Zeichenstile im Mosaik
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Und damit in diesem neuen Thread auch gleich was Profundes steht, zitiere ich deine Aussage aus dem Thread zum Heft 550: Ich halte die Mosaik-Zeichner fast ausnahmslos für großartige Talente und Künstler. Mir fehlt nur eben der Mut und insbesondere die Homogenität. Schaut man sich nämlich mal Einzelwerke der Künstler an, sieht man, wozu sie so im Stande sind. Ich denke auch, dass das Problem, wenn es denn eins ist, vielschichtig wie immer ist. Die Zeichner arbeiten ja nach konkreten Szenarios des künstlerischen Leiters. Aus meiner Sicht war ebenfalls der Unterschied der einzelnen Zeichenstile wie in den letzten 5-6 Jahren noch nie so gravierend ersichtlich. Können wir aber gern an einer anderen Stelle besprechen, wenn es für diese Idee Zuspruch gibt. Und ob es Zuspruch gibt! Zumindest mal von mir. :) |
Ich glaube, die Unterschiede im Stil sind eben auch einfach da, weil es so großartige Talente und Künstler sind, wie Pits schreibt. Jeder hat halt seinen eigenen unverkennbaren Strich, der trotz der konkreten Vorgaben immer wieder mal durchschimmert. Dass darunter die Homogenität leidet, ist irgendwo auch verständlich. Künstler lassen sich halt nur bis zu einem bestimmten Grade verbiegen. Bei den Faxen merkt man es am meisten. Die waren und sind schwieriger zu zeichnen als die Digedags. Dass die Faxe hauptsächlich von Schiewer gezeichnet werden, finde ich auch soweit in Ordnung.
Allerdings ist man bei den Nebenfiguren schon vor Jahren dazu übergegangen, dass jeder Zeichner seine Figuren hat, die er zeichnet bzw. entworfen hat, was wiederum die Unterschiede meiner Meinung nach noch verstärkt. Die Figuren-Ensembles wirken dadurch, als seien sie aus verschiedenen Comics entsprungen. |
Ich bin mit der aktuellen Lösung, dass jeder Zeichner seine Figuren hat, eigentlich zufrieden.
Ich finde es deutlich auffälliger, wenn die gleiche Figur mitten im Heft ihren Stil ändert, so wie es früher bei der seitenweisen Arbeitsteilung gang und gäbe war (und wie es heute noch vorkommt, wenn Schiewer das Faxe-Pensum nicht alleine schafft und mit Pasda-Faxen nachgeholfen wird). Möglicherweise hätte die alte Seitenaufteilung den positiven Effekt, dass, weil jeder Zeichner jede Figur zeichnet, sich die Stile einander etwas angleichen(?), dennoch brauche ich die alte Variante nicht zurück. Ich erinnere mich mit einigem Grausen an die späten Eldorado-Hefte, und Mosaik hat sich ja nicht ohne Grund für die Aufteilung nach Figuren entschieden. Und eine dritte Variante der Arbeitsaufteilung wüsste ich nicht. Höchstens noch, dass jeder Zeichner ein komplettes Heft allein zeichnet, also an mehreren Heften parallel gearbeitet wird - was ich angesichts des dabei benötigten Vorlaufs für nicht so ganz realistisch halte. :D Im aktuellsten Heft haben mich auch gar nicht die unterschiedlichen Figurenstile gestört, wohl aber sind mir die an einigen Stellen nicht besonders geglückten Größenverhältnisse der Figuren zueinander aufgefallen. Da sollte idealerweise der künstlerische Leiter ein Auge draufhaben (und selbiges nicht nur zudrücken :zwinker:) und betroffene Panels am Computer oder auf dem Papier nachbessern lassen. Allerdings lege ich im Allgemeinen sowieso mehr Wert auf die Geschichte, während ich bei der Optik nachsichtiger bin. Vielleicht mussten die (Figuren-)Zeichner noch den Kulturschock überwinden, nach all der Idylle im Stillen Ozean plötzlich wieder mit vielen Figuren und Wimmeleien gefordert zu werden. :D |
Ich sehe das ähnlich. Dass unterschiedliche Figuren von unterschiedlichen Zeichnern in unterschiedlichen Stilen gezeichnet werden, ist völlig ok, insofern das Gesamtbild einigermaßen harmonisch ist. Für meinen Geschmack ist das so.
