Comic-Fanzines
Scheinbar gibt es zu „Fanzines“ bisher noch kein eigenes Thema.
News: Jo84 setzt Anfang 2019 sein Fanzine „Sprühende Phantasie“ mit der Nummer 22 fort. Zu empfehlen zu dem Thema: Günter Sahler, Amateurcomics 1975-85, 176 Seiten, zu bestellen über seine Homepage. Er beschränkt sich auf die AC-Szene, wobei viele Überschneidungen auffallen. Mit zahlreichen O-Tönen von Steffen Murschetz, Hannes Rall, Heike Anacker, Hans-Joachim Hahn, Hanspeter Ludwig und Peter Schaaff. Gut zu lesen. Und beim Schmökern wirs eines deutlich: Die „Fanszene“ ist eine eingehende Analyse wert. |
Das Thema könnte Jo84 hier auch gerne selber moderieren. :floet:
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Wahrscheinlich gibt's noch mehr Literatur (und wenn jemand etwas kennt, wäre es schön, wenn er es hier auch noch reinschreiben würde). Aber ich möchte vor allem noch auf zwei Publikationen vom Ende der 1990er Jahre hinweisen:
Jens Neumann (Hrgs.): Fanzines. Wissenschaftliche Betrachtungen zum Thema. Dreieck-Verlag Mainz 1997 Fanzines 2. Noch wissenschaftlichere Betrachtungen zum Medium der Subkulturen. Dreieck-Verlag Mainz 1999 Fanzines haben sich allerdings mit vielen anderen Dingen neben Comics beschäftigt. Die Bücher behandeln also Comic-Fanzines nur unter anderem. |
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1. Ein Heft von Fans das sich sekundär mit allen möglichen Comic-Themen beschäftigt? oder 2. Ein Heft das rein aus Comic-Geschichten von angehenden Textern + Zeichnern besteht? |
Ein Fanzine ist eine im Selbstverlag, in der Regel mit beschränkten Mitteln, hergestellte und vertriebene Publikation, früher die wichtigste Kommunikationsform unter Fans. Dabei kann sowohl 1. als auch 2. zutreffen.
Heute hat sich die Situation insoweit grundlegend gewandelt, als es durch das Internet eigentlich überhaupt keine Hürden mehr gibt, Fanmaterial zu veröffentlichen. Es gibt aber immer noch gedruckte Fanzines, weil angehende Künstler ein gedrucktes Werk oft höher schätzen als ein im Internet erschienenes. Für Sekundär-Texte muß aber eigentlich niemand mehr ein Fanzine drucken. |
Es gibt im Comicguide diese Passage:
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Aber mit "Fan-Comics" sind wahrscheinlich nicht Fanzines gemeint? |
Nach meiner Erfahrung ist die grafische Qualität der Comics in Fanzines sehr unterschiedlich. Es gibt auch sehr gute Sachen in Fanzines; diese Leute landen dann auch oft bei einem richtigen Verlag. Aber daneben sind halt auch Sachen abgedruckt, die Mängel haben.
Fan-Publikationen, die grafisch durchweg gut sind oder von einem einzigen guten Zeichner (oder einer Zeichnerin) stammen, sind dann in der Regel inhaltlich etwas abgedreht oder jedenfalls nicht massenkompatibel. |
Schlimme: Viele Fanzines sind im Guide, wenn man den Begriff so wie Peter L. Opmann definiert. Menschenblut, Plop, Freak, Algier u.a. Sind im Guide aufgenommen.
Voltfeder ist im Prinzip auch nichts anderes (dafür steht der gruselige und negativ behaftete Begriff „Egozine“). |
Oder ist mit "Fan-Comics" gemeint, dass jemand seine eigenen Batman-Comics zeichnet?
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Ich halte Comic-Fanzines für sehr schwer definierbar. Es bleibt wohl nichts anderes übrig, als sich auf die Publikationsweise zurückzuziehen, also: kein professioneller oder zumindest semiprofessioneller Verlag.
Ich frage mich auch, ob hier der richtige Ort ist, um sich mit der Fanszene zu beschäftigen (auch wenn ich das grundsätzlich gut fände). Denn Fanzines haben keinen Sammlermarkt. Etwas ähnliches wie "Zap-Comix", das einen ordentlichen Sammlerwert hat, gibt es in Deutschland wohl nicht. Ich verstehe das nicht so ganz, denn es gibt ja etwas, was Fanzines unbedingt sammelwürdig machen würde: die niedrigen Auflagen. Fanzines sind fast immer selten. |
Die sind zu einfach nachzudrucken.
