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Hinnerk 11.06.2015 02:14

Zitat:

Zitat von Mick Baxter (Beitrag 500675)
Daß die Fans sich zuerst mit einer Sache beschäftigen, ist doch wohl selbsterklärend. Wer denn sonst? Und wenn die Journalisten sich erst nach der universitären Forschung damit beschäftigen, haben sie schlicht gepennt.

Es ist recht überflüssig, dass du deine "Theorie" mit anderen Worten wiederholst. Ich hatte sie bereits beim ersten Mal gelesen.

Mick Baxter 11.06.2015 03:16

Troll woanders oder nenn wenigstens ein Beispiel, wo universitäre Forschung über ein triviales Medium der Popularisierung vorausging.

Schlimme 11.06.2015 10:37

Zitat:

Zitat von Mick Baxter (Beitrag 500673)
Den umgekehrten Fall fändest du nicht völlig absurd? Natürlich beschäftigen sich zuerst die Fans mit einem trivialen Thema, dann die Journalisten und zuletzt die Wissenschaft.

Nein, zuerst kommen die Warnungen entsetzter Wissenschaftler, die das alles verbieten wollen (z.B. Dr. Frederic Wertham).

Mick Baxter 11.06.2015 21:36

Ob "Seduction of the innocent" wirklich Wissenschaft ist (alles gefälscht), müßte noch zu prüfen sein (und verbieten wollte er auch nicht, nur Kindern den Zugang verwehren). Aber WOVOR soll das geschehen sein? Bevor sich Fans und Presse mit den Comics geschäftigt haben?

Aber zugegeben, Wertham war ziemlich aktuell. Aber es war auch keine universitäre Forschung ("In den USA arbeitete Wertham unter anderem an der Johns Hopkins University, bevor er Chef der Lafargue Clinic, einer psychiatrischen Klinik im New Yorker Stadtteil Harlem, wurde." – Das Buch entstand meines Wissens in der Zeit, als er Klinikchef war).

Bitte den Kontext beachten: Britta hatte sich beschwert, daß die Hochschulen als letzte auf den Zug aufspringen, während Professoren wie Grünewald und Dolle-Weinkauff in ihrer Freizeit forschen.

eck@rt 11.06.2015 22:26

Zitat:

Zitat von Mick Baxter (Beitrag 500903)
während Professoren wie Grünewald und Dolle-Weinkauff in ihrer Freizeit forschen.

Ich weiß nicht, ob dieses Bild vom Freizeitforscher zutrifft. Natürlich haben beide ihre Vorlieben bedient, wenn sie sich dem Comic gewidmet haben. Im Gegensatz zu den meisten anderen Forschern waren sie jedoch Angehörige ihrer Uni - sie hatten also ein weiterlaufendes Einkommen.

eck;)rt

Mick Baxter 11.06.2015 22:42

Bitte in diesem Kontext lesen:

Zitat:

Zitat von Servalan (Beitrag 500554)
Du vergißt dabei die Grundvoraussetzungen: Bis sich die Universitäten dazu herabgelassen haben, das Thema Comic mit der spitzen Kneifzange anzufassen, haben in der Regel Fans die Kärrnerarbeit geleistet.

Die Universitäten haben sich erst gemeldet, als alles in trockenen Tüchern war. Wer vorher damit angefangen hat, zum Beispiel die Professoren Grünewald und Dolle-Weinkauff, der war ein versprengter Einzelgänger, der bestenfalls von seinen Kollegen als "harmloser Spinner" betrachtet wurde und schlimmstenfalls Karrierenachteile dafür in kaufnehmen mußte.

Ich halte es für erfreulich, daß sich Professoren wie Grünewald, Dolle-Weinkauff und Damman mit Comics beschäftigt haben, halte es aber für völlig normal, daß die offizielle universitäre Forschung keine Vorreiterrolle spielt. 40 Jahre hätte es natürlich nicht dauern müssen.

Servalan 05.07.2015 12:48

Zitat:

Zitat von eck@rt (Beitrag 500153)
Mal im Ernst: Man sollte das Ministerium darauf hinweisen, dass es Scharlatanen auf den Leim gegangen ist.

Allmählich schlägt der Zeitgeist Kapriolen: Das folgende Zitat ist weder Satire noch Parodie oder Science-Fiction, sondern ein Symptom des aktuellen Geisteszustandes.
Zitat:

Inhalte, die von Computern erstellt werden, durchdringen sämtliche Informationsbereiche. In den USA haben sich einige Wissenschaftler und Studenten des bekannten Massachusetts Institute of Technology einen Spaß daraus gemacht, ein Programm namens SCIgen zu entwickeln. Es erstellt vollautomatisiert pseudowissenschaftliche Abhandlungen. Einige der Ergebnisse fanden bereits ihren Weg in offizielle Medien – sie wurden tatsächlich von einzelnen Verlagen aufgegriffen und weiterverbreitet. Was heute noch ungläubiges Kopfschütteln verursacht, das wird bald schon zum Ernstfall.

rotoava 11.07.2015 11:13

Zitat:

Zitat von Servalan (Beitrag 502438)
Allmählich schlägt der Zeitgeist Kapriolen: Das folgende Zitat ist weder Satire noch Parodie oder Science-Fiction, sondern ein Symptom des aktuellen Geisteszustandes.

Hmm, das SCIGen-Ding ist mehr als 10 Jahre alt. Und die damit erstellten Dada-wissenschaftlichen Artikel wurden bei pseudowissenschaftlichen Abzockkonferenzen und pseudowissenschaftlichen Abzockverlagen angenommen um deren Geschäftsmodell zu entlarven. Da hat der verlinkte Telepolis-Autor ganz schwach recherchiert.

Schlimme 01.08.2015 20:12

Ein interessanter Beitrag aus dem Deutschlandradio über die Verwendung von Computern in der Literaturwissenschaft
http://www.deutschlandradiokultur.de...icle_id=326795
Zitat:

Digital Humanities
Wie die Digitalisierung die Wissenschaft verändert

Von Christian Möller

Schon in den 40er-Jahren wurde ein Rechner für die geisteswissenschaftliche Arbeit genutzt. Mehr als 70 Jahre später werden von der Linguistik über die Archäologie bis hin zur Theologie digitalisierte Quellen mit Computern ausgewertet. Aber wie verändert das die Forschung?
Computer können bisher Comics schlecht analysieren.


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