Sammlerforen.net

Sammlerforen.net (https://www.sammlerforen.net/forum.php)
-   NUFF! - Forum (https://www.sammlerforen.net/forumdisplay.php?f=61)
-   -   So war das damals - oder wie ich anfing, Marvels zu sammeln. (https://www.sammlerforen.net/showthread.php?t=35787)

Lizard_King 27.09.2014 01:50

So war das damals - oder wie ich anfing, Marvels zu sammeln.
 
Aufgrund der vielen Telefonate und der dabei festgestellten Unterschiede mit spideyfan, der c.a. 20 Jahre älter ist als ich, und weil ich einer der jüngeren hier bin, wollte ich Euch mal erzählen, wie es war, als ich anfing Comics zu sammeln:




Comic Zeitreisen

Als ich 1997 angefangen habe, richtig Superhelden-Comics zu sammeln, bin ich trotz meines fast biblischen Alter von 18 Jahren recht wenig mit Comics in Berührung gekommen.

An das erste Comic, an das ich mich richtig erinnere war ein "Lustiges Taschenbuch", damals noch alle zwei Seiten schwarz-weiß. Welche Nummer das genau war, und wie der Inhalt war, kann ich mich leider nicht daran erinnern, aber dafür genau, wie ich dazu kam - ich wurde damals operiert, und mein Papa brachte es mit aus dem Krankenhaus-Zeitschriften Geschäft mit.

Irgendein Onkel beschenkte mich zur gleichen Zeit mit irgendwelchen Superman - Sonderbänden (da kann ich mich an den Ali-Kampf erinnern, sowie an den Parasiten).
Irgendwann fiel mir auch ein Sammelbandtaschenbuch von Condor in die Hände, der Inhalt waren die "Fantastischen Vier" die die von Byrne verfasste Galactus Story mit Frankie Rye zum Inhalt hatte. Dieses Teil habe ich komplett zerlesen, diese Story kam mir richtig besonders vor.(später-viel später las ich die Story wieder: in Condor Taschenbuch 14: Und ja- die Story ist verdammt noch mal etwas besonderes)

Da ich aber damals in einem kleinen Dorf aufgewachsen bin, gab es in den 80ern nicht so viele Superhelden-Comics - zumindest kann ich mich nicht daran erinnern.*
So habe ich viel Micky Maus, Yps, Asterix, Isnogud und Lucky Luke zum lesen bekommen.*
1989 gab Der Hethke-Verlag zum Filmstart zu Batman Comics heraus, doch nach der dritten Ausgabe hatte unser Kafu diese Hefte nicht mehr bekommen.

1997 schließlich - ich war gerade mit der Realschule fertig und begann meine Lehre, meinte mein damaliger bester Freund, das da was neues von "Marvel" herauskommen soll, und ich sollte mal reinschauen, das könnte mich interessieren. Ich bin dann mal losgezogen - doch statt die beiden Comics zu kaufen, die er eigentlich meinte (nämlich X-Men 1 und Spider-Man 1) lag bei uns im Kafu nur "Die Spinne" 242. Wie lange die da schon rumlag, keine Ahnung; ob sie übrig geblieben ist, ob sie ein Remitent war oder einfach nur ein vereinzeltes Stück des Phasenvertriebes war, lässt sich nicht mehr rekonstruieren. Da ich aber der festen Meinung war, das es das Heft ist, was mein Kumpel mir empfohlen hatte (denn es war ja kein anderes da) nahm ich es mit. So ist "Die Spinne" 242 das erste Spider-Man Heft, das ich mir kaufte (- die Besonderheit das da die damalige zweite Klonsaga begann, mit dem Herzanfall von Tante May). Und ich war enttäuscht...das Layout des Heftes gefiel mir nicht, die Übersetzungen waren irgendwie krumm...das sollte das Besondere "Neue" sein, von dem Mein Kumpel so voller Begeisterung geredet hat?

Allerdings wies mich mein Kumpel bei einem einem Telefonat, indem ich meine Enttäuschung kundtat darauf hin; dass ich das falsche Heft gekauft hätte.

Wie es der Zufall so wollte; bin ich drei Tage später krank geworden, und ich bin dann auf dem Weg zur Apotheke in den anderen Kaufladen unseres Dorfes-und siehe da-da waren die zwei Hefte. Und nachdem ich die gelesen habe, wollte ich unbedingt wissen; wie es weitergeht.

Was war das für eine Zeit! Auf einmal waren die Heftchen überall: an der Tankstelle; im Zeitschriftenladen, beim Edeka, beim Kafu: Spider-Man, Batman, JLA, Superman, Superman Special, X-Men, Wolverine; Spawn....und ich sammelte ALLES.

Irgendwann in der Zeit habe ich drei Ausgaben von Spider-Man verpasst, und ich versuchte die ziemlich verzweifelt wieder zu bekommen. Schließlich bekam ich den Tipp nach Hanover zu fahren; unter dem Bahnhof wäre ein "Comic-Laden".*
Also nahm ich die zwei Stunden Fahrt mit Bus und Bahn auf mich auf...und wurde schier erschlagen von der Auswahl, die "Comics am Raschplatz" da für mich bereithielt. Es dauerte keine halbe Stunde, und ich war 100 DM ärmer, gefühlte 10 kg Comics reicher und hätte zudem ein Abo abgeschlossen; dass ich meinen geliebten Spider-Man nicht mehr verpasse. Leider gibt es diesen Laden heute nicht mehr.

Eine der schönsten Erinnerungen dieser Anfangsphase, wo ich wirklich jedes Superhelden Comic mitnahm, das ich bekommen konnte, war folgendes Ritual:

Jedes zweite Wochenende im Monat nach Hanover, dort nach Comics am Raschplatz mein Abo holen, unsinnig viel Geld für weitere Comics ausgeben und dann ab nach MC Donalds, wo ich die nächsten Stunden mit Essen, trinken und Lesen verbrachte. Das waren tolle Samstage.

Damals bin ich auch viel auf Flohmärkten unterwegs gewesen, um ältere Comics zu kaufen.
Internet und Ebay gabs ja noch nicht...und man musste schon gut handeln, und wurde oftmals übers Ohr gehauen, weil man die Sammlerpreise nicht kannte. Irgendwann 1998 rum gabs dann zumindest das Comicmagazin "Hit Comics", wo die aktuellen Sammlerpreise der Superhelden drinne standen. Das Magazin kam alle drei Monate heraus, und verschwand dann leider mit dem Comicboom der Neunziger.

Ich wurde meines Wissens nur ein einziges Mal so richtig beschissen und übers Ohr gehauen: und zwar verkaufte mir "Comics am Raschplatz" US Spawn #10 für 50 DM...mit der Begründung, das Heft wäre so teuer, weil es nicht nachgedruckt werden dürfte, und auch in Deutschland nie erscheinen würde.
Das das Heft nur etwa 5 DM, also 2,50 Euro wert war, hab ich dann 2001 erfahren, als ich meine Comics alle verkaufen wollte.
Die Erfahrung hat mir beim erneuten Sammeln 2003 ganz schön geholfen...seitdem habe ich soviel Geld eigentlich nur noch in ausschließlich antiquarische Comics mit stabiler Preisentwicklung gesteckt.

Was ich 1997/1998 bei den ersten Besuchen im Comicshop so faszinierend fand, war die unglaubliche Auswahl. Ungefähr um die Zeit fiel mir das erste mal "Maus" von Art Spiegelmann in die Hände.
Das Comic hatte damals garnicht den guten Ruf, den es heute hatte - ihm haftete etwas "verbotenes" an, lag es doch daran, das wenige Monate vorher irgendeine Staatsanwaltschaft einen Comicladen durchsuchen ließ, und zig Produkte beschlagnahmen ließ, unter anderem halt "Maus" wegen des Covers. Mäuse vor einem Hakenkreuz? Das ging nun ganz und garnicht! Jedenfalls nicht in Deutschland.
Bei unserer kleinen Comic-Clique (mittlerweile waren wir 5-6 Mann) ging sogar das Gerücht rum, das der Comic auf dem Index lag - was natürlich völliger Blödsinn war.
Aber ich musste es deswegen unbedingt haben!!!

Weil dem Comic halt etwas verbotenes und rebellisches anhaftete, bin ich schon recht früh in meiner "Sammlerkarriere" an dieses Meisterwerk geraten- und es gehört heute noch zu meinen Lieblingen.

1998/1999 bin ich dann zur Bundeswehr; was überhaupt nicht mein Fall war. Gott sei Dank bin ich bei den Sanitätern gelandet. Und so wurden die dunklen 10 Monate mit Comiclesen (unter anderem leistete ich mir mit dem kargen Sold ein paar absolute Klassiker: "Marvels" von Feest, "Secret Wars" von Panini, "Der Tag an dem Superman starb", "Kingdom Come" und "Batman - Das erste Jahr" von Carlsen) und "Resident Evil" zocken auf der Playstation erträglich gemacht.
Mein Kumpel war als Zivi bei der Lebenshilfe in Bremen, und hatte sogar eine eigene Wohnung. Dort verbrachte ich die meisten Wochenenden. Und was waren das für Wochenenden: Freitags und Samstag wurde gesumpft, meistens hingen wir vor der Konsole (FF 7 wollten wir unbedingt lösen) oder schauten auf Video "Simpsons" an. Und immer wieder besuche bei der Bremer Comic Mafia.*
Außerdem starb in der Zeit Ben Reilly, und Onslaught suchte das Marvel Universum heim.

Während meiner Bundeswehrzeit entschied ich mich, das ich lieber etwas im sozialen Bereich machen wollte. Da aber die Ausbildung zum Sanitäter in Niedersachsen selber finanziert werden musste, ging ich zunächst ans Fließband, wo ich das erste mal im Leben richtig viel Geld verdiente: Solo, noch bei den Eltern wohnend, und mehr als genug Kohle auf der Tasche - Fazit: die monatlichen Comic-Laden Ausflüge wurden nun zweimonatlich.

Ab April 1999 hatte ich also einen Job am Fließband bei einer Aluminiumfabrik, und die Ausflüge nach Hannover wurden häufiger.
Mittlerweile hatte ich das komplette Dino-Programm sowie das komplette Marvel Deutschland Programm im Abo, zusätzlich Serien wie Gen 13, Witchblade, Darkchylde. Außerdem hatte ich angefangen mir ältere "Spinne" Ausgaben zu besorgen. Eine der ersten Spinne Ausgaben war ein schwarzweiß Heft von "Hit Comics" - mit zwei(!) Geiern auf dem Titelbild. Dieses Heft konnte ich Jahreöang nicht zu ordnen.

Obwohl ich erst zwei Jahre sammelte, war meine kleine Sammlung bereits auf 800 Hefte angewachsen.

Im Sommer 99 gab es noch eine kleine Anekdote: Während meines Grundwehrdienstes 1998 habe ich einen Kameraden kennengelernt, der auch ein wenig Comics las, aber vielmehr das damals noch neue Spiel "Magic The Gathering" zockte, und es mit beibrachte. Stundenlang haben wir uns mit den Karten die Zeit vertrieben. Allerdings wurden wir nach drei Monaten getrennt, da wir in verschiedene Einheiten versetzt worden. Adressen oder Telefonnummern hatten wir nie ausgetauscht.
Im Sommer 99 bin ich aus einer spontanen Laune heraus zur Loveparade gefahren, obwohl das nun absolut nicht meinen Musikgeschmack ist. Allerdings muss man sowas mal gesehen haben! Und unter Einer Million Menschen mitten in einer fremden Stadt traf ich dann den ehemaligen Bundeswehrkameraden wieder - wie klein die Welt doch ist! Heutzutage schreibt man sich hin und wieder über FB. Mittlerweile spielt er aber weder Magic, noch liest er noch Comics.

Mein Comichighlight aus den Jahren 99/00 war auf jeden Fall "From Hell". Dieses Comic lese ich heute auch noch gerne - es ist absolut irre, was Alan Moore auf 600 Seiten erzählt.

1999 war ich dann auch das erste mal beim "Mindener Comicstammtisch" dabei, den Jo84, der Besitzer des Mindener Comicladens "Sprühende Phantasie" organisierte. Dort wurde ich Zeuge, wie Klaus Scherwinsky das Comicprojekt "Koppek" aus der Taufe hob - die drei Ausgaben müsste ich irgendwo noch signiert hier rumliegen- die haben als wenige Comics meinen Sammlungsverkauf 2001 überlebt.

