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Silly Symphony 05.10.2011 19:53

Band 1: Der Schildkrötenschatz
 
Ich habe das Album nun auf Deutsch durch und dachte, ich mache mal einen Diskussionsthread auf.

Der Schildkrötenschatz ist m.E. kein glänzender Band; er ist solide und als Auftakt gar nicht schlecht geeignet, weil er nicht nur die Kinderbande samt Flip und Pekkie gut einführt, sondern dazu auch den "ewigen Widersacher" Anatool.
Es gibt einige sehr gelungene Strecken in diesem Comic, der gegenüber späteren Alben aber doch noch etwas krud und "archaisch" daherkommt.

Die Übersetzung möchte ich insgesamt als gelungen bezeichnen (wer besorgt die?), trotzdem aber eine Warnung aussprechen: Bitte, haltet Euch nicht allzu sklavisch an den flämischen Originaltext! Der ist nämlich die schwächste Komponente im ganzen Jommeke-Komplex. Jef Nys und seine Mitarbeiter konnten zwar gute Geschichten ausdenken und diese zeichnerisch ansprechend zu Papier bringen - aber texten konnten sie nur bedingt!
Bitte mehr Mut zur Freiheit beim Übersetzen! Man könnte mit guten, witzigen Texten noch mehr aus den Jommeke-Geschichten herausholen. Die Übersetzung der abgeänderten flämischen Hymne (letzte Seite) etwa hätt's nun wirklich nicht gebraucht; das empfand ich schon im Original als peinlich.

mschweiz 05.10.2011 21:29

Ich möchte mich dem gerne anschließen. Bei einem mehrseitigen direkten Textvergleich von "Der Schildkrötensatz" (Stainless Art) und "Dem Schatz auf der Schildkröteninsel" als Band 2 bei Gemini senkt sich insgesamt betrachtet die Waage deutlich - sagen wir 3:1 - für Jommeke, dennoch gibt es Passagen, bei denen imho die Gemini-Fassung flüssiger, d.h. für deutsche Muttersprachler natürlicher geklungen hätte. Eine allzu wörtliche Übersetzung birgt immer die Gefahr, die deutschen Eigenheiten bei Formulierungen, Satzbau oder Grammatik, im Extremfall bei Redewendungen zu übergehen - das kennt wohl fast jeder mehr oder weniger leidvoll aus seiner Schulzeit bei der Übersetzung von fremdsprachigen Texten ins Deutsche...

Imho sollte man eine fertige (Roh-/Erst-)Übersetzung zunächst einmal (als Muttersprachler!) nochmals ohne das Original gegenlesen - nachdem mindestens eine Nacht vergangen ist, um genügend Abstand zu gewinnen - je mehr umso besser... Mit einem gewissen (zeitlichen) Abstand merkt man imho eben am besten, wo man zu sehr "gefremdelt" also der Grammatik und der Ausdrucksweise der Sprache des Originals "gehuldigt" hat.. Darauf ist es meiner Erfahrung nach empfehlenswert, Original und Übersetzung nochmals direkt zu vergleichen (Flüchtigkeitsfehler, handfeste Fehlinterpretationen, vergessene Panels lassen grüßen)... und es dann dem Lektor "zum Fraß" vorzuwerfen: ein ausgezeichneter Lektor kann einen Text abgesehen von der Korrekture von Rechtschreibfehlern, Grammatik und Interpunktion durch seine Vorschläge durchaus noch deutlich aufwerten - das letzte Wort sollte aber hinsichtlich der unterbreiteten Vorschläge bei Textänderungen der Übersetzer haben - kann er doch am besten einschätzen, ob die Vorschläge noch den "Geist", die "Absicht" des Originaltextes treffen. Beim Rest (Orthographie & co) sollte er imho dagegen blind dem Lektor vertrauen und sich diese Art von Änderungen erst gar nicht anzeigen lassen.

Beim Schriftwechsel zwischen Übersetzer und Lektor empfehle ich, dass der Lektor Anmerkungen (wie bei Unklarheiten der Panelfolge, der Reihenfolge der Sprechblasen innerhalb eines Panels, Vorschläge für Fußnoten, weil man es sonst auf dt. nicht kapiert etc.) einerseits und unklare Stellen andererseits in zwei unterschiedlichen, voneinander deutlich zu unterscheidenden Farben markiert. Damit weiß der Lektor gleich, worauf besonderes Augenmerk zu legen ist. Der Lektor sollte nun in einer dritten (deutlich verschiedenen) Farbe seine - inhaltlich relevanten - Anmerkungen entsprechend markieren. Warum? Das Verfahren ist robust (Office, Open Office, Libre Office, alle können es), auffällig (esfällt gleich ins Auge) und die Änderungen sind genauso leicht zu übernehmen bzw. nicht gewünschte Teile zu löschen wie bei der Verwendung der Kommentar-Funktion unter Office.

G.Nem. 05.10.2011 21:34

Zitat:

Zitat von mschweiz (Beitrag 379144)
(...)einerseits und unklare Stellen andererseits in zwei unterschiedlichen, voneinander deutlich zu unterscheidenden Farben markiert. Damit weiß der Lektor gleich, (...)

In der Praxis haben sich auch Durchnummerierungen bewährt. Da ist die Zuordnung oft noch genauer.

Ansonsten finde ich die beiden Alben summasummarum gut gelungen und ich hoffe die Reihe schafft es zu bestehen.

Jommeke 02.02.2012 19:24

noch ein thread, den ich natürlich gelesen, für dessen Zustandekommen ich mich aber noch nicht bedankt hatte! Asche auf mein Haupt.
P.S. Jommeke kann nichts dafür, der war gerade bei Filiberke.


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