühen 80er.

arne 03.01.2013 18:19

Schau an.

Laut internem Thread zu den Felix-Sonderheften findet sich "Sylvio" in den folgenden Heften: Sommer 1979, 1980; Ferien 1979, 1980; Frühling 1980, 1981. Aber es sind noch nicht alle Hefte geindext!

Die Serie würde also eigentlich in mschweiz´ Thread gehören. Allerdings führt er da hauptsächlich Serien in Albenform.

Da ich ein paar der Originalgeschichten besitze, könnte ich Zuordnungen zu den Originalen vornehmen, falls mir jemand Scans der jeweils ersten Seiten schickt!

mschweiz 06.01.2013 18:44

Hallo Arne, :wink:,
ja, der Schwerpunkt liegt auf, sagen wir Alben, mit franco-belgischem Stil, weswegen auch Comics aus anderen europaischen Ländern aufgelistet sind; neben den relativ zahlreichen niederländischen Serien z.Bl auch eine aus Dänemark (Walhalla). Die Beschränkung auf Alben ist folgenden Punkten geschuldet: a) meinen eigenen Interessen b) dem beträchtlichen zusätzlichen Aufwand zumal ich in Heftveröffentlichungen ziemlich blank bin und auch der CG hier doch noch einige Lücken aufzuweisen scheint, c) der noch schwierigeren Zuordnung, der wohl notwendigerweise häufig auf der Basis einzelner Geschichten und nicht anhand ganzer Hefte geschehen müsste, und d) der Tatsache, dass sich die Bedetheque als meine wesentliche Bezugsquelle auch zumeist auf Alben beschränkt. Ich habe aber auf jeden Fall Interesse an allen Infos, die dt. Albenserien betreffen, bei denen weitere Geschichten auf dt. in Heft- / Taschenbuchform erschienen sind.

Ein Abgleich der Serien, die auf dt. "nur" in Heft- oder Taschenbuchformat erschienen sind, ist sicher sehr reizvoll, aber vielleicht sollte man dazu einen eigenen Thread aufmachen.

arne 14.05.2013 13:38

Zitat:

Zitat von arne (Beitrag 237425)

Pompon Rouge (Die rote Bommel)

... Der Autor Bel wurde am 14.8.1927 geboren und arbeitete hauptsächlich für den Verlag Fleurus. Dort entstand 1959 für das Magazin "Coeurs Vaillants" die Serie "Pompon Rouge", von der Bel bis weit in die 1960er Jahre hinein insgesamt 14 Geschichten zeichnete. ...

Offenbar wurde die Serie bereits 1956 geschaffen. Bei La Vache Qui Medite ist gerade Band 0 mit einer Geschichte von 1957/58 erschienen. Hier ist der Hergé-Stil noch in der Entwicklung begriffen. Auch ist die Story anders als die späteren noch fünfreihig.

http://www.petitstirages.com/detitem.php?i=245

Als nächstes ist Band – 1 (in Worten: "Minus Eins") angekündigt: "Les trois feux rouges". Mal sehen, ob dann noch – 2 folgt. ;)

arne 19.08.2013 20:00

Zitat:

Zitat von arne (Beitrag 267505)

Von "Felix" gibt es 67 Geschichten, erschienen von 1949 - 1956 in den HEROIC ALBUMS. Eine erste Albumveröffentlichung versuchte Deligne 1977 - 1980:

http://www.bedetheque.com/serie-6286...llieux-NB.html

Welche Geschichten in dieser Ausgabe enthalten sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Vermutlich geht es querbeet ...

Meine Vermutung war richtig. Ausweislich der französischen Wikipedia enthalten die sechs Bände die folgenden Geschichten:

  • 1) Stories 27, 34, 38, 40–46

  • 2) Stories 50–52, 55, 60–65

  • 3) Stories 1–12

  • 4) Stories 24–26, 29–33, 35–37

  • 5) Stories 13, 14, 16–18, 23, 39, 44, 53, 54

  • 6) Stories 15, 19–22, 28, 57–59

http://fr.wikipedia.org/wiki/Félix_Tillieux

Wer diese Serie sammeln will, findet also überall Puzzlestücke. Aber ob's irgendwann ein Ganzes wird?

Mick Baxter 20.08.2013 02:14

Vor allem fehlen die Geschichten 66 und 67 (als Montage mal bei Dupuis in der Reihe "Pêchés de Jeunesse" erschienen).

arne 08.12.2013 18:34

Les Demons d'Alexia (Ers/Dugomier)


Die Geschichte einer Exorzistin im Semi-Funny Stil. Oder sollte ich sagen: Die einer Hexe? Denn Alexia ist beides: Exorzistin und Hexe.