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Die Definition ist in der Tat schwierig, wie Peter ausgeführt hat. Das liegt an den vielen Überschneidungen im Randbereich. So sind in vielen Magazinen auch professionelle Zeichner vertreten, in vielen Fällen auch legal.
Das ist alles ebensowenig greifbar wie „Underground“ mit seinen verschiedenen Spielarten. |
Zitat:
Zustand 0: 120.00 € Zustand 1: 80.00 € Zustand 2: 32.00 € Zustand 3: 16.00 € Zustand 4: 8.00 € > https://www.comicguide.de/index.php/...=long&id=53779 Die Frage dabei – ist das ein Comic-Fanzine? |
Ist doch vom Volksverlag.
Abi Melzers Produkte aus den 70er Jahren dürften auch was einbringen. |
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Die identischen Storys von Crumb in den Wald+Wiesen-Heften sind keine Fanzines, weil sie ein Verlag herausgebracht hat. :kratz: Das Thema bleibt weiter spannend. :D |
Ein Fanzine ist kein Genre (wie Underground), sondern eine Vertriebsform.
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Iron Man Heft von Nuff ist Fan-Comics/Fanzine.
Die Veröffenlichung bei BSV ist natürlich keine. Was wäre mit Horror 7? |
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Raubdruck? Der Name fanzine sollte doch bitte nicht den Diebstahl von geistigem Eigentum bagatellisieren / legalisieren |
Was wird denn nun aus der Analyse der Fanzine-Szene? Würde mich schon interessieren.
Ich bin die gleiche Generation wie Jo84 und habe eine Sammlung von grob geschätzt mehreren 100 Fanzines - vielleicht 1000. Eingestiegen bin ich mit PLOP # 4 von 1982. Da man Fanzines nirgends gebraucht oder antiquarisch bekommt, kenne ich die Publikationen der Jahre davor kaum. Wie sieht das bei Euch aus? |
Gab auch nicht sehr viel. Und das wenige war teilweise grottig. Vor Goetze hat ja kaum jemand sein Zeug selber verlegt. Auch, weil die Drucktechnik das nicht zuließ oder Fotokopierer zu schlecht (und auch teuer, sowohl die Geräte als die Kopien) waren.
Selbstverlegte Alben sind für mich aber keine Fanzines, Fanzine haben eher Magazin-Charakter, egal ob reines Comicmagazin oder Fachzeitschrift. Die ersten Nummern der COMIXENE z.B. |
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Legen wir doch hier einfach mal eine Definition fest. Dann kann man damit Threads/Rubriken schaffen und mit Inhalt füllen. Fan-Zines definieren sich für mich durch den Inhalt, nicht durch den Vertriebsweg, so habe ich auch meine Sammlung geordnet. Fan-Zines sind für mich alles Hefte (geklammert) oder Magazine (Klebebindung) in denen sich Fans mit ihrem Hobby beschäftigen – egal welches Genre, egal welches Druckverfahren und egal ob von Profis oder Semi-Profis geschrieben und gestaltet. Zu Comic-Fanzines gehören für mich Sachen wie HRW-Clubmagazin, Sammlerherz, Club-Info oder NUFF usw. also im weitesten Sinn Fachzeitschriften zum Thema. Alle anderen Hefte und Magazine die nur Comic-Storys als Inhalt haben, sind für mich Comic-Publikationen – egal ob mit oder ohne Verlag, egal ob von Anfängern oder Profis geschrieben und gezeichnet, egal ob Klein- oder Groß-Auflage, egal ob Kopien oder Offset oder Digital, egal welcher Vertriebsweg. Es ist klar dass der Comicguide nicht alle Comic-Publikationen listen kann. Da gibt es z.B. Piccolos die haben eine kopierte Auflage von 50 Stück – Sammlerwert rein privater Spaß, aber trotzdem sind das für mich keine Fanzines sondern Comic-Hefte. |
@ Mick: Ich könnte schon ein paar Namen von Fanzines heraussuchen, die es schon vor 1982 gab. Ich habe nur keinen Überblick, ob es noch mehr gab, weil man an diese Sachen eben nicht rankommt.
