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-   -   Auf den Spuren von Conan, dem Barbar (https://www.sammlerforen.net/showthread.php?t=44518)

Crackajack Jackson 07.11.2021 15:22

Die romantische Szene ergibt schon Sinn.
Es war immer schon ein Knistern zwischen den beiden, bis Conan glaubte, die Königin habe ihm den Armreif (Conan #21), mit dem die übergroße Echse angelockt wurde, geschenkt, um Conan aus dem Weg zu schaffen.

Königin Melissandra wusste von der unheilvollen Wirkung des Armbandes jedoch nichts. Hinter all dem steckte der bösartige Zauberer Kharam Akkad.
Nachdem die Königin das Conan erzählte, war wieder alles gut zwischen den beiden.


Mit dem Fall der Stadt wird eine große Saga beendet, die sich über fünf Hefte zog, bisher die längste Geschichte der Serie.

Ein bisschen übertrieben ist es vielleicht, dass er sie gleich zu seiner Frau machen will, aber im Überschwang der Gefühle kann einem ein solcher Satz schon mal rausrutschen. Standesgemäß wäre das jedoch nicht.

Peter L. Opmann 07.11.2021 16:13

Zitat:

Zitat von Crackajack Jackson (Beitrag 738206)
Ein bisschen übertrieben ist es vielleicht, dass er sie gleich zu seiner Frau machen will, aber im Überschwang der Gefühle kann einem ein solcher Satz schon mal rausrutschen. Standesgemäß wäre das jedoch nicht.

Das war's, was ich meinte. Conan kaufe ich den Romantiker nicht ab. Zudem ein ziemlich klischeehafter Dialog a la Marie Louise Fischer.

Marvel Boy 07.11.2021 17:35

Auch ein grober Klotz braucht mal Romantik.
Viel mehr entsetzt mich das hier jemand Dialoge von M.L. Fischer kennt.

Peter L. Opmann 07.11.2021 19:03

Die Fischer-Romane findet man in jedem Gratis-Buchregal. Hab' aber noch keinen gelesen...

Marvel Boy 07.11.2021 19:16

Ich lese auch lieber Conan. :D

Peter L. Opmann 13.11.2021 17:05

Conan the Barbarian # 27 / Marvel-Superhelden-Comic-Taschenbuch: Conan # 3 / Conan der Barbar, Classic Collection # 2

Erscheinungstermin:
Juni 1973 / 1980 (?) / 2019

Story-Titel: Das Blut von Bel-Hissar!

Original-Storytitel: The Blood of Bel-Hissar!

Zeichnungen: John Buscema und Ernie Chua

Text: Roy Thomas

Übersetzung: Burn-E

Es fällt auf, dass seit dem Debüt von Zeichner John Buscema die Storys klarer geworden sind, einen Spannungsbogen und auch eine Pointe besitzen. Dabei ist der Autor derselbe: Roy Thomas. In ssiner Einführung zur zweiten Classic Collection spricht er allerdings davon, daß die Ausgaben imemr mit heißer Nadel gestrickt wurden. Buscema hatte also offenbar nur ein ungefähres Storygerüst, das er dann beim Zeichnen selbst ausgearbeitet hat. Obwohl ihm nachgesagt wird, zu den Superheldenstorys bei weitem nicht so viel beigetragen zu haben wie Jack Kirby, darf man die Art, wie er erzählte, wohl dennoch nicht unterschätzen.

Der vorliegende Band ist laut Thomas der erste, den Buscema zeichnete. Er begann demnach bereits mit der Arbeit an „Conan“, als Barry Smith noch mit den Ausgaben # 23 und 24 beschäftigt war. Da war wohl noch nicht ganz klar, wie lange Smith noch weitermachte. Daher setzte Buscema ein Stück nach der Tarrim-Saga ein. Die Verbindung wird hergestellt, indem Conan vor den Truppen Yezdigerds, des Belagerers (und Eroberers) von Makkalet, fliehen muß. Er kommt dabei nun aber in eine andere Gegend und beginnt ein neues Abenteuer. „Conan“ # 25 und 26 reichte er nach Aussage von Thomas danach erst ein, und man kann sich vorstellen, daß das dann schnell gehen mußte. Aber Buscema war durch eine Deadline wohl nicht so leicht in die Bredouille zu bringen.