Nur die unterschiedlichen Abrafaxe empfinde ich als überaus störend. Eine Stilanpassung der Aushilfszeichner an den Schiewer-Stil würde ich sehr begrüßen. |
Ich meinte das eher so, dass von einem auserwählten Zeichner das Figurenemsemble entworfen wird und dann jeder Zeichner seine Figur daraus übernimmt. Das würde es insgesamt harmonischer machen. So wurde es auch bei den Digedags gehandhabt. Ich glaube da war das Entwickeln der Figurinen nur Edith und Hannes Hegen vorbehalten. Oder?
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Ja, die Idee klingt nicht schlecht.
Könnte natürlich sein, dass das trotzdem nicht so viel bringt wie erhofft, wenn ich mir anschaue, wie sich allein der Stil der Faxe je nach Zeichner unterscheidet. Aber ausprobieren könnte man das ruhig nächstes mal beim Mosaik, sofern ihnen jemand diese Idee zuträgt. :dafuer: |
Hm, ich nehme an, die machen das schon absichtlich, dass jede/r Zeichner/in seine eigene Figur entwickeln und einbringen darf.
Was mich mal interessieren würde, was die Gründe für den häufigeren Zeichnerwechsel in der Mosaikredaktion sind. Wollen die Zeichner nach einer Weile was Eigenes in Eigenregie machen? Ist das Mosaik-Schaffen zu akkordmäßig? Gibt es seitens des Verlags bzw. der permamenten Mitarbeiter Übereinkünfte, dass neue nicht so lange bleiben? |
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In einem periodischen Magazin oder hier Bildgeschichtenheft, auch "Comic" genannt, sollte es schon so sein, dass die Hauptfiguren nicht auf jeder Seite anders aussehen, zumindest nicht so offensichtlich.
Ich denke, die Zeichner werden dafür monatlich bezahlt, damit sie ein homogenes Heft, bezüglich der Figuren abliefern. Wer seine künstlerische Freiheit dort ausleben möchte, hat den "Auftrag" des Magazins nicht verstanden. Es sind, wie auch schon zu Hegens Zeiten: Lohnzeichner oder wie bei Disney "Syndikatszeichner". Ich glaube Erich Schmitt wird nachgesagt, Hegen gefragt zu haben: wo denn die Ketten seien, an denen seine Zeichner angekettet sind. Das sagt doch schon alles. |
Als guter Zeichner sollte man sich schon in einen gemeinsamen Stil einfügen können. Diesen Stil zu schaffen und dann auch zu überwachen wäre Aufgabe eines Artdirectors. Wenn ihm die Zeichner (stilistisch) auf der Nase rumtanzen, ist er vielleicht zu nachgiebig.
Mir würde ja schon reichen, wenn alle die gleichen Stifte benutzen würden. Aber manche ziselieren fein, andere tuschen mit der Quaste los. Das wirkt dann leider so uneinheitlich wie beklagt. |
Stifte sind ja sowas von Laientheater. "MOSAIK ist schwungvoll", soll olle Hegen immer gesagt haben. Deswegen werden seitdem Pinsel zum Tuschen verwendet. Jeder Zeichner hat die selben 2er-Pinsel.
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Aber wenn alle Zeichner beim mosaik angeblich die gleichen Pinsel(stärken) benutzen, wie erklären sich dann die teils deutlichen Unterschiede im Strich? Und vor allem: Warum schafft es der Artdirector seit Jahren nicht, hier für Einheitlichkeit zu sorgen? |
Vielleicht weil er (zu) nett ist und sich mit Kritik gegenüber den Zeichnern schwertut?
