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underduck 10.03.2020 15:56

Sprechblase 242
 


Zitat:

INHALT SPRECHBLASE 242

05 Buch „Akim und seine Väter“ Interview mit Autor Peter Kronhagel

09 Nachruf: Wolfgang J. Fuchs

10 Nachruf: Peter Wiechmann

12 OS CANGACEIROS, der letzte Comic von Wiechmann und Mendez

16 Interview: Chris Scheuer und Matthias Bauer zu REICHE ERNTE (mit Comic)

23 HARRY-Magazin: Rezis, News, Generation Lehning

28 Restaurieren oder nicht? Ein Experte gibt Auskunft.

32 Nachrufe: Purita Campos, Claire Bretécher

43 Nimm das, Adolf! Zur Ausstellung und dem Katalog von Alexander Braun

44 Interview: Helmut Nickel (Teil 2)

53 80 Jahre Marvel – Das vergessene Golden Age

60 Steve Ditko (Teil 3)

70 OLAC, DER GLADIATOR (mit Comic)

80 Leserbriefe

Gerhard Förster 10.03.2020 16:23

Gestern hab ich das Baby in der Druckerei abgegeben. Das war diesmal eine besonders schwere Geburt aufgrund der vielen Störfaktoren wie dem Schlaganfall meines Bruders (dem es jetzt wieder relativ gut geht). Früher war es einfach nicht möglich! Die letzten Wochen waren eine harte Schinderei, damit das Heft wenigstes jetzt bald rauskommen kann. Wann das genau der Fall sein wird, weiß ich noch nicht. Aber ich glaube, dass Ihr mit der neuen Nummer sehr zufrieden sein werdet!

Alga 10.03.2020 17:13

Liest sich inhaltlich nach einem spannenden, interessanten Heft :top:, obwohl es mir lieber gewesen wäre, die Nachrufe von Wolfgang J. Fuchs und Peter Wiechman wären nicht nötig gewesen.:heul:

thetifcat 10.03.2020 17:17

Ja, das hat mich eben auch wieder traurig gemacht. Besonders weil PW hier immer präsent war. Auch durch das SB lesen. Und scheiß egal wie alt - bei ihm war es plötzlich. So intensiv wie er immer dabei war.

Marvelianer 12.03.2020 13:06

Ja echt mehr als traurig, PW rief mich mittags an während ich am Essen war - ich wollte erst das Gespräch nicht annehmen da unsere Telefonate immer lang wurden, ich rang mich durch und wir telefonierten fast eine Stunde, mein Steak mit Pommes waren mittlerweile kalt.
3 Tage später erhielt ich den Anruf das der Peter in die ewigen Jagdgründe eingegangen ist. :heul:
War ich froh das ich den Anruf angenommen habe.

Eiwennho 11.04.2020 21:32

Ja die beiden Nachrufe sind mir auch echt an die Nieren gegangen.
Für Peter habe ich noch einen Bericht zu seinen Primo Bänden gemacht, zum abschicken hats nicht mehr gereicht.
Und dem Wolfgang hab ich ein paar Tage vorher noch ein paar wunderschöne Fernsehabenteuer abgekauft kamen an seinem Todestag hier an.
Der Gerhard und ich sind ja derselbe Jahrgang und wenn er die Blase noch 10 Jahre macht und ich sie noch 10 Jahre lesen sollte werden wir noch viele solche Nachrufe lesen.
Meine Comicgeneration und ihre Macher stirbt langsam aus.

So nun weiter Sprechblase lesen und demnächst gibt es etwas erfreulicheres.

underduck 12.04.2020 00:53

In einer ruhigen Minute habe ich den Augenblick genutzt und mal meine 242 auf Seite 28 aufgeschlagen.

Da lese ich vom Experten Willi Mattutat die Überschrift: Grundlagen zur Bewertung restaurierter Comics.* Auf 2,5 Seiten bebildertem Text tun sich lustige und unlustige Momente zum Thema Originalveränderung auf. MMn war darüber in den letzten 50 Jahren Sammlerkultur alles geschrieben und auch geregelt. Warum muss das immer wieder neu aufgedröselt und diskutiert werden? :weissnix:

Ich habe es noch nicht komplett gelesen. Aber im Forum und bei den Zustandsangaben such ich morgen mal die entsprechenden Stellen raus.

