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74basti 30.05.2018 19:33

Streifzüge & Eindrücke vom Comic-Salon 2018
 
Ein heißer Tag geht zu Ende.
Der Himmel ist strahlend blau und die Salon-Fahnen flattern am Bahnhof unbeachtet im Wind.


Es ist wohl ordentlich geackert worden in der Hitze. Die Zelte stehen und man kann wirklich hoffen, dass die hochsommerliche Thermik nicht alle umhaut.
Das Bild zeigt Messehalle B (Am Hungenottenplatz)


74basti 30.05.2018 20:32

Bodo Birk rückt noch schnell alles gerade (Halle c)



Die Zelte sind gut gekühlt.

74basti 30.05.2018 21:01

Vom Brunnen aus hat man normalerweise einen schönen Blick auf das Markgräfliche Schloß, das in den Jahren 1700 bis 1704 errichtet wurde.
Innerhalb nur einer Woche wurde die Halle A aus dem Boden gestampft, so dass von der barocken Fassade nicht mehr viel zu sehen ist.



74basti 31.05.2018 09:29

Damit es kühl bleibt, sind riesige Klimageräte für die Messezelte vorgesehen. Das kleine Zelt C (Kleinaussteller) wird mit zwei Geräten der Firma York versorgt. Die Wattzahl war nicht angegeben. Eines war schon früh morgens in Betrieb.


74basti 31.05.2018 11:18

In praller Sonne interviewt ein Tv-Team vom Bayrischen Rundfunk derzeit Bodo Birk.
Der muss bei Adam und Eva anfangen und erklären, dass Comics nicht nur für Kinder sind.


74basti 31.05.2018 11:33

Die Schlange staut sich auf dem Platz bis zum Brunnen.


underduck 31.05.2018 14:32

Bilder von Maxi


FrankDrake 31.05.2018 14:41

@Lothar

Ich dachte Du führst die Truppe in Erlangen an?

underduck 31.05.2018 14:50

Nix da! Mein Pensum Erlangen habe ich in den letzten 20 Jahren erfüllt. Ich bearbeite hier aus dem Unterentenland die Berichte und Fotostrecken für unsere Leser. Das reicht.


underduck 31.05.2018 19:49

Das schöne Wetter mit dem blauen Himmel hat sich dann kurz nach 18:00 Uhr verabschiedet und der Himmel öffnete über Erlangen seine Schleusen.

Blick von Ausgang Halle C in den Schloßpark
https://www.sammlerforen.net/_bilder...c-img_1827.jpg

Habe soeben mit Maxi telefoniert, der sich gerade nach der Dusche im Hotel trocknet und etwas erholt.

Hoffentlich fällt der Freitag nicht auch ins Wasser. :titanic:

Unbreakable Cosmo 31.05.2018 21:17

Zitat:

Zitat von 74basti (Beitrag 570046)
Damit es kühl bleibt, sind riesige Klimageräte für die Messezelte vorgesehen. Das kleine Zelt C (Kleinaussteller) wird mit zwei Geräten der Firma York versorgt. Die Wattzahl war nicht angegeben. Eines war schon früh morgens in Betrieb.

Entweder hat man die, als es warm wurde, wieder ausgestellt oder sie helfen nicht.
Halle A soll #ne Sauna gewesen sein und ich überlege Erlangen auszulassen.

Wenn die Temperatur dadurch sinkt, bin ich für Regen.

Hulk1104 31.05.2018 21:45

Halle C war recht angenehm von der Temperatur trotz Unmengen an Besuchern. Was wir vorher nicht wußten : Der C-Bereich ist für Besucher gratis

In Halle A war allerdings kaum ein Vorwärtskommen möglich obwohl die Gänge deutlich breiter als sonst ausgelegt waren. Wenn also bei A die ähnlichen Kühlgeräte wie bei C waren, hatten sie mehr als genug zu tun

Maxithecat 31.05.2018 22:46

Zitat:

Zitat von Cosmo (Beitrag 570092)

Wenn die Temperatur dadurch sinkt, bin ich für Regen.

Nein, Regen heute hat nichts gebracht. Es ist nur noch schwüler geworden.