Zumindest meine ich mich zu erinnern, das mal so ähnlich im "Staatsbürgerkunde Podcast" herausgehört zu haben, in der Folge über "Das UPgrade", in der Sascha Wüstefeld und Ulf Graupner auch auf die Zeit beim Mosaik zu sprechen kommen. |
Was soll der künstlerische Leiter auch monieren wenn er es selber nicht besser kann! Ich hatte das ja schon zu dem 83er Jahrgang geschrieben das er zeichnerisch eine Fehlbesetzung war.
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Jetzt halte aber bitte mal den Ball flach!
Bisher hat noch niemand Jörg Reuters zeichnerische Fähigkeiten in Frage gestellt. Bedauerlich ist lediglich, zumindest aus meiner Perspektive, dass er als künstlerischer Leiter nicht mehr die Autorität seiner Vorgänger besitzt. Manche mögen das begrüßen und als flache Hierarchie bezeichnen. Ich bin da eher anderer Meinung. |
Bruno hat völlig Recht.
Ich würde zudem gerne mal Reuterfaxe statt der Pasdafaxe im Heft sehen. |
Dann schaut euch die Reuterfaxe von 82/83 mal an ,die sind nicht besser als Pasdafaxe!
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Du hast offenbar keine seiner neueren Faxe gesehen. Daß du tatsächlich kein anderes Argument als knapp 40 Jahre alte Zeichnungen hast, macht die Debatte mit dir nicht sonderlich ergiebig.
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Der malt wirklich wunderschöne Faxe, da hat Tilberg recht. Schiewers sind mir zwar weiterhin die liebsten, aber die Idee, Reuter statt Pasda die Faxvertretung zeichnen zu lassen, hat was. Können wir sicher ausschließen, dass er das nach 1990 nicht schon mal gemacht hat?
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Mir ist kein Beispiel geläufig. Bhur könnte dazu evtl. was sagen, der ist besser im Zeichenstilerkennen.
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Also Jörg Reuter mangelndes zeichnerisches Können anzulasten, da würde ich auch nicht mitgehen - einige seiner Vorzeichnungen im Römer-Band fand ich persönlich sogar gelungener als das Endresultat (jedenfalls in der Erinnerung - hab den Band nicht zur Hand)
Außerdem: Dinge zu monieren, ohne es unbedingt selber besser zu können, ist doch allerorten (incl. dieses Forums ;)) üblich, und kein wirklicher Widerspruch. Bei uns ist es unser gutes Recht als Konsument und Kunde. Beim "gestrengen" Hegen war es Bestandteil seines Jobs als künstlerischer Leiter. Bei Reuter mag wie zuvor bei Dräger diese Komponente der Strenge etwas fehlen. Ich hab dazu jetzt nochmal in die o.e. Podcast-Folge "reingezappt", die konkrete Aussage von Sascha Wüstefeld über Jörg Reuter war: Zitat:
**) wobei er an anderer Stelle erwähnt, dass das bei ihm auch keiner gemacht hat außer Ulf Graupner. Von diesem habe er übrigens auch handwerkliche Tips wie diesen erhalten: "Den Pinsel kann man hier so abschneiden, dann ist die Spitze anders." Soviel zum Thema, jeder Zeichner habe die gleichen Pinsel. Am Anfang vielleicht. :D Die Podcast-Folge ist sowieso in Gänze hörenswert (auch wenn es glaub erst nach einer halben Stunde ums Mosaik geht) und passt auch recht gut zum Thema "Zeichenstile". Mir war z.B. gar nicht mehr bewusst, dass es am Ende der Wido-Serie ein "Tusche-Experiment" gab, bei dem ein einziger die Vorzeichnungen aller anderen inkte. |
Danke!
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Er hat auch im Heft 535 Abrafaxe gezeichnet, Seiten 44-48 (Tusche Andreas Pasda) |
Merci. Dieses "Fremdtuschen" macht das Stilerkennen immer doppelt schwer. Man guckt aufs Ohr und denkt "Das muß doch ...", aber dann sieht man die Nase und erkennt: "Nee, das kann nicht. Aber dann müßte ...", und dann guckt man auf die Finger und ruft verzweifelt "Nein, sonst müßte ja ...", und dann wirft man die Hände in die Luft und streut Asche aufs Haupt und rennt kreischend auf die Straße.
