Original oder Nachdruck?
 

Orginal oder Nachdruck ist eine Frage die sich in Zeiten von Wirtschaftsabschwung und knappen Familienbudgets natuerlich - mal wieder - stellen muss.
Ein Thema das seit ewigen Zeiten zu Diskusionen unter Sammlern - nicht nur den Puristen - fuehrt. Trotzdem denke ich man sollte die hervoragenden Reprints aus dem Hause Hethke, Breling, Ehapa und wie sie alle heissen nicht in eine Ecke stellen. Hier bekomme ich eine sehr gute Qualitaet zu einem Bruchteil der Sammlerpreise im selben Zustand.
Eine andere Moeglichkeit bei Heften aus den 50er und 60er Jahren Geld zu sparen ist sich die Englischsprachigen Orginalausgaben zu kaufen .
Ich habe vor nicht allzu langer Zeit bei den BSV Ausgaben der Eule und Sindbads Abenteuern aufgegeben und mir die Nachdrucke gekauft. Die Orginale sind (mir) im gesuchten Zustand einfach zu teuer geworden.

Stehe ich mit meiner gewandelten Meinung zu den Reprints allein da? :weissnix:

Obwohl es sehr viele Verlage gibt die Reprints veroeffentlichen, habe ich das Thema in das Forum des Hethke Verlags eingebracht, weil dieser einfach der Herausgeber von erstklassigen Nachdrucken (war)

Schön aufgemachte Buchausgaben alter Comics schätze ich sehr. So z.B. aktuell die vierbändige US Nachdruckreihe von DC mit den ersten 24 Mad Heften der klassischen EC-Ära.
Auch die Breling Nachdrucke verschiedener bsv Reihen kämen grundsätzlich in Frage, da Sie nur durch den dickeren Umschlag vom Original zu unterscheiden sind.
Bei Nachdrucken die sich aber deutlicher vom Original unterscheiden, Superman Reprinthefte im Schuber bei Ehapa, Lehning Nachdrucke mit neuen Titelbildern usw., ziehe ich ein mittelmässig erhaltenes Originalheft dem Nachdruck immer vor.

Der gleichen Meinung bin ich auch. Weil Hethke die 2. Sigurd Piccolo-Serie teilweise mit anderen Titelbildern nachdruckte, habe ich mir die Originale gekauft.

Buntes Allerlei: Nachdruck reicht

Hit Comics 1: Nachdruck reicht, aber nur weil ich das Original schon einmal hatte
(und gesehen habe, was minimal verändert wurde)

Heiterer Fridolin: Nein, da inhaltlich verändert

US-Nachdrucke: durchaus, aber nur wenn ungekürzt und inhaltlich nicht verändert
Hier ziehe ich die s/w-Essentials vor

Micky Maus: Toll sind die Bücher mit den ersten Heften ab 1/51

Nachdrucke zum Lesen ja , sonst lieber Original zum Sammeln! :wink:

Hast du eigentlich auch schon mal einen Comic gelesen, oder sammelst du nur?

Ich kann mich Watcher nur anschließen. Um eine Story lesen zu können nehme ich auch einen Nachdruck, zufrieden (als Sammler) bin ich dann nicht.

Die Frage an sich ist eigentlich unbeantwortbar, da sie zu verallgemeinernd gestellt ist. Es kommt immer darauf an, um welche Serie es sich handelt.

Wenn es sich z.B. um eine Serie aus dem Ausland handelt, die bisher nur verstümmelt veröffentlicht wurde, ist eine komplette Neuausgabe natürlich vorzuziehen. Auch die grünen und gelben Buchausgaben vom Sigurd (ich nenne sie hier, da die Hefte 1:1 nachgedruckt wurden) ziehe ich den Originalen vor, da ich Bücher liebe.
Wenn wir hier nur von absolut unveränderten Faksimile-Nachdrucken sprechen, schließe ich mich oesterreichliebhaber an: lieber ein gebrauchtes Original als ein Nachdruck im Top-Zustand.