Zunächst ist Alexia nur eine Angestellte des C.R.P.S. - dem Institut zur Untersuchung übernatürlicher Phänomene. Später ist sie dessen Chefin. Notgedrungen, weil fast alle übrigen Mitarbeiter das Zeitliche gesegnet haben.

"Alexia" erschien zunächst 2002 mit einer Kurzgeschichte von 6 Seiten testweise in "Spirou". 2003 wurde dann die erste albenlange Story publiziert - Auftakt zu einem vierbändigen Zyklus.

http://bdoubliees.com/journalspirou/demonsalexia.htm

Dreh- und Angelpunkt des Vierteilers ist das magische Land Yorthopia. In dieses haben nur Auserwählte Zugang. Und diese Zugänge (es gibt mehrere) gehören zeichnerisch zum Besten, was ich je gesehen habe.

Mysteriöseste Figur des Vierteilers ist Paolo Capaldi, der im Keller des C.R.P.S. haust. Man bekommt ihn nie zu Gesicht. Als Alexia in Yorthopia zu verhungern droht, ernährt er sie mit seinem Erbrochenen. Technisch spricht man hier von Trophallaxis.

http://www.bedetheque.com/serie-Demons-d-Alexia.html

Texter Dugomier und Zeichner Ers hatten vor "Alexia" für "Spirou" schon die Serie "Bande à Bruno" (hier) und für Lombard die Serie "Muriel et Boulon" (hier) hergestellt. Derzeit arbeiten sie an "Hell School" (hier).

arne 28.08.2014 16:19

Jour J (Fred Duval u. a.)


In Frankreich sprießen schon seit einiger Zeit die Konzeptserien nur so aus dem Boden. Eine davon ist "Jour J". Auf deutsch könnte das "D-Day" oder auch "Tag X" heißen.

Das "Konzept" dieser Serie ist: Was wäre geschehen, wenn in der Weltgeschichte dies oder jenes anders gelaufen wäre. Technisch spricht man da auf deutsch umständlich von "Alternativweltgeschichte".

http://de.wikipedia.org/Alternativweltgeschichte

Seit 2010 sind bereits 16 Bände erschienen. Das klappt natürlich nur, wenn man mehrere Texter (insgesamt drei: Fred Blanchard, Fred Duval und Jean-Pierre Pécau) und noch mehr Zeichner (u. a. Colin Wilson) hat. An Themen mangelt es der Serie natürlich nicht. Manche widmen sich explizit der französischen Geschichte:

Was wäre, wenn im Zweiten Weltkrieg Paris von den Russen befreit worden wäre? (Band 2) Was wäre, wenn Napoleon nicht abgedankt und sein Reich fortbestanden hätte? (Band 7) Was wäre, wenn die "Flucht nach Varennes" (hier) geglückt wäre? (Band 11)

Aber es gibt auch andere Themen außerhalb der französischen Geschichte: Was wäre, wenn die Russen als Erste auf dem Mond gelandet wären? (Band 1) Was wäre, wenn John F. Kennedy die Präsidentschaftswahl 1960 verloren hätte? (Band 5) Was wäre, wenn Pontius Pilatus Jesus begnadigt hätte? (Band 15)

http://www.bedetheque.com/serie-Jour-J.html

Da die Bände unabhängig voneinander sind, könnte man auf deutsch durchaus mal einen oder zwei als "Testballon" herausbringen. Selbst gelesen habe ich davon nämlich bisher nichts. :floet:

arne 27.12.2014 08:08

Aventures réalistes (Tillieux)


Wer sich ein bisschen mit Maurice Tillieux beschäftigt, weiß, dass er für die "Héroïc Albums" auch ein paar Kurzgeschichten im realistischen Stil gezeichnet hat. Deligne brachte 1981 drei Alben mit diesen Kurzgeschichten heraus (leider ohne Farbseiten):

http://www.bedetheque.com/Aventures-realistes.html

Ich habe mich immer gefragt, welche Geschichten in diesen drei Bänden enthalten sind. Die Antwort liefert Catawiki:

http://www.catawiki.fr/aventures-realistes

Aus der dortigen Auflistung ergibt sich, dass die Alben von Deligne tatsächlich alle Kurzgeschichten von Tillieux im realistischen Stil enthalten.

Im einzelnen: In Band 1 finden sich z. B. alle drei Kurzgeschichten mit dem Westernhelden Bill Sanders. Und in Band 2 sind die beiden Kurzgeschichten mit Inspektor Law enthalten.

arne 04.01.2015 11:06

Uchronie[s]: New Byzance 1 - 3

Zitat:

Zitat von arne (Beitrag 431795)
In seinem Mega-Epos "Uchronie[s]" widmet sich Corbeyran dem Phänomen der Parallelwelten. Wer in dieses Epos eintauchen will, muss allerdings eine Menge an Geld und Zeit investieren. Denn der erste Komplex dieses Epos umfasst bereits zehn Bände!