Irgendwann um die Zeit bemerkte man schon langsam, dass es sich etwas tat am Comicmarkt-die erste Euphorie war vergangen, und Serien verschwanden nach und nach. Als erstes erwischte es den Speed-Verlag, dessen Hefte wie Witchblade und Gen 13 aufeinmal vom Markt verschwanden. Nur der Dino-Verlag schien von den Veränderungen nichts zu bemerken: Kräftig schob der Verlag sein Projekt 2000 an, und Heftchentitel wie "Young Justice" erschienen, und der Verlag brachte kräftig Jahrgangsschuber heraus, um den Anschluss an den USA nicht zu verlieren.

Zeit frisst wirklich alles...und mir macht es immer mehr Spass, meine Erinnerungen über unser Hobby mitzuteilen.

Es fasziniert mich immer noch sehr, das es die Superhelden in den 70er/80ern überall gegeben hat. Wenn ich an unser kleines Dorf mit den zwei Einkaufsmöglichkeiten denke, da lag zwar mal ein "Spinne" Heft rum, oder die besagten Batman-Hefte von Hehtke, aber das war es schon von Mitte der 80er bis Mitte der Neunziger.
Umso erstaunlicher war es dann, dass es die Dino und Marvel-Deutschland Hefte später überall gab: bei Edeka und Kafu, selbst an der Esso-Tanke gab es die Dino-Sonderbände.*

Da fällt mir ein: der "Trivial Book Shop" ist mir natürlich ein Begriff-bekam ich doch monatlich diesen gelben kleinen Katalog per Post. Der Besitzer ist leider vor einiger Zeit von uns gegangen.

Wie ich schon erwähnte - der Comic-Boom flaute ab...und zwar kräftig.(und man muss bedenken, auf dem Höhepunkt des Booms war sogar Stan Lee für die Comic Action 1999 angekündigt....Wahnsinn, eigentlich. Leider kam er nicht, und ich musste noch 15 Jahre warten, bevor ich ihn traf). Dann machte der Dino-Verlag - für mich damals völlig überraschend dicht.*

Ein letztes Highlight gabs noch: Ein Leserbrief von mir wurde in "Der erstaunliche Spider-Man #7 abgedruckt - leider zu einer Zeit, wo ich mich mehr und mehr aus dem Hobby zurückzog.

Im Jahr 2000 bezog ich meine Comics ausschließlich über "Comics am Raschplatz". Mittlerweile hatte ich über 1500 Hefte- aber mein Interesse ließ stark nach. Woran es letztendlich lag - Frauen, oder mein Umzug ins Ruhrgebiet...ich hörte langsam auf zu sammeln. Meine letzten Comics waren "Universum X" und die "Crimson" Mini.

Mitte 2001 verkaufte ich fast meine gesamte Sammlung für einen lächerlichen Preis von 25o Euro DM. (Behalten habe ich nur ein paar signierte Hefte, From Hell, Maus und Supermans Tod)*
Und das Thema war für mich abgeschlossen. Dachte ich.


(Teil 2 folgt)

jakubkurtzberg 27.09.2014 07:02

Sehr interessant, danke dafür! Scheinbar gibt es bei jedem so etwas wie 2 Comic-Phasen. Bei mir waren es die 1980er Jahre bis zum Anfang meiner Ausbildung. Meine erste Hauptcomiclesezeit würde ich deshalb auf zwischen 1984 und 1990 datieren. Dann verlagerten sich die Interessen auf Konzerte, Mädels, Parties und Kneipen.

Mangels Barem habe ich immer nur sehr wenige Comics neu gekauft. Die meisten stammten vom Flohmarkt. Eine Sammlung zum Behalten war finanziell auch nicht drin, weshalb ich selbst anfing, im kleinen Rahmen mit Comics und Figuren zu handeln. Natürlich erst, nachdem ich sie gelesen hatte. Ein Lucky Luke-Album von Koralle (Zack) brachte damals 20 DM im Verkauf bei einem Einkaufspreis von 1-2 DM. Spinne Williams kosteten meistens um die 50 Pfennig und konnten für 5 DM gut verkauft werden. Bei den anderen Comics war die Gewinnspanne deutlich geringer.

Piccolo-Hefte sah man meist nur für sauteuer bei irgendwelchen professionellen Händlern. Hit Comics von bsv waren sehr günstig, wobei es von den schwarzweißen Ausgaben weit weniger im Angebot gab als von den farbigen 200er-Nummern. Condor gab es überall, auch Bastei und Fix und Foxi und zu der Zeit neue Micky Mäuse. Gespenster Geschichten Nr. 1 stand mit 2 DM im Comic-Preiskatalog, brachte aber immerhin 5 DM im Verkauf. Gefragt waren auch Ehapas Edelwestern (Blueberry) und Phantastic Comics (Storm).

Die Auflagen waren gigantisch und Comics hatte und las eigentlich jeder. Zumindest Asterix, Tim & Struppi oder die Lustigen Taschenbücher. Viele mochten auch Silberpfeil und Bessy, dazu fand ich aber nie wirklich den Zugang. Ich las u.a. auch Superman/Batman von Ehapa. Wobei ich den oft langweiligen und sterilen Supie von Curt Swan gezeichnet überblätterte und lieber Batman von Jim Aparo und Neal Adams las. Auch wenn ich die Künstler damals noch nicht namentlich kannte. Von DC gefielen mir eh nur Batman, der Rote Blitz und der Grüne Pfeil. Und Grüne Leuchte war als Grüne Laterne bei Williams eindeutig besser. Superboy ging gar nicht, Wundergirl nur zum Teil und die Gerechtigkeitsliga empfand ich mit wenigen Ausnahmen auch als halbgar. Cool waren Bizarro und Mister Mxyzptlk.

Nach dem Lesen habe ich die Gutscheine aus den Comics immer gesammelt an Ehapa geschickt (auch die aus Micky Maus, Donald Duck und den LTBs). Dafür gab es haufenweise Aufkleber, Poster und anderen Schnickschnack, den ich leider nicht mehr besitze. Verkaufen konnte man die Hefte damals auch ohne Schnipps und Supie-Gutscheine.

jakubkurtzberg 27.09.2014 07:25

Schon damals war mein Favorit Peter Parker alias die Spinne. Leider waren die Williams-Hefte eine zu gute Einnahmequelle als dass ich sie hätte längere Zeit behalten können. Highlight war der Kauf auf einem Kinderflohmarkt, wo ich seinerzeit eine Nr. 1 für 50 Pfennig erstand. Diese bin ich dann auch relativ schnell wieder losgeworden. Ich glaube jedoch nicht, dass sehr viel mehr als 20 DM dafür über den Tisch gingen. Das war in den 1980ern eine "Schmerzgrenze", da Comics aus der Sicht der Erwachsenen eindeutig als Kinderkram angesehen wurden. Der Nachdruck der ersten Micky Maus (1/1951) von 1985 brachte im Verkauf übrigens immer 10 DM, was schon recht üppig für ein Einzelheft war.

Blöd war eigentlich nur, dass die Comics die ich selbst gerne las, auch bei anderen beliebt waren. Z.B. Phantom von Bastei, Clever & Smart,... Niedrige Nummern davon verkauften sich richtig gut.

Die Sammler achteten noch nicht so auf Zustände und sammelten auch Comics im Allgemeinen und weit weniger spezialisiert als heute. Es ging mehr ums Lesen und Besitzen als darum, Hefte einzutüten und gegen bessere Zustände auszutauschen.

Carlsen gab es auch, aber war auf Flohmärkten eher rar. Da diese Comics im Anschaffungspreis für damalige Verhältnisse schon recht teuer waren. Für gebrauchte Spirou, Tim & Struppi und Co. konnte man deshalb auch locker 5 DM einsacken. Gaston lief schon immer gut, auch die Kiosk-Ausgaben von Semic. Diese wurden zwar zum Teil verramscht, aber 10-12 DM waren immer drin.

Es war eine schöne Zeit mit viel interessantem Lesestoff. Der Knick kam u.a. auch durch das Verbot der Sonntagsflohmärkte in Baden-Württemberg. Samstags waren die Verkäufe einfach schlechter. Irgendwann habe ich dann meine Restbestände veräußert, u.a. auch an das eine oder andere hier aktive Mitglied.

Comic-Phase 2 folgte Ende der 1990er Jahre. Dazu schreibe ich auch noch etwas.

frank1960 27.09.2014 07:35

Aus Deinem Beitrag entnehme Ich, dass Comic-Hefte für Dich von Anfang an nur Objekte zum verfuggern waren. Wie alt warst Du damals? Oder missinterpretiere Ich da etwas?!

Peter L. Opmann 27.09.2014 08:06

Schönen Gruß an Jo84!

Mit der Fanzine-Szene hattest Du aber nichts zu tun - oder kommt das noch in Teil 2? Für mich war Comics-selber-machen ein entscheidender Faktor, auch beim Comiclesen zu bleiben.

Es fällt schon auf, daß die 90er Jahre trotz Heftchen-Boom nicht mehr an die 70er Jahre herankamen. Kein Bastei mehr, kein Condor, kein Volksverlag/Alpha. Viele Hefte und auch manche Magazine waren zwar damals ziemlich schlecht, aber daran konnte man auch unterscheiden lernen.

Interessant, daß Du den HIT-Comics-Band mit den zwei Geiern nicht einordnen konntest. Ich habe zwar zum Zeitpunkt ihres Erscheinens keine Williams-Nr. 1 in den Händen gehabt, hatte aber immer das Gefühl, ich bin nahe an den Anfängen. Ich weiß nicht, ob ich da in eine Serie mit langer, undurchschaubarer Vorgeschichte eingestiegen wäre. Bei anderen Comics - inclusive Superman/Batman - war das was anderes: Da war ja immer jedes Heft in sich abgeschlossen.

Anmerkung: Ich bin ungefähr 15 Jahre älter als Du.

G.Nem. 27.09.2014 08:28

Zitat:

Zitat von Lizard_King (Beitrag 479751)
(...)Als erstes erwischte es den Speed-Verlag, dessen Hefte wie Witchblade und Gen 13 aufeinmal vom Markt verschwanden.(...)

Ich denke das war der Splitter-Verlag von Jürgen Janetzki in München.

Zitat:

Zitat von Lizard_King (Beitrag 479751)
(Teil 2 folgt)

Mit diesem Teil 2 sind wir ja wohl grade alle ziemlich beschäftigt. :zwinker:

user06 27.09.2014 10:54

Da könnte bei einigen Aussagen noch mal eine Überprüfung von Fakten (und der Rechtschreibung) erfolgen, beispielsweise ist Kurt Werth nicht dieses Jahr verstorben. Darauf kommt es dem Autor aber wohl nicht an.

US Spawn 10 wurde um 2000 herum auf Börsen tatsächlich für Summen um die 50 DM gehandelt. Halte ich also nicht für Abzocke.

Lizard_King 27.09.2014 11:09

Danke :)

Es kann schon sein, das ich hier einige Jahreszahlen durcheinander würfele, der Text ist aber rein aus der Erinnerung entstanden.

Mit den Hinweis auf Kurt Werth danke ich Dir! Wird auch geändert.

Als ich um 2001 herum US Spawn 10 verkaufen wollte, weil ich damals das Geld echt nötig hatte, bin ich mir schlicht und ergreifend verkackeiert vorgekommen. Das Gefühl ist nach wie vor da- aber ein gutes hatte es: ich habe niemals wieder Comics als Wertanlage betrachtet.

user06 27.09.2014 11:34

Vor allem das Internet mit seinen Möglichkeiten Preise zu vergleichen hat dazu geführt, dass Comics nie mehr zu den Händlerfantasiesummen von früher verkäuflich sind. Für Raritäten und Luxusdinge gibt es zwar eigene Gesetzmäßigkeiten, aber bei Spawn 10 warst Du einfach nur etwas zu früh dran.
Ich hatte das Heft damals öfter in der Hand, habe aber wegen der doofen Cerebus/Spawn Story und des hohen Preises drauf verzichtet. Letztes Jahr hatte mein Stammhändler es zufällig für 10 Euro da liegen und ich habe es gekauft. (Und so doof ist die Story doch gar nicht...;))

jakubkurtzberg 27.09.2014 11:46

1984/1985 war ich 11 oder 12 Jahre alt. Diese Zeit habe ich aber noch gut in Erinnerung. Meine Eltern kauften damals ein Haus, die ganze Familie zog um und ich wechselte parallel den Wohnort und von der Grund- auf die Realschule. Durch den Hauskredit war das Budget knapp und Comics waren Luxus. Ich hätte gerne gesammelt und die Comics behalten, das war aber wie erwähnt finanziell so gar nicht drin. Wenn ich etwas neues lesen wollte, musste ich erst etwas anderes verkaufen.

frank1960 27.09.2014 13:12

Wir waren im Haushalt finanziell mehr als einmal klamm und Ich erinnere mich an manchen 'frischen' Wintertag, weil das nötige Kleingeld für Heizöl fehlte. Aber seltsamerweise hatte das überhaupt keine Auswirkungen auf meine Sammlung: Die wuchs unaufhaltsam. Keine Ahnung, wie Ich das machte, denn Taschengeld gab's nicht und für selbstverdientes durch Zeitungsaustragen etc. war Ich zu faul. Naja, für ein FF und ein Wastl reichte es schon noch regelmäßig.