Als wir vor einer halben Stunde an Zelt A vorbei gelaufen sind, liefen die Klimageräte auf Hochtouren. Außerdem war der Nebeneingang separat von innen bewacht! :top:

underduck 31.05.2018 23:10

Sahen die Wächter so aus, wie die Sicherheitsleute die im Bild im Jahr 2005 mal in Würzburg Don Rosa bewachten?


http://www.sammlerforen.net/_bilder/...our2006/48.jpg

Ja? Super! ... dann kann diese N8 in Halle A wirklich nicht viel passieren! ... :top:

Peter L. Opmann 01.06.2018 07:06

Nach meinem Eindruck war gestern in Zelt A und C ziemlich viel los, dagegen fiel Zelt B deutlich ab. Ich saß allerdings die meiste Zeit im Kollegienhaus. Ist es wirklich so gewesen? Dann würde sich für mich die Frage stellen: wie kam die Aufteilung der Aussteller auf Zelt A und B zustande? Wäre es nicht besser gewesen, ein paar zugkräftige Verlage in Zelt B zu positionieren, um die Besucherströme zu entzerren? Oder hätten die Verlage bei so etwas nicht mitgemacht? Aber 19 Aussteller mußten nun mal in Zelt B.

74basti 01.06.2018 13:02

In diesem unauffälligen Gefährt reiste die „Crew“ für den neuen Werner-Band an.
Das Fahrzeug stand weitab vom Gelände des Salons auf dem Großraumparkplatz.


underduck 02.06.2018 00:12

Bilder aus Halle C


underduck 02.06.2018 00:14

Bilder aus Halle C


underduck 02.06.2018 00:17

Bilder aus Halle B


underduck 02.06.2018 00:18


underduck 02.06.2018 00:19


underduck 02.06.2018 00:20


underduck 02.06.2018 00:21


underduck 02.06.2018 00:23


underduck 02.06.2018 23:39


underduck 02.06.2018 23:41


Phantom 03.06.2018 13:22

Hier ohne Fotos meine Eindrücke vom gestrigen Samstag. Ich wohne zwar nicht weit weg von Erlangen, aber auch dieses Jahr haben berufliche und andere Verpflichtungen nur einen einzigen Nachmittagsabstecher zugelassen. (Detlef Lorenz hat in der Orangerie sinngemäß gesagt: der Vorteil des Ruhestands ist, dass man mehr Zeit für die Comics hat, der Nachteil ist, dass man schon so alt ist - bei mir ist es genau umgekehrt :D )

Zuerst war ich in Halle A am Schlossplatz. Was vermutlich Ortsunkundigen gar nicht aufgefallen ist: auf dem Schlossplatz steht eine Statue des Markgraf Friedrich, Gründer der Friedrich-Alexander-Universität. So eine Statue kann man natürlich nicht wegräumen, also wurde das Zelt (Halle A) um die Statue herumgebaut, sie steht mittendrin ziemlich nah am Panini-Stand. Mal ein ganz anderer Kontext für den alten Markgrafen :top: (ich bin vorbelastet, weil ich in Erlangen studiert habe und der Markgraf oft als Treffpunkt vor Kneipenumzügen dienen musste).

Mein Eindruck vom Rest der Halle A: ziemlich voll. Und jede Menge neue Comics. Wer die wohl alle kauft? (Und auch liest?) Neuerscheinungen kaufe ich bei meinem Händler, und so habe ich den Rundgang nur genutzt, um mir Notizen zu machen, was ich demnächst wohl erstehen könnte. Nur ein paar Bastei-Freunde habe ich mir mitgenommen. Viele neue Sachen interessieren mich natürlich gar nicht mehr, aber es ist noch genügend Stoff da, der mich wehmütig machte: ach hätte man doch nur die Zeit, das Geld und den Platz, das alles mit nach Hause zu nehmen und zu lesen (gut, dieses Gefühl kennt sicher jeder Comic-Freund).

Um 14:30 ging es ins Kollegienhaus (da hatte ich vor 25 Jahren Übungen in theoretischer Physik, zumindest das Treppenhaus und die Gänge haben sich seitdem kaum verändert) zum Vortrag von Michael Scholz über das erste Buch über die Comic-Strip-Schaffenden aus dem Jahr 1942 von Martin Sheridan "Comics and their creators". Fand ich sehr spannend! Michael Scholz hat viel private Korrespondenz zwischen Sheridan und den damaligen Starzeichnern wie Milton Canniff ausgegraben. Hoffentlich wird das mal zu einem Artikel ausgearbeitet und veröffentlicht, damit man ein paar dieser Briefe ausführlicher lesen kann.