@ Rusty: Zusammentragen könnten wir auch ohne Definition. Man kann sich ja immer noch darüber unterhalten, ob die eine oder andere Publikation wirklich dazugehört oder nicht. Für mich wäre das aber eine Menge Arbeit. Ich habe mich vor Jahren schon mal mit Jo94 darüber unterhalten, ob wir zusammen eine Geschichte der deutschen Comic-Fanzines schreiben wollen. Wegen des Aufwands haben wir davon aber doch lieber wieder Abstand genommen. Ich bin übrigens davon überzeugt, Jo hat noch eine Ecke mehr Fanzines als ich. |
Vielleicht könnten wir mit einer Linksammlung anfangen.
Ich habe eben mal nachgesehen - Als das Internet noch relativ jung war, hat Andy Konkykru mal eine PLOP-Website aufgebaut. Und die gibt's immer noch. Er hat damals sämtliche Fanzine-Rezensionen der Ausgaben # 40 bis 75 reingestellt. Das sind die der # 40 (erschienen 1994): www.konkykru.com/plop/plop_40.html Oben gibt es eine Menüleiste, über die man an die Besprechungen der übrigen Ausgaben herankommt. Es gab natürlich auch schon Fanzine-Rezensionen in den Ausgaben vor # 40. Wir haben hier auf jeden Fall eine deutsche West-Ost-Teilung. Es wurden zwar auch Fanzines aus den "neuen Ländern" besprochen (etliche kamen aus Leipzig), aber insgesamt deutlich weniger als die aus dem Westen. Vereinzelt sind auch ausländische Fanzines darunter. Und es wurden in der Regel auch Verlagsprodukte besprochen - wir haben diese Abteilung in bewußter Überheblichkeit "Außerhalb der Fanszene" genannt. |
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Frage – wie stellt sich eigentlich 74basti die Sache vor? Er hat den Thread hier ja gestartet. |
Vorgestellt hatte ich mir, dass man sich hier über Fanzines austauschen kann.
Wie ich im ersten Beitrag schon geschrieben habe, ist das Thema eine eingehende Analyse wert. Das zeigen ja schon die Beiträge zu einer Definition. |
Toll wäre es wirklich, wenn Jo84 hier mitmachen würde. Der hat schon in den 80ern im Sekundärmagazin Comic Forum über die Szene berichtet und man merkte schon, dass er ein wahnsinniges Fachwissen besitzt. Der Aufbau einer Titelsammlung, damit man überhaupt weiß, was es gab/gibt, hat ohne ihn wahrscheinlich wenig Sinn.
Im Übrigen neige ich eher zu Peters Definition. Das andere sind für mich Sekundärmagazine, die für mich eine eigene Kategorie darstellen. (Es gibt natürlich Überschneidungen, wie die ganz frühe Comixene). |
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Ist es denn nicht so? :D
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Macht für mich keinen Sinn. |
Das ist doch bei Robert Crumb das gleiche: Die Hefte, die er selbst hergestellt und persönlich am Haight Ashbury Park vertickt hat, sind Fanzines. Was dann später bei Last Gasp oder im Volksverlag erschien, sind keine Fanzines mehr.
Ist aber doch auch nicht schlimm, wenn Comiczeichner aus dem Fanzinebereich rausgehen. Mit ihren selbst verlegten Sachen haben wir sie ja dabei. |
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Nehmen wir ein anderes Beispiel > das Magazin SiKartuun. Für mich auch kein Fanzine, sondern ein Comic-Magazin. |
Für das Buch in Beitrag 1 wurden untersucht:
„verschiedene Ausgaben von“) - Die 3 Asse - Adamo Link - Alien - Algier 1937/Algier - Antares - Amateur Art - Amok - Amok Vision - Blöd - C/B Magazin - Cobald 40 - Coma - Comics aus Deutschland - Comics & Comix - Comicfan - Comic Labor - Comic-Reddition - Comic-Telegraf - Comic-Trips - Fantastrips - Flashback - Freak - INCOS Info - Knock out - Kreuzfahrt - Lippe - Menschenblut - Montag Comiks - Outside - Plop - RCI - Reino - Rho Metal - Rover - Sam Ray - Special - Tote Helden Comix - Saga - Takar - Vision - Zebra - Zeitsprung - Zomix - Zurga |
Hier nochmal ein Link:
http://www.zine-with-no-name.de/lese...zine_index.htm Andreas Dölling hatte ein Verzeichnis aller Fanzines (nicht nur im Comicbereich) im Internet im Sinn. Ich hatte in der Schlußphase als Herausgeber von PLOP mit ihm Kontakt. Inzwischen existiert die Internetseite nicht mehr. In dem Interview oben kann man aber einiges über das Projekt nachlesen. |
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> https://www.zine-with-no-name.de/bil...ineleiste2.jpg Fanzines sind eine Sammlung von Sekundär-Artikeln zu einem Thema. Im Gegensatz zu Comic-Heften und -Magazinen, die schon auf dem Cover wie richtige Comics daherkommen. Nehmen wir einfach mal ‘Hinz+Kunz’. >> https://www.comicguide.de/index.php/...=long&id=23945 Die Ausgaben 1 + 2 sind nach eurer Definition also Fanzines weil ohne Verlag, aber die Ausgaben 3 bis 11 reguläre Comic-Hefte weil Volksverlag. Oder zeitgleich wie 'Hinz+Kunz' das ‘Zomix’. Das dürfte nach eurer Definition gar nicht bei Fanzines auftauchen, weil von Anfang an in Verlagen erschienen. >> https://de.wikipedia.org/wiki/Zomix |
Ich will hier niemanden nerven, aber wenn man das Thema Fanzines schon mal angehen will, dann gleich von Anfang an mit den richtigen Schubladen.
