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-   -   Oldenburg - 06. - 16.11.2010 - Comics made in Deutschland (https://www.sammlerforen.net/showthread.php?t=28815)

michidiers 01.11.2010 17:34

Oldenburg - 06. - 16.11.2010 - Comics made in Deutschland
 
Noch immer kann ich nicht so ganz glauben, was ich am Samstag in der Tageszeitung las. :nonono:

Anlässlich der 36. Oldenburger Kibum (Kinderbuchmesse) vom 06. -16.11.2010 haben die Veranstalter zwei Schwerpunkte herausgearbeitet:

1) China
2) Comics made in Deutschland, 60 Jahre Comics aus Deutschland

http://www.sammlerforen.net/_bilder/...denburg/00.jpg
Plakat zu Comics made in Deutschland

China: Hier wird der Comickünstler „Benjamin“ – gefeiert als Popstar des chinesischen Comicbooms zur Eröffnung seiner chinesischen Comic-Kunstausstellung und zu Workshops nach Oldenburg kommen. Ferner stellt der chinesische Künstler Chen Jianghong sein Werk „An Großvaters Hand“, eine gekonnte Mischung aus Graphic Novel und Kinderbuch vor, welches jüngst seine Vorstellung in der F.A.Z. hatte (Platthaus). Weitere hochrangige Künstler aus dem Reich der Mitte werden ihre Werke vorstellen.

Comics aus Deutschland: In Zusammenarbeit mit der deutschen Nationalbibliothek, der Goethe Universität Frankfurt und der K. v. Ossietzky Universität Oldenburg ist eine Ausstellung mit einem Rückblick auf Stoffe, Stile, Helden, Serien und Erfolge deutscher Comics entstanden.

Vorträge dazu:
- Comics made in Germany von Bernd Dolle-Weinkauff,
- Das Phänomen „Graphic Novel“ von Ole Frahm
- „Das ist doch keine Kunst! Comics als Literatur“ von Eckhard Sackmann
- ATAK, Comic Künstler: Ritsche Ratsche – die Geburt des Comics im Bilderbuch von Gerorg Barber

Da fahre ich im Oktober nach München und entdecke dort nur einen kümmerlichen Comicshop und direkt vor der Haustür spielt die große Comicwelt. Mehr Infos:
http://www.oldenburg.de/stadtol/index.php?id=4985

One Day von „Benjamin“:
http://www.comicguide.de/pics/medium/96557.jpg

.

Maxithecat 01.11.2010 17:41

:floet: Wann fährst du hin? :grins:

:top:

zwergpinguin 01.11.2010 17:45

Mist, genau im Zeitplan von Köln und Berlin! :schorsc2:

Zitat:

Das Phänomen „Graphic Novel“ von Ole Frahm
Ohje, bisher habe ich noch nichts gescheites äh vernünftiges oder auch ähnliches von dem gelesen.:kratz:

michidiers 02.11.2010 10:17

Zitat:

Zitat von zwergpinguin (Beitrag 336311)
Mist, genau im Zeitplan von Köln und Berlin! :schorsc2:


Ohje, bisher habe ich noch nichts gescheites äh vernünftiges oder auch ähnliches von dem gelesen.:kratz:

Zumindest in Oldenburg muss dem ja auch nur zugehört werden.

Zu lesen wird es von dem Autor wohl nicht viel für Kinder geben:

Zitat:

Funktionieren des WahnsADORNITISCHE ZEICHENFORSCHUNG Von “Yellow Kid” bis zu “Tim und Struppi” – Ole Frahm geht es in seiner Untersuchung “Die Sprache des Comics” darum, zu zeigen, was dem allzu lange als trivial verschrienen Medium spezifisch ist und was es Besonderes zu leisten vermag
Solche geistigen Ergüsse werden wohl eher für Erwachsene sein und nichts für Kinder.

Eldorado 02.11.2010 15:50

Das ist vermutlich nicht nur nichts für Kinder sondern auch nichts für den
ganz "normalen", halbwegs gebildeten Erwachsenen, so er denn während des Vortrags nicht mindestens mit einem umfangreichen Fremdwörterlexikon ausgestattet ist. :sadno:

Aber immerhin hält ja auch Eckart Sackmann einen Vortrag und der lohnt sich ja eigentlich immer. :top:

Mick Baxter 02.11.2010 16:06

Du wirst hier doch wohl keinen Konflikt Sackmann-Frahm aufbauen wollen?

michidiers 02.11.2010 17:17

Hmmm: Sackmann - Frahm, wenn ich ehrlich bin, ich kenne beide nur dem Namen nach und mir ist bekannt, dass diese mit sekundären Themen zum Comic zu tun haben. Mehr ist mir aber nicht bekannt. Ich hoffe, ich habe da bislang nichts verpasst.