Pilgrim 27.09.2014 18:51

Interessant, diese Pausen mangels Motivation hat wohl so ziemlich jeder Sammler. Ich hatte ein paar sehr lange Unterbrechungen vor 2003 aber seitdem läufts einigermaßen kontinuierlich, naja, früher war das Leben halt aufregender :D

Eldorado 27.09.2014 21:19

Hm, dann bin ich wohl einiger der wenigen, der seit seinem Einstieg ins Comic lesen und sammeln (im Jahr 1974) nie eine dieser "Pausen" drin hatte. Es gab zwar mal Phasen, in denen ich recht wenig Comics gelesen habe, aber was den jeweiligen Markt und die Neuerscheinungen der Verlage anging, war ich seit den ersten erworbenen Comic-Fachmagazinen (die Comixene ab 1980, Die Sprechblase ab 1982) eigentlich immer mitten im Geschehen.
Könnte natürlich damit zu tun haben, dass ich - ähnlich wie Jakub - auch bereits als Teenager mit dem Flohmarkthandel anfing und später dann ja sogar ins Lager des "profesionellen" Comichändlers wechselte. Bis zum eigenen Ladengeschäft dauerte es allerdings noch, das übernahm ich dann 1997.

FrankDrake 28.09.2014 00:59

Zitat:

Zitat von jakubkurtzberg (Beitrag 479752)
Sehr interessant, danke dafür! Scheinbar gibt es bei jedem so etwas wie 2 Comic-Phasen.

Zwischen den beiden Phasen gab es es Anfang der 1980er in unserem Dorf einen kleinen Laden der Bücher, Romanhefte, Comics und Spiekzeug aus 2. Hand verkaufte. Trotz Freundin kaufte ich mir an einem Nachmittag alle bis dahin erschienen Pollischansky Eisenherz, was mich über 100DM kostete.
Die blöden Bemerkungen meiner damaligen Gefährtin höre ich immer noch. Im Gegensatz zu ihr habe ich die Eisenherz noch heute und die Alben sind 2014 auch in einem wesentlich besseren Zustand :D

jakubkurtzberg 28.09.2014 05:49

Phase 2:

Es muss im Mai 1999 gewesen sein als mich das Comic- und vor allem das Marvel-Fieber packte. Ich lag wegen einer OP im Krankenhaus und mein Dad brachte mir den ersten Spider-Man komplett-Schuber als Lesestoff mit. Knapp zehn Jahre dauerte die Comic-Abstinenz und der Wiedereinstieg hätte zu keinem besseren und gleichzeitig schlechteren Zeitpunkt erfolgen können.

Der durch Dino und Panini ausgelöste Superhelden-Boom brachte einerseits eine Fülle an interessantem, neuem Material. Gleichzeitig waren Verfügbarkeit und Preise klassischen Materials dermaßen daneben, dass mir beim Besuch eines Comic-Ladens die Kinnlade zu Boden fiel. Im Prinzip konnte man nur noch beim Händler zu Preisen kaufen, für die man in der Vergangenheit den halben oder gar ganzen Laden bekommen hätte.

Über die Privatschiene konnte ich zumindest von einem Kumpel etwa die Hälfte der Condor-Spinnen ergattern. Über eine Anzeige eines Anbieters, adressmäßig "aus der Nachbarschaft" im Hit Comics-Magazin holte ich mir dann die fast komplette andere Hälfte, so dass mir insgesamt nur noch ca. 20 bis maximal 25 Nummern aus dem Anfangs- und Endbereich fehlten. Die Nummern bis 12 fand ich zufällig günstig auf einem Flohmarkt, Nr. 259 hatte mein Dad am Kiosk gekauft als er mit dem Rauchen aufhörte. Den Rest holte ich mir bei Frank Erber, über den ich auch ein paar Hefte, die aus Sammelbänden stammten oder ohne Poster waren, austauschte.

Als mein Dad aufhörte zu rauchen, investierte er die Kohle in die ersten Spawn-, Witchblade, Dino-Supermans, limitiertes Dino-Zeugs (u.a. JLA) und die ersten Spider-Man Comics von Panini. Diese las er nicht, sondern legte sie einfach in den Schrank, quasi als Geldanlage.

Und was macht der Sohn, der wieder auf dem Marvel-Trip ist? Quatscht dem Vater die Comics ab und tauscht sie beim Händler gegen Geld und andere Comics. Auf dem preislichen Höhepunkt brachte die kleine aber feine Sammlung richtig Asche. Gekauft wurden davon die Spinne-Alben aus der Halber-Preis-Ecke, ebenso wie die aktuellen Panini-Spider-Man Hefte in gelesenem oder beim Auspacken minimal beschädigtem Zustand. So kam ich zur Klonsaga, die ich regelrecht verschlang.

jakubkurtzberg 28.09.2014 06:05

Aber eigentlich wollte ich doch Williams-Marvels lesen. Finanziell über den Händler jedoch weit außerhalb meines Budgets. So holte ich mir eine Kiste aus einem ehemaligen Comic-Laden, dessen Besitzer mittlerweile auf den Verkauf von Handys umgesattelt war. Lustigerweise kamen da einzelne Comichefte zum Vorschein, die ich in den 1980er Jahren schon einmal besaß. Diese hatten u.a. Abschabungen am Falz, die ich seinerzeit mit Buntstiften kaschiert hatte, um sie besser auf dem Flohmarkt verkaufen zu können. Bezahlt habe ich für den Karton definitiv zuviel, weil der Zustand zwar lesetauglich war, aber sich meist zwischen Z 2-3 und 4 bewegte. Egal, immer noch günstiger als beim "richtigen" Händler.

Um möglichst wenig Geld auszugeben, erstellte ich eine Liste, welches die günstigste dt. Version von Amazing Spider-Man nach dem ersten Spider-Man komplett-Schuber war. Schließlich wollte ich unbedingt weiterlesen. Das klappte mit einem wilden Mix aus Williams-Sammelbänden (Marvel Superband Superhelden), Williams-Originalen in Lesezustand und Hit Comics des bsv ganz gut.

Durch die willkürliche Zusammenstellung der Sammelbände wuchs parallel der Bestand meiner anderen Williams-Marvels.

jakubkurtzberg 28.09.2014 06:53

Weiter ging es mit dem laufenden "Spider-Man komplett" und dem "Das fehlende Jahr"-Schuber von Panini. In den USA liefen die Marvel Essentials und boten mir günstiges Vergleichsmaterial. So konnte ich weitere Listen erstellen und nachsehen, in welchen dt. Heften welche Originale verwurstet waren.

Aus meinen Aufzeichnungen entstanden kleine Artikel und Checklisten, die ich gerne veröffentlichen wollte. Martin Jürgeit wollte für Hit Comics aber lieber etwas über die Fantastischen Vier als über Spider-Man haben. So kam es zu weiteren Recherchen. Über das Comic-Forum im Internet fand ich Gleichgesinnte wie Gerald Berse und Björn Steckmeier. Beide hatten Websites an denen ich mich ein bisschen beteiligen konnte. Listen und Artikel wurden hin- und hergeschickt, im Forum gepostet und diskutiert, Fehler weitgehend beseitigt und Lücken ergänzt.

Das war der Anbruch einer neuen Zeit. Solch intensiven Dialog zwischen anderen Comic-Fans und mir hatte es bis dato nie gegeben.

Als mein FV-Artikel fertig war, zeigte Martin Jürgeit kein Interesse mehr daran, so dass ich diesen Norbert Hethke für die Sprechblase anbot. Er meinte jedoch, mir mangels Erfahrung in Sachen Comic-Artikeln Gerhard Förster als zuständigen Redakteur vorsetzen zu müssen. Gerhard fand das Thema zwar gut, wollte aber Interviews mit ehemaligen Williams-Mitarbeitern haben. In diese Richtung hatte ich jedoch nie recherchiert. In meinen Augen war das zwar interessant, ging jedoch in eine völlig andere Richtung.

Gerhard gab mir noch den Tipp, mich mit Jörg Winner in Verbindung zu setzen, der für den nicht erschienenen zweiten Krägermann-Katalog einen Spider-Man Artikel verfasst hatte. Auch hier entwickelte sich schnell ein umfassender Austausch in Wort und Schrift.

Im weiteren Verlauf stöberte ich Clemens Raschke, Jani Büsing, Reinhard "Remo" Mordek und Kirsten Isele auf. Raschke klang am Telefon total abgehoben und hatte nach 25 Jahren nicht wirklich Interessantes über seine Arbeit bei Williams zu berichten. Remo erwischte ich am Handy als er an der Haltestelle stand und gerade sein Bus vorfuhr. So brach das erst einmal ab. Kirsten Isele hieß mittlerweile Vogel und war verantwortliche Rätselredakteurin beim Heinrich Bauer Verlag. Leider war sie zu keinerlei Interview bereit. Ich habe mehrfach versucht, ebenso Gerhard und zuletzt Jani Büsing und Marlies Gerson, sie umzustimmen. Keine Chance.

Ein umfassendes Interview gab es mit Jani Büsing. Und in Zusammenarbeit mit Gerhard Förster erschien ein Artikel über Marvels Dracula für die Comixene. Gerhard hatte meinen Text jedoch komplett umgeschrieben und nahezu bis zur Unkenntlichkeit redigiert, so dass u.a. auch deshalb eine weitere Zusammenarbeit bis heute schwierig ist.

Ich schrieb dann weitere Artikel über andere Comic-Themen für Hethkes Sprechblase, Martin Jurgeits Comixene und das Lexikon der Comics. Außerdem erschienen Interviews und Artikel, an denen ich beteiligt war in TV Highlights, Splatting Image und Moviestar. Später arbeitete ich dann für diverse Fanzines (u.a. Mystical Music) und das Metal Heart. Dadurch kam ich als freier Schreiber zur Redaktion von "Heavy... oder was?!", der ich bis zur Einstellung des Magazins angehörte.

Im August 2005 erschien offiziell die erste Ausgabe von "Das sagte Nuff". Aber das ist eine andere Geschichte...

Peter L. Opmann 28.09.2014 07:17

Daß Kirsten Isele später Vogel hieß, konnte man als "Horror"-Leser schon in den 80er Jahren wissen.

Aber daß sie zu den Williams-Zeiten keine Auskünfte mehr geben wollte, habe ich durch Dich erfahren. Schon etwas rätselhaft. Ich bin hier in Bayern mal einer Kommunalpolitikerin gleichen Namens begegnet und habe sie daher tatsächlich gefragt, ob sie mit Kirsten Isele irgendwie verwandt sei. War natürlich - leider - nicht der Fall.

jakubkurtzberg 28.09.2014 07:28

Beim ersten Anruf in der Heinrich Bauer-Redaktion gab sie mir zu verstehen, dass sie dafür "keine Zeit" hätte. Ich denke, dass sie Leute, die sich mit Comics beschäftigen nicht für das beste Klientel hält. Trotzdem ist es cool, mal solche Menschen wie sie am Rohr bzw. Ohr zu haben.

Ich weiß, dass jemand aktuell versucht, sie doch noch umzustimmen. Ihm ist es auch gelungen, Klaus Recht (Williams-Chef) ausfindig zu machen und aus Erwin Heimberger (1. bsv-Hauptverantwortlicher) etwas rauszuleiern. Vielleicht klappt es ja auch mit Frau Vogel.

Peter L. Opmann 28.09.2014 07:41

Fein. Aber laß uns nicht zu weit abschweifen.