Hab mich gestern mit einem Sammlerfreund über das Thema unterhalten. Der sieht das genau so wie ich. Zwei Kategorien > 1) Fanzines = Hefte und Magazine die sich in Artikeln + Bildmaterial mit Comics beschäftigen (wie der Name schon sagt ein FAN-MagaZINE 2) Independent Comic-Hefte und Magazine = Inhalt besteht aus Comic-Geschichten von Anfängern, Semi-Profis und Profis Das wären/sind für mich die beiden Schubladen in die man katalogisieren kann. Beispiel dazu: VOLTFEDER von Michael Goetze im Eigenverlag und zu Beginn im Selbstvertrieb veröffentlicht > https://www.comicguide.de/index.php/...&display=short Das ist kein Fanzine, sondern ein Independent-Comic. . |
Der springende Punkt war ja die Abgrenzung zum Verlagsprodukt. Also daß ein Robert-Crumb-Album von Carlsen kein Fanzine ist. Aber so, wie Du die Sachen jetzt definierst, sehe ich da kein Problem.
Am Indexieren von Fanzines - und Indpendent-Veröffentlichungen - würde ich mich wirklich gern beteiligen, aber ich weiß nicht, ob ich die Zeit finde. Aber in welcher Form sollen denn die Fanzines/Independent-Hefte zusammengetragen werden? Hat dafür jemand ein Schema? Was soll angegeben werden? Bei Magazinen die einzelnen Beiträge (Heidenarbeit, aber nicht uninteressant, wenn man sieht, wer wo schon mal veröffentlicht hat)? Ein Erscheinungsjahr dürfte öfters nicht ersichtlich sein. Mitunter ist auch unklar, wie lange ein Fanzine erschienen ist, das heißt, was die letzte Ausgabe war. Und es gibt sicher noch ein paar mehr Probleme. |
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Reine Fanzines sind ein riesiges Feld, das man nebenbei beackern könnte. Zitat:
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Das soll am Ende möglichst eine professionelle Veröffentlichung werden (davon träume ich jedenfalls). Jetzt veröffentliche ich meinen Comic stückweise in simpler-Fanzine-Form vor, damit nicht während der ganzen Entstehungszeit niemand etwas von den Fortschritten sehen kann. Ich arbeite übrigens jetzt gerade an Seite 7 des dritten Teils. |
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eck;)rt= |
Hier geht es zum neuen Thema der Sprühende Fantasie. :wink:
:da: ... https://www.sammlerforen.net/showthread.php?t=40890 |
Vertriebsweg? Inhalte?
Die Wikipedia definiert Fanzines anhand der Macher und der Zielgruppe. Demnach sind Fanzines „Magazine von Fans für Fans“ – unabhängig davon, worum es geht, sei es SF-Filme, Gemüseanbau oder selbst gezeichnete Comics. |
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Im übrigen ist Splitter natürlich ein Independent Comic Verlag: von Zeichnern gegründet, um die eigenen Comics zu verlegen. |
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Na, ZEBRA und die alte COMIXENE zum Beispiel.
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ZEBRA habe ich als Comic-Hefte archiviert,
und die alte COMIXENE als frühes Fanzine. |
Gerhard Förster hat 1979 in dem Artikel „Wie wird man Comic-Insider?“ (Comic-Forum 1, Mai 1979) das Wort Fanzine nicht definiert, sondern (nur) die Wortherkunft in Klammern gesetzt (= Fan-Magazin).
