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Frozen 03.05.2013 08:36

Comics in der Weimarer Republik
 
Hallo,

ich bin Lehramtsstudent und aktuell in einem Seminar, welches sich mit Bildern im Geschichtsunterricht befasst. Mein Dozent wollte unbedingt auch etwas zum Thema Comics haben und ich habe mich todesmutig des Themas angenommen, obwohl mein Horizont neben den üblichen Verdächtigen aus Entenhausen, nur noch die üblichen Verdächtigen aus dem francobelgischen Raum wie Tintin, Gaston, Isnogud, Asterix&Obelix und Spirou umfasst.

Nun habe ich mittlerweile gelernt, daß Comics im Deutschland der Hyperinflation wohl fast nicht vorhanden waren.

Gibt es allerdings irgendwelche vergleichbaren Bildergeschichten, wenn man die Definition "Comic" großzügig auslegt? Ich bin in den diversen alten Satire-Zeitschriften wie dem Ulk auf derartige Bildergeschichten gestoßen, die aber halt immer sehr hart an die Grenzen zur Karikatur stoßen (da wird der Referent der nach mir kommt sauer).

Am Besten natürlich in digitalisierter Form, da Zeit und Geld für die Jagd bei eBay eher begrenzt sind.

Wäre toll wenn da jemand einen Einfall hat. :)

underduck 03.05.2013 09:26

Hallo Frozen, willkommen im CGN! :wink:

Dein Thema gehört eigentlich nicht direkt nach "Comics allgemein", sondern viel eher ins Forum der allgemeinen "Comicforschung". Dahin verschiebe ich das Thema.

Schlimme 03.05.2013 16:13

Frans Masereel
http://d-nb.info/361533608
http://d-nb.info/575013761

Otto Nückel
http://d-nb.info/575275952

Frozen 04.05.2013 17:52

Danke soweit. Falls jemand noch etwas einfällt, immer her damit. :)

@Schlimme: Dein Nick, dein Titel und dein Avatar - made my day! :D

guenkos 04.05.2013 18:54

http://www.comicforschung.de/
"In der Zeitschrift Der Lustige Sachse springt in Heft 33/1929 ein sehr wirkungsvoller, seitenfüllender Comic ins Auge. "Käpten Priem" ..."

Armin Kranz 05.05.2013 19:43

Vater und Sohn erschien erst ab 1934 in der Berliner Illustrirten Zeitung, von daher ist er hier falsch gelistet ... :floet:

Mick Baxter 05.05.2013 20:30

Zitat:

Zitat von guenkos (Beitrag 442182)

Ich würde sogar sagen
http://www.comicforschung.de/dtcom/d...forschung.html

mschweiz 06.05.2013 16:49

  • Allerlei Jugendstreiche 1926, Enßlkin & Laiblin, reutlingen
  • Bleises Reisewege (1927-35) von H. Skolaster, Pallottiner Verlag
  • Bubenstreiche und Schelmereien 1921 von M. Abeg, Enßlin und Laiblin Verlag
  • Einfälle und Reinfälle 1927 von J. Lehrmann (Johannes Lehrmann Verlag)
  • Felix der Kater 1927 von Sullivan in Neue Berliner Verlagsgesellschaft
  • Flick Flock Flaum Die Zwerge 1929 von E. Karsten im Verlag W. Pfannkuch & Co
  • Fotosammlers Freud und Leid 04/1931 von H. Köster (Montblanc-Simplo)
  • Der Globi (1934-35 und Jam 35-70) von R. Lips, Globi-Verlags AG Zürich
  • Der heitere Fridolin 10/21-09/28, 12/28 Ullstein Verlag
  • Der Hochzeitsschmaus und andere Ergötzlichkeiten 1921 von H. Witzig im L. Staackmann Verlag
  • Langohrs Jagdabenteuer 1922 vo K. Wiese im Verlag Deutsche Buchwerkstätten
  • Lustige Bilder von bösen Buben 1923 im Braun & Schneider Verlag
  • Lustige Bücher
  • Die lustigen Coco-Bilderbogen (Faltblatt)
  • Die lustigen Münchner Bilderbogen (1925-26) bei Braun & Schneider
  • Nuckels Abenteuer 1927 von R. Pommerhanz bei A. Bergmann Verlag
  • O diese Autos! 20er Jahre bei Braun & Schneider Verlag
  • O diese Buben! 08/1929 von K. Pommerhanz bei Enßlin & Laiblin
  • O diese Dackel 1923 bei Braun & Schneider
  • O diese Jugend 1925 (+29, +31) von K. Pommerhanz bei Enßlin & Laiblin
  • O diese Mädchen 1922 von K. Pommerhanz bei Enßlin & Laiblin
  • Padubanz von R. Richter in der Verlagsanstalt Hermann Klemm
  • Der Papagei 05/1926-41 bei Helmut Mielke & Co
  • Piedelwanst (um 1920) von R. Richter bei Verlagsanstalt Hermann Klemm
  • Pommerhanz-Album 1921 von K. Pommerhanz bei Enßlin & Laiblin
  • Prinzessin Sternmiere 1928 von G.T. Rotmann beim Schwabenverlag
  • Professor Schnurps in Afrika (ab 1922) von W. Bosch beim Safari Verlag
  • Putiputs Abenteuer 1927 von K.O. Petersen beim Verlag Jos, Scholz
  • Djie Rama-Post vom lustigen Fips (ab 1926)
  • Rummel 1925 vo L. Fodor bei Dr. Eysler & Co
  • Der Schmetterling (1926-41) bei Hellmut Mielke & Co
  • Strupp 1927 von J. thiel
  • Stückels Abenteuer 20er Jahre im Bergmann Verlag
  • Die Taten des Herkules 1922 von G. Dore im Eugen Rentsch Verlag

eck@rt 06.05.2013 17:06

Ihr dürft euch nicht nur auf die Buchausgaben beschränken. Die Comicgeschichte vor dem Krieg fand in den Zeitungen und Zeitschriften statt.