Der Vortrag war um kurz nach 15h aus, dann bin ich schnell in die Orangerie gehetzt zum Podium über Sekundärliteratur. Leider war ich da recht enttäuscht. Da ist sicher viel Arbeit in die Vorbereitung reingeflossen, keine Frage, aber das Ergebnis war (aus meiner Sicht) leider suboptimal. Am Podium saßen doch so spannende Leute, die ich mehr hätte reden hören wollen, diskutieren, vielleicht auch ein bisschen streiten über das, was Sekundärliteratur gestern war, heute ist, morgen sein soll. Stattdessen bekam jeder nur gefühlte 5 Minuten, um über sich zu erzählen, und saß ansonsten unbeteiligt herum. Es gab auch keine Möglichkeit für das Publikum, sich an die Gesprächsbeteiligten zu wenden. Der Rest der Zeit bestand aus endlosen Folgen am Bildschirm von Beispielcovern zu Büchern und Heften der Sekundärliteratur (die ich natürlich alle kannte, aber was hat das jemandem gebracht, der das alles noch nie gesehen hat?),vielen Beispielseiten von Werken der Edition Comicographie (Details konnte man weiter hinten überhaupt nicht erkennen) etc. Ich will das nicht schlechter machen, als es war, und ich verstehe schon, was die Idee dahinter war (auch Nicht-Fachleuten einen Überblick zu geben, was es alles gibt), aber das hat - jedenfalls nach meiner persönlichen Meinung - nicht recht funktioniert, für "Anfänger" war es viel zu viel kleinteilige Information, für "Experten" nichts Neues. Aber vor allem saßen die Podiumsteilnehmer viel zu lange unbeteiligt herum. Aber gut, zum einen gab es das Format zum ersten Mal, zum anderen haben andere ja vielleicht einen ganz anderen Eindruck gewonnen.

Weil das Podium erst kurz vor dem Beginn der nächsten Veranstaltung aus war und ich nicht schnell genug aufgestanden bin, fand ich mich danach im Gespräch mit Jeff Lemire wieder (da war die Orangerie proppenvoll). Sehr interessant, auch wenn ich den Namen (Asche auf mein Haupt) noch nie gehört hatte; aber das ist ja das Tolle an Erlangen, dass man auch mal Künstler live im Originalton erleben kann. Nach dieser Veranstaltung bin ich gleich zum Redoutensaal, um mir die Ausstellung der Originale von Jeff Lemire anzusehen (ach ja, der Redoutensaal, wo 1984 alles begann; ich war damals als Teenager dabei, wo ist nur die Zeit hin?). Ja, interessant. Aber was soll ich sagen: wenn ich die Wahl zwischen Alex Raymond (oder Milton Caniff) und den "modernen" Zeichnern habe, weiß ich schon, wie ich mich entscheide. Was Comics angeht, bin ich einfach ein konservativer Sack. Aber zum Glück gibt es ja ein jüngeres Publikum, das das ganz anders sieht.

Kurz vor 19 Uhr bin ich nochmal durch Halle A gestreift (dann deutlich leerer) und habe mir am Stand des Bocola-Verlags zeigen lassen, dass die deutschen Rip-Kirby-Bände deutlich bessere Vorlagen verwenden als die amerikanischen IDW-Bücher. Mist, dabei habe ich mir vor zwei Jahren erst die nicht ganz billigen IDW-Bände gekauft. Leute: unterstützt Bocola und kauft die Rip-Kirby-Bücher; Alex Raymond ist sowieso einer der Besten, und das ist jetzt so eine schöne Ausgabe geworden, die muss einfach zum Erfolg werden!

Um 19:05 h saß ich dann schon wieder im Zug. Ich habe natürlich nur einen kleinen Teil vom Comic-Salon gesehen, aber es hat sich wieder gelohnt. Danke der Stadt Erlangen, die dieses Event immer wieder möglich macht!

user06 03.06.2018 13:30

Zitat:

Zitat von Phantom (Beitrag 570220)
...und habe mir am Stand des Bocola-Verlags zeigen lassen, dass die deutschen Rip-Kirby-Bände deutlich bessere Vorlagen verwenden als die amerikanischen IDW-Bücher. Mist, dabei habe ich mir vor zwei Jahren erst die nicht ganz billigen IDW-Bände gekauft. Leute: unterstützt Bocola und kauft die Rip-Kirby-Bücher; Alex Raymond ist sowieso einer der Besten, und das ist jetzt so eine schöne Ausgabe geworden, die muss einfach zum Erfolg werden!