Irgendwie warten wir hier ja noch auf Teil 2 der Story von Lizard King.

user06 28.09.2014 09:17

Zitat:

Zitat von jakubkurtzberg (Beitrag 479828)
Gerhard gab mir noch den Tipp, mich mit Jörg Winner in Verbindung zu setzen, der für den nicht erschienenen zweiten Krägermann-Katalog einen Spider-Man Artikel verfasst hatte.
...

Gerhard hatte den auf meinen Wunsch vorab in der Manuskriptform gelesen. Bei einem Punkt schrieb er mir daneben "Du gehst zu weit!":
Ich hatte die Condor Hefte wegen ihrer schrottigen Cover, pseudowissenschaftlichen Vorworte, Kürzungen etc. als nur für Fans von echtem Trash empfohlen. Im Regal sollten sie am besten neben der Kannibalen Videosammlung stehen...;)

Lizard_King 28.09.2014 09:34

2001 - 2005
 
Von 2001-2004 hatte ich mit Comics eigentlich nichts mehr am Hut. Wie ich ja schon erwähnte, bin ich ins Ruhrgebiet gezogen, und machte eine Ausbildung zum Altenpfleger.*
Den ersten Spider-Man Film sahen meine damalige Lebensgefährtin und ich im Kino. Ich war begeistert, aber irgendwie schlich sich in meiner Begeisterung auch bedauern ein, das ich die Spider-Man Hefte nicht mehr hatte.
Auf dem Nachhauseweg erzählte ich meiner Freundin, dass ich die Hefte früher gelesen habe. Dieses Gespräch muss sie sich gemerkt haben, denn*c.a. ein Jahr Später, mittlerweile war mein Sohn geboren, schenkte sie mir aus Jux dann "Der ultimative Spider-Man #12". Und es erwischte mich nach fast vier Jahren Abstinenz wieder voll.

Als erstes versuchte ich, die ultimativen Spider-Man Hefte vollzumachen, was mir auch relativ schnell, dank zweier Comicläden in Duisburg gelang. Natürlich wollte ich nur diese Serie komplett haben. Klar. Und natürlich kam das alles komplett anders.

Denn gleichzeitig stellte Panini auch der "Erstaunliche Spider-Man" und "Peter Parker, Spider-Man" ein, und brachte zwei frische Spinnenserien aus dem 616er auf dem Markt. Die "musste" ich dann natürlich auch haben. Auf einmal ging die Sammelleidenschaft wieder richtig los, und ich fing wieder an in Duisburg und Umgebung mit dem Kinderwagen Flohmärkte und DVD/Comicbörsen abzuklappern.

So ein Kinderwagen hat schon seine Vorteile: eine menge Ablageplatz, wo man das ganze Papier gut transportieren kann. Muss ein Bild für die Götter gewesen sein: das Kind im Wagen, der Vater am stöbern und überall missbilligende Blicke, weil ich soviel Platz vor den Ständen einnahm.

Im Gegensatz zu früher kaufte ich mir aber ausschliesslich Spider-Man. Zunächst. Mehr hätte ich mir von meinem "Taschengeld" auch garnicht leisten können, befand ich mich doch mitten in der Ausbildung, und hatte einen Neugeborenen zuhause. So hielt ich es von Anfang meiner zweiten Phase so, dass ich auf Zustände nicht soviel wert lege-ich bin noch heute in allererster Linie Leser.*

Das erste Ziel meiner neuen Sammelsucht war klar: ich wollte erst einmal die Spider-Man Hefte von früher wieder haben. Dank "Comic Planet" und "Comics an der Ludgerinstrasse" gelang mir das ziemlich schnell.
Während meiner Zeit in Duisburg habe ich im "Comic Planet" das Kartenspiel "vs" kennengelernt, und spielte es recht erfolgreich. Und auch "Magic" spielte ich wieder.*
Da ich mich zudem mit Computern auskannte, und vor allem mit den damaligen Netzwerken, vernetzte ich in dem Laden die Computer für Kartenspieltuniere. Dafür wurde ich aber nicht bar bezahlt, sondern wurde mit einem Teil meiner Abos belohnt.

2005 bekam ich dann das erste mal eine Internetflatrate. Flugs meldete ich mich im Paniniforum an. Auf der suche nach mir fehlenden Panini-Spider-Man Ausgaben stiess ich auf den "Comic-Marktplatz", wo ich mich dann anmeldete...und wenig später einen Anruf von einer gewissen Ente bekam.

Durch das Internet gelang es mir dann ziemlich schnell, meine Panini-Spider-Mans vollständig zu bekommen.*
Ende 2005 brachte mir meine Mama meine alten Videocassetten mit, wo sich die RTL Zeichentrickserie "Spider-Man" drauf befand. Mit viel Mühe und Geduld gelang es mir, diese zu digitalisieren und auf DVD zu ziehen (das es Jahre später mal eine Kauf-DVD Box von dieser Serie geben würde, daran war damals noch nicht zu denken). Im Panini-Forum hatte ich dann Kontakt mit Hulk1104, der sogar die mir fehlenden Folgen auf Video hatte, und so tauschten wir.

Meine Ausbildung beendete ich im Frühjahr 2006, und bekam schnell eine Anstellung bei meinem heutigen Arbeitgeber.
Mit meiner Beziehung ging es allerdings den Bach runter. Meine Exfreundin trennte sich von mir Mitte 2006. Und ich zog nach Gelsenkirchen.

Da wir ja ein gemeinsames Kind hatten, wollte ich jetzt nicht unbedingt die ganzen Möbel mitnehmen. So zog ich in meine Dachgeschosswohnung, die komplett unrenoviert war mit vier Kellerregalen, meiner kleinen Sammlung-mittlerweile war die Menge wieder auf 1000 Hefte angewachsen, einem alterschwachen Fernseher und einer Matratze.*
In Ermangelung von Tapeten war das gesamte Wohnzimmer mit Marvelpostern aus den Heften geschmückt, da die Wohnung so klein war, passte in das Wohnzimmer nicht viel mehr als zwei Regale, eine Kommode und ein Sessel.

Mit 27 fing ich also wieder komplett neu an. Doch bei dieser Zäsur behielt ich meine Hefte.


(Fortsetzung folgt)

Lizard_King 28.09.2014 10:57

2006 - heute
 
2006 war ein seltsames Jahr. Einerseits die Trennung, andererseits aber die wieder gewonnene Freiheit - teilweise ging es mir richtig schlecht, andererseits genoss ich auch das Alleinesein. Natürlich in Form von Comics. Das war die Zeit, wo ich regelmässig bei E-Bay grosse Pakete aufkaufte, um meine Williams und Condor-Spinnen vollzumachen. Da ich aber immer wider in Gefahr lief, mir aus versehen Doubletten zuzulegen, suchte ich nach einer anständigen Datenbank, und stiess auf die damals neue Plattform "Comichunters".*
Als ich diese entdeckte, waren nicht einmal 1000 Hefte eingepflegt. Ich begann in meinem Urlaub dann ersteinmal sämtliche Hefte dort einzustellen, die ich hatte. Als das geschehen war, begann ich dann, die Serien zu vervollständigen. So hatte ich rasch einen Überblick, welche Hefte mir noch fehlten, und konnte endlich mit ordentlichen Listen mich auf die Suche nach Spider-Man machen. Die ersten 10000 Hefte auf der Website habe ich eingestellt-eher als Zufall, denn ich wollte eigentlich nur eine Erleichterung für mich schaffen.*
Mittlerweile hatte ich auch ein bißchen mehr Durchblick, welche Spider-Man Serien es in Deutschland gab, und konzentrierte mich vermehrt auf Gastauftritte dieser Figur in anderen Serien. Seit der Arbeit für Comichunters bin ich in der Lage, sämtliche Auftritte von Figuren, Zeichnern, Autoren im Kopf zeitlich einzuordnen, und flugs das richtige Heft aus der Sammlung zu ziehen.
Auch im Panini-Forum erarbeitete ich mir den Ruf als Spider-Man Experten. Dieser Ruf sollte dafür sorgen, das mich Jahre später Christian Endres anschrieb....aber das ist eine andere Geschichte, die woanders erzählt werden wird.

Die Sammlung wuchs und wuchs. Da ich alleine wohnte, und nur sehr wenig Geld für den Unterhalt der Wohnung benötigte, gelang es mir Mitte 2007 alle Spider-Man Hefte seit Williams zu komplettieren. Fehlten nur noch die Taschenbücher und die Alben. Und die Hit Comics.

2007 lernte ich im Bus auf dem Weg von der Arbeit nach Hause Stefan Sombetzki kennen, wenige Tage haben wir dann unser kennenlernen begossen. Von Anfang an wollten wir mal "irgendwas" zusammen machen, am besten ein Comic-aber leider sind wir nie über 10 Seiten herausgekommen.
Mittlerweile machen wir etwas zusammen, und ich bin total froh darüber.

Meine kleine Bude platzte aus allen Nähten, und ich musste umziehen. Da ich mittlerweile wieder eine Freundin hatte, die mich in meinem Hobby voll unterstütze, beschlossen wir, zusammen zu ziehen. Über 30 Bananenkartons mit Comics und Büchern zogen ebenfalls mit.

Da ich immer ein grosser Fan der Spider-Man Klonsaga war, war ich entsetzt, wie viele Ausgaben Panini damals ausgelassen hatte. Mittlerweile deutschsprachig -bis auf wenige Ausgaben-komplett wandte ich mich den US Heften zu. Nahezu gleichzeitig startete ich im Paniniforum den "Spider-Man Klonsaga-Marathon" den wir nach drei Jahren beendeten.
Und dann kam die Idee, das zwischen Buchdeckeln zu pressen. Da ich die Arbeiten von Michi Diers kannte, nahm ich Kontakt mit maxi auf. Und spätestens seit Oktober 2012 wurde mein "Hobbyleben" ziemlich intensiv...das bisherige Highlight war der Besuch in London und das Treffen mit Stan Lee.

Das wars....hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick in meine "Sammlerkarriere" verschaffen, die sich wahrscheinlich ein wenig von den Älteren unter uns unterscheidet. Nebenbei ist das eine schöne Biografie geworden, wie ich finde, und ich hoffe, sie ist kurzweilig genug, um Euch zu unterhalten.

Pilgrim 28.09.2014 13:58

@ Eymen

Hahaha, "Du gehst zu weit", wie kommt er bloß darauf :top: Ich finde es gut wenn man Dinge genauso leidenschaftlich nicht mag wie man andere mag. Ich habe ja kein Problem mit Condor...aber ich besitze auch die obligatorischen Italo Kannibalen Filme der 70er ;)

user06 28.09.2014 17:13

"Cannibal Holocaust" von Deodato habe ich auch. Und etwas Sekundärliteratur zum Thema. Mit den Spinne Condor Heften bin ich quasi aufgewachsen, habe sie jahrelang gelesen und gesammelt und zu analysieren versucht. Dennoch fehlt mir da einfach der nostalgische Blick um ihnen zumindest rückblickend etwas Positives abzugewinnen.

Pilgrim 28.09.2014 18:11

Genreklassiker und für Hartgesottene ;) ...aber es geht in der Tat noch übler. Condor war zwar genau meine Zeit aber früher habe ich die nicht groß gelesen, ich empfand die Umstellung von Williams auf die Condor Hefte als nicht akzeptabel. Ich sammele und lese die seit ca 10-15 Jahren.

Peter L. Opmann 28.09.2014 19:48

Generelle Anmerkung zu Lizard King:

(Trifft aber eigentlich auf fast alle Erfahrungsberichte von Comicsammlern hier zu.) Es wird meist wenig darüber geschrieben, warum man einen Comic oder eine Comicreihe gut findet. Das fehlt mir ein bißchen: Warum Marvels und nicht "Superman/Batman"? Warum Marvels und nicht lieber Funny-Comics?

Du schreibst zu Anfang:

Zitat:

Als ich 1997 angefangen habe, richtig Superhelden-Comics zu sammeln, bin ich trotz meines fast biblischen Alter von 18 Jahren recht wenig mit Comics in Berührung gekommen.
Das ist doch interessant. Was hat Dich an Comics interessiert, die eher für etwa Zwölf- bis 15jährige gedacht sind?

Am Ende gibt es auch eine Bemerkung, die ich gern näher erklärt hätte:

Zitat:

Den ersten Spider-Man Film sahen meine damalige Lebensgefährtin und ich im Kino. Ich war begeistert, aber irgendwie schlich sich in meiner Begeisterung auch bedauern ein, das ich die Spider-Man Hefte nicht mehr hatte.
Die Sam-Raimi-Filme waren meiner Ansicht nach an den klassischen Spider-Man-Ausgaben orientiert. Du hast aber Comics zu lesen und zu sammeln angefangen, die diese Phase schon längst hinter sich gelassen hatten. Was hat Dich - wiederum - an diesen Comics interessiert?