* Oben in der Inhaltsangabe steht es unter: Restaurieren oder nicht?

underduck 12.04.2020 13:48

Soeben mit dem Ostehasen ... äh Öberförster in Wien gesprochen. Der gute Gerhard sagte mir die Abbildung der ersten Seite (28) des Artikels hier im Forum zu.


Anton 13.04.2020 00:22

Zitat:

Zitat von underduck

Warum muss das immer wieder neu aufgedröselt und diskutiert werden? ...

Warum wohl?

Weil die alten Hefte keiner mehr zur Hand nimmt, um zu überprüfen, welcher Kompetente oder weniger Kompetente darüber schon mal etwas geschrieben hat. Ich gehe davon aus, dass die neueste Sprechblase vielleicht auch von jüngeren Leuten gelesen wird, oder von neuen Comic-Interessierten. Und die werden mit Sicherheit nicht überprüfen, wer schon mal etwas gesagt hat.

Solche Themen, wie Reparatur von Heften, oder der Restaurierung dieser, darf meiner Meinung nach mindestens einmal pro Jahr bekannt gemacht werden. Und zwar jedes Jahr aufs Neue.

underduck 13.04.2020 00:52

Muss man auch jedes Jahr ein neues Gesetzbuch verfassen? :floet:

Es gibt Spielregeln zur Restaurierung und dem damit verbundenen Wertverlust.
Zu einer Wertsteigerung darf es meiner Meinung durch Restauration eigentlich nicht kommen.

Anton 13.04.2020 00:59

Dann darf darüber eben auch geschrieben werden. Und wenn es erwartet wird, auch mehrmals im Jahr.

Dein Vergleich hinkt gehörig, hier geht es keineswegs um ein Gesetz. Alles ist nur eine Anleitung, was legal gemacht werden darf und was nicht erwünscht ist.

Lothar 13.04.2020 01:09

Da können wir uns doch nicht drüber streiten, bester Anton.

Du kaufst doch in erster Linie Comicneuware und hast mit Restauration eher weniger zu tun. Und wenn ich hier "Gesetz" schreibe, dann ist das seit vielen Jahren durch die Szene bei den Zustandsangaben so beschrieben. Wenn mir ein Händler jetzt erklären möchte, dass eine Restauration den Comic wertvoller macht, kann ich darüber nur lachen. Restauration ist immer ein Eingriff in den Heftzustand und darf niemals ein Teil von Z 3 zu einem Zustand 1 verbessern.

Auch der Vergleich eines alten Comichefts mit einem restaurierten Oldtimer hinkt noch gewaltiger.

Meine Meinung!

Anton 13.04.2020 01:24

Und Du bist tatsächlich davon überzeugt, dass alle Hefte, die heutzutage im Zustand von 0 - 1 bis 1 - 2 verkauft werden, durch natürliches Altern zu diesen Zuständen gelangt sind?

Ich nicht! Ohne es überhaupt erkennen zu lassen, könnte ich einiges reparieren und zum besseren Zustand hinbiegen.

Aber ich verkaufe ja keine alten Ausgaben, und wenn, dann sind die in Würde gealtert. Und das gebe ich an.

underduck 13.04.2020 01:35

Irgenwie meine Worte und meine Gedanken, die du da vertrittst. ;)

Wo steht denn hier bitte was ich glaube? Klar sind ein Teil der Hefte auf dem Markt restaurierte Ex-Grotten, die nach dem ersten Besitzerwechsel die Restauration gerne vergessen und beim zweiten Handel gar nicht mehr angeben oder kennen.

Es gibt mMn Heftpflege und es gibt Restauration.
Jetzt ist es mir aber doch zu spät, um darüber noch was zu schreiben.