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Neuere Zeichnungen sind mir vom Jörg Reuter nicht bekannt. Also ist der Stand der 80er was ich von ihm kenne und kann das auch nur so Beurteilen.
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Ja, genau. Aber schön das man immer noch Überrascht wird. :zwinker:
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Ich kann Rookie hier nur beipflichten. Als Zeichner finde ich es auch spannend und tatsächlich erstrebenswert mal den Zeichenstil durchschimmern zu sehen. War zu Digedag-Zeiten so und selbstverständlich auch immer und zu jeder Zeit bei den Faxen. Störend dagegen sind für mich zwei Dinge: Zum einen, dass die Nebenfiguren von den Künstlern entworfen werden. Das sieht man tatsächlich stark, denn insbesondere Pasdas Stil weicht hier immens vom Stil der anderen Zeichner ab. Parallel ist auch Pasda derjenige, der sich am wenigsten dem Stil der anderen anpasst. Aus meiner Sicht ist er der Produktivste gemessen an dem, was er bei diesem kleinteiligen Zeichenstil so alles raushaut. Dafür hat er meinen absoluten Respekt. Seine Figuren sind aber tatsächlich in den letzten Jahren echt doll verrutscht (schon öfter genannt wurde die fiesen Frisuren). Das kriegt das "Kollektiv" gar nicht in diesem Stil aufgefangen. Das leitet über zum zweiten Punkt: Die Vertretung. Ich habe es im Heft-Thread schon geschrieben: Es stört mich ernsthaft, dass man sich so wenig Mühe gibt beim Schiewer-Vertretren. Im Gegensatz zu Choui bin ich ausdrücklich kein Fan der Schiewer-Faxe. Sie sind mir zu rund, zu gnubbelig, zu kindlich. Ist aber mein Problem. ;) Nur: Schwer zu imitieren ist dieser Stil nicht, nicht für einen echten Profi. Leichte Abweichung sind total in Ordnung, aber so wie Pasda die Faxe zeichnet... Ich will nicht spekulieren, aber das macht er wie 1995. Und aus meiner Sicht mit voller Absicht, denn vom Können her hat er das definitiv drauf, ist ja deutlich weniger aufwändig als sein Strich. :D Als letztes möchte ich anmerken, was hier bei Rookie auch schon erwähnt wurde. Es sind allesamt tolle Künstler, die sich selbst verwirklichen wollen. Vielleicht ist der Jörg zu lieb (DAS wiederum kann ich mir SEHR gut vorstellen). Aber sie haben einen eigenen künstlerischen Anspruch und sollten sich nach so vielen Jahren eigentlich zusammenraufen. Aus meiner Sicht und im Gegensatz zu so vielen Künstlern deutschlandweit, die sich die Finger lecken würden nach einer Festanstellung als Comiczeichner erwarte ich auch irgendwie eine kollektive Arbeit, die das Individuum ein Stückchen weit in den Hintergrund rückt und ein richtig geiles Produkt nach aktuellen Sehgewohnheiten liefert. Das sehe ich im Mosaik gar nicht mehr. Es ist alles handwerklich eine absolute 1 (keine Bashing, aber außer Sally. Sorry). Aber es dümpelt am Gelernten, seit Jahren Erprobten entlang. Grafisch inspirierende Einstellungen, Perspektiven, cineastische Einstellungen und Erzählungen (auch mal länger ohne Text) fehlt seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, völlig. Dialoge zwischen zwei Personen werden immer und immer wieder in ein und derselben Perspektive dargestellt. Und da im Mosaik viel gequatscht :D wird, sehen die Seiten aus meiner ganz persönlichen Sicht immer langweiliger aus. Um es mal relativ hart zu sagen und vielleicht unpassende Nabelschau zu betreiben: Ich wäre gern in der Situation, mich mehr als 5 Stunden in der Woche neben Hauptjob im Zeichnen weiterentwickeln zu können. Mach ich trotzdem und gebe mir Mühe. Bei den Mosaik-Zeichnern sehe ich eher einen Stillstand, der mit Sicherheit auch durch diese langjährige Zusammensetzung zustande kommt. Denn ich unterstelle keinem, dass er nicht will. Ist wie im Job. Irgendwann nutzt es sich ab. Oder man motiviert sich wieder selbst. Im Übrigen fand ich die seitenweise Zeichneraufteilung irgendwie besser. Das wirkte dann zumindest für ein paar aufeinanderfolgende Seiten homogen. Und ganz ehrlich: Schaut man sich die 80er Hefte so an, dann gab es schon einen Unterschied zwischen Boch, Rietschel und Irmchen. Aber irgendwie passte das besser zusammen. |