Wenn man es weiß, ist es plausibel, daß dies eine Debütausgabe ist, bei der sich der Zeichner besonders Mühe gegeben hat. Besonders das Gelage in der verwunschenen Burg ist sehr schön ausgearbeitet, und später kommen weitere ungewöhnliche Kulissen hinzu: die im Meer versunkene Stadt, wo der Rubin, um den sich diese Episode dreht, gefunden wurde, und einen Tempelraum, der freilich mit seinen Monster-Standbildern ein wenig an eine Geisterbahn erinnert. Die Geschichte stammt von Robert E. Howard, hat aber ursprünglich mit Conan nichts zu tun, sondern wurde als Kreuzritter-Saga für „Oriental Stories“ geschrieben. Offenbar ließ sie sich aber relativ problemlos für die Conan-Welt adaptieren.

Worum geht’s? Conan lernt einen stummen Kleiderschrank von Beduinen kennen, der ein Mädchen, Suwaan, bedroht. Conan greift ein, aber dann müssen alle drei vor Yezdigards Armee flüchten. Sie kommen zu der erwähnten Burg, in der sich viele Krieger, aber offenbar keine Frauen aufhalten (sie wurden alle dem Blut-Rubin geopfert). Conan muß Suwaan auch hier vor dem Zugriff gieriger Männer schützen. Es stellt sich heraus, daß die Krieger eine Diebesbande sind, die den erwähnten Rubin in ihrer Gewalt haben. Das Juwel ist allerdings verflucht – sein Besitzer muß sterben, was sich auch mehrmals bestätigt. Als sich Conan, an dem Edelstein nur mäßig interessiert, schließlich mit Suwaan zurückziehen will, betäubt sie ihn mit manipuliertem Wein. Während er bewußtlos ist, geht das gegenseitige Töten weiter. Wo sich der Rubin befindet, ist inzwischen unklar. Als Conan erwacht und wieder ins Geschehen eingreift, hetzt Suwaan die Meute auf ihn. Nachdem er einige von ihnen umgebracht hat, zieht ihn der Beduine in einen Nebenraum, und sie verlassen eilends die Burg. Die Krieger verdächtigen inzwischen Suwaan, den Rubin selbst eingesteckt zu haben, und töten sie. Auf jeden Fall hat das Mädchen kräftig intrigiert, um ihn zu bekommen. In Wirklichkeit ist es aber der Stumme, der die Preziose an sich genommen hat. Conan trennt sich von ihm – gerade nach den letzten Ereignissen ist er darauf nicht mehr scharf.

Hier wird nach langer Zeit wieder mal am Ende die nächste Ausgabe angekündigt, vorerst aber nur in einem kleinen Textkasten. Die Story bezieht ihre Spannung von überraschenden Wendungen, und der Leser möchte tatsächlich gern wissen, wo sich der Rubin jeweils gerade befindet und wer aus welchen Motiven hinter ihm her ist. Es wird zwar viel gekämpft und gestorben, aber auf Splatter- oder Schockeffekte wird verzichtet (ebenso auf zu viel Erotik); Buscema gestaltet den Comic sozusagen jugendfreier als Smith. Eine würdige Startausgabe für ihn, mit der er seinem Vorgänger ohne weiteres das Wasser reichen kann.

Crackajack Jackson 14.11.2021 13:55

Da ist sie wieder. die Angst vor dem weiblichen Geschlecht. Die Frauen werden geopfert und die einzig lebende schmiedet Ränke.

Die detaillierten Zeichnungen sind mir auch positiv aufgefallen. Das Panel des Festmahl in der Burg sieht aus wie ein Gemälde.

Der fluchbeladene Schatz, der dem jeweiligen Besitzer Unglück bringt, kommt in vielen Geschichten vor, z.B. der Nibelungenhort.
Das Motiv

Peter L. Opmann 20.11.2021 22:59

Conan the Barbarian # 28 / Marvel-Superhelden-Comic-Taschenbuch: Conan # 3 / Conan der Barbar, Classic Collection # 2

Erscheinungstermin:
Juli 1973 / 1980 (?) / 2019

Story-Titel: Der Mond von Zembabwei!