Hoffentlich kommen beide nicht mit jeder Menge Fremdwörter im Gepäck in das beschauliche Oldenburg angereist, denn ich bin nur Volksschüler...:floet:

Eldorado 02.11.2010 19:58

Zitat:

Zitat von Mick Baxter (Beitrag 336406)
Du wirst hier doch wohl keinen Konflikt Sackmann-Frahm aufbauen wollen?

Nö.

michidiers 03.11.2010 15:24

Ich hoffe, dass ich die Zeit finde, beide Vorträge zu hören. Ich werde dann einmal kurz über die Inhalte berichten.

Maxithecat 08.11.2010 21:03

Waren die Vorträge schon? :kratz:

michidiers 10.11.2010 11:17

Zitat:

Zitat von Maxithecat (Beitrag 337064)
Waren die Vorträge schon? :kratz:

Jep, daher ein kleiner:

Kurzbericht zu den bisherigen Vorträgen:

- letzten Sonntag, Comics made in Germany von Bernd Dolle-Weinkauff - 60 Jahre deutsche Comics. Recht interessant mit vielen Dias und Erkläungen über den Inhalt und Bedeutung alter deutscher Comicveröffentlichungen wie Nick Knatterton, Fix&Foxi, Sigurd und die modernen deutschen Graphic Novels. Wären nicht die Einführungsreden von gleich drei (!) nervtötenden Vorrednern (-innen) dermaßen lang ausgefallen, hätte es wohl noch mehr Spaß gemacht.

- gestern, Das Phänomen „Graphic Novel“ von Ole Frahm. Anhand von 8 Veröffentlichungen (u.a. Maus, Südseeballade, Ein Vertrag mit Gott, Drüben, Alpha) erklärt Ole Frahm in einem Diavortrag welche literarischen Aspekte in Graphic Novels ausgemacht werden können. Das war wirklich hochinteressant. Vor allem auch deshalb, weil ich einige von den vorgestellten Novels selber schon gelsen hatte. Dabei viel mir auf, dass ich bei der Lektüre doch einiges von seinen Erkenntnissen damals wohl übersehen/überlesen hatte, bzw. wegen doch mangelnder Fachkenntnis nicht so erkannte. Auch sparte er nicht an Kritik, besonders bei dem berliner Mammutwerk „Alpha“ von Jens Harder. Allerdings war dem Sprachakrobat nicht immer leicht zu folgen. Vor allem dann, wenn er in eine sprachliche Hektik verfiel :P und viele Worte verschluckte. Das von mir befürchtete Bombardement mit Fremdworten fiel zum Glück fast komplett aus!

Heute um 19:00 geht es zum nächsten Vortrag

underduck 10.11.2010 11:24

Dann nimm doch bitte auch eine :foto:Digicam für uns mit und schick mir die Bilder als Datenanhang an underduck(at)comicguide.de

DANKE!
:tatschel:

michidiers 10.11.2010 14:17

OK , Boss wird gemacht. Vielleicht kann ich noch welche von gestern und Sonntag organisieren!

michidiers 12.11.2010 10:57

Hier noch in kleiner Nachtrag noch zu dem Beitrag von Ole Frahm vom vergangenen Dienstag:
Hier ist ein Beispiel für die literarische Betrachtung einer Graphic Novel. Bei „Maus“ hat er u.a. auch ein Dia der unten abgebildeten Seite gezeigt, in dem in den Panels der Seite ein mustergültiges Beispiel für die Darstellung von graphischer Literatur sah.

Er erklärte dies an dem Beispiel des Rauches aus dem Gaskammerschlot auf dem letzten Bild. Dieser setzt sich auf dem Fußboden auf Bild darüber fort und zeigt eine Verbindung beider Bilder, die sich dann im Kopf des Lesers auftun muss. Eine Metapher für den drohenden Tod, wie ein Lauf auf einer Wolke.

