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74basti 04.12.2011 07:48

Comics ohne Sprechblasen
 
Interessant an Comics ohne Sprechblasen ist, dass man nicht umbedingt auf eine deutsch-"sprachige" Ausgabe zurückgreifen oder gar warten muss. Manchmal gibt es internationale Ausgaben, die sehr interessant sind. Hier mal der Start einer Liste mit internationalen Ausgaben von Comics ohne Sprechblasen aus meinem Bestand (die teilweise auch auf deutsch vorliegen):

- Sergio Aragonés: Actions speak, Dark Horse, 2002

- Sergio Aragonés: Five Decades of his finest Work (Mad´s greates artists), Running Press, 2010

- Guido Crepax, Lanterna Magica, Editiemme, 1979 [mit 5sprachigem Cover]

- Moebius: Arzach, Les Humanoides Associés, 2000 [erweiterte Ausgabe mit 6 Seiten, die auch Text enthalten]

Dann gibt es noch ein französisches Comic, in dem es um einen Tiger geht. Leider habe ich den Band nicht, versuche aber, dran zu kommen.

Hoffe, dass noch andere sowas in der Art haben.

Peter L. Opmann 04.12.2011 08:17

Hier gleich mal was ganz Abseitiges (ich hoffe, Andy verzeiht mir):

Andy Bleck oder Andy Konkykru (beides Pseudonyme) hat viele Comics ohne Worte gezeichnet und auch drei Fanzines mit Titel "Shtumm" herausgegeben.

"Shtumm" # 1 im Internet: http://konkykru.com/db05_shtumm1.html

"Shtumm" # 2: http://konkykru.com/db06_shtumm2.html

"Shtumm" # 3: http://konkykru.com/db07_shtumm3.html

74basti 04.12.2011 10:02

... und bei der abgebildeten Wilhelm Busch Geschichte gab es im Original wirklich keinen Text (Stumm # 3) ???

Schlimme 04.12.2011 12:35

Musenblätter:
Sprachlos komisch
Bildergeschichten ohne Worte - von Adamson bis Ziggy
Eine Artikelserie von Joachim Klinger
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11

Peter L. Opmann 04.12.2011 15:46

Zitat:

Zitat von 74basti (Beitrag 387009)
... und bei der abgebildeten Wilhelm Busch Geschichte gab es im Original wirklich keinen Text (Stumm # 3) ???

Sieht so aus - man versteht sie jedenfalls ohne Text, oder?

Ich bin nicht Andy Bleck, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß er die Texte extra rausgeschnitten oder sonstwie retuschiert hat.

Schlimme 07.12.2011 01:05

Wenn ein neuer Comic von Thomas Ott rauskommt, erscheint der in ca. 7 Sprachen gleichzeitig. Es ändert sich nur der Umschlag und die Seite mit den Verlagsangaben.

mschweiz 07.12.2011 08:40

Kleiner Weihnachtsmann ! Im frz. Original gab es fünf Bände. Und wenn wir schon bei Trondheim sind:

Servalan 10.12.2011 21:44

Caran d'Ache: Maestro (Ende des 19. Jahrhunderts)

Von Thierry Groensteen gibt es in dem französischen Fachmagazin 9e Art (inzwischen eingestellt bzw. nur noch online fortgesetzt) in den ersten beiden Nummern einen zweiteiligen Bericht, der eine gewisse Grundlage für das Thema liefern dürfte.

mschweiz 11.12.2011 11:07

A.L.I.E.E.N. / Trondheim / Reprodukt (enthält nur Sprechblasen mit einer außerirdischen Fantasiesprache)

edit: Schreibfehler korrigiert

Servalan 12.12.2011 22:42

Zitat:

Zitat von mschweiz (Beitrag 388697)
A.L.I.E.N. / Trondheim / Reprodukt (enthält nur Sprechblasen mit einer außerirdischen Fantasiesprache)

Sorry, da fehlt ein Buchstabe: A.L.I.E.E.N.

Masashi Tanaka: Gon (der Manga über den niedlichen T.Rex!)