Original-Storytitel: Moon of Zembabwei!

Zeichnungen: John Buscema und Ernie Chua

Text: Roy Thomas

Übersetzung: Burn-E

Das ist eine kompakte Story, die sich im Prinzip an einem Ort abspielt. Dabei werden verschiedene Actionsequenzen miteinander verbunden: Ein Kampf gegen ein schlangenartiges Reptil, die Entdeckung, daß Feinde von Conan selbst einem mächtigen Gegner zum Opfer gefallen sind, das Auftreten eines Magiers, der diesmal im Körper eines Opfers steckt, und der Entscheidungskampf gegen ein Monster, diesmal wieder ein larger-than-life-Tier, ein riesenhafter Gorilla. Das Herannahen dieses Gorillas erinnert mich sehr an King Kong, und es gibt auch eine weiße Frau, die er sich holen will – was aber hier natürlich Conan am Ende vereitelt. Unser Barbar wird übrigens zweimal verächtlich behandelt, worauf er mehrmals mit einem finsteren Blick reagiert, der vielleicht mehr sagt als viele Worte.

Das alles ist einmal mehr mitreißend erzählt (ich beziehe mich vor allem auf die bisherigen Buscema-Ausgaben). Alles spielt sich in einem düster-romantischen Dschungel im Land Zembabwei (erinnert nicht von ungefähr an Simbabwe) ab. Es ist bekannt, daß Burne Hogarth eines der großen Vorbilder von John Buscema war; kann sein, daß er hier gern etwas Tarzan-artiges produzieren wollte. Was mir noch auffällt: Buscema geht allmählich von der Seitenaufteilung mit vielen kleinen Panels weg, wie sie die Spezialität von Barry Smith war. Er bevorzugt fünf bis sechs Panels pro Seite in der von Jack Kirby gewohnten Aufteilung. Gelegentlich zeichnet er jetzt sogar zwei Panelreihen, wie man das aus seinen Superheldencomics kennt.

Wieder wird laut Roy Thomas eine Howard-Story adaptiert, die nicht in den Conan-Zyklus gehört. Kurz zum Inhalt: Conan gelangt aus der Wüste in einen Dschungel und trinkt an einem Wasserloch. Dabei wird er von der Schlange angefallen. Beim Kampf mit ihr gerät er in Treibsand. Ein schwarzer Krieger (mit modischem Oberlippenbart) schlägt dem Reptil den Kopf ab, läßt aber Conan im Treibsand stecken. Begleitet wurde er von drei Kumpanen und einer blonden Sklavin. Mithilfe des Schlangenkörpers kann Conan sich mit knapper Not retten. Kurz darauf begegnet er dem Schwarzen wieder, der im Streit um ein Götzenbild übel zugerichtet wurde. Seine Begleiter und die Frau sind verschwunden. Conan soll den Götzen wiederbeschaffen, aber der Mann bleibt sterbend liegen.

Dann findet Conan einen der Kumpane namens M’Gorah, den er mitnimmt. Schließlich entdeckt Conan die an zwei Baumstämme gebundene Sklavin. Als er sie befreien will, stürzt er in eine Fallgrube und muß erkennen, daß M’Gorah nun der Magier ist, der zu dem Götzenbild gehört. Er soll zusammen mit der Frau geopfert werden. Conan kann gerade eben aus der Grube klettern, bevor der Riesenaffe auftaucht. Conan verletzt ihn mehrmals mit seinem Messer (das er vorher mit dem Gift der Schlange präpariert hatte), kann ihn aber nicht töten. Der Magier mischt sich ein, wird aber von dem Affen erwischt. Dann zeigen die Messerstiche endlich Wirkung, und der Gorilla kippt um. Conan befreit das Mädchen und trägt es aus dem Dschungel.