:cu:

Detlef Lorenz 13.04.2020 08:29

Als erstes habe ich mir die SB durchgeblättert und einen inhaltlich durchaus positiven Eindruck gewonnen. Im Vorfeld habe ich irgendwo negative Kritiken über die Eigenwerbung des bsv-Verlags gelesen. Nun, weshalb sollte der Herausgeber seine Produkte nicht in seinem Magazin bewerben? Zu Hethkes Zeiten war das doch ebenfalls so und genauso verständlich.

Durchgelesen habe ich mir als erstes den 2ten Teil des "Helmut Nickel Interviews", als Neuauflage aus der SP 99. Gerhard hat diesen durchaus schön und aktuell neu illustriert. Leider hat er bei der Auflistung einen Kurzcomic vergessen: es ist der lustige Zweiseiter "Bluthand und Revolvergarry", der in Hot Jerry Nr. 27 enthalten ist.

Marvelianer 13.04.2020 17:51

Zitat:

Zitat von Detlef Lorenz (Beitrag 622462)
... Im Vorfeld habe ich irgendwo negative Kritiken über die Eigenwerbung des bsv-Verlags gelesen. Nun, weshalb sollte der Herausgeber seine Produkte nicht in seinem Magazin bewerben? Zu Hethkes Zeiten war das doch ebenfalls so und genauso verständlich.

Ich gehe davon aus das es sich um die 8 Seiten ( unnummeriert ) Werbung der Illustrierten Klassiker handelt, die mit eingeheftet werden mußten um Kosten zu sparen, wäre sonst eine Beilage geworden.

Fremdwerbung wäre besser da diese auch noch Geld einbringt.

Das sollte doch Niemanden stören, oder?

Gerhard Förster 22.04.2020 08:28

Zum Artikel über Restaurierungen: Ein Hauptgrund, warum ich das Thema aufgriff, war, weil ich überhaupt nicht der Meinung bin, dass eine gute Restaurierung keine Wertsteigerung bedeutet. Das ist keineswegs in Stein gemeißelt und früher wurde das auch anders gehandhabt. In den 90er Jahren habe ich für zwei Wiener Comichändler immer wieder den seltenen Akim-Großband 40 zum restaurieren bekommen. Für mich ist der Akim-Großband 40 deshalb jener den ich am Häufigsten in der Hand gehabt habe. Doch irgendwer verbreitete die Meinung (vermutlich da viele schlechte Restaurierungen in Umlauf waren), dass Restaurierungen generell nichts wert seien oder sogar den Wert mindern. Dem wollte ich entgegenwirken.

Willi Mattutat belegt in seinem Artikel in der neuen SB auf meiner Meinung nach vorzügliche Weise, dass das Quatsch ist. Eine sehr gut gemachte Restaurierung ist sehr wohl eine Wertsteigerung. Das hängt eben von der Qualität ab. Willi beschäftigt eine Profi-Restaurateurin, mit deren Ergebnissen ich meine Restaurationen aus den 90ern nicht vergleichen kann. Aber auch meine halfen, dass das Heft viel besser aussah und man damit was anfangen konnte. Denn was hast Du von einem hässlichen, kaputten Comicheft, dass Du kaum berühren kannst? Meine Ziele beim Restaurieren waren immer zum einen die Optik und zum anderen eine gewisse Robustheit.

Der Mensch sehnt sich nach simplen Beurteilungen. Aber im Leben kann man halt selten alles über einen Kamm scheren. Und bei Restaurierungen muss man schon die Qualität berücksichtigen. Die kann eine Aufwertung oder eine Abwertung bedeuten. So sehe ich das jedenfalls.

In der nächsten SB soll das Thema übrigens nochmals behandelt werden. Da kommen dann andere Stimmen zu Worte.

Zur Illustrierten Klassiker-Werbung in der aktuellen SB: Das sind acht Seiten zusätzlich zum aktuellen Standardumfang von 84 Seiten. Und sie bieten nicht bloß Werbung, sondern ein Menge Information. Ich habe sie selbst mit viel Freude gestaltet und Eckhards vorgegebendes Material z.T. mit Infos ergänzt. Mein toller Lektor Heiner Jahncke hat dann auch noch bei Nr. 223 "Die rote Tapferkeitsmedaille" herausgefunden, wer die Zeichner sind (Eckhard und ich hatten das vergeblich versucht). Die acht Seiten, die die bsv-Serie bis zu ihrem Ende dokumentieren, kann man übrigens herausnehmen und getrennt aufbewahren. Und noch ein "übrigens": In der nächsten SB soll das gleiche mit den Illustrierten Klassiker Sonderbänden geschehen!