Es ist nach seiner Aussage dabei nicht einmal deutlich, ob es sich bei der nackten Maus auf dem Bild tatsächlich um den Vater von Spiegelmann handelt. Allein die Aussage des Vaters „Gesicht nach links“ aus der Gegenwart, die sich bei dem SS-Mann auf dem Bild daneben in der Vergangenheit wiederholt bildet eine Brücke, die sich wiederum im Geiste des Lesers fortsetzen muss: Gegenwart – Vergangenheit, Vater/Maus – Jude/Maus.

Ferner wird auf das Selektionsbild unten rechts erklärt. „Arbeitsfähig“ auf die eine Seite, „nicht arbeitsfähig“ auf die andere Seite. Tot und Aufschub des Todes bis zur nächsten Selektion. Ein Teil der Juden macht sich auf und verlässt das Panel nach rechts, ein Teil bleibt auf dem Panel links stehen. Der Schornstein raucht rechts neben dem Panel. Graphische Literatur ohne viele Worte, bei der sich erzählerische Zusammenhänge im Kopf des Lesers herstellen.

Wie im obigen Beitrag schon erwähnt, hat Ole Frahm leider sehr hektisch gesprochen und viele Worte am Ende eines Satzes verschluckt, so dass das Zuhören erheblich erschwert war. Ich hoffe, daher, dass ich seine Ausführungen so einigermaßen in diesem Beispiel richtig wiedergegeben habe.

Ob ich dies bei der letzten Lektüre von „Maus“ vor einem halben Jahr auch so getan habe? Keine Ahnung, vielleicht unbewusst, aber erinnern kann ich mich daran bewusst nicht. Zumindest hat dieser Beitrag mir den Sinn für Zusammenhänge und Metaphern, auch wenn sie nur in direkt dargestellt werden, etwas geschärft.


Brisanzbremse 12.11.2010 11:05

Was bin ich froh, dass ich das im englischsprachigen Original gelesen habe.

michidiers 12.11.2010 11:24

Zitat:

Zitat von Brisanzbremse (Beitrag 337471)
Was bin ich froh, dass ich das im englischsprachigen Original gelesen habe.

Warum? Überträgt sich die Dramatik auf englisch besser als in unserer Sprache?

Ringmeister 12.11.2010 20:18

Ich glaube, der gute Ole hat da einiges reininterpretiert, was (zumindest bei mir) nicht aus dem Comic ersichtlich ist.
Z. B.: Wieso setzt sich der Rauch aus dem Schornstein in dem Panel darüber fort? Der Fußboden im Panel über dem Schornstein unterscheidet sich nicht vom Fußboden der Panels daneben...
Z.B.: Woran erkennt man bei der Selektion, welche die "gute" und welche die "schlechte" Seite ist...
Hat Spiegelmann das wirklich so gezeichnet, dass man das so sehen kann? Ich tue mich schwer...

Brisanzbremse 13.11.2010 01:01

Zitat:

Zitat von michidiers (Beitrag 337473)
Warum? Überträgt sich die Dramatik auf englisch besser als in unserer Sprache?

Ich muss mir das vielleicht noch mal genauer ansehen, aber ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, dass Vater Maus im Original so dermaßen gekauderwelscht hätte. Wirkt ziemlich lächerlich.

michidiers 13.11.2010 16:00

Zitat:

Zitat von Ringmeister (Beitrag 337526)
Ich glaube, der gute Ole hat da einiges reininterpretiert, was (zumindest bei mir) nicht aus dem Comic ersichtlich ist.
Z. B.: Wieso setzt sich der Rauch aus dem Schornstein in dem Panel darüber fort? Der Fußboden im Panel über dem Schornstein unterscheidet sich nicht vom Fußboden der Panels daneben...
Z.B.: Woran erkennt man bei der Selektion, welche die "gute" und welche die "schlechte" Seite ist...
Hat Spiegelmann das wirklich so gezeichnet, dass man das so sehen kann? Ich tue mich schwer...

Ich habe mir die Seite vorgestern nochmals sehr lange angeschaut und habe auch den einen oder anderen Vorbehalt gegen die Aussagen. Fakt ist sicherlich, dass alles im Auge des Betrachters liegt. Mit gutem Willen kann man den Fußboden als Rauch sehen, aber auch nicht.

Wenn Spiegelman es gewollt hätte, dann hätte er wohl den trennenden Streifen dazwischen weggelassen. Aber bei Interpretationen ist das ja immer so eine Sache. Oftmals bleibt von der Intention des Autors/Malers/Regisseurs nach einer Interpretation nicht viel übrig.

Spaß machen die Selfmade-Interpretationen aber ja allemal. Ich bin da auch so ein fleißiger Interpretationsamateur bei Comics.

