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Servalan 14.02.2010 00:50

Sekundärliteratur International
 
Um auf der Höhe der Zeit zu bleiben, komme ich nicht darum herum, internationale Forschungsliteratur zu lesen. Der größte Teil davon taucht früher oder später in den Fußnoten und Quellenangaben meiner Beiträge auf. Da es im CGN jetzt eine Ecke zur Forschung gibt, dachte ich mir, ich stelle ab und zu mal einige der Werke vor, mit denen ich mich beschäftigt habe. Wer will, darf gerne Kommentare und Kritik ablassen, damit meine Kurzrezensionen nicht hochheilig daherkommen.

Benoît Peeters: Lire Tintin. Les Bijoux ravis (Les Nouvelles Impressiones)
http://www.lesimpressionsnouvelles.com/lire_tintin.htm
Peeters schätze ich als Szenaristen, als Analytiker ziehe ich ihm Thierry Groensteen vor. Der Band analysiert das Album um die geraubten Juwelen der Bianca Castafiore vom ersten Bild der ersten Seite bis zum letzten Bild der letzten Seite. (Es gibt noch ein zweites Buch dieser Art, das sich mit Tintin au Tibet befaßt von Jean-Marie Floch: http://www.puf.com/wiki/Autres_Colle...tin_au_Tibet_»)
Die theoretische Methode borgt sich Peeters von Roland Barthes und Jean Ricardou, was im ersten Moment abstrakter klingt, als es letztlich ist. Wegen der strikten Politik der Witwe und der Fondation Hergé muß Peeters auf Zitate verzichten (klar, die hätten das gesamte Album betroffen). Stylistisch wirkt seine Analyse wie ein kommentiertes Szenario, in das einzelne Abschnitte eingeschoben sind, die abstrakter sind oder Vergleiche mit Alfred Hitchcock, Jules Verne, Alexandre Dumas und Agatha Christie ausführen. Anspruchsvoller als Schulfranzösisch ist es schon, aber der Band ist nicht akademisch abgehoben.
Die vorliegende Fassung ist eine zweite Version, die erste entstand Ende der 1970er Jahre. Auffällig ist, daß sowohl Peeters als auch Floch Praktiker sind, die international einen guten Ruf haben, und sich beide Hergés Spätwerk widmen.

Mick Baxter 14.02.2010 01:42

Zitat:

Zitat von Servalan (Beitrag 304170)
Um auf der Höhe der Zeit zu bleiben, komme ich darum herum, internationale Forschungsliteratur zu lesen.

Wenn's so einfach wäre ...

Professor Schnurps 05.05.2010 17:58

Gerade ist ein neuer Titel erschienen, der auch für Freunde der Comicforschung interessant sein dürfte:

"Deutschsprachige Kinder- und Jugendzeitschriften" von Peter Lukasch

Behandelt werden Zeitschriften vom 18. Jahrhundert an bis heute. Auch zahlreiche Werbe-Comics finden Erwähnung.

Ist zwar mit 31,50 € recht teuer, lohnt sich aber trotzdem.;)

Scheuch 05.05.2010 18:52

Gibt es einen Abschnitt zu Zeitschriften in der DDR? Und falls JA, wie lang ist dieser Abschnitt?

Professor Schnurps 05.05.2010 22:30

Zitat:

Zitat von Scheuch (Beitrag 315905)
Gibt es einen Abschnitt zu Zeitschriften in der DDR? Und falls JA, wie lang ist dieser Abschnitt?

Es gibt ein ganzes Kapitel zu Zeitschriften in der DDR welches 29 Seiten umfasst. Unter anderem finden sich hier Frösi, Atze und Mosaik.

Scheuch 06.05.2010 07:40

Zitat:

Zitat von Professor Schnurps (Beitrag 315901)
lohnt sich aber trotzdem.;)

Kannst Du das etwas ausführen, bin interessiert, aber noch skeptisch.

eck@rt 06.05.2010 08:57

Peter Lukasch ist Urheber einer sehr interessanten Internetseite zum Thema
http://members.aon.at/zeitlupe/
und war auch schon Mitarbeiter von "Deutsche Comicforschung". Ich habe das Buch noch nicht gesehen, erwarte aber viel Gutes. Hier ist eine Leseprobe:
http://www.zeitlupe.co.at/meinebuecher/leseprobe.pdf

eck;)rt

Schlimme 06.05.2010 14:06

Ein hochaktuelles Thema, da die Kinderzeitschrift "Geolino" inzwischen mehr gekauft wird als das Comicheft "Micky Maus".


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