Auch wenn der Leser immerzu ins Geschehen hineingezogen wird, fehlt der Geschichte diesmal der Witz. Es gibt lediglich überraschende Wendungen. Der Schwarze mit dem Bärtchen spielt eine zu kleine Rolle, daß man sich näher für ihn interessieren könnte. Möglich, daß er in einem späteren Heft noch einmal auftaucht. Der Magier hat den Nachteil, daß man ihn eigentlich nie kennenlernt, da er von dem Körper eines der Krieger Besitz ergreift. Etliche Motive wurden schon wiederholt verwendet: die Frau, die einem Monster geopfert werden soll, der Gegenspieler, der auf Conan geringschätzig herabblickt, dann aber auf der Strecke bleibt, der Magier, der seinem eigenen Gott zum Opfer fällt, natürlich das Duell mit dem Monster, in dem Conan letztlich durch Kampfkraft und Zähigkeit obsiegt. Neu ist die Tarzan-Kulisse. Ich denke, da das Konzept von „Conan“ damals ziemlich neu war, konnte man auf ausgeklügelte Storys verzichten. Die Leser waren gepackt, weil sie so etwas noch nicht – oder höchst selten mal – gesehen hatten.

Crackajack Jackson 21.11.2021 10:44

Ich kam so ziemlich zum gleichen Ergebnis:

Der Kampf mit der Schlange wird schon fast poetisch beschrieben.

Die Zeichnungen dazu sind sehr klar und detailliert.

In der Geschichte verfolgt Conan zuerst Thutmekri, der Mann, der ihn im Sumpf dem Tod überlassen hat, dann die Männer, die das gleiche mit Thutmekri gemacht haben. Eines führt zum anderen, es wird viel hineingepackt in die Geschichte und so ein bisschen fehlt der rote Faden.
Zum Schluss verwandelt sich wieder einmal eine Statue zum Leben, wie einst die kleine Schlangenstatue.

Das ganze Setting ist eine Mischung aus King Kong (die an zwei Pfähle gefesselte Frau, die ein Opfer für den Affen sein soll) und Tarzan (Conans Flucht mit den Lianen).

Wieder einmal tötet das Monster seinen Beschwörer.

Die Ausgabe ist eine Variation bekannter Motive, die Roy Thomas immer mehr verfeinert. Trotzdem fehlt hier der Platz, um auf Conans Gegner näher einzugehen, so dass diese ziemlich blass bleiben.

Peter L. Opmann 21.11.2021 12:38

Daß der rote faden fehlt, wollte ich eigentlich nicht sagen - kann man aber so sehen. Es ist eine Verfolgungsjagd mit nicht viel Sinn und Ziel.

Die Einheit des Ortes ist ein Ideal des klassischen Theaters. Wir wissen zwar nicht, wie weit Conan durch den Dschungel streift, aber man kann annehmen, daß sich alles nicht weit voneinander entfernt abspielt. Aber die Story ist recht dünn, und es werden erneut die schon bekannten Zutaten verwendet.

betamax 21.11.2021 13:41

CONAN nach Barry Windsor Smith.....
 
Ich habe damals ja auch ganz begeistert die CONAN TB gekauft, es gab eben nichts anderes, zumindest im Alter von 10-12 für mich. Zwar gab es in der Bahnhofsbuchhandlung ein Dutzend US Serien, auch CONAN, aber der Umrechnungskurs war völlig überzogen ( 1$ = 5-6 DM ), wobei bei CONAN und den beiden Reprintserien "Marvel Superheroes" und "Marvel Tales", also HULK und SPIDERMAN Reprints, immer der höchste Umrechnungskurs veranschlagt wurde.
Dann lernte ich ja gerade erst Englisch, aber bei diesen Wucherpreisen kaufte ich die wenigen Serien die günstiger waren, dies waren erstaunlicherweise CRACKED (KAPUTT) und CRAZY (Marvel). Hier lag der Dollarkurs bei 3DM.

Ein paar Jahre später habe ich dann gebraucht die CONAN ab der 7 nachkaufen können, die Nummern davor waren schon zu teuer. Bei den späteren Nummern gabs dann im Comicladen "Blender" hier US Comics zu zivileren Preisen. ( Trotz des Namens :D ) Da bin ich dann auch eingestiegen, aber doch recht schnell wieder ausgestiegen.