@Brisanzbremse: Kannst Du nochmals nachschauen und nach einem polnisch/jüdischen Akzent in Deiner Ausgabe forschen? Ich wollte mir die englischsprachige Ausgabe dann eventuell auch zulegen.

Servalan 13.11.2010 20:21

Zitat:

Zitat von Brisanzbremse (Beitrag 337536)
Ich muss mir das vielleicht noch mal genauer ansehen, aber ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, dass Vater Maus im Original so dermaßen gekauderwelscht hätte. Wirkt ziemlich lächerlich.

Meines Wissens ist Jiddisch ist eine eigene Sprache, auch wenn sie wie eine Kauderwelsch-Variante des Deutschen klingt. Gesprochen wurde sie vor allem den Ostjuden, also der jüdischen Bevölkerung im slawischen Europa. Ich kann mir noch vorstellen, daß die dortigen Dialekte hinzugekommen: Schon einmal ostpreußischen, baltischen oder schlesischen Dialekt gehört? Gerade weil die heute nicht mehr (beispielsweise in regionalen Tatort-Folgen) klingen die für unsere heutigen Ohren komisch.
Ich bin mir sicher, daß Spiegelman im Original den korrekten Dialekt benutzt hat. (Eine deutsche Ausgabe habe ich mir leider nie zugelegt.)

Brisanzbremse 14.11.2010 11:05

@michidiers:

Hier der Originaltext der von dir gescannten Seite. Dann kannst du selbst entscheiden, was du vorziehst. Für mich klingt die Sprache in der Übersetzung viel extremer:



In the whole camp was selektions. I went two times in front of Dr. Mengele.

We stood without anything, straight like a soldier. He glanced and said: "Face left!"

They looked to see if it was sores or pimples on the body. Then again: "Face left!"

They looked to see if eating no food made you too skinny... (Face left!)

If you had still a healthy body to work, they passed you through and gave you another uniform until it came the next selektion...

When first I came I was very strong then, and came well to the good side.

The ones that had not so lucky the S.S. wrote down their number and sent to the other side.




@Servalan: Ich kenne mich mit Jiddisch überhaupt nicht aus, aber wenn grammatikalische Ausfälle wie "mit ein gesunden Körper" und "auf dem anderen Seite" (vs. "auf die gute Seite" ein Panel zuvor) dazu gehören, nehme ich natürlich alles zurück.

Servalan 14.11.2010 11:31

Die deutsche Übersetzung klingt für meine Ohren sehr nach einem schlesischen oder ostpreußischen Dialekt, weniger Jiddisch.
Die Traditionspflege im Bund der Heimatvertriebenen müßte sich da am besten auskennen; ich bin mir sicher, daß einige dort so sprechen, wenn sie im kleinen Kreis sind.
Nachdem Maus schon im amerikanischen Blätterwald ausgiebig zerpflückt worden ist und für den deutschsprachigen Bereich ähnliches abschätzen war, kann ich mir vorstellen, daß der Verlag bei der Übersetzung mit besonderen Skrupeln vorgegangen ist. Die könnten möglicherweise jeden Satz von Leuten, die den Dialekt sprechen, mehrfach gegengelesen haben.

Hinnerk 14.11.2010 11:39

Zitat:

Zitat von Servalan (Beitrag 337627)
Die deutsche Übersetzung klingt für meine Ohren sehr nach einem schlesischen oder ostpreußischen Dialekt, weniger Jiddisch.

Jiddisch ist eine eigene Sprache und dürfte auch im Original kaum vorkommen. Da nützen auch heimatvertriebene Dialektsprecher nix.

michidiers 14.11.2010 12:38

Zitat:

[QUOTE=Servalan;337627]Die deutsche Übersetzung klingt für meine Ohren sehr nach einem schlesischen oder ostpreußischen Dialekt, weniger Jiddisch.
Die Traditionspflege im Bund der Heimatvertriebenen müßte sich da am besten auskennen; ich bin mir sicher, daß einige dort so sprechen, wenn sie im kleinen Kreis sind.
QUOTE]

Also einen Dialekt lese ich aus der deutschen Ausgabe da so nicht unbedingt heraus. Eher nur einige Umstellungen im Satzbau, die darauf hinweisen, dass der Sprecher (hier der Vater) kein "native speaker" ist.