Vielleicht kann ein richtiger Sammler nur so antworten:

Zitat:

Die "musste" ich dann natürlich auch haben.
Aber wenn nicht, dann schreib doch noch etwas mehr.

Lizard_King 28.09.2014 20:21

Zitat:

Zitat von Peter L. Opmann (Beitrag 479887)
Generelle Anmerkung zu Lizard King:

(Trifft aber eigentlich auf fast alle Erfahrungsberichte von Comicsammlern hier zu.) Es wird meist wenig darüber geschrieben, warum man einen Comic oder eine Comicreihe gut findet. Das fehlt mir ein bißchen: Warum Marvels und nicht "Superman/Batman"? Warum Marvels und nicht lieber Funny-Comics?

Was mich an den "Marvels" damals wie heute fasziniert hat, ist die menschlichkeit der Charaktere. Fast jede Figur hat zwei Seiten: sei es jetzt jemand wie Octopus, der (wie in den 90ern dargestellt wird) eigentlich edel und ein Gentleman ist, seinen Intellekt dazu benutzt um sich zu bereichern, oder jemand wie Spider-Man, der eigentlich nur zur Spinne wird, um seinen Onkel Ben gerecht zu werden.....ein guter Autor kann so verdammt viel aus den Figuren herausholen.
Bei DC hat mich ziemlich schnell das "Übermenschliche, Gottgleiche" abgeschreckt. Die Helden kamen mir ziemlich glattgebügelt vor.

Zitat:

Zitat von Peter L. Opmann (Beitrag 479887)
Du schreibst zu Anfang:



Das ist doch interessant. Was hat Dich an Comics interessiert, die eher für etwa Zwölf- bis 15jährige gedacht sind?

Ehrlich gesagt wollte ich beim ersten zugreifen zu den Heften nur die Beziehung mit dem Kumpel vertiefen. So nach dem Motto:"hey, ich hab mir mal angeschaut, was du so gut findest."

Allerdings, als ich dann die beiden ersten Hefte gelesen habe, war ich geplättet. Spider-Man wirkte einfach nur gebrochen, und nicht wie der strahlende Held. Er war regelrecht unheimlich.
Und die X-Men waren auch unglaublich Interessant: eine Heldengruppierung, die von den Menschen verachtet wird, also von denjenigen, die sie beschützen....ich musste einfach weiterlesen, weil ich wissen wollte, wie es weiter geht.

Zitat:

Zitat von Peter L. Opmann (Beitrag 479887)

Am Ende gibt es auch eine Bemerkung, die ich gern näher erklärt hätte:



Die Sam-Raimi-Filme waren meiner Ansicht nach an den klassischen Spider-Man-Ausgaben orientiert. Du hast aber Comics zu lesen und zu sammeln angefangen, die diese Phase schon längst hinter sich gelassen hatten. Was hat Dich - wiederum - an diesen Comics interessiert?

Vielleicht kann ein richtiger Sammler nur so antworten:



Aber wenn nicht, dann schreib doch noch etwas mehr.

Das ist eigentlich ganz einfach: Natürlich lag mein Fokus ab 1997 zunächst auf die Neuerscheinungen. Aber: ein paar Klassiker kannte ich natürlich auch aus meiner ersten Phase als Sammler: da waren die ersten vier Jahrgangsschuber, der "verlorene" Jahr Schuber, "Kravens letzte Jagd" und ein paar buntverstreute Williams, Condor und Hit Comics. Ausserdem wurde Peter auch in den Panini-Heften nach der Klonsaga als etwas trotteliger Student geschildert (er und MJ gingen ja wieder auf die Uni, nachdem das Kind verschollen war,)

Der Raini Peter Parker war mir also gut bekannt.

Peter L. Opmann 28.09.2014 21:01

Klar, das Konzept der menschlichen Superhelden.

"Menschlich" im Sinne von: mit Problemen, mit Schwächen und Fehlern, gebrochene Helden.

Gibt's nach meinem Eindruck aber heute auch bei Marvel seltener - ich lese das Zeug allerdings nicht regelmäßig.

Lizard_King 28.09.2014 21:07

Oh, das gibt es heute noch: Die Fantastischen Vier, die X-Men, selbst der Octopus Spider-Man vertiefen sich geradezu in das Thema.


Ich seh das eigentlich Problem bei den heutigen Marvels eher darin, das Storys oft auf sechs Ausgaben (um sie später als Trade wieder zu veröffentlichen) aufgebläht werden, wofür in den 60 - 80er Jahren höchstens zwei Ausgaben gebraucht wurden. Da geht viel verloren.

michidiers 29.09.2014 08:05

Lizzy: tolles Thema hier! Nett, dass sich viele Erfahrungen und Erinnerungen decken.

falkbingo 29.09.2014 10:35

Gibt es irgendwo eine Internetseite auf der man mal nachgucken kann, welche Reihenfolgen die einzelnen Marvel Serien haben. In welchen Heften z.B. Spider Man's Klon Saga zu finden ist etc. Oder auch ein Magazin, Buch oder ähnliches. ?

Lizard_King 29.09.2014 10:39

Zitat:

Zitat von falkbingo (Beitrag 479931)
Gibt es irgendwo eine Internetseite auf der man mal nachgucken kann, welche Reihenfolgen die einzelnen Marvel Serien haben. In welchen Heften z.B. Spider Man's Klon Saga zu finden ist etc. Oder auch ein Magazin, Buch oder ähnliches. ?

Zumindest zur Klonsaga wird es ab Ende des Jahres soetwas geben....

Maxithecat 29.09.2014 10:57

Zitat:

Zitat von falkbingo (Beitrag 479931)
Gibt es irgendwo eine Internetseite auf der man mal nachgucken kann, welche Reihenfolgen die einzelnen Marvel Serien haben. In welchen Heften z.B. Spider Man's Klon Saga zu finden ist etc. Oder auch ein Magazin, Buch oder ähnliches. ?

www.marvelguide.de :floet: oder www.maelmill-insi.de

...oder wie Lizzi sagte, Ende des Jahres ein Buch! :D

falkbingo 30.09.2014 09:41

Ich danke Euch beiden schon mal für die Info's ;)

EC-Fan 30.09.2014 19:43

Hallo!
Sehr schöne Berichte, von mir gab es ja auch schon mal einen hier ( allerdings nicht so ausführlich ).
Als Jahrgang 60 kaufte ich mir 1969 meine ersten Superman, stieg 1972 bei der ersten Zack-Ausgabe ein und 1974 mit den ersten Williams Marvels!
Ich machte auch keine Pausen, als das Interesse 1976/77 etwas abflaute kamen immer mehr Carlsen Alben und ich las eine Such-Anzeige von Hartmut Becker in der Zeitung der mir dann sagte das er eine Comic-Börse in Köln machen wollte...
Als ich 1980 Fachabitur machte musste ich etwas für Englisch machen ( ich stand zwischen 4 und 5 ) und kaufte mir in Köln die erste EC Library von Russ Cochran: Weird Science. Ich war vollkommen begeistert und wurde zu einem großen Fan auch dieser Comics.
@Eymen : Wie ich Dir ja mal sagte schaffte es bei den Condor Spinne Michael Nagula als Übersetzer das ich mir diese wieder kaufte ( ich glaube mich zu Erinnern das er immer besser wurde, bzw. sich im laufe der Zeit immer mehr Mühe gab ). Allerdings die ersten Condor Spinne fand ich auch viel zu schlecht und kaufte mir diese nach 2-3 Ausgaben nicht mehr.

user06 30.09.2014 20:02

Nagula war ein Lichtblick und der Grund dafür, dass die Condor Veröffentlichungen gerade zum Ende hin immer besser wurden. Über seine Anstrengungen spricht Nagula ausführlich in "Träumen Übersetzer von größeren Blasen?", einem Interview mit Steve Kups. Ist auf dessen HP zu finden.

jakubkurtzberg 01.10.2014 06:16

Ah, es ist wieder online...
War zwischenmdurch mal länger nicht im Netz verfügbar:
http://www.kups.de/Erbrochenes/Inter...it_nagula.html

jakubkurtzberg 01.10.2014 06:24

Mein allererster Marvel-Kontakt waren übrigens zwei farbige Hit Comics, eins mit Spinne und Morbius (Spinne 238), eins mit Kraven (Spinne 248). Das dritte war auch mit Kraven, der Memrod hieß, in einem Williams-Heft von Steve Ditko gezeichnet (Spinne 17), was mir zusammen mit dem etwas ungeschickten Handlettering als Erstleser von nur wenigen Lenzen nicht besonders gefiel. Der Spidey mit den sechs Armen, der gegen einen Vampir kämpfte hinterließ dagegen einen bleibenden Eindruck!

EC-Fan 01.10.2014 15:30

@Eymen und jakubkurzberg: Vielen Dank, dieses Interview kannte ich noch gar nicht!

Da es hier ja über Marvels geht, hier mein Einstieg:
Wir waren damals ( 69/70 ) mehrere Jungs die fleißig untereinander Comics tauschten.
( In dem Alter las man natürlich alles was man in die Finger bekam )
Die ersten Hit Comics waren dann etwas besonderes und schnell hatten wir unseren eigenen "Preis-Katalog". Für ein Hit bekam man 1972/73 2-3 andere
Hefte oder musste diese dafür rausrücken. Welches meine ersten Nummern waren kann ich nicht mehr sagen, uns fiel allerdings auf das da ja Unmengen an Heften draußen waren, warum zum Teufel gab es so wenige Spinne und Fantastische Vier Hefte? Auch die anderen sw-Serien waren toll, aber X-Männer, Halk, Devil-Man oder die Rächer gab es noch seltener...
Irgendwann entdeckte ich in der Innenstadt dann einen Laden bei dem man die ( mittlerweile ) farbigen Hit-Comics kaufen konnte. Hier kaufte ich mir dann regelmäßig Spinne und Fantastische Vier-Hefte, das waren aber schon die letzten Nummern ( das Spinne 238 mit Morbius tauschte ich noch ein ). Das Fantastische Vier mit dem "Ende der Welt" 246 kaufte ich aber am Kiosk.
Mein erstes Williams Marvel war dann Frankenstein 1 das mir mein Bruder mitbrachte. Jetzt kaufte ich mir alle Serien ( Geld dazu verdiente ich mir mit dem Austragen von Zeitschriften ). Nach der Einstellung der meisten Serien kaufte ich mir nur noch die Spinne und die Fantastichen Vier und als der Condor Verlag dann seine Serien auf den Markt warf war es mit den Marvels erstmal zu Ende.
Wieder angefangen hat es dann mit der ersten amerikanischen Marvel Masterworks Serie von der ja bis zur ersten Einstellung 27 Bücher auf den Markt kamen.

user06 01.10.2014 20:38

Die ersten fünf Williams Frankenstein Hefte finde ich sowohl von der Aufmachung als auch vom Inhalt her grandios :top: Die könnten auch für sich allein stehen.

Bei Condor hat mich als Jugendlicher schon viel gestört, aber ich konnte es mangels Vergleichsmöglichkeiten nicht in Worte fassen. Als ich durch Zufall zwei Spinne Williams - Nr.89 und 90 - und ein Thor (Nr.5) in die Finger bekam, war ich hin und weg davon: Handlettering, schön stimmiges Papier, passende Farben... wow :sonne:

Peter L. Opmann 01.10.2014 23:26

Das erste, was ich von Marvel gesehen habe, war Williams-Hulk # 3. Vorher kannte ich schon eine Menge Bastei-Hefte und natürlich Fix & Foxi, Superman, Micky Maus und sowas. Aber Eyman hat recht: Williams hatte schon von Papier und Druck her etwas ganz Eigentümliches - zuzüglich Handlettering und der ironisch-marktschreierischen Aufmachung (im Gegensatz zu Condor später jedoch stilvoll).

Hulk konnte ich auch vom Genre her überhaupt nicht einordnen. Es war ja keine Superheldengeschichte wie Superman oder Batman, aber auch kein typischer Horrorcomic. Das hat mich neugierig gemacht.