Was die gelbe Buchserie mit den Grossband-Abenteuern betrifft, da gebe ich Dir recht. Man hat dort die Originalfarben und die blaue Kopfleiste, wie bei Lehning.

Die grüne Buchserie enthält die Grossbände mit den verkürzten Piccolo-Abenteuern. Hier finde ich die schwarze Buchserie besser, weil dort die Auslassungen eingefügt sind.

Da hast Du natürlich vollständig recht - das "1:1" bezog sich auf die Lehning-Großbände.

Aber wie gesagt, Reihen wie z.B. "Bessy Classic" sehe ich als Hethke-Original, nicht als Nachdruck, weil dankenswerterweise auch Seiten die Bastei seinerzeit ausgelassen hat, integriert wurden. Desgleichen der tolle "Silberpfeil" bei Wick.
Ähnlich verhält es sich mit den Illustrierten Klassikern, wenn da von "Originalen" die Rede ist, denke ich immer an die US-Originale. Die wunderbaren Hardcover-Ausgaben sehe ich als Original-Hethke.

Ein schönes Beispiel für die Grundsatzfrage "Original oder Nachdruck?" waren die Lehning-Kleinbände (Brik, Ivanhoe, Marco Polo usw.) bzw. deren Hethke-Faksimile-Nachdrucke.
Wenn man hier bei den Originalen zu Heften in Z2 oder Z3 griff, kam man deutlich billiger weg als mit den Hethke-Nachdrucken.

Da stellt man wieder fest wie unterschiedlich die Geschmaecker sind. An den Hethke Wiederveroeffentlichungen der BSV und Rudl Klassiker als GB SC habe ich genauso viel Freude wie an den entsprechenden Vorlagen. Schade das bei den Hethke Heften die BSV Reihenfolge nicht eingehalten wurde, es waere fuer alle Sammler einfacher gewesen. Eine Extra,- oder Sonderveroeffentlichung der fehlenden Hefte waere willkommen gewesen, bei den Doppelbaenden hatte ich sogar darauf gehofft.
Die entsprechenden HC Veroeffentlichungen sind mir persoenlich ...............wiesollichsagen.....................ein Graus. Es passt einfach nicht zu den Ill. Klassikern.

Oh, in Skandinavien erscheinen die "Classics Illustrated" in noch edleren Buchausgaben. Immer mehrere Hefte in einem Band.

http://www.univers.no/egmont-univers...llProducts=YES

In den Staaten gibt es auch einen "Nachdruck" der Doppelbaende als HC (in GB glaube ich auch) das mag fuer die entsprechenden Liebhaber toll sein, ich mag es halt nicht.
Ich denke dass ist mit einem 1966 Kaefer (ich hatte mal einen mit 6 Volt) zu vergleichen. Man kann diesem Auto einen 6 Zylinder einpflanzen, Platz genug ist da, auch wenn im Fond dann kein Raum mehr ist.
Auf den ersten Blick mag das toll sein, man hat etwas besonderes. Nur, ich finde das ganze verliert dann seinen Flair.
Aber wie gesagt, meine persoenliche Meinung, ich bin da neuem gegenueber vielleicht auch wenig aufgeschlossen

Ich muss mich korrigieren, die Buecher von Egmont sehen tatsaechlich sehr schoen aus und haben mit den US HC nichts zu tun.

Die Hethke ND der Illustrierten Klassiker sind für mich das Beispiel für Hefte ohne Flair. Die Originale hätte ich gern komplett, sind aber auch in Z.(2) unerschwinglich für mich, die Nachdrucke nähme ich nicht mal geschenkt.