Ich habe zufällig letzte Woche in der Serie Twin Peaks (DVD) im Traum von Agent Cooper einige Sätze gehört, die (so bin ich mir sicher) jiddisch waren. Sie waren englisch untertitelt. Die Sprache hatte rein gar nichts zu tun mit der englischen Sprache. Das war tatsächlich ein Kauderwelsch aus einigen deutschen, slawischen und was weiss ich für Worte. Da könnte man als deutscher vielleicht höchstens eine Sinnerfassung haben, aber mehr auch nicht. Engländer/Amerikaner dürften davon rein gar nichts verstehen. Daher wäre es wohl fatal von Spiegelman gewesen, seine Sprechblasen im US-Original mit einem jiddischen Dialekt zu versehen oder zu vermischen.

Schade, ich hatte gehofft, im US Original wäre vielleicht etwas jiddisch/polnischer Akzent verwendet worden. Dann hätte ich es für meine Freundin gekauft, die polnischer Herkunft ist.

Naja, aber zumindest werden ja in der deutschen Ausgabe einige Sätze auf polnisch geredet (während einer Autofahrt).

Servalan 14.11.2010 13:10

Zitat:

Zitat von michidiers (Beitrag 337647)
Also einen Dialekt lese ich aus der deutschen Ausgabe da so nicht unbedingt heraus. Eher nur einige Umstellungen im Satzbau, die darauf hinweisen, dass der Sprecher (hier der Vater) kein "native speaker" ist.

Gerade dieser eigenwillige Satzbau zeichnet die ostdeutschen Dialekte aus: Das sind "native speaker"!

Xury 14.11.2010 16:25

Zitat:

Zitat von michidiers (Beitrag 337647)
(...) Dann hätte ich es für meine Freundin gekauft, die polnischer Herkunft ist. (...)

Besonders gut kommen die Polen nicht weg, die ja als Schweine dargestellt werden.

Hinnerk 14.11.2010 16:37

Du hast die Überraschung verdorben! :zwinker:

eck@rt 14.11.2010 17:29

Ole Frahm befasst sich seit 20 Jahren Tag und Nacht mit "Maus" und nichts anderem. Wenn der das nicht kennt, wer denn sonst? ;)

Und? Wer war am Mittwoch da? Outen! Voll war der Saal ja.

eck:Drt

michidiers 14.11.2010 17:53

Zitat:

Zitat von Servalan (Beitrag 337655)
Gerade dieser eigenwillige Satzbau zeichnet die ostdeutschen Dialekte aus: Das sind "native speaker"!

Damit meinte ich natürlich in meinem vorhergehenden Beitrag keine Englisch - native speaker., sondern ein jüdisch/polnischer Muttersprachler.

eckhard: Die Bude war voll bei Frahm und bei Dr. Sackmann, aber es war keine Menschenseele dabei, die ich kannte. :flop:

xury: Das stimmt wahrlich, aber ist kein Problem.

NAch dem letzten Vortrag des Künstlers "Atak" am Montag sende ich Underduck eine Fotostrecke von Auststellung und Vorträgen. Der wird die dann hier einstellen.

eck@rt 14.11.2010 17:58

Zitat:

aber es war keine Menschenseele dabei, die ich kannte.
Wer kennt schon des Menschen Seele?

eck;)rt

Hinnerk 14.11.2010 18:00

Zitat:

Zitat von michidiers (Beitrag 337678)
... und bei Dr. Sackmann, ...

Du brauchst hier im Forum Eckart nicht mit vollen akademischen Würden ansprechen. :zwinker:

michidiers 14.11.2010 18:05

Zitat:

Zitat von Hinnerk (Beitrag 337681)
Du brauchst hier im Forum Eckart nicht mit vollen akademischen Würden ansprechen. :zwinker:

Das klingelte erst bei mir, als ich eckhards Profil öffnete, ich Spätzünder.... :floet:

@eckhard: Ich bin übrigens der komische Vogel aus dem Zuhörerbereich, der zum Schluss noch ein Foto von Dir zusammen mit Deinem Eröffnungsdia gemacht hat.


eck@rt 14.11.2010 18:29

Dachte ich mir schon. Fand ich sehr nett. Kannst du es mir mailen, wenn's was geworden ist? sackmann@comic.de

eck;)rt

michidiers 14.11.2010 19:24

Ist unterwegs!

