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beatleswerner 24.01.2010 17:26

Über seine Forschungsergebnisse zum ersten Lurchizeichner schrieb Rene Granacher auf seiner ehemaligen Internetseite:

"Von wem die Zeichnungen der Vorkriegs-Lurchis stammen, ist nicht mit Sicherheit bekannt. Gerüchte, es habe sich um einen jüdischen Künstler gehandelt, dessen Namen man darum bewusst geheimhielt, sind nicht belegt. Ein anderes Gerücht will wissen, dass der Zeichner zum Kriegsdienst eingezogen wurde und die Serie daher nur bis zur Nummer 5 kam.

Andere Vermutungen stützen sich auf das letzte Bild des letzten Vorkriegsheftes: Am Ende der Geschichte um die "Wadschule" erkennt man auf einer der Schulbänke klein die Buchstaben "PI". Hat der Zeichner da seine Signatur hinterlassen - oder dachte er vielleicht nur, dass die Zahl Pi gut zu einer Schule passt? Es gab damals einen expressionistischen Maler namens Peter Jansen, der seine Werke manchmal mit einer Art "PI" signierte - und der in den 30er Jahren Berufsverbot durch die Nationalsozialisten hatte, also möglicherweise sein Auskommen in der Werbung suchen mochte. Doch weder der Stil der Vorkriegshefte noch das Aussehen der Signatur haben Ähnlichkeit mit dem, was von Jansen sonst bekannt ist.

Wahrscheinlicher ist die Version, dass ein österreichischer Zeichner namens Pinter die Hefte gestaltet haben soll und auch diese Signatur hinterließ.
Näheres über diesen Künstler ist aber zur Zeit noch nicht bekannt, obwohl schon mehrere österreichische oder ungarische Künstler mit Namen Pinter ausfindig ge-macht wurden. Sie alle aber kommen für eine Arbeit in den 30er Jahren nicht in Frage - hier sind sie:

Ferenc Pinter, geboren 1931
Klaus Pinter, geboren 1940
Michael Pinter, geboren 1969

Übrigens wurden die beiden Buchstaben PI vom ersten Nachkriegszeichner der Hefte, der die Hefte 1 bis 5 in den 50er Jahren nachzeichnete, getreulich übernommen. War er vielleicht mit dem Vorkriegszeichner Pinter identisch?
Man weiß so wenig..."

sammlermander 24.01.2010 19:35

Erstmal muss ich ein großes Lob aussprechen für den wirklich gelungenen Incos-Lurchiband. Er ist sehr liebevoll gestaltet, Papier und Druck sind super. Das ist euch echt gelungen.
Dass ihr Teil 1 und 2 nur in der Nachkriegsversion abgedruckt habt, lässt sich verschmerzen, da sie ja fast originalgetreu abgezeichnet sind (wahrscheinlich sind sie sogar abgepaust, wie ich bei gründlichen Vergleichen der ersten beiden Teilen der Vorkriegs- mit der Nachkriegsausgabe festgestellt habe).

Die in Lothars Kommentar gezeigte Abbildung mit der Signatur vom Lurchizeichner Pinder befindet sich übrigens im Besitz des Geschichtsvereins Kornwestheim und wird in deren Ausstellungsräumen in einer Vitrine ausgestellt. Herr Wagner, ein ehemaliger Mitarbeiter der Salamander AG, der in dem erwähnten Zeitungsartikel genannt wird, erzählte mir, dass er diese Karte durch einen glücklichen Zufall von einer Kornwestheimer Familie, die sie zwischen alten Schriftstücken fand, bekam. Herr Wagner ist Mitglied des Kornwestheimer Geschichtsvereins und hat wesentlich dazu beigetragen, dass viele historische Gegenstände der Salamander AG vor der Vernichtung gerettet wurden. Einige dieser Gegenstände werden im Stadtgeschichtlichen Museum von Kornwestheim ausgestellt. Leider nicht ganz so viele Lurchisachen, da die sich zum Großteil im Archiv befinden.

eck@rt 25.01.2010 08:04

Zitat:

Zitat von sammlermander (Beitrag 301031)
Lurchizeichner Pinder.

Heißt der nun Pinder oder Pinter?

eck:kratz:rt

beatleswerner 25.01.2010 18:29

Selbst das ist nicht geklärt: die Mutmassungen für Pinter gehen auf Rene Granacher zurück, die Mutmassung Pinder auf Herrn Wagner

sammlermander 25.01.2010 21:09

Da die Signatur auf der Karte den Schriftzug "Pinder" zeigt (mit Sütterlin-Schreibschrift "d") nehme ich an, dass der erste Lurchi Zeichner wohl Pinder hieß.