eck:floet:rt

mschweiz 07.05.2013 10:52

Wittwe Knolle von Rudolf Röse. Die erste Auflage sollte ca. 1926 erschienen sein.

eck@rt 07.05.2013 20:04

Es geht nicht um einzelne Titel. Der Gesamtzusammenhang ist wichtig.

eck;)rt

mschweiz 09.05.2013 21:04

Waren die in den Zeitungen und Zeitschriften der Weimarer Republik veröffentlichten Comics "deutsche Eigengewächse" oder doch im Wesentlichen aus den USA "importiert"? In diesem Fall möchte ich auf die Sekundärliteratur "Medium Comic 1: die ersten Comics: Zeitungs-Comics in den USA von der Jahrhundertwende bis zu den dreißiger Jahren" von Horst Schröder hinweisen, die 1982 im Carlsen Verlag erschienen ist. Kann dies jemand bestätigen?

Ein Überblick ergibt sich als Ganzes aller vorhandenen Puzzle-Stücke. Und desto mehr Teile umso besser. Vor diesem Hintergrund ist Beitrag #11 zu sehen, auch wenn die Buchausgaben nur einen kleinen Bereich des großen Weimarer Comicpuzzles ausmachen.

Mick Baxter 10.05.2013 01:03

Es gibt wohl niemand weltweit, der mehr Ahnung von dem Thema hat, als Eckart Sackmann. Wer sich also wirklich dafür interessiert, kommt am Jahrbuch Deutsche Comicforschung nicht vorbei (auch wenn 9 Bände à 39,00 € ganz schön ins Geld gehen).
Oder selber forschen. Da wird es mit dem Gesamtzusammenhang allerdings schwierig.

mschweiz 10.05.2013 14:36

Die Inhalte der jeweiligen Bände findet man hier. Es wäre interessant zu wissen, welche Jahresbände der "dt. Comicforschung" für die Fragestellung besonders relevant sind. Ich denke auch, dass die Themenstellung unabhängig von der Studienarbeit im Forum auf Interesse stößt.

mschweiz 10.05.2013 14:43

Interessant könnte auch das Buch Geschichte in Sequenzen - "Über den Einsatz von Comics im Geschichtsunterricht" von Rene Mounajed sein.

Hier ein Link

mschweiz 10.05.2013 14:46

Eigene Antwort auf meine Frage im Beitrag 15

74basti 11.05.2013 08:14

Mich würde interessieren, ob die Auswertung der Zeitungspublikationen einen Hinweis darauf gibt, ob das Medium i.w.S. an sich akzeptiert war, oder innerhalb der Publikationsbandbreite (von nationalistisch bis ganz links) auch verfemt war?

Mick Baxter 11.05.2013 08:31

Dazu bräuchte man eine große Trennschärfe zwischen Sprechblasencomics und den Busch-Nachfolgern. Letztere waren sicher verbreiteter und auch anerkannter, ich glaube aber nicht, daß es einen Kulturkampf zwischen diesen beiden Ausprägungen gab. Außer vielleicht in der Gleichsetzung von Comicstrips mit amerikanischer Kultur (die wohl nicht allzu positiv gesehen wurde).

Frozen 14.05.2013 19:47

Erst mal Danke für den Input (insbesondere mschweiz und Hinnerk)!

Werde das Ganze mal sichten. :)

74basti 14.05.2013 22:28

@Mick Baxter: ich meinte beides.

Peter L. Opmann 29.02.2020 20:13

Im Fernsehen gab es gerade einen Hinweis auf Comics zur Zeit der Weimarer Republik, genauer gesagt, deren Nichtvorhandensein.

In der Sendung "Kunst und Krempel" (Bayerischer Rundfunk) wurde ein Blechspielzeug untersucht, ein Polizist der Firma Gama, Fürth, hergestellt 1925, der durch eine Aufziehfeder seinen rechten Arm heben kann (als Zeichen für "Stop!"). Interessant war, daß der Originalkarton noch vorhanden ist. Darauf ist eine Straßenszene mit Schutzmann dargestellt, und zwar im "Comicstil", wie die Experten meinten (man sah es nicht so genau, aber es schien ein Ligne-claire-artiger Stil zu sein). Ein Experte sagte dazu, dieses Spielzeug sei sicher für den Export bestimmt gewesen, denn diese Kartongestaltung wäre für den deutschen Markt sehr untypisch gewesen.

eck@rt 29.02.2020 21:42

Zitat:

Zitat von Peter L. Opmann (Beitrag 615749)
Ein Experte sagte dazu, dieses Spielzeug sei sicher für den Export bestimmt gewesen, denn diese Kartongestaltung wäre für den deutschen Markt sehr untypisch gewesen.

Da habe ich auch gestutzt, aber da der Polizist mir sehr englisch (oder wenigstens: ausländisch) aussah, habe ich innerlich akzeptiert, dass die Verpackung wohl auf ein Land abzielte, in dem Sprechblasen damals gängiger als bei uns waren. "Comicstil" bezog sich sicher auf die hier verwendete Sprechblase, nicht auf den Zeichenstil.

eck;)rt=


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