Die IDW Ausgabe habe ich wieder verkauft, kannst Du auch tun;), weil die Bocola Bücher objektiv besser werden. Warum sich nur mit der zweitbesten Version zufrieden geben ?

FrankDrake 03.06.2018 13:32

@Phantom

Danke, Deine Eindrücke sind interessanter als die ganzen Bilder :top:

Zu Bocola, statt Rip Kirby hätte ich mir einen Funny alà Redeye gewünscht.

underduck 03.06.2018 14:58

Hier folgen jetzt ganze Serien der Bilder von zwergi, die z.T. auch nochmal in anderen Salon-Themen Verwendung finden werden.


underduck 03.06.2018 15:00


underduck 03.06.2018 15:01


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underduck 03.06.2018 15:43


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underduck 03.06.2018 19:25


underduck 04.06.2018 00:01


underduck 04.06.2018 00:15


underduck 04.06.2018 00:24


underduck 04.06.2018 09:47


underduck 04.06.2018 11:09


FrankDrake 04.06.2018 11:11

Zu #33 Bild 4, wo bekommt man die Top Comic Fakes?

underduck 04.06.2018 11:13


underduck 04.06.2018 11:17

Zitat:

Zitat von FrankDrake (Beitrag 570269)
Zu #33 Bild 4, wo bekommt man die Top Comic Fakes?

Müsstest du eigentlich wissen, Franky. ;)
Hier im öffentlichen Forum vermittelt man sie jedenfalls bitte nicht!

Unbreakable Cosmo 04.06.2018 11:33

Die Bilder sind toll. Allerdings halte ich die Fotos mit Sascha Dörp für Fake News. Der war jedes Mal weg, als ich bei TheNextArt war. Ich habe gehört der Mensch kann locker 4 Tage ohne Essen aushalten. :zwinker:

Der kleine Teil von Hale C war mir der liebste, da er so schön kühl war.
Habe ein bisschen eingekauft, einen Stapel Comics signieren lassen und 3-4 Sketche abgegriffen.

Die Taschenkontrolle war allerdings ein Witz, wenn die nach der Hälfte meiner Rucksackfächer keine Lust mehr haben.

arne 04.06.2018 13:22

Eine erfreuliche Begegnung für mich war die mit Sussi Bech. Ihre schöne Serie "Nofret" gibt es leider nicht in deutscher Sprache.

Band 10 wurde in englischer Sprache angeboten. Sussi Bech hat mir eine schöne Originalzeichnung hineingemalt. :top:

eck@rt 04.06.2018 14:47

Da eure Reporter den Stand von comicplus+ offenbar nicht gefunden haben (er war gleich neben Carlsen), hier nun unsere eigene Rückschau auf den Salon:
http://www.comicplus.de/erlangen2018/erlangen2018.html

Wir waren sehr zufrieden, auch mit der Situation in den Zelten. Ein bisschen Schwitzen bei der Arbeit schadet nichts, sagte meine Mutter immer.

eck:Drt

underduck 04.06.2018 16:18

Ich habe noch nicht alle Fotos "meiner" Reporter zusammen, eck:Drt.

Vielleicht kommt ja noch was nach, was nach comicplus ausschaut. ;)

Detlef Lorenz 05.06.2018 11:20

Mein Fazit von Erlangen: für mich von der Atmosphäre her die bisher gelungenste Veranstaltung. Mitten in der Stadt, alles kurze Wege, selbst das Wetter spielte mit - außer Donnerstag abend, da goß es wie aus Kübeln. Die Börse war wohl nicht so gelungen, im E-Werk auf 3 zum Teil düsteren Etagen untergebracht, ein winziger Fahrstuhl - für die Händler eine Qual - aber das Angebot war schon ordentlich.

Für mich wichtig: es sind schon ausführliche Gespräche wegen der 4 Tage dauernden Veranstaltung möglich. Nicht nur: "Wie gehts?" sondern intensiver Gedankenaustausch. Viele Vorträge - zu viel vielleicht? Allerdings war das Themenspektrum sehr weit gestreut, auch hier für jeden etwas.