Als nächstes kam Rächer # 4. Ich hatte natürlich keine Ahnung, was es mit Captain America auf sich hatte und warum die Rächer ihn kannten. Aber ein Mensch in einem Eisblock, der 20 Jahre nach seiner Schockfrostung in seine Stadt New York zurückkehrt (für mich war das schon wieder 10 Jahre in der Vergangenheit, auch wenn ich das nicht wissen konnte), das war jetzt zwar typisches Superheldengenre, aber bestimmt keine gewöhnliche Superheldengeschichte.

Papier und Lettering wurden später besser. Aber was, wenn ich diese Sachen als Webcomics hätte lesen müssen?! :nonono:

michidiers 02.10.2014 07:47

Zitat:

Zitat von Peter L. Opmann (Beitrag 480124)
Als nächstes kam Rächer # 4. Ich hatte natürlich keine Ahnung, was es mit Captain America auf sich hatte und warum die Rächer ihn kannten. Aber ein Mensch in einem Eisblock, der 20 Jahre nach seiner Schockfrostung in seine Stadt New York zurückkehrt (für mich war das schon wieder 10 Jahre in der Vergangenheit, auch wenn ich das nicht wissen konnte), das war jetzt zwar typisches Superheldengenre, aber bestimmt keine gewöhnliche Superheldengeschichte.

Das war übrigens das letzte Rächerheft, das mir in meiner Sammlung fehlte. Ich habe die Rächer etwa ab der Nummer 40 kennengelernt und danach das gekauft, was mir in die Hände fiel, dabei kreuz und quer durch die Nummerierungen gelesen. Das war damals ganz normal. Die Nummer 4 fand ich dann eines Tages auf dem Flohmarkt, allerdings ohne Umschlag und habe es für 5 Pfennige gekauft. Ich war mir beim Kauf zwar nicht zu 100% sicher, dass es die 4 war, aber Cap auf dem Eröffnungspanel und die Rächer im Heft ließen mich ziemlich sicher sein -- ich wusste wegen der Rückseite der vorhergehenden Monatsproduktion ja, dass Cap dabei ist.

Die Story fand ich umwerfend gut!

Peter L. Opmann 02.10.2014 09:29

Stimmt. Stan Lee macht es wirklich glaubhaft, daß hier jemand, dem zu Ende des Zweiten Weltkriegs der Film gerissen ist, im Amerika des Jahres 1964 klarzukommen versucht. Und das ist in eine wilde Actionstory eingebaut.

Und ich weiß nicht, wie das jemand liest, der vorher (das heißt, bis 1955) vielleicht jahrelang "Captain America" gelesen hat.

Phantom 08.10.2014 23:03

Hallo Leute, ich bin seit Jahren immer wieder anonymer Mitleser hier im Forum, aber jetzt mische ich mich endlich auch ein. Interessante „so war es damals mit den Marvels“-Geschichten hier. Daher jetzt auch meine: ich bin in den siebziger Jahren aufgewachsen, als es überall Comics gab und Comics noch sehr billig waren. Teuer und daher selten erreichbar war z.B. ein Zack Album für 3,80 DM. (Ich wiederhole: 3 Mark 80 für ein Album empfand ich damals als teuer :zwinker:)

Gelesen habe ich eigentlich alles. Angefangen habe ich mit 5, 6 Jahren mit Marvel-Sammelbänden, ein paar Jahre später hatte ich von allen Verlagen irgendwas zu Hause. Favoriten waren Disney, Marvels, Zeitungscomics (Flash Gordon, Phantom, Secret Agent Corrigan etc.). Was hat mich da besonders angesprochen? Bei den Marvels war das, glaube ich, dieser “freche” Stil, das raue Papier, die langen Geschichten, die ein Gedächtnis hatten (z.B. immer wieder Querverweise auf andere Serien oder frühere Ausgaben; das gab es bei DC nie) und sicher auch die vollmundigen Ankündigungen von „einzigartigen Meisterwerken“ und „Geschichten, die man nicht verpassen darf“. Mit 7 glaubt man eben, dass etwas besonders ist, nur weil das jemand schreibt :D

Flohmärkte kannte ich nicht. Ich bin in einem kleinen Dorf am Stadtrand aufgewachsen, da gab es so etwas nicht. Keiner meiner Freunde sammelte Comics, tauschen ging also auch nicht. Konsequenz des Geldmangels war, dass ich viele meiner Comics vom Ramsch-Tisch des Kaufhauses habe (viele Williams-Sachen, auch Marvels, Kauka und später Bastei gab es da für 40 Pfennige das Stück). Und natürlich in Sammelbänden (viel Lesestoff für wenig Geld). Ich hatte z.B. ziemlich schnell rausgefunden, dass in den Marvel-Sammelbänden unterschiedliche Hefte waren, und so habe ich meinem Zeitschriftenhändler (ja, so etwas gab es damals) oft alle 4 Sammelbände, die er bekommen hatte, auf einen Schlag abgekauft.

Ich war nie der klassische Sammler, sondern vor allem immer Leser. Ich wollte alle Geschichten meiner Lieblinge haben, egal in welcher Form, egal in welchem Zustand. Ziemlich schnell hatte ich dann alle meine Sachen in Listen gegossen (nerdiges Einzelkind, das ich war), z.B. habe ich Wochen damit verbracht, die Geschichten aus den Lustigen Taschenbüchern in Gruppen zu sortieren, die wohl vom gleichen Zeichner stammten (wobei ich zunächst so gut wie keinen Namen kannte). Ach, was waren das glückliche Kindheitsstunden, wenn ich mal wieder eine Bastei-Phantom-Sunday-Story einem Jahr zuordnen konnte, weil ich aus einer Datumsangabe wie „7/15“, die nicht retuschiert wurde, über einen ewigen Kalender die Jahre rausgefunden hatte, an denen der 15. Juli ein Sonntag war und dann durch Ausschlussverfahren (Zeichenstil!) das Originaljahr festlegen konnte. Wird die heutige Generation vielleicht als bescheuert empfinden, aber so habe ich damals meine Wochenenden verbracht :top:

Nach dem Abitur kamen Zivildienst und Studium, und in dieser Zeit habe ich die Comics etwas aus den Augen verloren. Ich habe zwar nichts verkauft, aber auch nichts mehr gesammelt, nur Magazine wie die Reddition habe ich weiterhin gelesen. Über die Zeit war mir aber nicht entgangen, dass es jede Menge Leute gab (natürlich auch im Internet), die ihre Comics auch in Listen (Zeichner, Originalveröffentlichung etc.) verwandelt hatten, aber fast immer waren deren Listen viel vollständiger als meine. Das war etwas ernüchternd. (Kennt Ihr „Es gibt keinen Neuschnee“ von Tucholsky? Da wird von einem Jungen erzählt, der selbstständig eine mathematische Theorie entwickelt. Als er dann aus seinem Dorf in die große Stadt kommt, stellt er erschrocken fest, dass es das alles schon lange gibt und sich Differentialrechnung nennt und natürlich viel größer ist als das, was er sich bis jetzt ausgedacht hat. So habe ich mich damals auch immer wieder gefühlt.)

Während meiner Assistentenzeit an der Uni habe ich dann die Marvel Essentials entdeckt – endlich konnte ich für wenig Geld die Lücken meiner Kindheit füllen. Das war dann der Beginn eines Interessenrevivals. Mein Schwerpunkt liegt aber jetzt auf Büchern *über* Comics; da ist – gerade in den USA – in den letzten Jahren ganz viel erschienen. Neue Sachen interessieren mich nicht die Bohne, und selbst Gesamtausgaben, die ich früher herbeigesehnt hatte, kaufe ich kaum, weil mir einfach die Zeit fehlt, die Sachen zu lesen. Und ich habe gemerkt, dass es mir absolut nichts gibt, tolle Bücher zu besitzen, in die ich dann nie reinschaue.

Noch eine Anekdote zu Williams und Kirsten Isele:

Bin ich der einzige, der das damals genau wissen wollte mit dem Namenswechsel von Isele zu Vogel, und den Williams-Verlag angeschrieben hatte? Ich habe den Brief noch, denn ich bekam meinen eigenen handgeschriebenen Brief (ich war 12) mit dem Stempel „Kurzantwort“ zurück; darin hatte Kirsten Vogel ebenfalls handschriftlich direkt auf meine Fragen geantwortet: ja, sie hätte geheiratet, deshalb der Namenswechsel. So, nun wusste ich es ganz sicher.:grins:

Jahre später während meiner Assistentenzeit (muss so vor 13 Jahren gewesen sein) hatte ich dann Frau Vogel über den Bauer Verlag angeschrieben und um ein Interview gebeten. Ich hatte den Briefkopf der Uni verwendet in der Hoffnung, dass das so seriös daherkommt, dass sie sich einfach melden muss. Kam aber keine Antwort. Ich denke, wir Comic-Leute haben einfach einen Hang zur Sentimentalität (Comics = Kindheit) und leben daher immer auch ein bisschen in der Vergangenheit. Anderen Leuten geht das völlig ab; die wollen sich mit der Vergangenheit nie mehr befassen. Vielleicht ist das ja bei ihr so. Wir haben damals einfach das Märchen vom eingeschworenen „Mighty Marvel Team“ so gern geglaubt; dabei war das für die auch nur ein Job mit vielleicht schlechten Erfahrungen und/oder Enttäuschungen, mit denen man sich nicht mehr beschäftigen will, wer weiß.

Maxithecat 08.10.2014 23:10

Es gibt EINIGE Hefte und Bücher,die sich mit Marvel Hintergrundinfos befassen. Einmal die 12 Hefte zu "Das sagte Nuff!" und die Hefte bei www.maxithecat.de bzw. www.comicographie.de . (Ja, ich weiß, ist teilweise Eigenwerbung! :floet: )

Phantom 09.10.2014 08:26

Die Werbung ist nicht notwendig, natürlich liegen einige NUFFs bei mir zu Hause. Ich hatte mir auch schon Hit-Chroniken bei Dir bestellt, und mein Name steht sogar auf Deiner UHBMCC-Seite :wink:

Was ich meine: Ich habe letztes Jahr u.a. "Marvel, the untold story" von Sean Howe und "The ten-cent plague" von David Hajdu gelesen. Bücher in dieser Art kann ich bei uns irgendwie nicht entdecken, vor allem nicht zu dem Preis.

jakubkurtzberg 09.10.2014 08:51

Sean Howes Buch liegt bei mir derzeit auf dem Nachttisch. Sehr interessant, leider ohne Bilder... Direkt davor habe ich "Kirby - King Of Comics" gelesen. Genauso interessant aber von der (bunten) Aufmachung her viel reizvoller.

Marvel-Bildrechte sind wohl teuer, war schon beim Buch von Ronin Ro (ebenfalls empfehlenswert) so.

EC-Fan 10.10.2014 18:27

Zitat:

Zitat von Phantom (Beitrag 480643)
Ich war nie der klassische Sammler, sondern vor allem immer Leser.

Schön, mal von jemandem zu Lesen der es so sieht wie ich!:top:
Zwar sammle ich auch meine Comics, aber im Grunde weil ich diese irgendwann noch einmal Lesen möchte ( was ich bei vielen Comics auch gemacht habe ). Für mich ist das halt der Sinn dieser Comics und ich erzähle halt auch das ich z.B. Wäscher Comics wegen den Storys klasse finden, Comics von Pedrazza und anderen aus dieser Zeit sind für mich nicht lesbar.
@jakubkurtzberg: "Kirby - King Of Comics" habe ich erst letzte Woche wieder durchgeblättert und bin bei Marvel 1961 Fantastic Four "hängen geblieben" und habe die Seiten noch mal gelesen.:D

user06 10.10.2014 19:43

Hallo Phantom :wink:
Herzlich Willkommen und Respekt für Deinen schönen Beitrag :top:
Ich sehe es so wie meine Vorredner, Comics sind zum Lesen da. Irgendwann muss man dann aber einfach mal aufhören neues Zeug zu kaufen und zu horten oder ab und an gehörig ausmisten.

underduck 10.10.2014 22:07

Herzlich willkommen ist gut, Eymen! ;)

Phantom ist seit dem 10.08.2004 CGNler. Am 15.06.2005 (8 Monate später) bist du hier aufgeschlagen. :D

user06 10.10.2014 23:17

Und in der Zeit hat er wieviele Beiträge geschrieben :kratz: ?

Phantom 11.10.2014 17:16

Zitat:

Zitat von Eymen (Beitrag 480826)
Und in der Zeit hat er wieviele Beiträge geschrieben :kratz: ?

