Comics in der Weimarer Republik
Hallo,
ich bin Lehramtsstudent und aktuell in einem Seminar, welches sich mit Bildern im Geschichtsunterricht befasst. Mein Dozent wollte unbedingt auch etwas zum Thema Comics haben und ich habe mich todesmutig des Themas angenommen, obwohl mein Horizont neben den üblichen Verdächtigen aus Entenhausen, nur noch die üblichen Verdächtigen aus dem francobelgischen Raum wie Tintin, Gaston, Isnogud, Asterix&Obelix und Spirou umfasst. Nun habe ich mittlerweile gelernt, daß Comics im Deutschland der Hyperinflation wohl fast nicht vorhanden waren. Gibt es allerdings irgendwelche vergleichbaren Bildergeschichten, wenn man die Definition "Comic" großzügig auslegt? Ich bin in den diversen alten Satire-Zeitschriften wie dem Ulk auf derartige Bildergeschichten gestoßen, die aber halt immer sehr hart an die Grenzen zur Karikatur stoßen (da wird der Referent der nach mir kommt sauer). Am Besten natürlich in digitalisierter Form, da Zeit und Geld für die Jagd bei eBay eher begrenzt sind. Wäre toll wenn da jemand einen Einfall hat. :) |
Hallo Frozen, willkommen im CGN! :wink:
Dein Thema gehört eigentlich nicht direkt nach "Comics allgemein", sondern viel eher ins Forum der allgemeinen "Comicforschung". Dahin verschiebe ich das Thema. |
Frans Masereel
http://d-nb.info/361533608 http://d-nb.info/575013761 Otto Nückel http://d-nb.info/575275952 |
Danke soweit. Falls jemand noch etwas einfällt, immer her damit. :)
@Schlimme: Dein Nick, dein Titel und dein Avatar - made my day! :D |
http://www.comicforschung.de/
"In der Zeitschrift Der Lustige Sachse springt in Heft 33/1929 ein sehr wirkungsvoller, seitenfüllender Comic ins Auge. "Käpten Priem" ..." |
Vater und Sohn erschien erst ab 1934 in der Berliner Illustrirten Zeitung, von daher ist er hier falsch gelistet ... :floet:
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Zitat:
http://www.comicforschung.de/dtcom/d...forschung.html |
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Ihr dürft euch nicht nur auf die Buchausgaben beschränken. Die Comicgeschichte vor dem Krieg fand in den Zeitungen und Zeitschriften statt.
eck:floet:rt |
Wittwe Knolle von Rudolf Röse. Die erste Auflage sollte ca. 1926 erschienen sein.
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Es geht nicht um einzelne Titel. Der Gesamtzusammenhang ist wichtig.
eck;)rt |
Waren die in den Zeitungen und Zeitschriften der Weimarer Republik veröffentlichten Comics "deutsche Eigengewächse" oder doch im Wesentlichen aus den USA "importiert"? In diesem Fall möchte ich auf die Sekundärliteratur "Medium Comic 1: die ersten Comics: Zeitungs-Comics in den USA von der Jahrhundertwende bis zu den dreißiger Jahren" von Horst Schröder hinweisen, die 1982 im Carlsen Verlag erschienen ist. Kann dies jemand bestätigen?
Ein Überblick ergibt sich als Ganzes aller vorhandenen Puzzle-Stücke. Und desto mehr Teile umso besser. Vor diesem Hintergrund ist Beitrag #11 zu sehen, auch wenn die Buchausgaben nur einen kleinen Bereich des großen Weimarer Comicpuzzles ausmachen. |
Es gibt wohl niemand weltweit, der mehr Ahnung von dem Thema hat, als Eckart Sackmann. Wer sich also wirklich dafür interessiert, kommt am Jahrbuch Deutsche Comicforschung nicht vorbei (auch wenn 9 Bände à 39,00 € ganz schön ins Geld gehen).
Oder selber forschen. Da wird es mit dem Gesamtzusammenhang allerdings schwierig. |
Die Inhalte der jeweiligen Bände findet man hier. Es wäre interessant zu wissen, welche Jahresbände der "dt. Comicforschung" für die Fragestellung besonders relevant sind. Ich denke auch, dass die Themenstellung unabhängig von der Studienarbeit im Forum auf Interesse stößt.
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Interessant könnte auch das Buch Geschichte in Sequenzen - "Über den Einsatz von Comics im Geschichtsunterricht" von Rene Mounajed sein.
Hier ein Link |
Eigene Antwort auf meine Frage im Beitrag 15
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Mich würde interessieren, ob die Auswertung der Zeitungspublikationen einen Hinweis darauf gibt, ob das Medium i.w.S. an sich akzeptiert war, oder innerhalb der Publikationsbandbreite (von nationalistisch bis ganz links) auch verfemt war?
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Dazu bräuchte man eine große Trennschärfe zwischen Sprechblasencomics und den Busch-Nachfolgern. Letztere waren sicher verbreiteter und auch anerkannter, ich glaube aber nicht, daß es einen Kulturkampf zwischen diesen beiden Ausprägungen gab. Außer vielleicht in der Gleichsetzung von Comicstrips mit amerikanischer Kultur (die wohl nicht allzu positiv gesehen wurde).
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Erst mal Danke für den Input (insbesondere mschweiz und Hinnerk)!
Werde das Ganze mal sichten. :) |
@Mick Baxter: ich meinte beides.
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Im Fernsehen gab es gerade einen Hinweis auf Comics zur Zeit der Weimarer Republik, genauer gesagt, deren Nichtvorhandensein.
In der Sendung "Kunst und Krempel" (Bayerischer Rundfunk) wurde ein Blechspielzeug untersucht, ein Polizist der Firma Gama, Fürth, hergestellt 1925, der durch eine Aufziehfeder seinen rechten Arm heben kann (als Zeichen für "Stop!"). Interessant war, daß der Originalkarton noch vorhanden ist. Darauf ist eine Straßenszene mit Schutzmann dargestellt, und zwar im "Comicstil", wie die Experten meinten (man sah es nicht so genau, aber es schien ein Ligne-claire-artiger Stil zu sein). Ein Experte sagte dazu, dieses Spielzeug sei sicher für den Export bestimmt gewesen, denn diese Kartongestaltung wäre für den deutschen Markt sehr untypisch gewesen. |
Zitat:
eck;)rt= |
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