Zum Ausklang der Abende brauchte man nur ein paar Schritte zu gehen und hatte eine breite Auswahl an Lokalitäten zur Verfügung. Für Essen und Trinken habe ich übrigens mehr Geld ausgegeben, als für Comiceinkäufe. Kam mir aber hauptsächlich deshalb entgegen, weil ich mit der Bahn angereist war :D

Eiwennho 05.06.2018 11:55

Ich habe jedenfalls den Stand von Comicplus+ gefunden. Aber da haben sie dann den Band Comicforschung 2018 den ich mir kaufen wollte nicht gefunden. :D Außer dem Ansichtsexemplar war der anscheinend nicht mehr vorhanden. Aber auf meinen Tipp hin haben wir dann doch noch ein Zweitexemplar im oberen Regal entdeckt und ich konnte ihn doch noch mit nach Hause nehmen. :top:

underduck 05.06.2018 21:29

Hier noch ein paar Fotos von Maxi oder Julchen.


underduck 05.06.2018 21:31


underduck 05.06.2018 21:34


Peter L. Opmann 06.06.2018 08:22

Hier ist ein erster Übersichtsartikel von mir zum Comic Salon 2018 (zwei weitere folgen noch): http://titel-kulturmagazin.net/2018/...erlangen-2018/

Zitat:

Ausnahmezustand beim 18. Internationalen Comic Salon in Erlangen. Die Kongresshalle, in der er seit langer Zeit stattfindet, war in diesem Jahr wegen Generalsanierung geschlossen. Das Herzstück des Festivals, die Comicmesse, musste in Zelte verlegt werden, und die Fans befürchteten schon das Schlimmste. Am Ende stellte sich heraus, dass der diesjährige Salon ein beispielloser Erfolg war. ANDREAS ALT hat ihn vier Tage lang besucht und schildert seine Eindrücke.

Rituale sind beim Internationalen Comic Salon sehr wichtig. Viele Besucher fahren regelmäßig alle zwei Jahre hin, übernachten immer im selben Hotel, besuchen die gleichen Messestände, reden mit denselben Leuten und so weiter. So ist vielleicht verständlich, dass die Nachricht, in diesem Jahr werde beim Salon manches anders sein, in der Szene nicht Neugier und Vorfreude, sondern eher Bedenken, Enttäuschung und sogar Gemoser auslöste: »Wie bitte, die Messe findet nicht im Kongresszentrum, sondern in drei Zelten statt? Die Börse ist nicht in den Gängen des Einkaufszentrums Neuer Markt?« Manche sahen darin sogar einen unfreundlichen Akt gegenüber den vielen treuen Comicfans, die immer wieder nach Erlangen kommen.

CSE18 KongresszentrumWas den Verfasser dieses Berichts betrifft: Auch er ist von solchen Anwandlungen nicht ganz frei. Sein Auto stellte er wie immer in der Nähe des Kongresszentrums ab, das sich am südlichen Rand des Zentrums befindet, und ging dann zu Fuß durch die Nürnberger Straße Richtung Innenstadt. Außer einem Spalier von Comic-Salon-Fahnen war zunächst von der Veranstaltung nicht viel zu bemerken.

Das Zelt B, das als erstes in den Blick geriet, wirkte bedenklich klein. Und hätte man nicht schon das Palais Stutterheim passieren müssen? Diese Unsicherheit und das leichte Unbehagen verflogen aber bald. Beim Betreten des Zelts A stellte sich gleich ein quasi heimatliches Gefühl ein, denn die Messestände und das übrige Mobiliar waren direkt aus der Heinrich-Lades-Halle hierher versetzt worden. Und die gleichen Leute wie beim Salon 2016 traf man auch sofort wieder.