Na ja, ich habe einfach 10 Jahre gebraucht, bis ich herausgefunden habe, wie man hier einen Beitrag abschicken kann. Das Internet ist eben für uns alle Neuland :D

underduck 11.10.2014 19:42

Unser ehrenwerter Vielschreiber 74basti hatte sich auch schon am 22.05.2007 im CGN registriert und seinen ersten Beitrag im Februar 2011 geschrieben. ;)

Lizard_King 11.10.2014 19:46

Und ich als Threadersteller treibe mich hier mittlerweile mehr rum, als in meinem Stamm-Forum ;)

Sind hier echt tolle Geschichten geworden.:top:
Was mich interessieren würde, wie Hulk1104, maxi und basti und Michi zum Marvelsammeln gekommen ist.

74basti 11.10.2014 23:20

Sorry, Lizard, ich bin raus.
(Jetzt habe ich schon mehr geschrieben, als wenn ich gepostet hätte, wie ich zum Marvelsammeln gekommen bin)
:wink:
Ich gucke hier aber gerne rein, weil jeder von Euch interessante (und verschiedene) Geschichten erzählt. :top:

74basti 11.10.2014 23:21

Zitat:

Zitat von underduck (Beitrag 480875)
Unser ehrenwerter Vielschreiber 74basti hatte sich auch schon am 22.05.2007 im CGN registriert und seinen ersten Beitrag im Februar 2011 geschrieben. ;)

"Vielschreiber"? ... das sagt der Richtige :zwinker:

Ich bin halt ein Spätzünder.

underduck 11.10.2014 23:27

Solche "Spätzünder" sind mir hundertmal lieber als Registrierungskrepierer. ;)

michidiers 21.10.2014 19:28

Zitat:

Zitat von Lizard_King (Beitrag 480876)
Was mich interessieren würde, wie Hulk1104, maxi und basti und Michi zum Marvelsammeln gekommen ist.

@Maxi: Ich habe die Datei leider nicht mehr. :kratz:
Kannst du hier den letzten Artikel von Buch zwei hier einstellen?

Maxithecat 21.10.2014 19:38

Hier die Michi-Version: (erschien 2012 im Spinne Buch)


Es sind nur noch eine Handvoll Bücher da! :wink:

Lizard_King 21.10.2014 20:30

Lach.
Das ist in Buch 2?

Soviel dazu...ich hab einen viel zu großen Lesestapel!

Fauntleroy 22.10.2014 17:07

moin,
hmm...Lesestapel. Also in meinem Lesestapel befindet sich zur Zeit :

LTB Premium 5, 6, 7 die Teilweise kleine Schrift macht mich fertig ;)

LTB History 5

LTB Collection 5+6

LTB 460

Panzerknacker & Co 11, 12, 17

und zur Zeit in "Arbeit" LTB 459 in Blau

gruß Fauntleroy

EC-Fan 22.10.2014 18:35

Hallo!
Auch eine schöne Beschreibung von Michidiers wie er zum Marvel-Fan wurde:top:
Leider gibt es durch die Menge an Heften seit einigen Jahren so einiges das ich auch nicht mehr kaufe, bei anderen Serien (100%Marvel und Marvel Max ) finde ich so einiges sehr gut. Bei der Batman Heft-Serie finde ich z.B. die "Jahr Null" Storyline wieder ausgesprochen gut!
Gruß
Manfred

Hulk1104 02.11.2014 18:29

Zitat:

Zitat von Lizard_King (Beitrag 480876)
Sind hier echt tolle Geschichten geworden.:top:
Was mich interessieren würde, wie Hulk1104, maxi und basti und Michi zum Marvelsammeln gekommen ist.

Sorry - eben erst gelesen, da ich augenleidend bedingt eine Auszeit genommen hatte.
Eigentlich habe ich die Story schon im PF und hier in "Mitglieder stellen sich vor" schon mal erläutert.
Kurz erzählt: Bis ca. 1978 habe ich Comics als "normalen" Lesestoff neben John Sinclair, Zamorra, Lassiter etc. gelesen. Querbeet ohne irgendwelche Sammelabsicht. Dann kam ich über die Marvel Superbände auf den Gedanken, daß sich diese Geschichten ja ineinander verzahnen und die Helden teilweise auch in anderen Serien mitspielen. Also wurden seitdem Marvel (und auch das Ehapa DC Programm) gesammelt. Kurz darauf wurde die Spinne eingestellt (hier in Bayern war anscheinend die Endstation des Phasenvertriebs) und ich mußte Second Hand Hefte und die Sammelbände zur Komplettierung suchen.
Kurz vor meinem ersten Umzug aus dem Elternhaus und der ersten Eheschließung habe ich ca. 1985 alles komplett (für leider nur sehr wenig Geld) verkauft um Discobesuche, Autoreparaturen, Sprit etc. zu finanzieren. Nach meiner Scheidung habe ich ca. 1990 wieder angefangen zu sammeln. Los ging es mit den klassischen Carlsen Funnys wie Lucky Luke, Spirou, Gaston, Schlümpfe etc. - ich bin halt ein Kind der Kauka Ära - bis ich wieder auf meine geliebten Marvels traf. Tja, da gings wieder los - Neuanschaffung der Williams Hefte mit zig-fachem Zustandsaustausch, Condor Komplettierung etc. etc. etc.
Nun, das waren meine Anfänge - Fragen hierzu ?

Peter L. Opmann 03.11.2014 07:50

Interessant wäre vielleicht noch, wie um 1980 die Sammelbedingungen waren. Ich bin schätzungsweise 1983 zum ersten Mal zum Kölner Comictauschtag gefahren und war vorher neben dem Kiosk auf Flohmärkte angewiesen (die aber teilweise recht ergiebig waren). Wie bist Du zu Deinen Superbänden gekommen?

Hulk1104 03.11.2014 09:11

kann ich leider nur sagen : SCH.... :kotz:

Die Superbände habe ich als Neuware gekauft - teilweise auch doppelt, da ich damals schon bemerkt hatte, daß die Zusammenstellung der Innenhefte sehr unterschiedlich war. Die Flohmärkte in Würzburg (1980 war ich 15 und deshalb nicht mit Auto unterwegs) waren für meinen Geschmack lausig - Bastei, F&F, Mäuse, Felix, LTBs, Yps waren gelegentlich zu finden - von Superhelden kaum etwas zu sehen. Zum Glück hatten wir einen kleinen An-und Verkaufsladen für Romane, Comics, Bücher und "Spezialzeitschriften". Dort war ich Stammkunde und habe 2-3 Mal die Woche die Neuankäufe durchstöbert. Die Dame hatte leider die Angewohnheit die Hefte sofort nach Ankauf mit Kuli auf dem Cover auszupreisen und in den Verkauf zu stellen, obwohl sie wußte, daß ich auf jeden Fall an diesem Tage noch komme. Internet gab es noch nicht, von Versandhändlern habe ich mir damals nur einen Superman Jahrgang 1973 oder 1074 günstig bei Benedikt Taschen geordert, Börsen (so es diese damals überhaupt gab) waren mir nicht bekannt.

FrankDrake 03.11.2014 11:28

Geht es Euch auch so, dass man, im Nachhinein betrachtet, so manche gute Gelegenheit nicht genutzt hat?
Irgendwann Anfang der 90er stehe ich beim Horst in Bielefeld im Laden und bekomme Hit-Comics komplett angeboten, schöner Zustand für 1500DM VHB.

Habe ich nicht genommen, wollte ja eigentlich nur die Nr. 1 haben und zu teuer war mir das dann auch.................................:kopf::gaga::stupid:

Peter L. Opmann 03.11.2014 11:33

@ Hulk:

So ging's mir auch. Nach Köln haben mich die "Menschenblut"-Leute mitgenommen.

Aus Sammlersicht waren die Flohmärkte sicher nicht das Gelbe vom Ei, aber ich habe mich damals auch über Zufallsfunde gefreut. Einmal hat jemand einen Karton voll US-Comics für 10 Pfennig pro Stück angeboten, und da habe ich voll zugeschlagen.

Die Marvel-Superbände gab's irgendwann günstig bei Karstadt, wenn ich mich auch an die Preise nicht mehr erinnere.

Überr die Jahre hin habe ich die Williams-Marvels doch noch komplettiert. Und nebenbei etliche andere Comics erworben - natürlich fast nie in Mint.

@ FrankDrake:

Ich kann mich nur an eine ausgelassene Gelegenheit erinnern, und das war eine Schallplatte. "Fun House" von Iggy Pop und den Stooges für 40 DM. Damals dachte ich: Für eine Platte gebe ich nicht 40 DM aus. Aber bei Comics gab's das sicher auch immer mal.

jakubkurtzberg 14.03.2015 21:50

Habe heute eine Williams-Lesesammlung bekommen, die für manchen nur Altpapier wäre. Defekte, gestempelte, mit Tesa beklebte, bemalte, eingerissene und Hefte aus Sammelbänden... Alle Schikanen, aber mit Persönlichkeit. Freue mich total! Ein paar Zustände sind aber auch okay. Natürlich sind es auch nicht alle Hefte, aber Hulk und Rächer ab Nr. 1, FV ab Nr. 2, Spinne ab Nr. 6 u.v.a. sind mit dabei.

Lizard_King 14.03.2015 22:31

Das ist doch total toll.:top:

jakubkurtzberg 14.03.2015 22:38

Das ist quasi wie ein Neuanfang. Ganz wie zu Zeiten vor und nach der Jahrtausendwende als ich froh war, die alten Sachen in irgendeiner Form zu bekommen...

Lizard_King 14.03.2015 23:25

Genau so halte ich es heute noch.
Hauptsache irgendwie günstig bekommen, der Zustand ist egal, ich will das Zeug ja lesen.

jakubkurtzberg 15.03.2015 06:18

Genau. Von daher bin ich ganz froh, dass ich meine Spinne in Z0-1 nicht mehr habe. Gut, die Nr. 1, 2 und die 61 waren nicht ganz top. Aber die sind auch schwierig. Der Rest war so gut wie neu. Solche Hefte kann man dann kaum anfassen ohne den Zustand zu verschlechtern. Die Sammlung war Erbmasse, der Sohn hat sie seinerzeit ohne Foto bei ebay verscheuert. Alles seit den 1970ern ungelesen und in Leitzordnern bzw. -hüllen drin. Der Vater hatte wohl alles bei der Verlagsunion bestellt, nicht gelesen und sofort eingetütet. Nur die Hefte, die nicht nachbestellt werden konnten, hat er sich anderweitig besorgt. Hab ich mich damals gefreut bei Öffnen des Riesenpakets. Vor dem großen Umzug in den Norden 2011 hab ich meine Spinne, FV und Marvel Klassik-Bände an einen Schweizer verkauft.

FrankDrake 15.03.2015 06:24

Zitat:

Zitat von Lizard_King (Beitrag 494049)
Hauptsache irgendwie günstig bekommen, der Zustand ist egal, ich will das Zeug ja lesen.

Aua :nonono:

jakubkurtzberg 15.03.2015 07:36

War Lesen nicht irgendwann mal der Grundgedanke bei Comics?

FrankDrake 15.03.2015 07:46

Klar, da gab es aber noch kein Farbfernsehen, kein paytv, keine Mobiles und Videogames :D

jakubkurtzberg 15.03.2015 07:51

Ah! Die gute alte Zeit...

EC-Fan 15.03.2015 09:00

Zitat:

Zitat von jakubkurtzberg (Beitrag 494067)
War Lesen nicht irgendwann mal der Grundgedanke bei Comics?

Hallo!
Ja, das war und ist es für mich immer noch. Ich habe ja auch eine Williams Sammlung die sehr gut im Zustand ist. Bei mir ist es aber so das ich die Hefte bei Lust und Laune vorsichtig lese. ( Ich habe da auch mehr den Gedanken was mich die Hefte mal gekostet haben, so ca. 3-5€ je Heft ). Finde die Einstellung von jakub aber auch sehr gut, für diese Preise Heute hätte ich die Hefte auch nur noch in Zustand 2 oder so gekauft. Früher habe ich öfter einen Sammler/Leser in der gleichen Stadt besucht der nur Hefte in Zustand 4 oder schlechter suchte, diese mussten nur komplett sein. :D
Als mich Eymen besucht hat ( :wink: ) sagte er mir ich wäre der erste den er kennt der seine Bände aus der Offiziellen Marvel Sammlung auch tatsächlich Lesen würde...
Ich werde z.B. von einigen öfter gefragt warum ich Wäscher klasse finde, aber bei Nachfragen von mir ob sie mal mehrere Nick oder Falk Großbände gelesesn hätten bekomme ich meist die Antwort: Wie,Lesen? :nonono:

Lizard_King 15.03.2015 09:44

Zitat:

Zitat von FrankDrake (Beitrag 494065)
Aua :nonono:

Ganz ehrlich? Was nutzt mir eine Zustand 1 Sammlung, wenn die gleichen Heften dann noch als Leseexemplare brauche, damit ich sie lesen kann?