Er gibt zahlreiche Beispiele für Fanzines, die allesamt dem Sekundärmagazinbereich zuzuordnen sind: - Incos-Nachrichten - Comixene - Com-Mix - Der Hamburger Donaldist - Der Donaldist - Roman Comic International - Panne Zwar weist Förster auf die Publikation von Fancomics in diesen Magazinen hin, ordnet im Übrigen den nachstehenden Comics (die aber zum Teil in Magazinformat erschienen) einen anderen Begriff zu: „Amateur-Comics“ - Ingold - Killgon - Zomix - Hinz und Kunz - Shayawaya-Comix Mit dieser Einteilung steht er im Widerspruch zu den Fanforum-Ecken des Magazins in den kommenden Jahren. |
Bei der Wahl zum Prix Vienne 1981 werden Artwork, Zomix, Hinz & Kunz, Blender und Voltfeder in keiner eigenen Kategorie gelistet, sondern als „Hefte/Magazine neben Goofy, Spinne, Schwermetall und anderen.
Quelle: Comic-Forum 14, Juni 1982 Menschenblut 1 wird als „hervorragende Mischung von professionellen Underground-Produktionen mit solchen deutscher Amateurzeichner“ bezeichnet. Reino (von Burkhard Ihme) wird rezenziert, aber nicht einer bestimmten Kategorie zugeordnet. Quelle: Comic-Forum15, September 1982 Ein Heft später taucht dann der Begriff Fanzine in einer Rezension zu Zomix 10 wieder auf, allerdings nicht bezogen auf das Heft. Fast alle Zeichner (Bunk, Kiefersauer, Boyke, Schulmeister, Fuchsi, Ingo Stein,Land, Dorgathen und Petri) seien bekannt „aus anderen Heften oder Fanzines“, ist dort zu lesen. In Heft 19 (s.5) werden die Zomixzeichner der „(Alternativ-) Comic-Szene“ zugeordnet. Menschenblut belegt bei der Wahl zum Prix Vienne ‚82 den zehnten Platz in der Kategorie „Hefte/Magazine“ mit 269 Stimmen (Comic-Forum 19, Juni 1983). Erst im Comic-Forum 20, Aug. 1983, wird erstmals ausführlich im „Fan-Forum“ von Hans-Peter Hock über die Fanszene im Comic-Forum berichtet. (Das war es auch erstmal. Meine Finger sind müde vom Blättern ... :zwinker: ... wenngleich das Stöbern in den alten Fachzeitschriften immer wieder interessante Sachen zutage bringt. Heute war es ein lesenswerter und in der Kritik nicht unberechtigte Leserbrief von B. Ihme als Reaktion auf die oben erwähnte Rezension) |
Bei "Menschenblut" war etwas anderes entscheidend, nämlich, daß das Heft "ab 18" war. Deshalb war von vorneherein ausgeschlossen, daß es wie andere Comics verkauft werden konnte. "Menschenblut" wurde überwiegend per Post an Abonnenten gesandt - und nachdem es tatsächlich zu Indizierungen gekommen war, nur noch gegen Ausweiskopie.
Ansonsten hätte dieses Heft kein Fanzine sein müssen. |
Peter: Derzeit versuche ich noch, mir ein Bild davon zu machen, wie in der Literatur der Begriff genutzt wurde, sich geändert hat, und welche Publikationen darunter subsumiert wurden.
So war wohl im Plop auch ein Artikel über das Comic-Forum: „Vom Fanzine zum Professionellen Comic Magazin“ oder so ähnlich. |
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Nehmen wir 'Ingold'. Von was soll der Texter+Zeichner denn Fan sein? Von seiner eigenen Comic-Serie? |
Das war mir schon beim Lesen des Artikels aufgefallen.
Das Verständnis von dem Begriff scheint sich aber seit 1979 geändert zu haben. Und Förster muß auch nicht recht gehabt haben, nur weil es gedruckt wurde. Als ich Ende 1980er Jahre anfing zu sammeln, verstand man das unter einem „Fanzine“, was Peter Oben geschrieben hat. Schwierig ist, dass der Begriff aus den USA übernommen wurde. Fershid Bharucha beschreibt die US-Fanzine-Szene in „Flüge in die Phantasie“ wieder anders. Leider habe ich nicht die passende US-Literatur, um dem dortigen Begriffsverständnis auf die Spur zu kommen. Wenn man die US- und deutschen wikipedia-Einträge vergleicht (und auch die dortigen links nachliest), wird das deutlich. Dem Phänomen der selbstverlegten Comics wird man aber nicht nur auf die Spur kommen, wenn eine deutschlandbezogene Definition für einen amerikanischen Begriff findet. Vielmehr müsste man ggf. ähnlich wie beim „Underground“ offen an eine Analyse der Hefte, Magazine, Alben etc. Herangehen. |
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Wir schmeissen also zB 'Reino' und zB die frühe 'Comixene' in einen Topf???