Die "Savage Sword" las ich sehr gerne, aber mit den "Comic Book" Conan von Thomas konnte ich nicht mehr viel anfangen. Er wurde durch den COMIC CODE gezähmt ( der einzige Gegner, den er nicht besiegen konnte ), die Stories packten mich einfach nicht. Zwar baute auch "Sword" nicht aufeinander auf, hatte vielleicht mal einen 3-Teiler, aber die las ich damals im Original oder in der SPRECHBLASE, die ich mir wegen CONAN kaufte, sehr gerne.
Ich habe dann nur sporadisch gelesen, die Fleisher Ausgaben fand ich besonders öde, ausgenommen eine einzige Nummer mit einem lebenden Skelett. So 1x im Jahr habe ich immer mal wieder ein CONAN angetestet, aber richtig gepackt hat mich dann erst Jim/James Owsley ( der sich jetzt Christopher Priest nennt, um die Verwirrung komplett zu machen ).
Ein sehr guter Erzähler, der schon bei "Power Man + Iron Fist" bewiesen hat, daß er mit Charakteren, die nicht gerade durch Tiefe glänzen, packende und detaillierte Geschichten erzählen kann, die sowohl als Einzelheft, als auch als Magnum Opus wirken.

Die "Devourer of the Souls" Saga, die im übernächsten Classic CONAN HC beginnt, gefällt mir noch besser als Barry Windsor Smiths Conan, Val Semeiks trägt natürlich seinen Anteil dazu bei. Aber schon die ersten von Owsley getexteten CONAN die von Buscema gezeichnet sind, zeigen, daß hier endlich ein Autor ist, der mit der Figur etwas anzufangen weiß und alles in eine Richtung zieht. Lasst euch überraschen.......

Peter L. Opmann 21.11.2021 15:45

@ betamax:
Das belegt, daß es der Neuheitsfaktor war, der Conan so beliebt machte. Ich denke, die Heftserie hat Anfang der 1970er Jahre durchaus auch Furore gemacht. Zwar merkt man, daß der Comics Code alles etwas bremste, aber in "Conan" ging's dennoch mehr zur Sache als in anderen Marvel-Serien. Hinzu kommt wohl, daß sich die "Conan"-Bücher, an denen Sprague de Camp und Carter mitwirkten, schon durchgesetzt hatten. Und man muß zugestehen, daß sowohl Smith als auch Buscema sorgfältiger zeichneten als sonst üblich. Kein Widerspruch dazu, daß man aus dem Stoff noch mehr machen könnte.

Für mich wäre aber mehr Gewalt nicht das Entscheidende, sondern Storys, in denen mehr passiert, als daß sich Conan gegen alle möglichen Bedrohungen durchsetzt.

betamax 21.11.2021 19:07

Die beiden Unterschiede zur Heftserie....
 
in "Savage Sword" und dann ja auch in der "SPRECHBLASE", war einmal die härteren Kampf- und Gewaltdarstellungen. Nun hatte ja auch selbst ein Magazin ohne Codesiegel in den USA da seine Grenzen, denn sonst wäre es gar nicht mehr für Kinder und Jugendliche offen zugänglich gewesen, aber da alles s/w war, war hier auch mehr möglich. ( Hat Roy Thomas mal in einem Comic Journal Interview gesagt ).

Einige Szenen sind für Comicmagazine der 80er schon heftig, rückwirkend wundert mich, daß der Herausgeber der SPRECHBLASE da nie Schwierigkeiten mit der Bundesprüfstelle bekam.

Dann die recht deutlichen Hinweise auf Prostitution oder Orgien, die im Conan Farbheft wesentlich dezenter waren.

Abgesehen eben von der fehlenden Farbe war "Savage Sword of Conan" einfach härter und barbarischer. Nicht ohne Grund lief die Serie noch jahrelang bei Marvel weiter, als schon alle anderen (s/w) Magazine eingestellt waren.

Peter L. Opmann 21.11.2021 20:08

Ich hab' mir schon überlegt, ob ich "Savage Sword" auch noch bespreche. Ich habe die "Sprechblase" leider nicht ganz komplett, und dann ist auch vieles - soviel ich weiß - auf Deutsch nicht erschienen. Aber ein paar Besprechungen könnte ich schon machen.

Peter L. Opmann 23.11.2021 22:25

Conan the Barbarian # 29 / Marvel-Superhelden-Comic-Taschenbuch: Conan # 3 / Conan der Barbar, Classic Collection # 2

Erscheinungstermin:
August 1973 / 1980 (?) / 2019

Story-Titel: Zwei gegen Turan!