michidiers 16.11.2010 08:11

Hier noch ein Kurzbericht über die letzten beiden von mir besuchten Vorträge:

vergangener Mittwoch: „Das ist doch keine Kunst – Comics als Literatur“ von Eckhart Sackmann. Eckhart referiert über die Einordnung des Comics als Literatur oder/und Kunst unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten Dabei erklärt er in dem anschaulichen Diavortrag die Ergebnisse seine Forschungsarbeiten über das Thema Comic. Ist der Comic Kunst oder Literatur oder gar nichts von alledem? Und muss der Comic daher für sich selbst definiert werden? Ist der Begriff „Neunte Kunst“ nur der Versuch einer Aufwertung und der Begriff „Graphic Novel“ nur ein raffiniertes Marketinginstrument, um wieder im Buchhandel Fuß zu fassen? Bei seinen Ausführungen spannt er einen umfassenden Bogen von heutigen Veröffentlichungen bis weit zurück in die Zeit der ägyptischen Hochkultur und des römischen Reiches.


Gestern: "ATAK", Comic Künstler: Ritsche Ratsche – die Geburt des Comic im Bilderbuch Für den Comic-Künstler ATAK (Georg Barber, Künstler, Illustrator und Professor für Illustration in Halle) ist die deutsche Comic-Kultur ganz wesentlich vom Struwwelpeter Heinrich Hoffmanns von 1844 geprägt. Anlässlich des 200. Geburtstags von Heinrich Hoffmann verfassten ATAK und Comic-Künstlerkollege Fil eine zeitgemäße Cover-Version des Klassikers zwischen Pulp-Kultur und Poesie. Im Rahmen eines kurzweiligen Diavortrages stellte Atak dabei seinen Werdegang und seine Arbeiten als Verflechtung von Klassiker, Comic und Kinderbuch vor. Seine künstlerische Vielfältigkeit drückt sich dabei auch u.a. bei der Illustration dieses gezeigten Musikvideos aus:

Pimp von der Band „Monoland“ http://www.youtube.com/watch?v=4opyk...x=0&playnext=1

Hervorgehoben sollte übrigens auch sein unterhaltsames und sympathisches Auftreten werden.

michidiers 16.11.2010 18:03

So, ich habe unserem underduck eine Fotostrecke:
- von der sehr interessanten Ausstellung - 60 Jahre Comics aus Deutschland - ,
- von den Vortägen und Referenten,
- von den Ausstellungen zum zweiten Schwerpunktthema "China",
- von der Kibum

gemacht. Es sind einige sehr interessante Bilder davon herausgekommen.

Zu der Ausstellung (60 Jahre Comics aus D.) will ich noch kurz anmerken, dass es eine etwas abgespeckte Leihgabe der Goethe-Universität Frankfurt ist, die mit Arbeiten von Studenten der Carl von Ossietzky Universität ergänzt wurde.

underduck 16.11.2010 18:20

Dann mach mal zwei oder drei Hilfsbeiträge auf, in die ich dir morgen die Bilder einbauen kann. Heute schaffe ich das nicht mehr.

michidiers 17.11.2010 07:51


http://www.sammlerforen.net/_bilder/...denburg/20.jpg


http://www.sammlerforen.net/_bilder/...denburg/02.jpg

Die 40er Jahre, die leisen Anfänge deutscher Comicproduktion.

http://www.sammlerforen.net/_bilder/...denburg/03.jpg

"Bumm macht das Rennen" , bislang das erste bekannte deutsche Nachkriegscomic - 1947 Klaus Pielert

http://www.sammlerforen.net/_bilder/...denburg/04.jpg

Jackel und Bastel - Hans Füsser 1948

http://www.sammlerforen.net/_bilder/...denburg/05.jpg

erste erfolgreiche Serie: Nick Knatterton

.

michidiers 17.11.2010 07:52

Der erste große Boom der deutschen Comics in den 50er Jahre -
Helmut Nickel, Hans Rudi Wäscher.


michidiers 17.11.2010 07:52


Peter Schaaff 17.11.2010 09:36

Ausstellung '60 Jahre Comics'
 
Wie war denn die Ausstellung zum Thema 'Comics' in Oldenburg? Hat die jemand gesehen? Gibt es da Bilder der Exponate?

Ups - sehe gerade, daß es sich bei der Ausstellung quasi um eine Wanderausstellung handelt, die es so schon in Frankfurt, Leipzig und sonstwo zu sehen gab und zu der auch schon ein gleichnamiges Buch erschienen ist. Wie issen das Buch?