Waren alles Fanzines! Das halte ich, wie schon erwähnt, für Unsinn. Ich denke dass da eine Unterscheidung getroffen werden müsste, die auch ein Laie nachvollziehen kann. Nur dann macht eine Katalogisierung Sinn und man kann zB als Sammler oder Wissenschaftler damit arbeiten. |
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plus Artikeln über Neuerscheinungen und evtl. wenig bekannte Serien, Zeichner etc. = Fanzines, andererseits Hefte mit ausschließlich Comic-Inhalt von Amateurzeichnern = Fancomics. |
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Hier geht einiges durcheinander. :D |
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Mit „Zeitung“ wird also ein neuer Ansatz zur Erläuterung benutzt. Folgende Publikationen werden erwähnt: - Plop - Flashback - Comics Corner - Comic Future - Sex Terry - Blöd - Ad Absurdum - Frust Fighter‘s Funnies - Trip - Comic Stern (Comic Star) - Con & Al, die Trucker - Jarro - Comic Express - Comic Magazin - Comicland - Stachelkopf semiprofessionelle Fanzines: - Zebra - Comic-Welt |
Weitere Erwähnungen:
Comic-Forum 21, Oktober 1983 - Vision - Freak - Flopp - Flashback - Comiczirkel - Wump Ratte - Freibier - Rover Comic-Forum 22, Dezember 1983 - Cobalt 40 - Comix Markt - Crash Comics - Funnythek - Comicfach - Comicwtlexikon-Reader + Interview mit Steff Murschetz Dieser nennt folgende Zines: - Comicjournal - Coma - Plop - Comic Show - Comics & Comix - Zeitsprung - Menschenblut - Comic Future |
Comic Express von Walter Flesch und Perter Gassen nannte sich später Comicpress und wurde dann durch den Treffer ersetzt..
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Ich habe in meiner Diss von 2000 (Eckart Sackmann: Die deutschsprachige Comic-Fachpresse. comicplus+, Hamburg 2000) "Comic-Fachzeitschriften" behandelt. Das vielleicht zur Einordnung bis zum Jahr 2000. Müsst ihr euch natürlich angucken :-)
eck:Drt= |
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"Reino" ist ein Comicalbum (zwar Klammerheftung, aber fester Umschlag). Und Comics und Fancomics können Inhalt von Fanzines sein oder als eigenständige Publikationen erscheinen. Schwierig wird die Unterscheidung bei Anthologien. Inwieweit da der feste Umschlag den Unterschied zwischen Buch und Magazin ausmacht, mögen andere diskutieren. Ein anderer Aspekt ist das regelmäßige Erscheinen, das Wikipedia bei Magazin/Zeitschrift postuliert, das aber bei Fanzines ein eher ungeeignetes Kriterium ist. Zumindest haben Fanzines den Anspruch, mehr als einmal zu erscheinen, Anthologien nicht immer ("Panik Elektro" und "Jazam!" haben das mit jährlichem Erscheinen aber geschafft). |
Langer Rede, kurzer Sinn – welche Kategorien zur eindeutigen Unterscheidung sollen denn hier festgelegt werden? :kratz:
Wenn euch mein Vorschlag mißfällt, dann bitte Gegenvorschläge. Hier nochmal mein Vorschlag vom Anfang dieser Diskussion. Zitat:
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Sehe ich auch so, wie Mick Baxter und Rusty. Fanzines sind Magazine mit Artikeln zum Thema Comics. Natürlich können Fanzines darüber hinaus auch Comics enthalten.
Im Mosaik-Bereich gibt es eine ganze Menge dieser Fanzines, die von den Fanclubs herausgegeben werden. |
Weiter geht es mit der Frage, welche Publikationen in der Comic Fachpresse als „Fanzine“ bezeichnet wurde.