Ich vermute ja, dass er den Spitznamen "Piping" hatte :zwinker:

beatleswerner 25.01.2010 21:20

Auf der Karte steht ein Wort "Pinder". Welchen Beweis haben wir letztendlich das dies der Name des Zeichners ist? Könnte alles bedeuten!

Carsten Laqua 25.01.2010 22:05

Zitat:

Zitat von beatleswerner (Beitrag 301221)
Auf der Karte steht ein Wort "Pinder". Welchen Beweis haben wir letztendlich das dies der Name des Zeichners ist? Könnte alles bedeuten!

rechts unten handschriftlich - und den Buchstaben "PI" entsprechend, die sich in einer Vorkriegsausgabe, ebenfalls quasi als Initialen gefunden haben - das sind doch deutliche Zeichen, zumal es sich um veröffentlichte Arbeiten handelt, wo nicht irgendwelche privaten, versteckten Nachrichten reinkommen. aber mal angenommen, es ist nicht der Name, wofür könnte "Pinder" denn noch stehen? Vielleicht für einen Künstlernamen? Oder eine Abkürzung für Vor- und Zunamen zusammen? (wie bei Hergé, Danier etc.)

beatleswerner 25.01.2010 22:16

Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch - da gebe ich dir recht, allerdings muss ich auch Lothar recht geben mit dem ich über das Bild gesprochen habe und der den Hinweis aufwarf, das es letztendlich nicht der sichere Beweis ist. Vielleicht ist es auch der Künstlername des ersten Zeichners. Wie gesagt, die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch.

norbert 26.01.2010 12:55

Zitat:

Zitat von sammlermander (Beitrag 301217)
Da die Signatur auf der Karte den Schriftzug "Pinder" zeigt (mit Sütterlin-Schreibschrift "d") nehme ich an, dass der erste Lurchi Zeichner wohl Pinder hieß.

Ich vermute ja, dass er den Spitznamen "Piping" hatte :zwinker:

sowas in die Richtung war mir auch schon gekommen.... Vorname könnte dann etwa Peter sein (von Pi) und Ping von Pinder.... und ich glaube auch manchmal, dass der Zwerg ein Selbstbildnis sein könnte.....


:kratz:

Professor Schnurps 26.01.2010 22:38

Pinder-Bild
 
Hallo Lothar:wink:,

danke für's Einstellen des Bildes. Hast Du noch den Zeitungsartikel dazu? :floet:

norbert 26.01.2010 23:01

Zitat:

Zitat von Professor Schnurps (Beitrag 301391)
Hallo Lothar:wink:,

danke für's Einstellen des Bildes. Hast Du noch den Zeitungsartikel dazu? :floet:

hätte ihn noch als .doc


das war damals(!) der link:

http://www.stuttgarter-nachrichten.d...tswunders.html

norbert 26.01.2010 23:04

hier habe ich noch 'n alten Link: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/530/345369/text/
.....

Professor Schnurps 28.01.2010 19:34

Zeitungsartikel mit Pinder-Bild
 
Vielen Dank an alle für die Infos! :top:

Und besonders vielen Dank an Sammlermander für den gesuchten Artikel! :top::top::top:

underduck 28.01.2010 20:27

Erklärung für alle, die den Beitrag von sammlermander mit dem Zeitungsartikel suchen. Den hatte sammlermander selber wieder gelöscht.

sammlermander 28.01.2010 20:36

War mir nicht sicher, ob es zulässig ist, den Artikel hier einzustellen.
Aber wer Interesse hat, bitte 'ne PN an mich ;)

norbert 06.02.2010 19:36

so, habe nun auch meinen Lurchi!

Mir gefällt es sehr gut - eine runde Sache. Auch dass die Cover (Front und Back) drin sind gefällt mir persönlich sehr gut.