Erstmals sahen sich Erlanger Bürger auf dem Salon um

Noch positiver war der Eindruck im Zelt C. Hier waren die Hochschulen, an denen Comiczeichnen gelehrt wird (das sogenannte Junge Forum), sowie Kleinstverlage und Einzelkünstler untergebracht. In der Kongresshalle hatten die Hochschulen früher nicht so attraktive Standorte auf der Galerie; die Kleinaussteller waren sogar oft in abgelegene Gänge verbannt. Hier im Zelt hatten sie nun zwar nicht unbedingt mehr Platz, aber alle die gleichen Bedingungen. Da der Eintritt in Zelt C frei war, war der Publikumsandrang größer als erwartet. Es kamen auch etliche Erlanger Bürger hierher, die bisher den Salon nie besucht hatten und sich die Sache auch mal ansehen wollten. Weiterer Pluspunkt: Die Kleinaussteller hatten hier sogar ein eigenes Podium, das unter Federführung der Comic Solidarity bespielt wurde; die Veranstaltungen waren, wie zu hören war, durchgehend interessant und lebendig.

In Zelt B herrschte dagegen gelinde Enttäuschung. Hier waren überwiegend unbekanntere und meist wenig zugkräftige Aussteller versammelt. Der Besuch des Zeltes war entsprechend verhalten. Hauptorganisator Bodo Birk sagte dazu aber, den Ausschlag für die Verteilung der Aussteller auf Zelt A und B habe gegeben, wie lange der Standaufbau dauerte. Zelt B musste schnell aufgestellt werden, ins Zelt A kamen nach seinen Worten die Verlage, die dazu länger brauchten. Ein Sprecher des Manga-Verlags Kaze sagte aber, er akzeptiere die schlechteren Bedingungen, da es sich um eine einmalige Ausnahme handele. 2020 soll der Comic Salon wieder in die Kongresshalle zurückkehren. Unzufrieden waren auch die Aussteller im Foyer des Erlanger Schlosses zwischen Zelt A und Zelt C. Dieser Ausstellungsbereich sei von vielen Besuchern gar nicht wahrgenommen worden; es handelte sich erkennbar um eine Notlösung, da der Platz in Zelt C nicht ausreichte.

Der Schlosspark war bei durchgehend schönem Wetter ein Genuss


Sehr genossen wurde der Schlosspark zwischen Zelt A und Zelt C. Zwar war hier nur eine kleine Ausstellung aufgebaut: ›Micky und Donalds neue Gesichter – Große Meister in Entenhausen‹. Aber es gab auch einen Getränkestand und viele Parkbänke und Plastikstühle, und der Park wurde an allen Tagen intensiv und von Tausenden Leuten für Erholung, persönliche Gespräche, Fotoaktionen, ungestörtes Comiclesen oder auch mal einen Mittagsschlaf genutzt. Das durchgehend schöne Wetter kam dem sehr entgegen.

CSE18 - Pause im ParkIn gewissem Sinn war der Schlosspark der heimliche Mittelpunkt des gesamten Festivals. Von hier waren auch die Wege zu den meisten Veranstaltungsorten nicht weit: zum Kollegienhaus der Uni und zur Orangerie, wo viele der Vorträge und Diskussionen stattfanden, zu den Ausstellungsräumen in Palais Stutterheim, Stadtmuseum, Ladengalerie Hauptstraße oder der Neuen Galerie des Kunstvereins, auch zum Kulturzentrum E-Werk und zu den Lamm-Lichtspielen. Es bot sich an, sich zwischendurch in den Park zu setzen, um innezuhalten und sich zu überlegen, welche Location man als nächste aufsuchen wollte. In den Anfangsjahren des Comic Salons hatte der Park schon einmal eine große Rolle gespielt. Damals fand der Hauptteil des Festivals nebenan im Markgrafentheater statt; es gab damals sogar eine kleine Tradition: ein Fußballspiel mit Comicgrößen und Nachwuchshoffnungen – wie es das auch bei den Hofer Filmtagen gibt. Diese Tradition wurde aber nicht noch einmal aufgenommen.

Ausstellungen hatten deutlich weniger Platz als gewohnt

Bei den Comic-Ausstellungen musste man jedoch sehr wohl Abstriche machen. Einen so großen Ausstellungsbereich wie im Theatersaal der Kongresshalle gibt es offenbar sonst in der Stadt nirgends. Auch die Ausstellungen zu Stargast Jeff Lemire und Flix im Redoutensaal wirkten beengt – fand gerade eine Führung statt, so konnte man sie nur eingeschränkt durchschreiten. Eine großzügige Inszenierung der Themen war nicht möglich. Und so war es auch in den übrigen Ausstellungsräumen in der Innenstadt. Das Stadtmuseum beherbergte jedoch auch in den vergangenen Jahren schon Ausstellungen, und zwar jeweils in ähnlichem Rahmen wie jetzt die über Comic-Journalismus
Auch im E-Werk, wo am Samstag die Comicbörse eröffnet wurde, herrschte drangvolle Enge. Manche Messestände waren in dunklen Ecken aufgestellt. Dass sich die Börse über mehrere Etagen hinzog, war für die Kaufwilligen nicht ganz leicht zu erkennen. Über Besuchermangel wurde aber offenbar nicht geklagt. Allerdings mussten ein paar Comicfans, die speziell die Börse besuchen wollten, vom Einkaufszentrum Neuer Markt zum E-Werk gelotst werden; sie hatten sich über die veränderten räumlichen Gegebenheiten des Salons nicht informiert.