Comic-Forum 23, März 1984 Hans Peter Hock bezeichnet Zebra als „Superfanzine“. Neu in der Rubrik „Fan Forum“ nennt er: - Amok Vision (Umbenennung?) - Tote Helden Comix In dem Artikel „...und es gibt sie doch (Deutsche Zeichner)“ von Markus Tschernegg werden diverse deutschsprachige Zeichner vorgestellt. Bei den folgenden stellt er die Herkunft aus der Fanszene fest: - Christoph Roos - Michael Hau - Michael Goetze Der Artikel ist interessant, aber man erfährt nicht alles zu den Anfängen der Zeichner. Comic Forum 24, August 1984 - Comicfach - Flashback - Outside - Comics Corner - Dr. Freilinger - Comics 1984 Comic Forum 25/26, Dezember 1984 - 1984 Portfolio - Portfolio Sexy Terry - Carl |
Zwei Portfolios dabei.
Für die Definition von "Fanzine" kommt also nicht darauf an, was gemacht wird, sondern wer etwas macht. |
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In so einem Fanzine berichten Fans über ihr Hobby, hier Comics. Über Heftserien, Inhalte, Verlage, na usw. Enthalten können darin selbstverständlich auch Comics selbst sein. Diese müssen nicht unbedingt von Fans erstellt sein, auch Profiarbeiten machen aus einem Fanzine nicht gleich ein >>Profzine<< :zwinker: Der Hauptunterschied zwischen einem Fanzine und einem professionellen Magazin liegt heutzutage auch nicht mehr in der Art Aufmachung, der Herstellung (damals wurden sie unter teils abenteuerlichen Bedingungen mit inzwischen kuriosem Maschinenequipment erstellt), sondern lediglich in der Art des Vertriebes / Verkaufs. In dem Moment, wo es am Kiosk, im Laden, in Buchhandlungen angeboten wird, hat ein Fanzine doch die Grenze zum professionellen Produkt überschritten. Und das ist eigentlich alles! |
Nichts anderes hatte ich vor ca. einer Woche bereits hier geschrieben. :)
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Weiter geht es aber mit der Frage, welche Publikationen in der Comic Fachpresse als „Fanzine“ bezeichnet wurden. Es folgt die Auswertung von Comic-Forum 1985. :zwinker:
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Zitate Rusty
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Wenn Dir nicht gefällt, was ich schreibe, dann lies es doch nicht. Bei den dauernden Sticheleien vergeht einem wirklich die Lust, das alles rauszusuchen. |
Da der zitierte Beitrag 71 von Rusty in der Zwischenzeit gelöscht wurde, mache ich ihn administrativ wieder sichtbar.
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Nämlich eine unnötige Provokation meinerseits rückgängig zu machen. Kann mich also jetzt nur entschuldigen. Ansonsten finde ich es wirklich Scheiße wenn gelöschte Beiträge wieder sichtbar gemacht werden. Zum Thema – ich sehe keinen Sinn darin in 34 Jahre alter Sekundärliteratur nach einer Definition zu suchen und in einem Forum muss auch Kritik möglich sein. Vor allem weil ich hier von Anfang an konstruktive Kritik mit Lösungsvorschlag gebracht habe. Damit muss man umgehen können 74basti. |
Wo soll ich eigentlich sonst nach Rezensionen von Heften suchen, die in den den 70er/80er Jahren produziert wurden, wenn nicht in den Heften, die genau zu dieser Zeit erschienen sind?
Ich habe im Übrigen nicht nach einer Definition „gesucht“. Im ersten Beitrag habe ich geschrieben, dass das Thema einer Analyse wert ist. Du, lieber Rusty, hast in Beitrag 10 nach Unterscheidungskriterien verlangt. Das, was sich hier entwickelt, hat nichts mit einer Analyse zu tun (z.B., dass Aussagen von Forenmitgliedern als „Unsinn“ bezeichnet werden). Mit konstruktiver Kritik kann ich ungehen, das kannst Du mir glauben. Leider war vieles nicht konstruktiv. Den gelöschten Post kann ich - wie Du sicherlich weißt - lesen und habe ihn zitiert, bevor underduck ihn sichtbar gemacht hast. Auch in Deinem letzten Beitrag entschuldigst Du Dich (was ich natürlich annehme), wirfst mir aber indirekt vor, dass es keinen Sinn macht, was ich hier mache, nämlich eine Liste mit Fanzines und Berichten zu erarbeiten. Da habe ich wirklich besseres zu tun. |
Ich will mich wirklich nicht in Internet-Foren streiten, das darfst du mir glauben.