Wenn das Budget schmal ist, dann kann man sich die Hefte nur ein einziges mal leisten. Und daher gehe ich doch lieber gleich auf Leseexemplare bei antiquarischen Heften. Das heisst aber nicht, das ich mit den Heften unvorsichtig

Ausserdem: Wenns mich dahinrafft nutzt mir eine Zustand 1 Sammlung auch nichts. Mitnehmen kann ich die Dinger nämlich nicht.

Und kommt mir nicht als Geldanlage für die Rente. Erstens müsste man die Hefte zu dem Preis wegbekkommen, was sie wert wären, zweitens ist der Markt bis dahin mit alten und antiquarischen Heften überflutet, die keiner haben will, weil uns Sammlern der Nachwuchs fehlt, und drittens ist der Erlös der Hefte spätestens nach sechs Monaten Altenheim dahin (bei den heutigen Preisen von 3500-4000 im Monat).

FrankDrake 15.03.2015 10:33

Kein Grund sich zu rechtfertigen, jeder wie er mag. Ich bin sicher auch ein bisschen komisch, bekomme schon Alpträume wenn bei den Zackheften die Beilage fehlt.

falkbingo 15.03.2015 12:15

Es war früher nicht so meine Welt. Außer Batman konnte ich mich nie für Superhelden begeistern. Mein Interesse ist eigentlich hier im Forum entstanden. Vor ein paar Monaten hat mich dann jemand auf einer Nachbarschaftsfeier angesprochen und mich gefragt, ob ich derjenige wäre der Comics sammelt. Das hätte ihm jemand erzählt. Wir kamen ins Gespräch. Er hätte beim ausmisten auf dem Dachboden noch einige Kartons mit Comics gefunden, ob ich Interesse hätte. Ein paar Tage später haben wir uns dann bei ihm getroffen. Lange Rede kurzer Sinn. Es waren "Die Spinne", "Die Rächer","Die fantastischen Vier" und noch Condors "Die Spinne". Die Serien waren nicht komplett (es waren insgesamt 397 Hefte) und vom Zustand irgendwo zwischen 2-4. Aber wir wurden uns einig. Jetzt wühle ich mich zwischendurch immer mal wieder durch die Hefte und bin auch hier und da in der Bucht oder im Comicmarktplatz mit zusätzlichen Heften fündig geworden.
Ich habe auch die beiden Spinne Bücher von Michael Diers, die mir helfen mit diesem Chaos fertig zu werden. Manchmal sitze ich da und ertappe mich bei dem Gedanken das schönste Hobby der Welt zu haben.;)

jakubkurtzberg 15.03.2015 14:13

@falkbingo:
Vielleicht eröffnen wir einen Tauschzirkel. Ich hätte derzeit Williams THOR 7, 11 und 13 aus Sammelbänden im Angebot.


Am schönsten fand ich gestern u.a., dass FV Album 3 dabei war. Hatemonger-Adolf in der dt. Erstveröffentlichung. Das Album ist in einem schlechten Zustand und die Story gekürzt, aber das macht nichts.

falkbingo 15.03.2015 16:07

Die Idee an sich ist nicht schlecht, aber ich habe z.Zt. keine doppelten Hefte. Ich versuche die Serien in Zuständen von 2-4 zu komplettieren. Wie es der Geldbeutel erlaubt.;)

underduck 15.03.2015 17:18

Ähem: ... Tauschzirkel könnt ihr ja gerne machen, aber nur im internen CGN-Forum.

Es sei denn, es handelt sich um Sammel- oder Klebebildchen. Das kann man bis zum Start vom dersammler.eu HIER im öffentlichen Forum tauschen. ;)

falkbingo 15.03.2015 17:39

Zitat:

Zitat von underduck (Beitrag 494127)
Ähem: ... Tauschzirkel könnt ihr ja gerne machen, aber nur im internen CGN-Forum.

Alles klar, wusste ich nicht.;)

MacGyver 15.03.2015 19:24

Hm wirklich interessant. Meine Williams-Sammlung geht da doch eher in den 1er-Zustand. Natürlich nicht alle Hefte, aber sehr viele und teilweise auch besser. Ich lese auch alles und greife ich auch auf Spider-Man Komplett, Hit Comics oder die Klassik Bände von Panini zurück. Lest ihr eigentlich auch noch die Leserbriefe? Also ich finde so etwas immer spannend und auch interessant was die Leser damals so bewegt hat. Auch so manche Information verbirgt sich in den Antworten der Redaktion.

Peter L. Opmann 15.03.2015 23:06

Wo gab's damals noch so interessante Leserbriefe wie bei Williams? Mir fällt spontan ein, daß auch in Zack Leserbriefe abgedruckt waren, aber die waren meist nichts anderes als technische Fragen, die dann irgendein Experte beantwortet hat. Sonst fällt mir im Comicbereich kaum ein Titel ein, wo es Leserbriefe gab.

Condor hat später damit weitergemacht, als man die Marvel-Lizenzen hatte, aber die Leserbriefseiten waren eher sporadisch. Das Interessante in der Anfangszeit von Williams war, daß es viele Leute gab, die schon die HIT-Comics gelesen hatten, und die einen waren über die Veröffentlichungsumstände informiert und daß die Serien aus USA kamen, und die anderen nicht; die sagten dann: "Die HIT-Comics waren aber besser!"

Maxithecat 15.03.2015 23:17

Bei Panini wurde nur zweimal gepostet, was alles von Marvel erschienen ist.


...und die Links betrafen meine Seite. ;)

jakubkurtzberg 16.03.2015 07:48

Bei Williams waren vor allem die kritischen Leserbriefe interessant. Da hat ein G. Nem auch schon mal gemeckert, dass der Text und die vergrößerten Sprechblasen die Helden "erdrücken". Andere legten Seiten aus Hit Comics bei: "so hat ein Peter Parker auszusehen" und nicht wie der von Steve Ditko! Und Hajo F. Breuer diskutierte fleißig mit über den "Roten Wächter".

FrankDrake 16.03.2015 11:59

Schon bewundernswert wie Tapfer Michael sich durch die Williams Thor liest. Dracula ist die eine Sache, ich bin ein großer Gene Colan Fan, aber wenn ich daheim durch die Thorhefte blättere weiß ich wieder warum das, neben dem Hulk, eine der Serien war die zuerst bei mir dran glauben musste.

G.Nem. 16.03.2015 12:22

Zitat:

Zitat von jakubkurtzberg (Beitrag 494180)
Da hat ein G. Nem auch schon mal gemeckert, dass der Text und die vergrößerten Sprechblasen die Helden "erdrücken".

Was mich steinerzeit wirklich gewundert hat, dass die das dann auch wirklich abgedruckt und quasi zur Diskussion gestellt hatten.

jakubkurtzberg 16.03.2015 13:01

Zitat:

Zitat von FrankDrake (Beitrag 494198)
Schon bewundernswert wie Tapfer Michael sich durch die Williams Thor liest. Dracula ist die eine Sache, ich bin ein großer Gene Colan Fan, aber wenn ich daheim durch die Thorhefte blättere weiß ich wieder warum das, neben dem Hulk, eine der Serien war die zuerst bei mir dran glauben musste.

Jau. Thor wurde eigentlich erst richtig gut als er Zweitheld in den Spinne-Heften wurde. Kirby und Lee legten da richtig los.

michidiers 16.03.2015 13:36

Zitat:

Zitat von FrankDrake (Beitrag 494198)
Schon bewundernswert wie Tapfer Michael sich durch die Williams Thor liest. .

Die ersten -20- Ausgaben waren allerdings auch - vorsichtig ausgedrückt - hart. Dann wurde es immer besser, je mehr Jack Kirby seinen unverwechselbaren Stil gefunden hat.

Bei Dracula war es etwas anderes. Die Hefte waren im Grunde von Beginn an gut, diese Serie war ja auch kein typisches Lee - Kind aus den 60er und hatte schon ganz neue Einflüsse in sich.

falkbingo 16.03.2015 14:02

Zitat:

Zitat von michidiers (Beitrag 494207)
Bei Dracula war es etwas anderes. Die Hefte waren im Grunde von Beginn an gut.

Finde ich auch. Ich lese sie zwischendurch immer noch gerne. Die haben ihr eigenes Flair.;)

Peter L. Opmann 16.03.2015 15:36

Ich würde die ersten "Thor"-Ausgaben nicht so abwerten. Die Serie mußte natürlich ihre Form finden, und manche Folge erscheint ziemlich albern oder primitiv. Aber bei den frühen Fantastic Four ist das nicht viel anders. Und ich finde es interessant zu beobachten, wie sich die Serie entwickelt, wie die Figur Thor Kontur gewinnt.

Daß "Thor" Füller in "Die Spinne" wurde, spricht meines Erachtens nicht dafür, daß sie bei den Lesern nicht ankam. Allerdings hat die Williams-Redaktion sicher auch im Blick gehabt, wie es weiterging - nämlich mit dem Vernichter, mit Herkules und dem Tod von Thor. Ähnliches hatte "Hulk" nicht zu bieten.

Aber die frühen "Thor"-Ausgaben waren wichtig, zum einen wegen der Origin-Story und zum anderen, damit man sich in die Serienwelt von Thor hineinfinden konnte.

Ich halte es auch für ein Mißverständnis zu sagen, Kirby habe anfangs noch nicht so gut gezeichnet. Er hatte zu Beginn des Silver Age einen eher konventionellen, wenn auch sehr dynamischen Zeichenstil und hat ihn dann, wohl einfach, um schneller voranzukommen, auf ziemlich geniale Weise schematisiert. Die Grafik wurde damit, vorausgesetzt, er hatte einen guten Inker, nicht schlechter, sondern regelrecht monumental. Aber er war vorher kein schlechter Zeichner.

betamax 16.03.2015 21:13

Thor
 
Die ersten vier Thor Hefte sind zeichnerisch doch gelungen, ab der 5 lassen
die Zeichungen etwas nach, die Übersetzung ist nicht mehr so wortgetreu und
teilweise flapsig, wohl ein "Qualitätsmerkmal" der Klaus Recht Gmbh.
Mit der 21 wird die Serie wieder besser. Die letzten Nummern sind richtig spannend.

Thor fand ich wesentlich besser als DER EISERNE, wo ich mich durch jedes Heft
durchquälen mußte, abgesehen von der Ant-Man Origin in 1.
Von einigen späteren FRANKENSTEIN Nummern gar nicht zu reden, die waren
wirklich schröcklich.

user06 17.03.2015 05:39

Frankenstein 1-5 finde ich grandios. Für meinen Geschmack hätte die Serie damit auch beendet sein können. Nummer 6 ist furchtbar...:flop:

jakubkurtzberg 17.03.2015 14:18

War nicht eher die 8 oder 9 schlimm? Aus der Erinnerung würde ich sagen, dass John Buscema keine keine Lust oder keine Zeit hatte und deshalb recht groß und primitiv gezeichnet hat. Vielleicht waren auch nur die Inks schlecht... Ich muss mal wieder reinschnuppern in die alten Nummern.

Nr. 6 hatte diese kursiven Riesenbuchstaben, nicht?

falkbingo 17.03.2015 14:24

Richtig. Sieht scheußlicher aus, als das Monster.

michidiers 17.03.2015 15:07

Zitat:

Zitat von falkbingo (Beitrag 494296)
Richtig. Sieht scheußlicher aus, als das Monster.

:weissnix:

Ich spiele schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken, mir diese Serie zuzulegen. Ich kann mich aber noch erinnern, dass ich als Kind die ersten Ausgaben richtig gut fand. Meine Begeisterung nahm dann aber ab.
Vielleicht sollte man nur die ersten -10- Hefte oder so kaufen?

Habe auch schon an das Marvel Essential Frankenstein gedacht. Das ist aber vergriffen und leider sehr teuer. Und das hat auch nicht die Horrorgeschichten als Lückenfüller.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 15:43 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
Copyright: www.sammlerforen.net