Eins noch: Ein Segen wäre wahrscheinlich aus Anspruchshaltung heraus das Duo Graupner und Wüstefeld. Aber nicht aus Produktivitätsgründen mit dem Hintergrund, jeden Monat ein Heft abzuliefern. :D Und das ganz ohne Häme. Sascha als künstlerischer Leiter würde das Heft auf ein ganz anderes Level heben. Aber wahrscheinlich mit seinem Perfektionismus (den ich total bewundernswert finde) mit zwei Ausgaben im Jahr. :D
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Ulf hingegen ist ein Zeichnergott! |
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Zeichner sind ja nicht per se Eigenbrötler und wollen ihr eigenes Ding durchsetzen, komme was wolle. Peter Puck hätte seinen Rudi sehr gern weitergezeichnet, aber es hat ihn f***ing keiner so bezahlt, dass er davon hätte leben können. |
Andreas Pasda fällt mit seinem Stil eigentlich am meisten aus dem Rahmen. Der ist viel zu komplex. Allein diese ausgeprägten Asterix-Hände, die sonst keiner zeichnet. Ich bin dafür, dass er die Reihe "Die Abrafaxe" wieder belebt. Er hat ja damals das Abschlussheft Nr. 10 gezeichnet. Dort könnte man gut anknüpfen.
Ich bin auch kein Freund der Schiewer-Faxe, mag eigentlich die Fischer-Faxe am liebsten. :) Aber die derzeitigen Aufgaben sind anders verteilt. Es stimmt, irgendwie fehlt ein frischer Wind in der Lindenallee. Das ist alles zu sehr eingeschliffen und niemand traut sich mal was wirklich Neues auszuprobieren. Vielleicht ist das auch nicht gewünscht, wer weiß das schon? Und angeblich sind wir ja auch nicht mehr die Zielgruppe. |
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Ich habe deine These hinterfragt: Sind die beim Mosaik tatsächlich alle festangestellt? Ich weiß es nicht. Könnte mir aber denken, dass zumindest einige auf Honorarbasis arbeiten. Wie eben Texter, Kolorierer, vielleicht auch Jens Fischer mit den Caramellen und den Sonderheften … :weissnix: Weiß das jemand? |
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Splitter nun als relativ junger Verlag mit spitzer Zielgruppe (die hat sich nun auch sehr geändert und ist deutlich älter geworden und bereit mehr Geld auszugeben), sticht genau in diese Zeit rein. Ist ne These, aber ich glaube, ich habe Recht. :D Und falls jemand Zweifel hat: Ich sehe MOSAIK immer noch als Massen-Comic, das so weit unter seinen Möglichkeiten bleibt. Provokativ gesagt: Comics werden gerade für Erwachsene gemacht, es gibt keine liebevollen Comics (bis auf Mosaik und LTB) mehr für die Kids für einen erschwinglichen Taler. Und das ist aus meiner Sicht Gift für potentielle Comicliebhaberei. Erinnern wir uns: Wann wirst du für dieses Medium mit so großen Augen angefixt? Doch sicher nicht mit Mitte 30... |
Okay, wenn du die 70er bis 90er zu Grunde legst, magst du recht haben. Ansonsten hab ich Splitter jetzt nur beispielhaft erwähnt. Kannst alle möglichen Verlage daneben setzen: S&L, Carlsen, Panini und wie sie alle heißen. Der Markt hat sich gewandelt, das ja. Und Heftchen werden bestimmt auch seltener verkauft. Der Rest fabriziert immer mehr. Ein Grund mehr, den Markt an die älteren Schichten anzupassen. Wer das gemacht hat, hatte in den letzten Jahren Erfolg und Umsatzrekorde. Das MOSAIK geht den entgegengesetzten Weg hin zum jüngeren Publikum. Möglich, dass das funktioniert.