Comix 2000 (Association): Der Band wird zwar ergänzt durch ein Vorwort von JC Menu in zahlreichen Sprachen und einem ausführlichen Index, aber die 2000 Seiten Comics sind ohne Text.

mschweiz 19.12.2011 19:53

Die Abenteuer des Mr. Hyde: Tausend Teufeleien von Alfons Figueras. Erschien 1990 bei B & L. Originaltitel: Un beau petit diable

Vater & Sohn / E.O. Plauen

74basti 19.12.2011 20:01

Love: Le Tigre
Brrémaud / Bertolucci
Ankama

http://www.bedetheque.com/album-130152-BD-Le-tigre.html

Schlimme 21.02.2012 16:29

Eine große Sammlung:
"Paul's Comics without Words Page"
http://tapvd.home.xs4all.nl/

Aslak 22.02.2012 10:48

Zitat:

Zitat von mschweiz (Beitrag 387847)
Und wenn wir schon bei Trondheim sind...

...und wahrscheinlich noch den einen oder anderen Band mehr

Jau Markus, recht gehabt.

R-24 Band 4: "Diablotus"

und ich glaube folgende Bände dürften auch ohne Text sein:

Delisle, Guy

Louis am Strand

Louis fährt Ski

Powell, Eric

The Goon - Heft 33 (Ich hoffe das Cover zählt nicht.)

------------

Werde bei drei/vier anderen Comics heute Abend nochmals nachschauen.

Gruß,
Nils

Aslak 23.02.2012 09:37

Moin moin.

So jetzt noch mal nachgeschaut und 2 sind's geworden:


Trondheim, Lewis

R-24 Band 10: "Nein, nein, nein"

(Anmerkung: Es gibt zwar Sprechblasen, doch in diesen sind keine Wörter sondern allenfalls Zeichnungen enthalten.)

und

Gallego Segura, Eduardo

Caido


Gruß,
Nils

Hinnerk 24.02.2012 00:00

Zitat:

Zitat von Aslak (Beitrag 398734)
(Anmerkung: Es gibt zwar Sprechblasen, doch in diesen sind keine Wörter sondern allenfalls Zeichnungen enthalten.)

Das gilt auch für diesen Band: Wenn der Pinguin zweimal klopft ...

Servalan 24.03.2015 13:16

Wilfrid Lupano (Szenario) / Grégory Panacchione (Zeichnungen und Koloration):
Un Océan d'amour (Delcourt - Coll. Mirages 2014)

Malcy Duff:
- A 52 Second Silence For Topsy (Selbstverlag 2008)
- Will I Ever Travel as Far as a Guitar String When It’s Played? (TopShelfComix.com 2008)
- I Trimmed A Tree So A Lorry Could Pass (Good Press, April 2015)

Mathieu Lefèvre & Jérémy Piningre: Tonic (L'Association 2015)

Luca Retraite / Fabio Viscogliosi: Belvédères (Gargasmes 2014 - 200 Exemplare)

Mick Baxter 25.03.2015 03:21

Zitat:

Zitat von 74basti (Beitrag 386999)
Interessant an Comics ohne Sprechblasen ist, dass man nicht umbedingt auf eine deutsch-"sprachige" Ausgabe zurückgreifen oder gar warten muss.

Glaubt man Lambert Wiesing, sind das allerdings gar keine Comics.

Servalan 28.03.2015 13:35

Lorenzo Mattotti: La stanza (Coconino Press 2003)

Thierry Van Hasselt / Karine Ponties: Brutalis (FRMK Nord / Fréon asbl 2002)

Zwei Bände im Querformat über erotische Begenungen, der Zweite dokumentiert darüber hinaus eine Ballettaufführung und entstand mit der Choreographin Ponties.

Martina Wember: Beziehungsweise Linien. Karteibezeichnungen (Verlag Mandelkow 1999)
Martina Wember: Beziehungsreicher Alltag. Perspectives on Everyday Life (Ritter Verlag / Editions & Artists' Books Johan Deumens 2001)

Ob das nun Comics sind oder nicht, ist eine andere Frage. Eine generelle Antwort halte ich für Blödsinn. Schließlich gibt es unterschiedliche Defintionen des Comics, die sich im Laufe der Geschichte deutlich wandeln kann und in verschiedenen Regionen der Welt unterschiedlich interpretiert wird. Da schließe ich mich gern der Tradition von Eckart Sackmann an und verweise auf seine diversen Beiträge dazu in Deutsche Comicforschung.

Servalan 29.03.2015 13:41

Silent Manga Audition
 
Bis zum 31. März 2015 läuft zum dritten Mal die Silent Manga Audition (diesmal zum Thema "Mama (Mutter)"), die sich mittlerweile in der Comicbranche etabliert hat. Zu der letzten Preisverleihung am 18. Februar 2015 erschienen mehr als 500 Leute aus den Mangaverlagen.
Dort scheinen sich alle einig zu sein, daß auch stumme Mangas Mangas sind.