Sehr gelobt wurde dagegen der Kinder-Salon im Botanischen Garten, ebenfalls ein Novum. Hier waren zwei Lesezelte und eine Ausstellung aufgebaut. Kindern ab sechs Jahren wurde aber vor allem angeboten, bei einer Mitmach-Rallye unter Anleitung eines kindgerecht gestalteten Comichefts durch die Anlage mitzumachen. Sie konnten dabei exotische Pflanzen und Tiere kennenlernen, Experimente durchführen und Rätsel lösen. Aber auch ohne Rallye ist der Botanische Garten eine Wunderwelt – und nicht nur für Kinder.

Persönlicher Eindruck: Es gab diesmal keine deutlich erkennbaren besucherschwachen Tage oder Phasen. Und am letzten Tag blieben erstaunlich viele Besucher und Aussteller bis zum Ende. Das kann allerdings ein wenig täuschen, da der Schlossplatz immer belebt ist. Der Salon teilte sich hier den Platz im Übrigen mit dem Wochenmarkt, der natürlich auch eine Menge Publikum hatte. Die Cafés waren überwiegend voll besetzt. Als ein Journalist aber anregte, die Erlanger Gastronomie solle an den Kosten des Salons beteiligt werden, da sie von den Besuchern mit profitiere, erwiderte Birk, die Cafés seien hier immer voll.

Trotz konservativer Schätzung deutlich mehr Besucher

CSE18 MesseständeNach vier von den allermeisten Salon-Gästen angenehm verlebten Tagen wurde Bilanz gezogen. Und Organisator Birk rückte als erstes mit einer erstaunlichen Zahl heraus: diesmal rund 30.000 Besucher. Die Veranstalter können nur schätzen, denn nicht alles kostet Eintritt, nicht überall wird das hereinströmende Publikum gezählt, und mitunter – etwa im Schlosspark – wäre auch schwer abzugrenzen, wer Salon-Besucher war und wer nicht. Diese Schätzung wird sehr konservativ angesetzt, damit nicht Birk in zwei Jahren womöglich einen Besuchereinbruch erklären muss, den es so gar nicht gegeben hat. Aber solange man zurückdenken kann, wurde zuvor immer mit der Zahl 25.000 gearbeitet. Der Salon hatte also ganz offensichtlich einen deutlichen Besucherzuwachs. Und er hat teilweise auch ein weniger comicaffines Publikum erschlossen, was von allen Beteiligten ausdrücklich begrüßt wurde. Es gibt im deutschsprachigen Raum schließlich noch immer große Bevölkerungsgruppen, denen sich die Faszination des Mediums Comic nicht vermittelt hat.

An diesem Abschlussgespräch nahmen Carlsen-Redakteurin Sabine Witkowski, Avant-Verleger Johann Ulrich und Jeff Chi von der Comic Solidarity teil. Sie hatten kaum Beschwerden über oder Kritikpunkte zum Festival. Da sich zudem alle einig waren, dass der Besuchererfolg nicht zuletzt auf die zentralere Lage der Veranstaltung in der Stadt und die kurzen Wege zurückzuführen sei, trat die Runde in Überlegungen ein, welche Schlüsse für den nächsten Comic Salon daraus gezogen werden können. Zuvor war bereits klargestellt worden, dass der Zelt-Salon eine einmalige Ausnahme sei (der auch 20 bis 25 Prozent höhere Kosten mit sich brachte) und dass die Kongresshalle in zwei Jahren wieder zur Verfügung stehe.