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Naja, ich weiß nicht, wie lang sich der Trend so hält. Als Vater ist es mir bisher nicht so gelungen, ein echtes Comic-Feuer zu entfachen. Das mag bei dir anders sein. Und alles, was ich beobachte, ist wirklich rein subjektiv.
Dennoch: Ich bin ja nun ein paar Jahre im Bereich Marketing unterwegs. Und da gibt es zumindest das Credo des USPs. Ich finde, das Mosaik hat mit seiner stabilen (aber stagnierenden) Auflage dermaßen einen Wettbewerbsvorteil, den es nicht ausreichend nutzt. Ich versuche das in Zusammenhängen zu betrachten: Wer kauft heute Comics? Wir, die wir so zwischen 30 und 60 sind und tolle Erinnerungen an einen Mosaik-Kauf im Konsum oder an einen Yps-Kauf auf Strand-Kiosk haben. Flammt immer wieder auf, wenn man insbesondere Yps heranzieht: Die Erwachsenen-Ausgabe zog richtig, bis den Lesern wieder bewusst wurde, wie alt sie sind und wie schlecht die Comics darin heute so sind. Aber genau diese Menschen werden älter und älter. Und Kinder wachsen heute einfach anders auf, mit anderen Sehgewohnheiten, mit einem anderen Speed in der Erzählweise. Schau dir heute die Zeichentrickserien deiner Kindheit an. Gähnende Langeweile. Behältst du das bei, wird' s immer schlimmer. Klar wird ein Comic nie wieder den Stellenwert von früher erreichen. Genauso wie es wohl keine Popstars wie Madonna mehr geben wird. ;) Ich denke trotzdem, dass Progressivität dem Medium gerade im Massenbereich echt gut tun würde. Und ein bisschen weit erwarte ich das eigentlich vom Mosaik. Die haben so eine save Basis, das kann eigentlich nur gut gehen. :D |
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Es ist mit Sicherheit zu gewagt für das Mosaik, das sehe ich ein. Aber schau mal, im Grunde ist das die konsequente Weiterentwicklung des Gummi-Arm-Hegen-Stils nach mittlerweile 70 Jahren. Ich find's geil. Und ich brauche das original so auch nicht im Mosaik. ;) |
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Vier Folgebeiträge ohne Zwischenruf ist fast schon Lawinieren!
Das muss mal unterbrochen werden!... :D |
:D Isso. Das hat sich aufgestaut. Es tut mir leid.
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Ist alles noch okay! :tatschel:
Es gibt auch Leute, die lawinieren hemmungslos hohle Beiträge ohne Ende.* Bei dir gibt es gut nachvollziebare Logik und Schreibverstand mit ordentlichem Satzbau und Interpunktion. :top: *natürlich nicht in unseren Foren! :lehrer: |
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Allerdings das meiste Zeug ist nichts für meine Ohren. :D Und genauso ist es mit den Sehgewohnheiten. Ich mag halt mehr den Old School Illustrations-Stil, den ich von den alten Mosaiks kenne. Das heißt nicht, dass mich auch modernere Gestaltungen überzeugen können. Für Mosaik wünsche ich mir immer eine Mischung aus alt und neu. |
Nee, Pits, die Wüstefeld-Figuren redest du mir nicht schön. Ich mag diesen Stil nicht, wo prinzipiell jede Physiognomie verschoben sein muss. Du findest da keine zwei gleichgroßen Augen im selben Gesicht. Alles viel zu rund und zu gewollt schwungvoll. Grauenhaft.
