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finis2 23.12.2014 09:40

Nachgedruckte Hefte
 
Das Thema von kisalu mit den Heftklammern hat mich draufgebracht:
Ist es eigentlich schon mal vorgekommen dass jemand versucht hat alte wertvolle Hefte nachzudrucken (so wie Falschgeld) und als super erhaltenes Original an den Mann zu bringen ?
Damit meine ich jetzt nicht die Versuche einen offiziellen Nachdruck als Original zu verscherbeln. Das kommt ja öfters vor.
Wäre das technisch überhaupt möglich?

Maxithecat 23.12.2014 09:49

Das Problem wird wohl darin liegen, dass man ein Papier dafür haben muss, dass dem Original entspricht.


Ich hatte vor Jahren mal davon gehört, dass man einen Nachdruck von einem Heft gemacht hatte, wo man nur ca. 25 Hefte produzieren konnte, da dann das Originalpapier aufgebraucht war. Sie hatten allerdings die Hefte/das Heft als "Reprint" verkauft, da sie es nur möglichst originalgetreu anbieten wollten. Es sollte auch so gekennzeichnet sein.

Ich weiß aber nicht mehr, um welche Serie es sich handelte.

FrankDrake 23.12.2014 09:50

Ist es, das größte Problem dabei ist das Papier. Einige Papiersorten wie sie zB. damals für BSV oder Williams verwendet wurden gibt es nicht mehr

finis2 23.12.2014 11:02

Klar, das Papier ist das wichtigste. Dann noch originale Klammern und das Heft auf alt trimmen. Und es sollte schon auch "alt riechen".
Uff, ich denke da steckt man mehr rein als man bekommt.

Außer vielleicht bei diesen Heften: ;)

http://www.comicecke.de/2012/10/23/d...lt-teil-i-usa/

moneybin 23.12.2014 12:21

Lehning Hefte kann man z.B. gar nicht fälschen. Die Hefte des Verlages haben einen typischen "Lehning-Geruch", den eingefleischte Lehning-Sammler sogar mit verbundenen Augen erschnüffeln können. Echt!

underduck 23.12.2014 12:22

Ähem ... haben jetzt nur die Hefte, oder auch die Sammler den typischen Geruch? :zwinker::grins:

Tommeltom 23.12.2014 14:18

In der Sprechblase 148 vom März 1996 gab es einen Artikel: "Riesenbetrug in deutscher Comicszene. Fälschungen wertvoller Comichefte".

Da ging es zwar nicht um alte Hefte, sondern um seltene Produkte des Hethke Verlages, wie z.B. Akim Held des Dschungels 41, 42, und 43, Sigurd Piccolo 325, etc. Die wurden von einem Händler in einer Sonderverkaufsliste mit "...offensichtlichen Top-Angeboten..." angeboten. Lt. dem Sprechblase Artikel waren darunter "...tatsächliche Fälschungen..." , die in dem Artikel aufgezeigt und dokumentiert wurden. Die Rede war auch davon " ...hier ist bewußt vorgegangen worden...".

In Sprechblase 149 gab es im Vorwort dann noch Meldung zu weiteren Fälschungen aus der besagten Liste. Das Thema tauchte dann in den nächsten Sprechblasen immer wieder im Vorwort auf, um dann in Nummer 152 vom Dezember 1996 mit folgenden Worten zum Abschluß gebracht zu werden:
..."Nach langem Hin und Her hat sich in der Raubdrucksache jetzt eine Lösung gefunden.
Der Beschuldigte konnte nachweisen, daß er einen Raubdruck woanders bezogen hat. Das war dann die Grundlage für einen Vergleich, bei dem alle Seiten letztendlich zufriedengestellt wurden. ..........Auf Anraten der Rechtsanwälte wurde über die genau Verfahrensweise der Einigung Stillschweigen vereinbart....".

Detlef Lorenz 23.12.2014 15:16

Die Fälscher von 1996 konnten, weil es zeitgleich geschah, aber auf gleichwertiges Papier, wie es der Hethke Verlag verwendete, zurückgreifen, und der Aufwand der vergleichsweise billigen* Hefte lohnte sich wohl nur über die Höhe der gefälschten Auflage.

*im Verhältniss zu Heften im vierstelligen € - Bereich.

jakubkurtzberg 23.12.2014 15:24

Hatte man diese Hefte nicht wissentlich einem verlegerisch tätigen Konkurrenten "untergeschoben"? Ich hörte mal etwas in der Art...

Servalan 23.12.2014 17:19

Soweit ich informiert bin, tritt das Problem auch bei Alben auf. Dann zwar nicht als komplette Fälschung, sondern eher als Fälschung von bestimmten Teilen: Besonders bei limitierten Hardcovern mit geringer Stückzahl besteht die Gefahr, wenn zur Softcoverfassung ein immenser Preisunterschied besteht und das Hardcover keine weiteren Extras hatte (signierter Druck). Außerdem darf der Hardcoverband nicht fadengeheftet sein und das Softcoveralbum gelumbeckt (also geleimt), beide Varianten müssen in derselben Art produziert worden sein.
Dafür hält sich der materielle Aufwand in Grenzen; falls etwas schiefläuft, wird das Exemplar halt abgeschrieben. Gelingt die "Veredelung", lockt ein immenser Reibach, wenn sich jemand übers Ohr hauen läßt.
Ein Beispiel wäre Macao 1, die von Karlheinz Borchert herausgegebene Schwarzweißanthologie-Reihe.


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