Generell möchte ich anmerken, dass es mein Streben war, einen Verlag zu finden, für den die SB auch ein bisschen ein Werbeinstrument ist, so wie zu Hethkes Zeiten (allerdings nicht in dem Ausmaße wie bei Hethke). Das gibt der Sache einen tieferen Sinn. Natürlich geht das nur mit einem Verlag der auch zur SB passt. Ich wüsste keinen der besser passt als der bsv. Und Eckhard ist bei seinem Verlag mit dem gleichen Herzblut dabei, wie ich bei der SB.

underduck 22.04.2020 15:28

Zitat:

Zitat von Gerhard Förster (Beitrag 623801)
Zum Artikel über Restaurierungen: Ein Hauptgrund, warum ich das Thema aufgriff, war, weil ich überhaupt nicht der Meinung bin, dass eine gute Restaurierung keine Wertsteigerung bedeutet. Das ist keineswegs in Stein gemeißelt und früher wurde das auch anders gehandhabt.

Doch! MMn ist das aber genau so. Sie darf auch in Zukunft keine Wertsteigerung bedeuten, da der monetale Wert einer Ausgabe auch durch die Seltenheit des besonderen Zustands gewertet wird. Sollten jetzt eine Anzahl restaurierte Ausgaben diesen Bereich verwässern, sind die alten Preise nicht zu halten. Leider werden auch die Mutation von Restaurationsobjekten zu Originalzuständen zunehmen, da die folgenden Generationen/Besitzer das Wissen um Restaurationen verschleppen und verdrängen werden.

FrankDrake 22.04.2020 16:13

Ich kenne Deine Meinung dazu und akzeptiere natürlich auch Deinen Standpunkt.

Ich sehe es eher wie Gerhard da ich auch restaurierte Bücher und Autos sehr schätze.

Ich vermute da werden die 2 Fraktionen nie zusammenkommen.

underduck 22.04.2020 16:41

Habe eben mit Marco Heuberg auch über Restauration und Wertzuwachs gesprochen.

Wortlaut Marco: Ein restauriertes Heft kann niemals Zustand 1 sein, egal wie gut es restauriert wurde. Und eine Restauration muss immer beim Verkauf mit angegeben werden.

FrankDrake 22.04.2020 17:02

Zitat:

Zitat von underduck (Beitrag 623864)
Und eine Restauration muss immer beim Verkauf mit angegeben werden.

Ich habe den Artikel noch nicht gelesen, wird das denn bestritten?

Marvel Boy 23.04.2020 07:12

Und wer hat das Wissen als Verkäufer von vererbten Stücken?

underduck 28.04.2020 15:40

Wer will denn das Wissen beim Verkauf haben, wenn er den mehrfachen Preis dafür kassieren kann? :floet:

Der Mensch an sich scheint gut zu sein ... :floet:

Phantom 29.04.2020 16:25

Gerhard: Für Kommentare zu den letzten Ausgaben fehlte mir einfach die Zeit, aber jetzt habe ich es endlich mal wieder geschafft. Meine ausführlichen Gedanken zur SB 242:

"Akim und seine Väter" klingt schon interessant, bisher konnte ich mich aber noch nicht durchringen. So wenig Freizeit, und so viele ungelesene Bücher auf, unter und neben dem Schreibtisch (die Regale sind sowieso schon alle voll). Meine einzige Begegnung mit Akim war in Form eines kleinen Heftchens von Hethke, das ich als Achtjähriger am Kiosk fand. Hat bei mir nicht gezündet. Comichistorisch aber sicher spannend. Mal sehen, ob der Band noch verfügbar ist, wenn ich mich doch dazu durchringe.