Was deine Wette angeht: Die halte ich. Da kannst du dich mit efwe zusammentun, der prophezeit das Ende des Hypes schon länger. Bis jetzt lag er daneben. Aber da alles im Weltall endlich ist, werdet ihr beide schon irgendwann recht behalten. :D Zu den Mangas: Die zählst du nicht zu den Comics? Dann müssen wir mal definieren, worüber wir reden. Du argumentierst mit MM, YPS und vielleicht Fix und Foxy, ich hab eher das Ganze im Sinn, wenn ich über Absätze sinniere. |
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Ich kann mir vorstellen, dass nur die Hauptakteure, die seit Jahren eine beständige Aufgabe haben, dort fest angestellt sind und dass man sonst auch mit Honoraren arbeitet. Aber dazu kann vielleicht Buhr mehr sagen? |
Da irrst du dich, zumindest was die Mediendurchdringung angeht. Eine Billie Eilish hat Milliarden-Klicks, aber frag mal in die breite Masse nach ihrer Bekanntheit. Bekanntheit über Klicks ist wichtig, aber sie lässt halt dich +20 Jahre außer Acht. Allgemeingültige Stars, die generationsübergreifend bekannt sind, gibt es so nicht mehr. Ist aber ein anderes Thema.
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Ja, selten ist die. Das stimmt.
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Ich kann mich noch gut an den Umbruch von den 70ern in die 80er erinnern. Die alten Discostars waren nicht mehr up to date und ein Haufen neuer Künstler, wie Culture Club, Depeche Mode, Duran Duran usw. war am Start. Wir liebten sie, die Elterngeneration konnte damit weniger anfangen. Heute sind sie trotzdem bekannte Größen, die nicht mehr wegzudenken sind. |
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Also, die Billie ist klasse. Die kennt auch jeder zwischen 10 und 50. Dass es Leute gibt, die seit 30 Jahren nur die Musik der 80er hören, ist richtig. Wahrscheinlich deine Kumpels. Das sind auch die, die denken, die Opas von Metallica und ACDC seien echt harte Typen. Aber von solchen Leuten abgesehen, gibt es durchaus zumindest zwei Generationen übergreifende Stars.
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Also mal abgesehen vom Schwenk ins Musikalische (und der immer länger werdenden "Liste des Grauens" :D) am Ende eine sehr interessante und tolle Diskussion. :top:
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Es ist unstrittig, dass Kinder und Jugendliche eine andere Musik hören. Ich sage nur: Es kommen keine Stars mehr hoch. Stars im Sinne von Mega-Stars. Dafür ist die Musikbranche einfach zu divers geworden und vor allem sind es die Kanäle der Verbreitung geworden. Du findest dich eben nicht mehr bei Achims Hitparade zusammen und entdeckst DEN Hit. |
Dann eben nicht Capital Bra, sondern BTS, die mit den meistverkauften Album 2020.
Ich gehe aber mit, das heutzutage der Konsum von Musik breiter aufgefächert ist und jeder für seine Vorlieben auch entsprechend seine Nische finden kann. Aber das es aktuell keine Mega-Stars gibt wage ich zu bezweifeln. Warte mal ab , wenn die über ein Jahrzehnt am Ball bleiben und immer noch eine Rolle spielen. ;) Ähnlich ist es auch mit Comics oder anderen Kulturgütern. Das Angebot ist breiter aufgefächert, aber ich denke, dass auch heute noch echte Klassiker für die Zukunft entstehen können. Das braucht sicher seine Zeit, aber die heutige Jugend wird schon dafür sorgen ihre geliebten Sachen auch im späteren Leben noch hochzujubeln. So Vieles ist schon totgesagt worden, wie die Vinyl-Schallplatte zum Beispiel. Sogar Musikkassetten sind jetzt wieder im Kommen. Man fast es nicht, aber es ist so. |
Also meine Kinder hören im Radio immer noch die besten Hits der 60er, 70er und 80er. Nur dass das jetzt auf dem Schlagerkanal B1 läuft. Wir werden alle älter.