Textauszug aus dem KIBUM- Programm zu '60 Jahre Comics':
[...] Für die Gestaltung im Rahmen der KIBUM haben Studierende
der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg in Zusammenarbeit
mit dem Berliner Comic-Künstler MAWIL eigene Comics
gezeichnet, die eine Vielfalt an erzählerischen, thematischen und
künstlerischen Konzepten aus studentischer Sicht aufzeigen.
Die Ausstellung der Deutschen Nationalbibliothek wirft einen
umfassenden Blick auf 60 Jahre deutscher Comicgeschichte. Im
Zentrum stehen die wichtigsten Stoffe, Stile, Helden und Serien,
Erfolge und Kuriositäten des deutschen Comics, die prägenden
Autoren, Zeichner und Reihen, die in Taschenbüchern, Alben
und Heften unterschiedlicher Formate vorgestellt werden. Ohne
eine strenge Chronologie einzuhalten, folgt die Ausstellung
Etappen der Entwicklung über verschiedene Phasen, Phänomene
und Strömungen hinweg bis in die Gegenwart des Comics, lässt
Seitenblicke zu und fokussiert inhaltliche, buch- und mediengeschichtliche
und stilistische Schwerpunkte.

Hinnerk 17.11.2010 18:42

Eine hilfreiche Bemerkung des Übersetzers von Maus:

Zitat:

Den deutschen Leser wird es wundern, warum Wladek Spiegel man in dieser Übersetzung manchmal perfekt, manchmal gebrochen deutsch spricht. Tatsächlich verständigt sich Wladek in drei Sprachen, die verschiedenen Handlungs- und Zeitebenen zugeordnet sind. In Polen, während des Krieges und der Verfolgung, redet er, je nach Gesprächspartner, Jiddisch oder Polnisch - was der Autor (sein Sohn Art) als perfektes Englisch wiedergibt. Deshalb wird es in korrektes Deutsch übersetzt.
Als Überlebender in Amerika spricht Wladek ein gebrochenes Englisch, dessen jiddische Ursprünge die meisten amerikanischen Leser sofort erkennen würden. Um dieses «Yinglish» ins Deutsche zu transponieren, haben die Übersetzer einen analogen Sprachstil gewählt - also das gebrochene Deutsch eines Menschen, dessen Muttersprache Jiddisch ist.
Zu den typischen Merkmalen des Jiddischen, das dem Mittelhochdeutschen entsprungen ist, gehört zum Beispiel das Fehlen des Imperfekts, weshalb Wladek stets das Perfekt benutzt. Mit den Fällen nimmt es das Jiddische auch nicht genau: Dativ und Akkusativ fließen in der gemeinsamen Dativ-Form zusammen. Typisch ist auch die mehrfache Verneinung, und vor allem ist die Satzstellung anders als im Deutschen. Den Satz «Keiner konnte ihm einen guten Rat geben» würde ein Jiddisch-Sprecher auf deutsch etwa so konstruieren: «Keiner hat ihm nicht gekonnt geben kein gut'n Rat.» Wladek, kurzum, «jüdelt» nicht, sondern spricht analog zum englischen Original ein von jiddischer Grammatik geprägtes Deutsch.

michidiers 18.11.2010 11:24

Zitat:

Zitat von Hinnerk (Beitrag 338027)
Eine hilfreiche Bemerkung des Übersetzers von Maus:

Danke, wirklich sehr interessant!!

@underduck: da waren doch noch mehr Bilder und ich hatte die doch alle extra Beschriftet...:kratz:

underduck 18.11.2010 13:58

Hättest du gestern deine Glückwünsche im internen Biergarten gelesen, dann gabe es jetzt hier schon ein paar gefüllte Hilfsbeiträge. :zwinker::grins:

Mehr als 5 Bilder sollte ein CGN-Forenbeitrag nicht beinhalten. :lehrer:

michidiers 18.11.2010 14:07


michidiers 18.11.2010 14:08


http://www.sammlerforen.net/_bilder/...denburg/21.jpg


http://www.sammlerforen.net/_bilder/...denburg/22.jpg

Unbekannte Comicfigur! Wer kennt die von Euch????


http://www.sammlerforen.net/_bilder/...denburg/23.jpg

Haarmann - ein Versuch der Veröffentlichung eines expressionistischen Comics, leider fiel es beim Publikum durch und es blieb bei der Nummer 1


http://www.sammlerforen.net/_bilder/...denburg/24.jpg


http://www.sammlerforen.net/_bilder/...denburg/25.jpg


.