Dass wir alle die Nachrufe zu Peter Wiechmann und Wolfgang Fuchs lieber erst in vielen Jahren gelesen hätten, versteht sich von selbst. Ich fand schön, dass Du die Kinder zu Wort kommen ließest. Stefan Medunas Hoffnung, dass die von Peter Wiechmann erdachten Bilderwelten uns alle überdauern, kann ich leider nicht teilen. Nicht speziell wegen der Wiechmannschen Texte, aber wird nach uns überhaupt noch jemand Comics lesen? Vor allem: sich für die Comics der 70er/80er Jahre interessieren? Ich bin wahrscheinlich zu kulturpessimistisch, aber ich kann daran nicht glauben.

Wie für so viele war auch für mich das Reitberger/Fuchs-Buch eines der ersten "richtigen" Bücher über Comics – bei mir in Form der roten Melzer-Ausgabe. Das bringt mich gleich zu Wünschen für zukünftige Sprechblasen: Ich würde gern ein Interview mit Reinhold Reitberger lesen. Oder einen Artikel über den Melzer-Verlag (vielleicht mit Interview mit Horst Schröder?), der in den siebziger Jahren doch einige tolle Comic-Bücher verlegt hat, aber auch ein paar seltsame Sachen (weiß man eigentlich, warum Melzer ausgerechnet Sigurd und Nick nachgedruckt hatte?).

Aber zurück zur SB: Das Interview mit Chris Scheuer habe ich gern gelesen. Ich kenne ihn nur aus dem frühen Comic Forum (dem Magazin), damals fand ich seine Zeichnungen extrem cool. Neue Comics interessieren mich nicht so sehr (und dann ist da ja wieder die Zeitproblematik), also werde ich mir die Bände wohl nicht kaufen, aber den Abdruck einer Story in der SB fand ich gut.

Den Beitrag von Willi Mattutat habe ich mit Interesse gelesen; mir war nicht klar, was man heutzutage alles restaurieren kann. Aber ich bin kein richtiger Sammler (den ich mal etwas frech mit „Verpackung ist wichtiger als der Inhalt“ definiere), ich kaufe antiquarische Comics nur, wenn der Inhalt nicht in einem besseren und/oder billigeren Nachdruck enthalten ist, und Zustände sind mir dann relativ egal, sofern das Heft nicht unappetitlich aussieht oder riecht. Also bin ich nicht in der Zielgruppe des Beitrags; Heinz Wolfs Karikaturen haben mir aber wie immer sehr gefallen!

Zur Generation Lehning sollte ich eigentlich gar nichts sagen, dazu bin ich zu jung. Aber werden tatsächlich heute immer noch neue Piccolos und Großbände im (für mich) täuschend echt imitierten Wäscher-Stil gezeichnet und verkauft? Schon faszinierend. Ich liebe Carl Barks und Alex Raymond, aber wenn heute jemand den Barks’schen oder Raymond‘schen Zeichenstil perfekt imitieren würde, ließe mich das total kalt. (Nebenbei: wie auf dem Falk-Cover auf Seite 40 Falks Kopf auf dem Körper angeschraubt ist, würde mich echt interessieren :zwinker: )

Die Illustrierten Klassiker: das ist ja offiziell eine Werbebeilage, trotzdem ein paar Bemerkungen. Ende der 80er Jahre hatte ich Kontakt zu Dan Malan, der damals den Classics Collector herausgab und später dann den „Complete Guide to Classics Collectibles“. Ich habe da jetzt nochmal reingelesen; sein Enthusiasmus und seine Akribie waren wirklich bemerkenswert. Er hat dann sein Interessensgebiet gewechselt und sich auf Gustave Doré spezialisiert; da ist er jetzt wohl einer der weltweit führenden Experten. Aus Comic-Sammlern kann also jederzeit noch etwas werden. :zwinker: Jedenfalls ist es schon faszinierend, wie riesig das scheinbar leicht abzusteckende Sammelgebiet der Classics Illustrated ist. Jedem ans Herz legen kann ich das Buch von William B. Jones "Classics Illustrated – A Cultural History" in der 2. Auflage; Du hattest das auch schon mal in der SB empfohlen.