Weiß jemand, warum man die Cover beim Esslinger Lurchi nicht drin hat? Die vermisse ich da.

zwergpinguin 06.02.2010 20:14

Sind im Original auch nicht vorhanden. (Außerdem würde man dann ja die Reihenfolge sehen:D )

beatleswerner 07.02.2010 08:35

Salamander will die Titelbilder aller Lurchihefte auf den Internetseiten veröffentlichen.

norbert 07.02.2010 12:15

Zitat:

Zitat von zwergpinguin (Beitrag 302927)
(Außerdem würde man dann ja die Reihenfolge sehen:D )

wäre das schlimm:weissnix::nonono:

zwergpinguin 07.02.2010 12:53

Für Sammler vielleicht nicht, für Nörgler und Ähnliche schon.
Es war ja auch nicht an eine Neuausgabe gedacht, da wäre natürlich ein Komplettabdruck sehr schön!

Professor Schnurps 16.07.2010 16:38

Lurchi-Zeichner
 
Habe heute die Sprechblase Nr. 218 bekommen und gelesen (hatte sie besonders wegen des Lurchi-Artikels gekauft :D).
Fand den Artikel zum ersten Zeichner von Lurchi sehr interessant.
Großes Lob an beatleswerner. :top::top::top:

Habe mal gelesen, dass die alten Unterlagen von Salamander, auch die alten Buchungsunterlagen, von einem Wirtschaftsarchiv in Baden-Württemberg übernommen wurden. Vielleicht finden sich hier ja Hinweise auf den ersten Zeichner von Lurchi, z.B. auf Lohnbelegen, Personallisten, etc. .
Wäre vielleicht einen Versuch wert.

Was meinst Du, beatleswerner? :kratz:

beatleswerner 16.07.2010 17:16

Ich halte das für eine gute Idee und gebe deine Idee einmal an Rene Granacher weiter, der nicht so weit davon entfernt wohnen dürfte.

Aaricia 16.07.2010 22:25

Ich schließe mich Professor Schnurps, der Lurchi-Artikel ist für mich das lesenswerteste in dieser SB. Sehr toll und interessant geschrieben. Danke

norbert 17.07.2010 12:17

ich finde ihn auch ganz große klasse! Ich hoffe, da kommt bezüglich Lurchi noch viel mehr! Kommt noch was....???

:)

beatleswerner 17.07.2010 12:35

Nun wagen wir einmal einen Vorausblick:

Die nächsten Teile sollen nach meiner Vorstellung so aussehen:

Teil 2
Hier dreht sich alles um Heinz Schubel und den Texter Erwin Kühlewein. Der Sohn von Herrn Kühlewein hat uns sehr schöne Erinnerungen an seinen Vater geliefert, von Herrn Schubel haben wir noch ein altes Interview ausgegraben, das er Dieter Böhm 1985 für den Comicstern gegeben hat. Im Abschluß des Artikels werde ich noch auf Brigitte Smith und den/die unbekannte Zeichnerin des Heftes 56 (Zirkus Lurchi) eingehen.
Gerhard möchte hieraus 2 Teile machen was ich jedoch verhindern möchte.

Teil 3.
Dieser Teil wird sich mit den Zeichnern Enrique Puelma, Friedrich und Georg Nickel und Peter Krisp beschäftigen.

Teil 4
Unter dem Titel "Die drei Phasen des Dietwald Doblies" werde ich Lurchis Werdegang ab 1995 unter die Lupe nehmen. Als absoluten Höhepunkt und in Zusammenarbeit mit Esslinger werden wir ein unveröffentlichtes Lurchiheft im Lurchiformat veröffentlichen. Titel: Lurchi und der Golem.

Wir haben von allen Beteiligten interessantes Material in Form von Zeichnungen, Porträtfotos, Interviews bekommen.
Natürlich wird es auch wieder eine ausführliche Checkliste geben, die aber trotz aller Recherchen nicht ohne Fragezeichen bleiben wird. Neben der Person des Vorkriegszeichners sind wir z.B. weiterhin auf der Suche nach Angaben darüber wer das Heft 56 gezeichnet.
Weiterhin würde ich auch einen Abdruck der Stromstory (Heft 72) begrüssen, jedoch dürfte hier Salamander nicht mitspielen. Um die Stromstory zumindest teilweise (Cover und die ersten 4 Seiten) zu retten habe ich Esslinger, Salamander und Georg Nickel in der vergangenen Woche den Vorschlag unterbreitet das Herr Nickel die letzten beiden Seiten (sie sind im Grunde tatsächlich für Kinder als gefährlich zu beanstanden) neu zeichnet und das Heft mit in einen Sammelband mit aufgenommen werden kann. Eine ähnliche Vorgehensweise wurde bei Lurchiheft 11 mit der Neugestaltung der ersten beiden Seiten durch Herrn Schubel angewendet!


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