michidiers 18.11.2010 14:08



"Graphic Novels" - ein wichtiger Schritt zur Anerkennung des Comics als Kunst und Literatur, ...oder nur ein gelungenes Marketingmittel?

http://www.sammlerforen.net/_bilder/...denburg/26.jpg


http://www.sammlerforen.net/_bilder/...denburg/27.jpg


http://www.sammlerforen.net/_bilder/...denburg/28.jpg


http://www.sammlerforen.net/_bilder/...denburg/29.jpg


http://www.sammlerforen.net/_bilder/...denburg/30.jpg

Da diese Ausstellung eine Gemeinschaftsausstellung gewesen ist, wurden auch Arbeiten von Studenten der oldenburger Carl von Ossietzky Universität gezeigt.


.

michidiers 18.11.2010 14:09


http://www.sammlerforen.net/_bilder/...denburg/31.jpg

Ole Frahm bei seinem Vortrag über die Erscheinung "Graphic Novel"

http://www.sammlerforen.net/_bilder/...denburg/32.jpg

Der sympathische Künstler ATAK während seines Vortrages

http://www.sammlerforen.net/_bilder/...denburg/35.jpg

Zwei Bilder von der KIBUM (Kinderbuchmesse). Was mich freute, war die Tatsache, dass Comics gleichberechtigt neben den Büchern lagen. Vor 10 Jahren war das noch undenkbar.

http://www.sammlerforen.net/_bilder/...denburg/36.jpg


http://www.sammlerforen.net/_bilder/...denburg/37.jpg

Barbapapa, ältere werden sich an die Vorabendserie aus dem ZDF erinnern


.

eck@rt 20.11.2010 10:31

Hier noch ein kleiner Bericht zur Erst-Ausstellung in Frankfurt 2008:
http://www.comic.de/reporter/dnb08/dnb08.html

eck;)rt

michidiers 20.11.2010 18:32

Neben Comics war der diesjährige Schwerpunkt der KIBUM das Land China. Daher waren u.a. auch der chinesische Comickünstler „Benjamin“ und die Kinderbuchautorin und Zeichnerin Yaxin Yang mit einer Ausstellung und Workshop vor Ort.

http://www.sammlerforen.net/_bilder/...denburg/33.jpg

http://www.sammlerforen.net/_bilder/...denburg/34.jpg

http://www.sammlerforen.net/_bilder/...denburg/01.jpg

http://www.sammlerforen.net/_bilder/...denburg/15.jpg

http://www.sammlerforen.net/_bilder/...denburg/18.jpg

michidiers 20.11.2010 18:35

So, die Bilder waren etwas durcheinander. Ich habe Sie nun geordnet und, wenn nötig beschriftet.

Vielleicht kann mir noch einer von Euch hier schreiben, welch eine Comicfigur ich da als großen Pappaufsteller fotografiert habe? Die war mit vollkommen unbekannt, fand die aber sehr interessant!

Hinnerk 20.11.2010 18:42

Sieht etwas nach Anke Feuchtenberger aus.

michidiers 24.11.2010 10:11

Zitat:

Zitat von Hinnerk (Beitrag 338365)
Sieht etwas nach Anke Feuchtenberger aus.

Die Pappfigur, aller Wahrscheinlichkeit nach von Anke Feuchtenberger (ich habe die Figur auch nicht unter Google Bilder gefunden) hat mich dann doch etwas neugierig auf die Künstlerin gemacht. Das brachte mich auf die Web-Seite von „Reprodukt“, die ich mir dann etwas genauer anschaute und feststellte, dass der Verlag auch die Werke von „ FIL „ veröffentlicht.

Die Leseproben zu beiden Künstlern holten mich dann allerdings etwas auf den Boden der Tatsachen zurück. Beide treffen zumindest nicht meinen persönlichen Comicgeschmack.

Allerdings bin ich auf der Seite auch über das US-Werk „Black Hole“ gestolpert (Autor: Burns) , welches mich meganeugierig machte. Diesen Comic werde ich mir jetzt demnächst zulegen:

http://www.reprodukt.com/images/prod...3931377067.jpg

Ferner stellte ich fest, dass der Comiczeichner FIL u.a. auch Entertainer, Komödiant und Liedermacher ist und zwei CDs herausbrachte. Hat die schon jemand gehört?

underduck 24.11.2010 14:16

Guckst du z.B. hier Auch in den Berichten zum Comicfestival in München gibt es viele Hinweise auf Fil.


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