Original-Storytitel: Two against Turan!

Zeichnungen: John Buscema und Ernie Chua

Text: Roy Thomas

Übersetzung: Burn-E

Nun wird der Standardstoff variiert: Conan hilft hier einem Mann, der sich als gefährlicher Zauberer entpuppt, aber endet wie Nosferatu: Der Kontakt mit Sonnenlicht verbrennt ihn zu Asche. Eine Frau spielt diesmal keine Rolle; Helgi aus dem letzten Heft ist nicht mehr da. Das Ganze liest sich erneut rasant – man darf nur über die Story nicht allzu viel nachdenken.

Conan, zu Beginn gekleidet in eine Art Reisemantel, trifft in der lasterhaften Stadt Aghrapur im Land Turan ein. Er hat sich in Ausgabe 20 dort schon einmal aufgehalten und sich den Prinzen zum Feind gemacht, aber er kann sich im Getriebe der Stadt wohl unerkannt bewegen. Eine Tarim-Figur wird an ihm vorbeigetragen, und Conan macht eine abfällige Bemerkung. Das führt zu einer wilden Rauferei mit Männern, die den Götzen verehren. Schließlich landet der Barbar in einer dunklen Kammer, wo er einen Mann namens Ormraxes kennenlernt, der ihn in Sicherheit bringt. Er verlangt dafür einen Dienst, aber bevor er ihn nennen kann, wird Conan von einem Trupp Soldaten überwältigt. Als er wieder zu sich kommt, sieht er sich einem Maskierten gegenüber. Der erinnert ihn an den Dienst, den Conan tun wollte. Noch immer erfährt Conan nicht, was er genau tun soll, aber er wird ins Gefängnis geführt, wo er nach einem Scharmützel mit der Wachmannschaft auf Ormraxes trifft.

Der ist festgekettet und macht einen geschwächten Eindruck. Conan bringt ihn zu dem Maskierten. Die Maske fällt, und Conan erkennt, daß die beiden Männer genau gleich aussehen. Es handelt sich um einen Zauberer, der einen zweiten Astralleib von sich schuf (Dr. Strange läßt grüßen). Mittels eines roten Edelsteins sollen nun beide Körper wieder vereinigt werden. Wie Ormraxes andeutete, muß das vor Morgengrauen geschehen sein. Conan kann nur zusehen, zumal Helfer ihn mit ihren Säbeln bedrohen. Er zieht sie jedoch aus dem Verkehr und wirft seine Waffe auf die beiden Zaubererhälften. Der Edelstein fällt zu Boden; die magische Aktion kann nicht zuendegeführt werden. Da fällt das erste Sonnenlicht durchs Fenster, und beide „vergehen in einem blendenden Feuerstoß“, wie Roy Thomas das ausdrückt. Die Soldaten kommen dazu. Der Truppführer will Conan wieder ins Gefängnis werfen, wenn er sich nicht bereiterklärt, selbst der Armee beizutreten. Conan entscheidet sich für das Letztere.

Da bleiben doch ein paar Fragen offen: Warum wird Conan mit jedem Gegner, auch mit Scharen von Feinden fertig, nur am Ende mit den Soldaten nicht? Verständlicher hätte ich gefunden, wenn Conan sich selbst entschieden hätte, Söldner zu werden, weil er das Geld braucht. Warum hat der Zauberer, der übrigens Eithriall heißt, sich in zwei Körper geteilt? Warum ist er nicht in der Lage, sich ohne Hilfe von Conan wieder zu vervollständigen? Es sieht so aus, als könne er nicht viel mehr, als sich zu teilen. Auch das Verhalten von Conan ist merkwürdig: Warum fühlt er sich Ormraxes so verpflichtet? Der hat ihm nicht einmal das Leben gerettet, sondern ihn nur dorthin geführt, wo der wilde Mob ihn erstmal nicht findet. Warum bleibt er bei seinem Versprechen, ohne überhaupt zu wissen, was er tun soll? Der Schluß mutet etwas ironisch an, denn Conan will sich eigentlich nur befreien, unterbricht aber aus Versehen das magische Ritual und kommt so letztlich besser aus der Geschichte heraus, als anzunehmen war (von seiner Zwangsrekrutierung mal abgesehen). Mir kamen selbst die meisten Dr.-Strange-Geschichten folgerichtiger vor.