Die Egmont Bücher, die ich gar nicht kannte, sehen tatsächlich gut aus. Aber bei der Reihe Illustrierte Klassiker handelt es sich doch um auch um ein typisches bsv Produkt mit genialen Titelbildern und zeichnerisch meist sehr schwachen Inhalten, sowie stark verkürzten Originaltexten. Daß man sich die dann tatsächlich ins Regal stellt um sie zu lesen, kann ich nicht verstehen. Wenn ich sie als Originale hätte, würde ich sie auch lesen, aber eine bibliophile Ausgabe ergibt für mich keinen Sinn. Deswegen fand ich auch die Hethke Hardcover unangemessen.

Lt. Ehapa hat man sich gegen eine Deutsche Veroeffentlichung entschieden, da:

1) Alle Ausgaben bei Hethke erschienen sind

2) Auf dem Markt kein ausreichendes Interesse fuer eine derartige Serie besteht :weissnix:

Das sieht EHAPA richtig , der Markt ist dicht , nach nun 20 Jahren ist der Markt noch immer mit den Hethke Ausgaben gesättigt! :wink:

@Stefan

Kannst Du mir einen Weg aufzeigen, die Ausgaben zu bestellen? Uber Amazon funktioniert es nicht und bei dem Bestellformular auf der Seite scheitert es an meinen Sprachkenntnissen.

O je, da bin ich auch überfragt. Ich trug mich zwar schon mit dem Gedanken einige der schönen Phantom-Ausgaben von denen zu bestellen, aber ich hab's noch nie versucht.
Das Bestellformular scheint mir aber eine bewältigbare Hürde zu sein. Ich glaube, ich kann zumindest erraten, was "E-post" und "Passord" bedeuten. :kratz:

Bei Ebay steht übrigens gerade eine IK-Originalzeichnung zum Verkauf, falls es jemand interessiert:
http://tinyurl.com/3qy84l

Danke für den Tip! :top:

:D

Ich hätte doch noch mehr bieten sollen!!

Für eine Originalzeichnung "plus" - für wenig Euronen ersteigert... .
Obwohl nicht mein Sammelgebiet wäre es mir 50 Euro wert gewesen.

Hätte nicht gedacht, das es so günstig ersteigert wird, sonst hätte ich auch mitgeboten.

Ich sammle vorwiegend Nachdrucke (insbesondere Sigurd, Tibor, Akim etc.).
Ich bin mit den Nachdrucken vollauf zufrieden. Sie sind gegenüber Originalen
preiswert und erschwinglich.
Außerdem wurden einige Großbandreihen neu aufgelegt und mit den ausgelassenen
Piccolos erweitert (Sigurd, Tibor, Akim Held des Dschungels).
Wenn man alle Nachdrucke gesammelt hat und auch die nicht veröffentlichen
Abenteuer von Akim oder die neuen Abenteuer von Falk, Sigurd und Nick
besitzt, so kann man mit Recht behaupten, dass man auch jede Menge "Originale"
in seiner Sammlung hat.
Als Kind hatte ich die Original-Piccolos gesammelt, jedoch war der Zustand der
Heftchen nach mehreren Ausleihungen als "bedenklich" zu bezeichnen.

Heute besitze ich die Nachdrucke im neuwertigen Zustand, sauber in Pastikhüllen
aufbewahrt. Sie riechen teilweise auch "druckfrisch".
Was will ich mehr?

Naja, das ist eben wieder so eine Glaubensfrage. Viele Sammler lieben (wie ich) den "antiquarischen" Geruch mehr als den "druckfrischen" Geruch.
Klar waren viele Hefte bei Lehning grauenvoll koloriert, trotzdem betrachten viele Sammler sie als "Originalfarben", die sie nicht missen wollen.

Das Tolle bei Hethke war ja, daß für alle Geschmäcker etwas dabei war: die grün/gelben Sigurd-Bücher z.B. bieten die Sigurd-Hefte in den Originalfarben, die schwarzen Bücher sind ansprechend neu koloriert. So kann jeder auch mit Nachdrucken nach seiner Fasson selig werden.