In Deiner Aufstellung schreibst Du bei Nr. 229 „Zeichner: Philipe Cole“. Von dem hatte ich noch nie gehört, deswegen ist es mir aufgefallen. Das Heft ist aber von Bob Lamme gezeichnet. Und wenn die Werbebeilage noch einmal verwendet werden sollte, könnte man auch noch die Namen von Don Rico (nicht Rica) und Peter Costanza (nicht Constanza) gerade ziehen.

Und wieder ein Wunsch für die SB: Einer der Zeichner der Illustrierten Klassiker ist Gustav Schrotter. Ein Wiener, der 1938 nach England und 1940 nach USA emigrierte und dann bei mehreren Golden-Age-Verlagen (u.a. Timely) Comics veröffentlichte. 1966 kam er wieder nach Wien zurück und lebte bis zu seinem Tod 1971 in der Schönbrunner Straße 262 (steht so detailliert bei David Saunders). Spannendes Leben. Gibt es in Wien vielleicht noch irgendjemand, der sich an ihn erinnert? Fotos wären auch interessant.

Das Interview mit Helmut Nickel hat mir gefallen. Dass es ein Rerun war, hat mir nichts ausgemacht, weil ich die SBs der Erstveröffentlichung nicht habe. Zur literarischen Vorlage von Titanus: der Autor Bastian hieß Hartmut, nicht Helmut; seine Spuren scheinen sich verloren zu haben (auch interessant, aber wohl nichts für die SB).

Der Artikel zum Golden Age von Marvel hat mir nichts Neues gebracht, aber das ist nicht die Schuld des Artikels; ich lese seit vielen Jahren Roy Thomas‘ Alter Ego. Zum Stan-Lee-Band von Marvel nur die Anmerkung: Wer keine deutsche Übersetzung braucht, kann sich auch die französische Variante zulegen; sie ist bisweilen für die Hälfte des deutschen Preises erhältlich und besteht aus der normalen englischen Version plus einem Heftchen mit französischen Übersetzungen (das man dann einfach entsorgen kann, so habe ich das z.B. gemacht).

Bernd Weckwerts dritter Teil des Steve-Ditko-Artikels ist wieder sehr schön geworden. Vieles wusste ich zwar schon mal, aber man vergisst ja auch wieder schnell. Ich bin bei Ditko hin- und hergerissen: seine Mainstream-Sachen ab den 70er Jahren finde ich überhaupt nicht spannend, aber dass ein Comic-Zeichner einer politischen oder philosophischen Weltanschauung in seinen Arbeiten folgt, ist doch sehr ungewöhnlich. Man müsste wohl mehr von den Beiträgen lesen, die Ditko für Robin Snyder verfasst hat. Aber da ist es wieder, das Zeitproblem.

Olac: Komischer Name; das soll doch ein Brite sein, und wenn man den Namen englisch ausspricht, wird es noch komischer. Die Story von Franco Caprioli habe ich gern gelesen, naja, eher gern angesehen, inhaltlich hauen mich die alten Tiger-Sachen nicht vom Hocker. Mehr davon werde ich mir wohl nicht kaufen, aber eine solche Geschichte zu einem schlechten Essen, warum ned (frei nach Josef Hader :zwinker: ).

Und zum Schluss die Leserbriefe, auch immer sehr kurzweilig. (Mir hat der Kommissar-X-Scherz gefallen!) Von den Army-Hit-Kits hatte ich noch nie etwas gehört; Google findet da sogar Cover-Zeichnungen von Milton Caniff und Chester Gould. Interessant, welches Kuriositäten-Wissen in der SB-Leserschaft vorhanden ist. Rückt doch noch mehr davon raus!

Zusammengefasst: Wieder klare Kaufempfehlung an alle, die sich für einige oder alle der genannten Themen interessieren.

FrankDrake 30.04.2020 01:23

Schöne Rezession :top:

Die Bücher von Malan und Jones sind klasse, in ihnen lese ich regelmässig und entdecke immer noch etwas was mir fehlt.


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