Das Cover ist vermutlich vorab gezeichnet worden (Coverkünstler ist seit einiger Zeit Gil Kane). Man sieht nur, daß es Conan mit einem maskierten Zauberer zu tun bekommt, sonst hat das Motiv mit der Story nicht viel zu tun. Der Titel, "Zwei gegen Turan", stimmt übrigens auch nicht. Die Episode ist wieder gut gezeichnet, und sie liest sich auch spannend. Letztlich ist sie aber nicht viel mehr als ein Übergang zu Conans Armeezeit. Allerdings ist die nach einer Schlacht schon wieder beendet (ich habe schon mal vorgeblättert).

Peter L. Opmann 27.11.2021 08:38

Muß leider um etwas Geduld bitten. Ich hätte jetzt übers Wochenende Zeit, mit den Besprechungen weiterzumachen, aber habe leider die Comic Collection nicht zur Hand. Nur anhand des Condor-Taschenbuchs # 4 könnte ich weitermachen. Aber ich warte lieber ein paar Tage, bis ich fortfahre.

Crackajack Jackson 27.11.2021 08:40

Ich habe gerade gesehen, dass ich zum letzten Heft noch nicht geschrieben habe. Hat sich wohl an mir vorbeigeschlichen.

underduck 27.11.2021 11:07

Das geht?
An dir kommt man in diesem Forum auf Schleichfahrt ungesehen vorbei? :kratz:

Crackajack Jackson 27.11.2021 11:15

Andreas Beiträge kommen meist spätabends, kurz bevor ich schlafen gehe.
Da hatte ich ihn gesehen und draufgeklickt. Am nächsten Morgen hatte ich dann vergessen, dass er einen geschrieben hatte (Ich lese die Beiträge, aber erst nachdem ich das Heft gelesen habe).

jakubkurtzberg 27.11.2021 14:32

Zitat:

Zitat von Crackajack Jackson (Beitrag 742771)
Andreas Beiträge (...)

Hab jetzt kurz eine Sekunde gebraucht, um Nickname und Klarnamen zu sortieren.

Peter L. Opmann 27.11.2021 20:24

@ Crackajack:

Du mußt natürlich nicht jedes einzelne Heft co-kommentieren. Andererseits ist es natürlich immer reizvoll, vor allem, wenn Du das eine oder andere anders siehst als ich. Und wenn sich weitere Leute beteiligen würden (wie früher schon mal Phantom), wäre das noch spannender.

Crackajack Jackson 27.11.2021 22:33

Muss nicht, aber der Conan Run macht mir auch sehr viel Freude.
Ich habe viele Zusammenhänge und Wiederholungen in meiner Jugend nicht so gesehen, die ich jetzt , mit deiner Hilfe, erkenne.

Nochmal danke für die Idee. :top:

Crackajack Jackson 28.11.2021 07:26

Zitat:

Zitat von Peter L. Opmann (Beitrag 741931)
Der Schluß mutet etwas ironisch an, denn Conan will sich eigentlich nur befreien, unterbricht aber aus Versehen das magische Ritual und kommt so letztlich besser aus der Geschichte heraus, als anzunehmen war (von seiner Zwangsrekrutierung mal abgesehen). Mir kamen selbst die meisten Dr.-Strange-Geschichten folgerichtiger vor.

Conan hat das Ritual nicht aus Versehen unterbrochen. Ormraxes redet davon, dass er Turan verwüsten will und Conan schließt daraus, dass er dann auch vor dem Rest der bekannten Welt nicht haltmachen wird. Deshalb verhindert er bewusst die Vereinigung.

Peter L. Opmann 28.11.2021 09:02

Du hast recht, das habe ich nicht genug beachtet. Aber es wirkt trotzdem, als wäre Conan nicht klar, daß das Ritual der Vereinigung der beiden Zauberer-Hälften unterbrochen wird, wenn der Edelstein herunterfällt.

Crackajack Jackson 28.11.2021 09:03

Der Zauberer wirkt in der Geschichte auch nicht bedrohlich genug, als das man ihm zutraut, die ganze Welt zu unterjochen.


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