Servalan 01.04.2015 14:09

Dave McKean: [i make thoughts into tangible objects and drain them of their potential energy], in: Pictures That [Tick] Short Narrative [Book One], S. 52-100

McKean setzt das Konzept eines Comics ohne Sprechblasen radikal um, indem er sogar den Titel einbezieht: Im Comic selbst ist nämlich ein stlisiertes Auge der Titel. Dabei geht es um einen Falkner in einem englischen Städtchen, der träumt, sich in (s)einen Vogel zu verwandeln, damit er die Welt von oben sehen kann.
Vom Thema her könnte das eine Hommage an einen anderen Comic sein: Moebius' und Alejandro Jodorowskys Geniestreich Die Augen der Katze.

Servalan 03.04.2015 21:43

Daishu Ma: Leaf (Fantagraphics 2015)
Einer stummer Comic als erstes Werk eines chinesischen Künstlers für den englischsprachigen Markt.
Bei Fantagraphics heißt es:
Zitat:

How much power does a single man, let alone a single leaf, have in the industrial world? In this wordless, all-ages graphic novel, our protagonist discovers a leaf that radiates a vibrant light. He returns to a detailed metropolis—depicted in somber grays and blues—and searches for answers. During his quest, he stumbles upon a man who knows what's really happening in the city's labyrinthine ducts; a woman who spends her life studying and classifying obsolete flora; and the truth about the ever-dwindling environment.

Leaf is a graphically stunning story that unfolds with a dream-like pace. Shaded in pencil and punctuated by spot colors, drawn in a delicate but concretely realized tonal approach reminiscent of Shaun Tan's The Arrival and Chris Van Allsburg's Jumanji, Chinese cartoonist Daishu Ma's first foray onto American shelves is ultimately a hopeful vision of the coexistence of the urban and natural worlds.

Servalan 20.04.2015 13:39

Ein Neuzugang:

Sylvain Combrouze: Prison d’ébène (Éditions La Boîte à bulles 2015), 14,99 €

Der Titel, das "Gefängnis für Ebenholz", bezieht sich auf die île de Gorée vor der Küste Senegals, ein Umschlag im kolonialen Sklavenhandel. Dort spielt der Prolog, ein zweiter Handlungsstrang spielt heute, 300 Jahre später, in Nantes.

Servalan 07.05.2015 13:09

Lucas Varela: Le jour le plus long de futur (Delcourt - Shampooing 2015)

"Der längste Tag der Zukunft" schildert auf 112 stummen Seiten, was passiert, wenn ein Hausroboter, ein Alien und ein mysteriöser Koffer im Umlauf kommen. Dabei orientiert sich der Argentinier Varela stilistisch an Jason und Chris Ware.


Olivier Schrauwen: Le Miroir de Mowgli (Ouvroir Humoir Editions 2011)

Sehr frei nach Rudyard Kipling: Mowgli durchläuft ein Freudsches Spiegelstadium, als er einem Orang-Utang (malaiisch für "Mensch des Waldes") trifft.


Joan Cornellà: Mox Nox (Fantagraphics 2015)

Der Spanier Joan Cornellà hat auf fb eine riesige Fangemeinde. Nun erscheint mit 56 Seiten seiner stummen Kurzcomics in den USA.

Servalan 22.06.2015 17:34

Selbstverständlich kann der Verzicht auf Sprechblasen noch nicht genannt werden. Besonders das Label Graphic Novel, das in zahllosen Auschreibungen auftaucht, betont ja Schrift und Sprache. Daß eine gute Geschichte durch zuviel Text zugrunde gerichtet werden kann, leuchtet wohl den wenigsten Juroren ein, die sich an die Nähe zur Belletristik klammern.

Wer sich beispielsweise für den Norma K Hemming Award 2016 bewirbt, muß ein Formular ausfüllen, das in die Details geht - und dort steckt entweder Gott oder der Teufel.
Zitat:

4. To be eligible, the submission must be a Novel (at least 40,000 words), a Novella (between 17,500 and 40,000 words), a Graphic Novel*, or a Dramatic Presentation**.

* a Graphic Novel may have fewer than 17,500 words if, in the opinion of the jurors, the totality of the work is equivalent to a Novel or a Novella.
** a Dramatic Presentation (e.g. a stage play) must have a script length of at least 17,500 words.
:kratz: Ob sich jemand traut, einen stummen Comic einzuschicken?


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