Es gibt auf der Welt schon genug Wahnsinn, da müssen wir hier nicht auch noch selbigem verfallen, wenn wir eigentlich nur unserem Hobby fröhnen wollen. :wink: |
Der Rusty ist eigentlich auch ein ganz braver ... :tatschel:
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Und ganz scharf kann man es eben nicht trennen. Der AC Comic Reader ist eher ein Fanzine, JAZAM! dagegen nicht. Man wird immer wieder im Einzelfall entscheiden und dabei Kriterien heranziehen müssen, die in einer allgemeinen Definition nichts zu tun haben. |
In Plop 3 (Oktober 1981) ist meist von Amateur-Zeitungen (abgekürzt: AZ) die Rede.
In Plop 3 wird die Nr. 1 von Werner Waigels "Stipspiegel" rezensiert. Dort heißt es: Zitat:
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Okay, also was ist ein Comic-Fanzine?
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Wer entscheidet was ein Fanzine ist? Wieso heißt der 'ICOM-Independent-Comic'-Preis nicht 'ICOM-Comic-Fanzine-Preis'? |
Macht es euch doch nicht so schwer. Fanzine sind Magazine von Fans für Fans. So steht es jedenfalls auch in einem großen Online-Lexikon.
Ich glaube der Inhalt oder der Vertrieb ist da eher zweitrangig. Das Jazam kann ein Fanzine sein, wenn es von Comicfans initiiert wurde. Ansonsten würde ich das auch als Comic-Anthologie bezeichnen. |
Könnten wir uns vielleicht darauf verständigen, die „Definitionsfrage“ erstmal nicht weiter zu diskutieren?
Da kommt kein Ergebnis dabei raus. |
Von meiner Seite aus 'Okay'.
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Um mal was Konstruktives beizutragen, hier eine Auflistung der wichtigsten Mosaik-Fanzines:
Alex (seit 1994 – bisher 41 Ausgaben) Digedon (seit 2008 – bisher 13 Ausgaben) Digefax( seit 1993 – bisher 31 Ausgaben) MIR-Pocket (seit 1998 – bisher 15 Ausgaben) Mosa-icke (seit 2001 – bisher 23 Ausgaben) Mosaiker (seit 1991 – bisher 36 Ausgaben) Mosa.X ( seit 2005 – bisher 19 Ausgaben) Pascalifax( seit 1995 – bisher 18 Ausgaben) Genauer kann man das in der Mosapedia nachlesen: http://www.mosapedia.de/wiki/index.php/Fanzine |
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@Rookie: Danke für die Zusammenstellung der Mosa-zines. :top:
Hier im Forum aktive Fanzines mit regelmässig gedruckten Publikationen wären: — Basteifreunde > https://www.sammlerforen.net/forumdisplay.php?f=136 — Sammlerherz > https://www.sammlerforen.net/forumdisplay.php?f=122 — Club Info Magazin > https://www.sammlerforen.net/showthread.php?t=34003 |
@74basti: Würde mich freuen, wenn du weiter die vorhandene Literatur auswertest. Das hat wenigstens Hand und Fuß (oder Finger und Zeh, je nach Anspruch :zwinker:). Meinungsbekundungen zum Thema sind eher langweilig.
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Die Literatur beinhaltet doch auch nur Meinungsbekundungen. Nur halt von anderen Leuten als hier im Forum.
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Na du kennst dich aber mit unseren Forenmitgliedern aus ... :floet:
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Eigentlich müsste man sich die Hefte ja ansehen, um sie zu beurteilen. Nur... die alten kriegt man nirgendwo mehr. Ihr seid 20 Jahre zu spät aufgestanden.
eck:Prt= |
Woher weisst du denn, was in unseren Regalen alles nicht steht? :D
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@ underduck: Von den in diesem Thread hier aktiven Forenmitgliedern hat meines Wissens keiner für das COMIC FORUM geschrieben. |
Zitat:
Übrigens hatte ich gerade Kontakt zu einem belgischen Comic-Spezialisten, der mal so eben 800 Fanzines entsorgt (verkauft) hat, um Platz zu schaffen. eck:Prt= |
@ eck@rt: Klingt ja so, als wären Fanzines doch Sammelobjekte. Oder hat er die bloß abgestoßen?
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Zitat:
Ich habe bei meiner Diss davon profitiert, dass ich die meisten Macher persönlich kannte und dass Kurth Werth in Hannover noch seine riesige Halle hatte. Da gab es (fast) alles. eck;)rt= |
Naja, wie ich oben schon mal schrieb, ist meine Erfahrung, daß Fanzines im Großen und Ganzen keinen Sammlerwert haben.
Und dazu wurde auch gesagt: Fanzines sind zu leicht nachzudrucken. |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 15:20 Uhr. |
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