Inzwischen bin ich dazu gekommen, wenigstens mal einen der Dreiteiler des ersten Zyklus zu lesen. Und ich muss sagen: Es hat sich gelohnt!

Wie ich bereits weiter oben schrieb, gibt es zwischen den drei Parallelwelten New Byzance, New Harlem und New York Verbindungen. Die eine besteht darin, dass "Seher" in die anderen Realitäten hineinblicken können. Und dann gibt es Personen, die zwischen den verschiedenen Realitäten hin- und herreisen können. Dazu verwenden sie ein Serum, dass aus dunkler Materie gewonnen wird.

Charles Kosinski, ein Erforscher der dunklen Materie, flieht aus New York in das islamisch geprägte New Byzance. Dort führt er seine Forschungen weiter, verliebt sich aber ungünstigerweise in eine Frauenrechtlerin. Da Frauenrechte in New Byzance nichts gelten, landet er erstmal im Knast. Dort will ihn Tia herausholen, die ihm aus New York gefolgt ist und ihn in seine "richtige" Realität zurückholen will.

Éric Corbeyran mixt hier in faszinierender Weise Science Fiction mit aktuellen sozialen und religiösen Themen. Der zweite Zyklus mit wieder zehn Bänden ist in Frankreich übrigens inzwischen nahezu abgeschlossen.

Servalan 06.01.2015 15:38

Le sklllbz (Geri)

Ursprünglich erschienen diese kurzen Geschichten (halbe und viertel Seiten) zwischen 1966 und 1969 in Tintin, die absurden Gags häufig in loser Folge. 1981 erschien bei Pepperland eine Gesamtaugabe.
Sklllbz gehört zu den comictypischen Figuren wie Giff-Wiff, Copyright, Onkrakrikru und Marsupilami. Das haarige Wesen brabbelt nur unverständliches Zeug, kann seine Gestalt ändern und bringt das Chaos mit sich.

arne 06.03.2015 05:52

Pat'Apouf (1938 - 1990)


Eine der langlebigsten Comicserien im französischen Sprachraum ist "Pat'Apouf". Die Serie erschien ab 1938 in dem Magazin "Le Pèlerin". Die Hauptfigur ist ein Detektiv und Abenteurer.

http://3.bp.blogspot.com/Pat'Apouf_planche_1938.jpg

Gestaltet wurde die Serie bis 1972 von Gervy (= Yves Desdemaines-Hugon), der außer "Pat'Apouf" auch noch kleinere Werke wie "Miette et son ami Totoche" oder "Paulo" verfasste.

http://raymondperrin.blogspot.fr/2015/02/patapouf-gervy-1.html
http://raymondperrin.blogspot.fr/2015/02/patapouf-gervy-2.html
http://raymondperrin.blogspot.fr/2015/02/patapouf-gervy-3.html

Nach Gervy übernahm Jean Ache die Serie. Ache zeichnete zuvor "Nic et Mino" für das "Journal de Mickey" (hier). Von Ache stammt aber auch "Arabelle" (hier und hier). "Pat'Apouf" zeichnete Ache bis 1985.

  • 1973 Le Secret de l'urne zapothèque

  • 1973 Enquête au cirque

  • 1974 Alerte aux ovnis

  • 1975 L'Œil de Krishna

  • 1975 Le Mystérieux Trésor de M. Leroy

  • 1976 Prenez garde aux termites

  • 1976 Le Trésor du lac Zauber

  • 1977 Le Secret du menhir

  • 1978 L'Étrange Mort du docteur Klobs

  • 1978 Le Trésor inconnu de Toutankhamon

  • 1979 Pas de poissons pour Pat'Apouf

  • 1979 La Malédiction du Grand Mogol

  • 1980 Razzia chez les mayas

  • 1981 La Corde au cou

  • 1981 La Maison de la peur

  • 1982 Le Perroquet japonais

  • 1983 L'Héritage

  • 1984 L'Ombre blanche

  • 1984 Trésors aux caraïbes

  • 1985 La Perle noire de Gengis Khan (beendet von Michel Conversin)

http://raymondperrin.blogspot.fr/2015/02/patapouf-jean-ache.html

Danach kamen die Zeichner Michel Conversin und Philippe Callens.

https://raymondperrin.blogspot.com/2015/02/patapouf-michel-conversin.html

Insgesamt also ein riesiges Œuvre. Die beiden letztgenannten Zeichner sind allenfalls nur noch Durchschnitt. Gervy und Ache aber gehören zu den besten ihres Fachs!


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