Zwischen den Extremen sind viele Formen des Salons denkbar


Es war klar, dass sich Birk nun nicht doch für eine Lösung rund um Schlossplatz und Schlosspark aussprechen würde. Welche finanziellen Mittel 2020 für den Salon bereitgestellt werden, und wie die Stadt generell entscheiden wird, ist heute noch gar nicht absehbar. Aber er berichtete, Oberbürgermeister Florian Janik sei von Bürgern »30 bis 40 Mal« auf den nun wesentlich sichtbareren Comic Salon angesprochen worden. Und viel war davon die Rede, was sich noch optimieren ließe, wenn er wieder in ähnlichem Rahmen wie in diesem Jahr ablaufen würde.

Birk sagte letztlich, organisatorisch seien Veranstaltungsräume im Zentrum wieder möglich, nur zentrale Säle für die Comicmesse gebe es nicht; da bleibe nur die Heinrich-Lades-Halle. Aber ein Salon genau wie früher sei das eine Extrem, ein Salon mit Schwerpunkt im Stadtzentrum das andere – dazwischen seien aber viele Formen denkbar. Man darf also auf den Comic Salon 2020 gespannt sein.

ANDREAS ALT

ToNikx 06.06.2018 12:27

ToNikx bedankt sich bei underduck fürs Ablichten unseres Standes auf dem 18. Internationalen Comic-Salon Erlangen vom 31. Mai bis 03. Juni 2018:



Fritz - Alles oder wieder nichts. Unbekanntes vom preußischen Hypochonder Friedrich II. alias Alter Fritz alias Friedrich der Große.

Kategorie: geschichtlicher, karikativer Comic.
Genre: Kacopodi = KArikativer COmic mit geschichtlich-POlitischer DIdaktik.

Hardcore-Sammler von geschichtlichen Comics waren begeistert vom Fritz.


Hardcore-Sammler vertilgten auch unseren "Asterix in Österreich". Längst überfällig; endlich gibt es ihn: Asterix in Österreich und Wien.

Vor allem Österreicher waren ganz scharf darauf.


Auch "Asterix auf Schnitzeljagd" und "Asterix bei den Bajuwaren") stieß bei Hardcore-Sammlern auf größtes Interesse.

Die beiden neuen Asterix-Ausgaben sind auf Schriftdeutsch - allerdings hin und wieder mit Dialektbeiträgen.


Interview mit Nikx auf dem 18. Internationalen Comicsalon in Erlangen (Minute 46:46) als mp3-Podcast:

http://www.free-spirit.de/downloads/...0-Juni2018.mp3

Anfragen für alles bei ToNikx: bahnletter@web.de

michidiers 06.06.2018 14:00

Zitat:

Zitat von ToNikx (Beitrag 570407)
ToNikx bedankt sich bei underduck fürs Ablichten unseres Standes auf dem 18. Internationalen Comic-Salon Erlangen vom 31. Mai bis 03. Juni 2018:

Folgen allgemein noch ein paar Untertexte oder Erläuterungen zu den vielen Fotos und den darauf abgelichteten Personen, Ständen und Veranstaltungen?
So in dieser textlosen Form ist der Informationsgehalt der Fotos nicht besonders groß.

underduck 06.06.2018 14:58

Denkbar und wünschenswert. ;)
Aber das sollten dann bitte die Bildlieferanten machen. Ich war ja nicht selber vor Ort.

underduck 10.06.2018 19:55

Noch einige Bilder von zwergi


underduck 10.06.2018 19:56


underduck 10.06.2018 19:56


underduck 10.06.2018 19:56


underduck 10.06.2018 19:56


underduck 10.06.2018 19:57


underduck 10.06.2018 22:52


underduck 14.03.2020 20:12

Hier sind noch zwei (sorry) "Fahndungs-Bilder" von 2008, die von norbert geschossen wurden. Er fragt mich: Wer ist da drauf?


norbert 15.03.2020 11:51

danke, lieber Lothar fürs Einstellen.

Die Bilder sind von 2008!

norbert 19.03.2020 06:49

der obere, kann das er sein: https://www.splitter-verlag.de/autor...n-k/keramidas/

hab ich hier gefunden:

Zitat:

Zitat von underduck (Beitrag 204308)
Hier stellen wir mal alle vorhandenen Künstlerfotos ein.



http://www.sammlerforen.net/_bilder/...cgnz2/z637.jpg

Nicolas Keramidas (Luuna)- Splitter-Verlag



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