Zurück zum Zeichenstil: Lona Rietschel, Horst Boche, Egon Reitzl, alle die frühen Mosaikzeichner sind für mich der Kanon im Mosaik, Ulf Graupner ist auch ganz oben dabei, Niels Bülow ebenso. Und auch die Eckert'schen Asterix-artigen Figuren haben mir gut gefallen. Wüstefeld finde ich schwungvoll und gut, aber eher in einem eigenen Nebenuniversum, weil sie sich vom Strich doch sehr unterscheiden. |
Ja, dort von mir aus. Er könnte meinethalben sehr gerne die Caramellen übernehmen. Und Jens Fischer macht wieder beim richtigen Mosaik mit. Und Pasda kriegt „Die ABRAFAXE“. Mit Stories von Hubertus Rufledt. Leute, ich glaube, jetzt haben wir‘s. :cool:
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... Und dann klingelte der Wecker! :D
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Also der Jens Fischer hat sich ein schrecklichen Stil angewöhnt den kann er ruhig bei den Caramellen beibehalten. Aber diese Gummiflöhe auf Ecstasy möchte ich im Normalmosaik nicht haben. Sascha Wüstefeld ist ja vor 20 Jahren schon gescheitert da braucht es auch kein Neustart. Pasda und Die Abrafaxe währe tatsächlich Stark. Mir fehlt die Serie definitiv.
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Mir auch. Was das Geile daran war: Es war von Heft zu Heft 'ne Wundertüte. Du hast nie gewusst, was diesmal kommt. Und es war dann immer gut. Das ist beim monatlichen Heft nur beim jeweiligen Serienbeginn so, dann zwangsläufig anders.
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So isses, vor allem wann waren Bogart und Elvis schon so cool .
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Gerade noch mal meinen eigenen Post nachgelesen. Also, ich meine das mit der Wundertüte.
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Und das Chromecover machte auch genug her, sodass man es auch als Erwachsener am Kiosk kaufen konnte, ohne schief angesehen zu werden. Heute dagegen Pitipak und Rosaik. ;)
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Mhm, ich weiß ja nicht, wie das bei Euch in der Hauptstadt ist.
Aber bei dem, was bei uns sonst noch so in den Regalen steht, brauche ich mich DESWEGEN, nun wirklich nicht genieren. :D |
Hat jemand schon das neue Heft?
Ich habe bis jetzt nur das Cover gesehen und glaube, daß es dazu gerade in diesem Thread Diskussionen befeuern könnte... |
Hab ich auch gesehen. Hinten auf dem ZACK. Großartiges Cover. Und ich habe nicht herausbekommen, wer die Dame gezeichnet hat. Sieht auf alle Fälle prima aus.
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"Großartig" fand ich eben nur den Background. Die Figur im Vordergrund fand ich dagegen eher verstörend.
Vor allem das Gesicht wirkt (So blöd es bei einer Zeichnung klingt) wie eine Maske. |
Echt? Mir hat gerade das Gesicht gefallen. Seit Jahren mal wieder eine richtige Nase! Find ich toll.
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Ich tippe übrigens auf Bülow als Zeichner. Aber ich bin mir echt unsicher.
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Ja, dieses Maskenhafte ist mir im ersten Heft bei Lela aufgefallen.
Leider habe ich vom neuen Heft noch kein Cover gesehen :weissnix: aber ich freue mich schon sehr darauf! :top: |
Das Cover finde ich ganz ordentlich. Kämpferische Pose, guter grafischer Aufbau, hinten ein bisschen neugierdeweckender Streit, dramatischer Himmel, dezent knallige Farben. Und die Absenz von pseudoniedlich guckenden Blagen oder einem ängstlichen Califucks. Läuft bei Steinchen.
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Ich hab es mir grade noch mal angeschaut.
Gerade die Nase mit den Mini-Löchern wirkt wie eine mißlungene Laubsägenarbeit, wortwörtlich wie abgesägt. |
Gerade eben von der Arbeit gekommen, Heft im Kasten und dieses Mal gefällt sie mir schon wesentlich besser, als im letzten Heft! Irgendwie auch runder, gleichmäßiger (ich bin kein Experte)
Tolles Cover, gleich mal lesen :) |
Heft ist da. Starkes Titelbild. :top:. Die Nase ist tatsächlich eine Schweinenase :D.
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Mir fällt es jetzt erst auf- endlich ein neuer Abo Zettel.
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